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mittel mit derjenigen Energie eingreifen, deren sie un bedingt fähig sind. (D.A.Z.) --- Zum Andenken au die Schlachttage von Bautzen (20. und 21. Mai 1813) ist in diesen Ta gen tn der Nähe des Taucherkjrchhyfö von Bautzen ein einfaches Denkmal errichtet worden, auf dem die Zahl der in jener Schlacht gefallenen Krieger der französischen und der vereinigten russisch-preußischen Armee (1916 Mann) eingegraben ist. Das Denk mal ist ein Granitobeliök von sechs Ellen Höhe, wel cher auf einem auf Granitstufen ruhenden Würfel er richtet ist. Gießen, 22. Mai. In einem Duelle mit ge wöhnlichen Schlägern wurde gestern ein Student da durch getödtet, daß die Klinge des einen Duellanten, deö Sohnes eines hiesigen Advocaten, sprang und deren Spitze, in die Brust deö Gegners eindringend, ein größeres Gefäß verletzte. Frankfurt a. M. Am 18. Mai im Bun- deöpalaiS die ganze Registratur der -vutfche« Marissa eingetroffra. Die Aetenmaffe hatte da- Ach: wicht von 85 Eentaem. Wir dachten dabei unwill kürlich an Heine'- Worte: , .. - „Wißt ihr, warum der Sarg wohl ' - - So groß «nd schwer mag feint ' Ich legt'ruch mrine Äeöe '' Und mrtnen Schmerz hinein." StaatSrath Fischer verweilt noch in Bremerhaven, um den Rest des Materials der Flotte -u veräußern. Baiern. Wie der Nürnberger Eorrespon-ent schreibt, wird von preußischer Seite attf der bevor stehenden Generakonferenz die Abhaltung einer In dustrieausstellung de-ganzen Z ollverein-; in München für das nächste Jahr in Anregung ge bracht werden. " Lizzie Leigh. ' (Fortsetzung.) Der armen Mrs Leigh Herz begann zu schlagen un!) sie wäre am liebsten umgekehrt und nach Hause gegangen. Ihr Landleben hatte sie schüchtern gegen Fremde gemacht, und diese Susan Palmer erschien ihr nach aller Beschreibung wie eine wirkliche geborene Dame. So pochte sie denn schüchtern an die Thüre und machte, als sie geöffnet wurde, einen Knir, ohne zu sprechen. Susan hatte ihre kleine Nichte auf dem Arme, die sich fest an sie schmiegte, aber sie setzte sie sanft auf den Boden und stellte sogleich einen Stuhl in die beste Ecke der Stube für Mrs. Leigh, sobald ihr dieselbe gesagt hatte, wer sie sei. „ES ist nicht Will, der mich schickt," somte die Mutter gleichsam vertheidigend, „eS war mein Wunsch, selbst mit Ihnen zu sprechen." Susan erröthete bis unter die Schläfe uud bückte sich, um das kleine wackelnde Mädchen aufzunehmcn. Nach einer Weile begann MrS. Leigh wieder: „Will denkt, Sie würden keine Achtung vor uns haben, wenn Sie Alle« wüßten, aber ich denke, Sie könnten eS nicht lassen, mit uns zu fühlen bei dm Sorgen, die Gott über uns verhängt hat, und so machte ich mich zurechte und kam hierher, ohne daß e- die Söhne wußten. Jedermann spricht, daß Ihr so gut seid und daß Gott Euch behütet hat, daß Ihr nicht von seinen Wegen abgefallen seid, aber es kann auch sein, baß Ihr noch nicht so versucht worden seid, wie manches Andere. Ich spreche vielleicht zu geradezu, aber mein Herz ist gebrochen, und ich kann nicht die- Worte wählen, wie dis Glücklichen. Nun , ich will Euch die Wahrheit sagen, Will scheut sich, daß Jhr'S wissen sollt, aber ich will'S sagen, Ihr müßt'S doch wissen;" aber hier fehlten der Armen die Worte und sie saß da und rückte auf dem Stuhle hin und her, indem sie mit ihren traurigen, starren Auge» auf Susan sah, als sollten diese iHv die Angstgeschichte erzählen, waS die zitternden Lippen sich weigerten zu thun. Die armen unglücklichen Augen brachten die Thränen in Susan'S Augen und gleichsam al« wenn, diese Sympathie ihr Kraft gebe, fuhr die Mutter mit leiser Stimme fort: „Ich hatte auch einst eine Tochter, meines Her- zens Liebling. Ihr Vater, dachte ich, machte zu viel aus ihr, und sie würde verdorben werden, .wenn sie zu Hause blieb, und so sagte er, sie müsse unter Fremde gehen und da was lernen. Sie war jung und mochte gern ein Stück von der Welt sehen, und ihr Vater hörte von einer Stelle in Manchester. Run, ich will Sie nicht ermüden; da- arme Mädchen wurde verführt, und das Erste, wa« wir von ihr hörten, war, als ihre Dame einen Brief an UN« ,-UWckschtckte' und uns sagte, daß sie ihren Platz verlassen habe, oder ehrlich gesagt, der Herr hat sik aus dem Hanse auf die Straße geworfen, sobald er von ihrer Hage hörte — und sie war noch nicht siebzehn Jahre alt/' Sie weinte aber nun laut, die arme Mutter,/und Susan weinte mit. Das kleine Kind sah auch in ihre Gesichter und fing auch an zu wimmern «nv zu jammern. Susan nahm eS auf und versteckte ihr Ge sicht in den kleinen Nacken, um ihre ThrLnen zurück zudrängen und darüber nachzudenken, wie sie die arme Mutter trösten könne, endlich sagte sie: „Wo ist sie denn jetzt?" «r : „Ach, das weiß ich ja eben nicht," sagte MrS. Leigh, indem sie ihr Schluchzen zurückdrängte;„MrS. Lomay sagte mir, sie wäre .u . „Mrs Lomay — was für eine MrS. Lomay „Hier, sie wohnt in Brabozon-Street. Sie sagte mir, daß mein armes Mädchen in- ArbeitShau- ge gangen, und ich will nicht über die Tobten sprechen aber wenn ihr Vater mich doch gelassen hätte, — aber er war Einer, der davon keine Idee hatte und keiue- Rückficht nahm, aber ich will nicht darüber rede«, «d ist am besten, ich schweige davon; und er, vergab ihr ja auf he,« Todtenbette. Ich Hatje vielleicht und» sich-auch nicht dis recht« L«, ihn dazu zu bewegens „Wollen Sie haS Kind einen Augenblick für mich halten?" sagte Susan. „Ach ja, wenn <S zu mir kommen will. DK Min der hatten mich sonst gern, ehe ich den traurigestlAus- - druck im Gesicht hatte, der ste erschreckt." Aberdas kleine Mädchen klammerte sich anSu-' san, und so nahm sie eS mit sich die Treppe hinauf MrS. Leigh saß verweile in Gedanken versunken^ wie lange, das wußte sie selbst nicht; Susan kam wieder mir einem Bündel sehr abgetragener Kindersachdss.u i „Sie müssen jetzt mich etwa- anhürtn," begann Susan, „aber fich'S nicht zu sehr zu Herzen nehmen,