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Der Mensch denkt, G»ott lenkt. -NW-. . ,,,rJa, es gjebt Unglücksvögel auf brr Wett, das ist-«ine.,«u-Sgemachte Sache, die sich zu oft bestätigt hat, als daß sie noch einem Zweifel unterliegen sollte. ES giebt arme Teufel, die bei aller Thätigkeit, bei aller Geschicklichkeit von einem bösen Schicksale ver folgt werden, so daß sie es nie zu Etwas bringen können. Entweder kommen sie stets zu früh oder zu spät, oder eS stellt sich irgend uein anderes Hin derniß ihrem Vorhaben in den Weg. Oft wenn sie das langersehnte Glück selbst mit beiden Händen schon erfaßt haben, kommt noch ein böser Genius und entreißt es hohnlachend den Armen; oft wenn sie schon auf der Schwelle zum Hlmmelreiche stehen, schlägt daö schadenfrohe Mißgeschick die Thüre ihnen bis"?ÄdindS 7 Uhr geöffnet. Tausende von Ein heimischen und Fremden waren Zeugen des schöner Feste«. Di« Haltung Aller waH ernst untz würdig MM weitere " Glocken aller von 6 bis 7 sichlest M sticht statt n'ellvMest stoch eiMM vor der Nase zu und lange, lange Zeiten vergehen, ehe sich ihnen nur wieder «ine ähnliche günstige Ge legenheit zeigt. Ein lebendes Beispiel von dem Gesagten bot der ehrsame Kandidat der Theologie, Herr EliaS WeithaaS, welchem in Kurzen«, sein vierzigster Ge burtstag bevorstand. Gott war sein Zeuge, daß her Gute Alles gethan hatte, was in ,seinen Kräften stand, um einmal dem Ziel und Hauptstreben seines Lebens, einer kleinen Pfarrstelle,,! mit Ehren vorzu stehen. Man mochte seine Eensuren durchsehen von der Schule bis zur letzten Candidatenprüfung, er haue stets wohl bestanden, hatte stets Lob eingerrn- tet ob seines ausdauernden Fleißes und seinev solid««« Kenntniße; aber waS half ihm Alles, immer waren Glücklichere vorgezogen worden, und so war der Arme Baiern. Die Regierung hat sich, «stt; man vernimmt, für den Bau eines eigenen Gebäudes für dGArllverein Hin stu st r i ea «W Dkl ung rutschie- dE MO soll.Pie- tkiy großartiges Hmd prachtvolles (WcUde HerlM, dessen Kosten viestdicht nicht we- nkger als ^2 Mill. Fu betragen werden. DaS Ge bäude wird, dem londoner Vorbilde entsprechend, wol hauptsächlich aus Eisen und Glas gebaut werden, in welchen beiden Beziehungen bekanntlich die betreffen den bairischen Fabriken Ausgezeichnetes liefern. Die Einladungen zur Ausstellung dürften schon in der nächsten Zeit erfolgen. Die Neue Preußische Zeitung hört, daß zur Eröffnung der Zollvereins-Industrie ausstellung in München bereits der iS. Juli >854 als Eröffnungstermin festgesetzt sei. Hessen-Homburg. Am 20. Homburger Spielbank durch Fürstin von Hanau mit 180,000 Frankfurt a. M., 23. Juli. Das Frankfurter Journal theilt mir, daß in der Sitzung des Bundes tags vom 21. Juli der Bundeöpräsidialgesandte Er öffnungen der befriedigendsten Art über den Stand der orientalischen Frage machte, nach welchen einer günstigen Lösung dieser Europa bewegender« Ange legenheit entgegen z«k sehen wäre. Berlin. Den Hunden unserer Stadt wird feit der letzten Polizeiverordnung übel mitgcspielr. Nachdem sie vor dem 20. Juli, alö dem Tage, mit welchem die Maulkörbe inö Leben getreten sind, von ihren Besitzern in einer Anzahl, welche zuletzt sich bis auf 50 täglich gesteigert hatte, der Vergiftung überliefert worden, werden sie jetzt wegen Mangels von Maulkörben dutzendweise von den Scharfrichtern- gehülfen aufgegriffe». Gestern sah man z. B. zwei Vieser Leute, jeden mit sieben Hunden durch die Lui- senstraße gehen, heute einen andern mit fünf Hunden durch die FricdrichSstraße. Die Zahl der Hunde, um welche sich Berlin infolge dessen vermindert hat, schätzt man annäherungsweise bereits auf 1200—1500. Weimar, 22. Juli. Unser neuer Großherzog scheint nach Allem, was man vernimmt, das Bewährte der letzten Jahre erhalten und eben sowol einer un mäßigen Reaction als einer sich überstürzenden Re formsucht fern bleiben zu wollen. — Mar« erzählt, daß der verstorbene Groß Herzog Karl Friedrich an seinem Sterbetage seinen Sohn den Erbgroßherzog, zu sich beschieden und ihn beschworen habe, nur nach den Grundsätzen der Wahrheit und Gerechtigkeit zu regiere«; und Alles aufzubietcn, daß er sich das Ver- trauen ,veS Volks erhalte. Nach dem Tode des Groß- hrrzogS.kamen mancherlei angelegentliche Bemühun- gen zur Sprache, welche dahin gezielt hatten, ihn von dem preußischen Bündnisse abzuziehen. Der Verstorbene hielt aber fest an dem Bündnisse, daß er aus Politik, deutschen Patriotismus und aus Nei gung abgeschlossen hatte; denn zwei Töchter sind an preußische Prinzen verheirathet, die Prinzessin von Preußen und die Prinzessin Karl. Das Privatver- mögen deS Großherzogs giebt man auf ungefähr 200,000 Thlr. an. Juli wurde die einen Sohn der Fr. gesprengt. Wien, 24. Juli. Die Ministerien des Innern, deS Handels und der k. k. obersten Polizeibehörde haben uinerm 17. Juli verordnet, daß „in Rücksicht auf das in religiöser, sittlicher und politischer Bezie- hung verderbliche Treiben der Arbriterverbindungen in der Schweiz und die Gefahren, welchen dort die Handwerksgesellen in dieser Hinsicht aus gesetzt sind," allen österreichischen Handwerksgesellen und Fabrikarbeitern, welche der Elaste der Hand werksgesellen gleich zu stellen sind, das Wandern in die Schweiz und der Aufenthalt daselbst verboten ist. Zugleich werden die gegenwärtig in der Schweiz sich Aufhaltenden aufgefordert, in Zeit von zwei Monaten vom Tage dieses Erlasses an, sich in die österreichischen Staaten zurück zu begeben. Ausländischen Hand werksgesellen und Fabrikarbeitern, welche sich nach Verlauf dieser zwei Monate noch in der Schweiz aufgehalten haben, ist der Eintritt in die österreichi schen Staaten und der Aufenthalt daselbst untersagt. — In der letzten Zeit haben wieder zahlreiche Ver haftungen hier stattgefunden. Bis gestern sollen 47 Personen eingezogen worden sein. Wie . immer in solchen Fällen, so heißt eS-auch, jetzt, eö ses eine „weit verzweigte Verschwörung" entdeckt worden. — Nach den keineswegs .noch vollständigen Ausweisen der Beiträge zum Bau der Kirche in Wien für die glückliche Rettung deS Kaisers sind im Ganzen bis jetzt nahe bei 1,400,000 Fl. C.-M. eingegangen. In der Mehrzahl der entfernten« Gemeinden sind die Sammlungen noch nicht beendet.