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Nr. 67. 30. August 1853. " . Inserate Dienstag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu ten. Preis pro - ^-ce ^Hh»«Etekhattende- Wochenblatt fEMMMM-Sch. Laudmavn^pj . ' x.ru - ' <>-? , n zu.-.'g /'^t>' - ''^ b'^^k>k> - «'.^ na'lcr' Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. >12 l'-"- k)M - V . ?. -i. . -. ,.^. . ... .-^ES MM«r 0 -m. kc?«s DOKeSgefchschte. /DippMitztpülVe/ In unserer Nähe ist ein Verbrecht verubt^wo'rden, wie wir, Gott sei Dank, über ein ähnliches bj-,her noch nicht zu berichten hak ten: ein KindLSWorh.. Die unverehelichte An dreas in CunnerSvo-rfist die Thäterin und be reit- geständig, ihr, wl< sie angiebt, zu Anfang Juli b. IS. zu früh,geborne» Kind, ein Mädchen, sofort nach der Geburt den 'Schweinen zum Fressen vorge- worfen zu haben! „Ich stand dabei/' hat sie ausge- sagt, „als daS Schwein mein Kind fraß, und weinte; nach einer PierWusihe war eS vorbei, und ich ging wieder an dies sif/^Die über diese schauderhafte That vom niÄUrrtHt zu Reinhardtsgrimma bereits einst atWichUng wird daö Nähere erst t* Umgegend Lauenstein, d. 28. August. Am 21. dS-MlS. fand in Lau en stein die diesjährige Feier des „ZweckschusseS'' statt, womit die Sommer belustigungen auf dem Schießyause Heuer ihr Ende erreicht habem Dir zu diesem Tage gefertigte Scheibe stellte eine hübsche Abbildung des Empfangs unseres Herrn Grafen von Hohenchal in Lattenstein, am 29. Juni d. I., dar. DaS-Vogelschießen- das hierauf folgte; währte nicht lange, da di« Schuhen den Vogel gar sehr bald «bgeschoffew-hatten. Die Winterkorn- Ernte ist'tb,i un» größtentheil« zu Stande, und hat man alle Ursache,-mit dem Ergebniß derselben zufrie den M'/srtn;!,Auch verspricht der vortreffliche Stand dpis,< ütyigew Halmenfrüchte eine gute Ernte. Wenn GMnur - sonst di« Saaten vor Unglück bewahrt. — Bo« -«Kartoffelfäule -,igen si^ gegonwärtig an der Frucht selbst allerdings noGjNwnlg-Spurew; dem zum großen Tkeile aber abgestorbenen Krautig nach zu schließen- dürste die weitere Ausbreitung der Fäule noch zu befürchten sein. - ! , Ätahhutte, am M. Äug. Von der böhmischen Gränze-Hex brachte, wie in den letzten Nummern, so auch früher je. zmveilen, Ihr Wochenblatt Nachrichten von RäAb, Einbruch u. Diebstahl. Bon dort her ist mmr dergleichen Berichte gelohnt ; neulich aber kamen sä achch aus Mna'Örtliche Hiob-posten und die Zeitustgen' enthaften sorlwM^nd und aus allen Gegenden ÜnserS BateMnM, tiiie Schaar von- amt lichen Befannt^tEMn/ M/sich Mf,gleiche ver brechen beziehen. Fast mochte man furchten, daß auch in dieser., sy ,pi-stq machchLr. andern Beziehung, die alte „Zeitest wiederkehrestI Denn nicht nur, daß im Jahre 1703, NachtS zwischen dem 18. und 19. Dieser auch aus Gellert'S Fabel vom treuen Pbp- Apnl, Diebe durch das mit Eiscngittern verwahrte lar bekannte LipS Tullian nannte sich in den Verhs- -W--WWSWSSSSSSSMSM-UMWWSSS» Fenster der Kammer, neben der Wohnstubx tm Erd- aestocke der im Jahre 1836 abgetragenen hiesigen Pfarrwohnuna, etnbrachen und aus einem verschlos senem Schranke, von dem sie das Schloß höseten, den silbernen und vergoldeten Kelch, sowie die silberne Weinkanne zur Communion, welche 1614 von dem churfürstlichen Geheim-Secretär Salomon Bogt, eitteck gebornen GlaShütter, geschenkt worden wqphU, inalel- cheu den Priesterrock und andre Kleider,- auch über 30 Pfd. an zinnernen Schüsseln re. raubten: eS hat ten sich vielmehr zu jener Zeit die Räuberbanden in Sachsen so gehäuft, daß Einbrüche und Ranbanfälle zur Tagesordnung zu gehören schienen und Niemand, weder in Privathäusern, noch in öffentlichen Gebäu den, sich und sein Eigenthum für sicher halten konnte. Es wurden deshalb durch landesherrliche Mandate vom 27. Febr. 1706, 28. Juli 1708, 16. Hept. 1710 und 13. Aug. 1711, den Gerichts- unh Polizeibehör den strenge Maßregeln gegen alle verdächtige Perso nen eingeschärft, Wachen bei Tag und-Nqcht astgeorv- net, ausländische Bettler rc. auSgewiefen und auch wirklich auf diese Weise eine Menge Herumjügler ent fernt und der, die öffentliche Sich^rbest MsihrdenVen Personen eine beträchtliche Anzahl züt Hast gebracht. Gewöhnlich aber hielt'S äußerst schwer, auch die Per-. dächtigsten unter ihnen ihrer Verbrechest zu überfüh ren und sie zum Geständnisse zu bringen; da oft ge- . nug auch die damals gebräuchliche Tortur bei ihnen vergeblich angewendet wurde und sie,,meisterlich die gegen sie erhobenen Anklagen und gtamrMhen'Umstänbe von sich abzulehnen wußten. Demnach konnte man solche verschmitzte und verstockte Verbrecher auch nicht gesetzlich perstrtheiteN, doch behielt Man sie/ weil zu viel und zu starke VerdachtSgründe gegisst sie sprachen, in Verhaft und sie kamen gewöhnlich auf VestFestungS- bau.. Dadurch wüchS die Anzahl der Baugefangenen, die früher nur etwa 20 bis.30 Mastn stNtfaßt hatte, bis auf 100, ja 120 an. Bald jedtzch entdeckte man, daß Verabredungen und Veranstaltustgest-Pstker ihnen getroffen wurden, sich mir Gewalt zst befreien, und eS wurde daher, am 2. Decbr. 1713, in Dresden eine besondere UntersuchungScommtssion eingesetzt, bestehend aus dem Hof« und Jnstizrathe l)r. Ritter, Artillerie- Oberstleutnant Richter, dem DreSdnerÄMtmänne Con radi, dem Ober-Auditeur von der Ärttttcptk'Kl. RctthS- mitgliede Zapffe, und einem Amts-AktsGc^uSie hatte eine Riesenarbeit; denn nur allein LipS Tullian, einer der Hauptverbrecher, mußte über IMltzEttach einer andern Angabe sogar über 1299 HMrl vernom men werden. . .mtsjWkhr Dieser auch aus Gellert'S Fabel vom treuen Phv-