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Ztr. 4« Weißeritz-Ieitung Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstal ten. Preis pro Quart. 10 Ngr. 27 Mai 18SS. Inserat« werden Wit 8 Pf. flir dir Zelle berechnet und in allen Expeditionen angenommen. Ein unterhaltende- Wochenblatt für den Bürger und Sandmann. liche Störung froh und harmlos verfließen möge. — Gleichzeitig nehmen wir Gelegenheit, mitzuthellen, da feit einigen Wochen dem kunstliebenden unh Erhei- ternng suchenden Publikum hiesiger Stabt durch die Schauspielergesellschaft des Hrn. Stein Un^ terhaltungrn geboten werden. ES sind biS jetzt Vieh recht ansprechende Stücke zur Aufführung gebracht wor den, auch hat sich ein großer Theil des Personals durch gute Darstellung Beifall erworben. * Von der böhmischen Grenze, dm 25. Maä. In Zinnwald, Lauenstein und Altenberg hat man merkwürdige, ja wunderbare Experimente Mit den» Tisch klopfen gemacht, auch hat man cS, insbeson dere im letztem Orte, beziehendlich auf das AN- und Auflegen, auf die gerade oder ungexade Zahl; auf Vie gemischte oder ungemischte Kette keineswegs so genkp genommen, und der ganz schlichte, nunnnchr freilich aber im Welche gestiegene Tisch ist darum iis zwei, höchstens drei Minuten in die schnellste Bewegung ge kommen, ist auf das Commanbowott ganz ruhia^ stehe» geblieben, hat seinen Tanz aus daS gegebeneZeichen wiederum begonnen, und ist nach jeglicher Richtung in der Stube hin gewandert, die man ihm vorgeschrie ben hat. Unter anderen ihm in Altenbem^vorgekeg- ren Fragen beantwortete derselbe in einer GefeUschast von 18—20 Personen mit der größten Sicherheit: Wie viel Fenster die Stube und wie viel jedes Kn- ster Tafeln hätte, dann die anwesenden Personen, auch wie viel weibliche und männliche, fremde und heimische sich darunter befänden; gab auch selbst von Mehreren den Vor- und Zunamen, sowie daS Alter richtig an. Ferner bezeichnete er ganz genau den Gang der Stuben uhr, den laufenden Monat, sowie den MonatStag, zählte auch die in der Stube aufgehangenen Bilder. Einer von der Gesellschaft nahm Geldstücke auS dem plapc zur emssuyrung mehrer gememjamen tNefange wohl, als bte Cigarren, die ein Anderer in seinem ^infinden. Es wird dabei das bei dem vorjährigen EtuiS hatte und selbst nicht genau anzugeben wußte, DresdnerFruhlingSfeste gedruckte Gesangheft zu Grunde " " ' ' "" - - - - liegen. Da das Fest einige allgemeine Kosten unver- «eidlich macht, so ist man gesonnen, dieselben durch Sammlungen, die während der GesangeSaufführung «n den Eingängen des Marktes veranstaltet werden sollen, zu decken- Die späteren Nachmittagsstunden «erden Sänger und Sangesfreunde in Berreuth zu- bringen, wo die Gesänge einzelner Vereine die gesel lige Freude würzen soll. Gegen Abend wird eine fru gale Abendtafel auf yiesigein Rathhause das Fest be schließen. — Wir zweifeln nicht, daß die Bewohner Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, 26. Mai. Mit dem warmen Strahl der Frühlingssonne ist junges Leben in alle Theile der Natur zurückgekehrt. Schon kleiden sich in frisches Grün die Abhänge der Höhen, im Thale stehen Wiese und Feld in üppiger Fülle, und in den Gärten prangt schon hie und da ein duftender, bun ter Blüthenschmuck. Und da hinein erschallen die lu stigen Chöre der Vögel in Flur und Walde: Das ist die Jugend der Natur! ES kann aber ein fühlendes Herz nicht geben, in dem diese heiteren Klänge nicht wiederhallten, das durch solche warme Empfindungen nicht neu auflebte. Der noch in seines Lebens Mai fleht, wird freudig in den allgemeinen Jubel einstim- men; aber auch der, dem schon des Lebens Winter tage das Haupt bereist haben,wird sich noch einmal auf Tage verjüngen lassen. Je allgemeiner nun dieser Frühlingsjubel ist, um so freudiger muß in solcher Zeit die Vereinigung aller Sangesbrüder zu einem großen Chore begrüßt werden. Wir sind so glücklich, über ein solches Unternehmen berichten zu können. Schon vor einiger Zeit hat der hiesige Männergesang- vcrein Anregung zu einem allgemeinen Gesang feste in hiesiger Stadt gegeben. Auf seine Einla dungen an hiesige und auswärtige Gesangvereine und Sangesgenossen ist eö ihm gelungen, die Zusage zur Theilnahme von gegen zehn Vereinen zu erhalten, unter denen zwei Dresdner zu nennen sind, ferner die zu Tharand, Rabenau, Frauenstein und Altenberg. Zur Feststellung der Festordnung hat bereits in vori ger Woche eine Besprechung zwischen den hiesigen Theilnehmern stattgefunden, und wir nehmen Gelegen heit, einige der gefaßten Beschlüsse mitzuthcilen. DaS allgemeine Gesangfest wird Sonntags, den 19. Juni, flattfinden. Nach beendigtem Nachmittagsgottesdienste «erden sich sämmtliche Theilnehmer auf hiesigem Markt- Portemonnai und legte 'sie aus die Seite; diese so- platze zur Aufführung mehrer gemeinsamen Gesänge wohl, als die Cigarren, die em Anderer in seinem gab er ebenfalls richtig an. "Einem Fremden, der auf Besuch zugegen war, gab er genau an, wenn er ab gereift, wie lange er vom Hause nun abwesend, und Tag und Stunde, wenn er eintreffen müsse. Jeman dem , dem Geld entwendet worden war, gab tzr etn- mal die gestohlene Summe an, dann auch derf Bor- und Zunamen Dessen, den der Bestohlene als Dieb gleich nach dem Diebstahle in Verdachte gehabt. Als er gefragt wurde, ob er französisch und lateinisch spräche, blieb er unbeweglich; erhob sich' jehmh mächtig, als' i,.- . v ' man ihm die Frage vorlegte: ob er gut deutsch spräche, hrestger Stadt und Umgegend das Fest so wtlH>«mcn Einige Verwechselungen deS d und 1, h und p hat heißen werden, wie wir wünschen, daß es oM jrg- er sich jedoch auch hier zu Schulden kommen lassen.