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Bundeöhülfe auf innere Aufstände und auf Gebiete, welche nicht zum deutschen Bunde gehören, hat zur natürlichen Folge gehabt, daß Preußen jetzt auch 19'/s Mill. Lhlr. für den Aufstand in Posen liquidirt hat. Et ist noch nicht abzusehen, welche Neue Fodtrungen das von Oesterreich ausgestellte Prinrip Hervorrufen witd; jedenfalls wird die Liquidation dadurch in end lose Fern« hinausgerückt. AuS der Schweiz, 22. April. Ueber einen in Freiburg ausgebrochenen Aufstand meldet ein Bülletin beS „BaSl. Int,-Bl." folgendes Nähere: „Die Regierung von Freiburg meldet dem Bundes- tathe, daß Oberst Perrier heute Nachts um 1 Uhr mit 200 vis 360 Bauern die Stadt Freiburg über füllen und sich des ehemaligen Jesuitencollegiums (des domiNirenden Punktes der Stadt) bemächtigt habe; die Bürgergarde, die durch den Generalmarsch zusammenberusen worden sei, habe die Insurgenten angegriffen, im Kampfe seien viele verwundet und mehrere gelobtet worden, namentlich fei Oberst Per rier schwer blesstrt, die Regierungstruppen hätten ge- siegt, fast sämmtliche Insurgenten seien gefangen. Der VuNdtsrath hat sich sofort versammelt. Gewiß konnte, wie die „BaSl. Zig.'' mit Recht sagt, der neue Ausbruch des Geschwürs, mit dessen gründlicher Heilung die BundeSbehorden sich trotz aller Bitten nie beschäftigen wollten, in keinem schlimmem Zeit- Wilhelmine. (Schluß.) m Friedrich faßte und nährte einen tiefen Haß gegen seinen grausamen Vater, aber seine Rache wäre ein Vatermord gewesen und er mäßigte sich; bald be schäftigten neue Ideen seinen Geist, der Ehrgeiz elek- trisirte ihn und Wilhelmine ward vergessen. AlS aus ihm in späterer Zeit, lange Jahre da rauf, dieser erstaunliche Mann geworben, dec seinen Feinden ein fast zum dritten Thril erobertes König reich streitig machte, da trug es sich einstmals nach einer unglücklichen Schlacht, in der der dritte Theil seiner Armee vernichtet worden, und wo ihm weiter nicht-, als sein GeNi« übrig blieb, zu, daß er sich im Gefolge mehrerer Offiziere, um die Umgegend zu rervgnssotrttl, üuS feinem Lager entfernte; ein hef» titztS Ungeteilter brach plötzlich herein; sein vor einem Blitze scheu gewordene- Pferd bäumte sich und ging mit ihm unter dem starken Regengüsse durch. Rur erst in »veiler Ferne, auf einer ihm ganz unbekann ten Straße neben einer einsam gelegenen Hütte, ge lang eS dem Könige, VaS Pferd zu bemustern; da- ÜttMiter hielt noch an und der König von Preußen entschloß sich, tn dir Hütte einzutreten und auf einen Augenblick bei einem feiner Unterthanen ein schützen» deS Obdach zu suchen. Auf sein Klopfen kamen Kinder herbeigrsprüngen, die ihm öffneten, und er befand sich in einer düstern, von dem kaum eintdriagenben Tageslichte und einem g»ten Kaminfeuer, an dem gekocht wurde, matt er« wuchteten Hüt«. Ein Mann und ein Weib, noch jung, saßen um den Heedd. Der Leser wird ohne Zweifel «schon auf Franz und Wilhelmine g«. oathon chaben. „Wer seid Ihr, und was wünscht Ihr?" fragte der Rckttn, ohne sich stören zu lassen. punkt erfolgen, als gerade jetzt. — Die „Köln. Ztg." meldet hierüber aus Bern vom 22. April: Während die ganze Aufmerksamkeit auf die Differenz mit Oester reich gerichtet ist, bricht plötzlich in Freiburg eine Revolution aus, — die wievielte seil 1848, vermag ich nicht zu sagen. Nach Mitternacht (vom 21. auf den 22. d. M.) zogen 300 bis 400 Bauern, an ihrer Spitze Oberst Perrier-Landerset, gegen die Hauptstadt des Cantons, drangen, da diese vom Militär entblößt war, in die Stadt und besetzten die verschiedenen Thore und bald nachher das Gebäude der CantonS- schule; sogleich versammelte sich auf gegebenen Alarm die Bürgergarde. Der Kampf begann, und sämmt liche Zugänge zur CantonSschule mußten mit dem Bayonnette genommen werden. Reben Oberst Per rier befand sich Carrard, der Chef des Aufstandeö von 1850, an der Spitze. Letzterer, auf den die Truppe der Regierung erbittert war, fiel vor der Cantonö- schule, von Kugeln durchbohrt. Der Erstere ist nach einigen Berichten schwer verwundet, nach andern todt. Der Kampf endete mit dem Siege der Bürgergarde. Ein diesen Mittag in der BundeSstadt angelangter Courier meldete, eS seien 10 Todte und 200 Gefan gene. Die Stadt Freiburg ist in Belagerungszustand erklärt; die Truppen des benachbarten Waadtlandes sind aufgebotcn, werden aber nicht auörücken müssen, da der Aufstand bereits schnell und energisch unter drückt wurde. „Ich bin ein königlicher Offizier," erwiederte Friedrich, „mein Pferd ist mit mir durchgegangen und hat mich weit hinweg von meinen mich begleiten den Freunden entführt, ich bitte Euch um ein Obdach gegen daS Ungewitter." Bei dieser Stimme stand Franz auf; er schaute Friedrich unter daS Antlitz, dessen Bild sich wie eine Narbe seinem Herzen eingeprägt hatte. „Für Euch ein Asyl hier... daS ist unmöglich." „Unmöglich!" sprach Friedrich, seine Orden entblößend; „wisset Ihr auch, wer ich bin?... „Eben well ich daS weiß," schrie Franz, „er suche ich Euch, Euch lieber rin Asyl gegen meine Rache, als gegen tiaS Unwetter zu suchen. Wissen Sie, bei wem Sie find, Sire? Sie find bei einem Manne, über den Sie alles Unglück von der Well gebracht, den Sie in seinen rheuersten Gefühlen, in dem Weibe, das er liebte, verletzt und verwundet ha ben... Erkennst Du ihn wieder, Wilhelmine?" fuhr er, zu seiner Gattin gewendet, fort. Wilhelzutne erhob sich zitternd und erschrocken, und ihre wieder schön gewordenen, aber durch neuer dings überstandenes Leiden eingefallenen Züge, die von leichten Narben durchfurcht waren, riefen in dem Prinzen die Erinnerung an eme schreckliche Katastrophe zurück. „Mein Gott!" rief Milche l in ine, „er ist eS!" ,Za, er ist es," wiederholte Franz; „ein großes Unglück bedroht unS, denq dieser Mann bracht« stets Unglück über unS. Jene scheußliche Marter, die Sie einst diesem unschuldigen Woibe -«gezogen, ist Nicht die einzig« Trübsal, Vie wir Ihnen verdanken; ge zwungen, Potsdam pr verlassen, unser Vaterland und unsere Freunde, trachte «aS »m «nser Vermö ge« rin untreuer Banquier, dem wir <S anvertraut hatten. Ich «ährte mich bann von meiner Hände Arbeit; aber Ihre und die feindlichen Armeen, mir denen Sie Krieg führen, zerstören vufevr Wohnungen