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«r. SS. Meißerih-Zeitung Dienstag. - Erscheint Dienstag» und Freitag«. Zu beziehen durch all« Postanstat- t<«. Prell pro Quart. 10 Ngr. 2. August 1853. Znstrate ^„ werden mit 8 Pf. für di« Zeile, berechnet und in allen ; TZpeditionen angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Verantwortlicher Redakteur: Carl Zehne in Dippoldiswalde. * » Der DippoldiSwaldaer Eorrespondent des „Pirnaischen Wochenblattes" leitet in der letzten Zeit fast jeden seiner Berichte über hiesige Begebenheiten mit der Vorrede ein, daß er einmal (z. B. in Nr. 42 d. Z.) „lediglich aus dem Grunde spreche, um auch den in der Umgegend von Glasbütte nach Lauenstein und Geising zu Wohnenden, wohin die Weißeritz. Zeitung nur spärlich .oder wohl auch gar nicht ge lange, Nachrichten zu geben," — oder dann wieder sagt (in Nr. 60): „daß in der Umgegend von Glas hütte, Lauenstein, Bärenstein und Altenberg Viele seien, zu denen über das, worüber er berichte, auf anderm Wege eine Nachricht wohl nicht gelange." Wir wollen hier noch mehrerer Artikel von ihm in demselben Blatte nicht gedenken oder Stellen daraus anführen, in welchen er stets den Leserkreis der Wei- ßeritz-Zeitung in obigen Gegenden als einen geringen oder kleinen zu bezeichnen sich bemüht, dagegen aber den des Pirnaischen Wochenblattes hervorzuheben sich angelegen sein läßt. Wir haben auch bisher stets dazu geschwiegen, trotz der Aufforderungen sogar, die uns von dort, dies zu berichtigen, zugingen. Allein eS scheint uns bas Verfahren des Correspondenten fast zur Manie werden zu wollen, und dann sind wir eS unS und unserm Blatte.selbst schuldig, gegenüber den Lesern desselben in obigen Gegenden, diesem Irr- rhum deS genannten Correspondenten entgegenzutreten. In allen oben angeführten Städten und deren Umgegend wird dieWeißeritz-Zeitung in vie len Exemplaren gelesey, in Glashütte, Bärenstein und besonders in Altenberg in weit größerer An zahl, als das Pirnaische Wochenblatt. — Daß uns der Eorrespondent durch seine Vorbemerkungen zu scha- den suche, können und wollen wir zur Zeit noch nicht glauben; eher, daß er es gethan, um dem Pirn. Wochenbl. zu nützen, und das wollen wir ihm nicht wehren, aber ihn bitten, vorher sich von der Wahr heit seiner, unser Blatt betreffenden, Behauptungen genauer zu überzeugen, als eS bis jetzt geschehen. Dippoldiswalde, den I. August 1853 Die Redaktion der Weifierih-Zeituug. Tagesgeschickte. Dippoldiswalde, 31. Juli. Es wird manchem unserer Leser, der seine Feldfrüchte gegen Hagel, schlag in der Leiziger Gesellschaft zu gegenseitiger Vergütung versichert hat, angenehm zu erfahren sein, was die Direktion obiger Gesellschaft in einem Cir cular an ihre Agenten sagt, in dem sie den aegdn- wärtigen Stand und Schaben bespricht. ES heißt da rin: „Von den vielfachen und großen HagelschlL- gen, welche dieses Jahr in so vielen Bezirken Deutsch lands gewaltige Verheerungen anaerichtet haben, ist eS der vom 8. Juli, welcher die Versicherungsanstal ten des nördlichen Deutschlands am stärksten berührt. Die Schäden dieses Wetters beginnen an der Braun schweigischen Grenze deS Kgl. Pr. Reg-Bez. Magde burg, gehen quer durch diesen Regierungbezirk, dann durch die Anhaltschen Lande in die Reg.Bez. Pots dam und Merseburg und fast bis zur Grenze der Niederlausitz, und kommen dann noch auf einzelnen Punkten der Niederlausitz und Nieder- und Ober- schlefienS, so wie der Oberlausitz vor. Bei weitem am stärksten ist die Verwüstung im Reg.-Bez. Magde burg und in den Anhaltschen Landen. Im erstem Bezirke geben unS sachverständige Oeconomen den Schaden auf Drei Millionen Thaler an. Daß von den hier verhagelten Früchten verhältnißmäßig nur wenig gegen Hagel versichert ist, hat seinen Grund darin, daß ein großer Theil der dortigen Gegend seit Menschengedenken keinen Hagelschlag erfahren hatte, aber auch das dort Versichertgewesene ist so groß, das nicht blos die Zahlbarkeit sondern die ganze Exi stenz mehrerer Hagel-Versicherungsanstalten in Frage gestellt wird. Wir wollen uns hierüber kein Urtheil anmaßen, da uns die dazu nöthigen Unterlagen feh len, und müssen die Rechnungsabschlüsse der ver schiedenen 'Anstalten abwarten; jedenfalls aber wird es unseren Herren Interessenten erwünscht sein, über den unsere Anstalt hierbei treffenden Verlust etwas zu erfahren. In der Natur der Sache liegt, daß sich bis jetzt nur eine ohngefähre Angabe macken läßt; diese aber fällt dahin aus, daß wir in Folge deS bedeutenden NackschusseS, den wir im vorigen Jahre zu erheben genöthigt waren, dann in dem Re gierungsbezirk Magdeburg nur sehr wenig Versiche rungen haben und dort mit einer Entschädigungs summe von 25,000 bis 30,000 Thlr. wegkommen, trotzdem, daß unsere Gesammt-Versicherungssumme auch in diesem Jahre gegen 11 Millionen Thaler sich beläuft. Der Generalftand unserer Anstalt, so weit er sich dermalen übersehen läßt, geht aber da, hin, daß wir trotz der vielen Schäden in diesem Jahre mit einem geringeren Nachschusse als dem vor- jährigen alle unsere Schäden, wie sich von selbst versteht, voll bezahlen,', sowie die sämmtlichen Tara- tionSkosten decken, vorausgesetzt, daß wir mit ferneren Unglücksfällen verschont bleiben."