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mit jedem Lage. Vorgestern fand eine große Ver sammlung der Demokraten statt, etwa 8V0 an der Zahl. Diese beschlossen eine Petition an den Großen Rach, in welcher darauf gedrungen werden soll, daß eine entschiedene Politik befolgt werde, daß Verfassung und Gesetze in Bezug auf die Geistlichkeit zur vollen Ausführung gelangen, daß die Priester den Verfassungs eid zu leisten haben und der Wahleid wiedcrhergestellt werde. Ferner wird verlangt: eine andere Verthcilung der öffentlichen Lasten mittels Progressivsteuer, Ab schaffung oder Erleichterung der Feudallasten, Bestra fung der Schuldigen und Belastung derselben mit den Kosten der letzten Insurrektion. Diese Vorschläge könnten nur mit dem äußersten Terrorismus durch gesetzt werden, und dies wäre der sichere Untergang der Regierung." — Der Gießener Professor Karl Vogt in Genf wurde in Folge des glänzenden Erfolgs seiner Vor lesungen vom StaatSrUthe zum ordentlichen Professor der Geologie att der Berner Akademie ernannt. Veber das Gerneindewesen. (Ein gesandt.) WaS eine Familie, bestehend aus Hausvater und »Mutter, Kindern und sonstigen Angehörigen, im Klei nen ist, ist eine Gemeinde im Großen. Sie besteht ja wieder aus mehrer« Familien, die, nach einein Ziele strebend, sich zu einem Ganzen verbunden haben, und unter einem Regimente gleiche Rechte genießen, aber auch gleiche Obliegenheiten auf sich haben. Was nun in der Familie der Hausvater ist, ist bei der Gemeinde der Vorstand. Je umsichtiger, willenskräftiger, thäti- ger und ordnungsliebender nun der Hausvater ist, dem rathgebend eilte kluae und sorgsame Mutter zur Seite steht, einen desto glücklicheren Fortgang hat dann das Hauswesen; so in der Gemeinde, wenn deren Vorstand mit Umsicht, Kraft und Energie das Steuerruder zu führen versteht, und Diejenigen, die ihm zur Seite gestellt werden, intelligent und für alles Gute und Schöne begeisterte Männer sind, die fern von Eigen nutz und Parteilichkeit redlich mit ihm an dem Ge meindebau arbeiten und ihm sein wichtiges und saures Amt, wo cs nur gilt und möglich ist, zu erleichtern suchen. öeidtr wird aber hierin meistens schwer gesündigt, indem man sich bei Wahlen von Gcmeindevertretern ganz lau zeigt, waS schon im vorigen Jahre einmal öffentlich m diesem Blatte gerügt wurde. Viele, die Wichtigkeit dieses ActeS nicht einsehend, bctheiligen sich gar nicht. Andere dagegen schreiben, tüchtige, dazu ge eignete SNbjecte ganz unk- lassend, die Ersten, Besten ans, die ihnen vor die Feder kommen, mag ihnen auch — - -- LizzLe tzeitzh. (Fortsetzung.) „Dann könnte er ja die Farm nehmen," sagte sie noch eifriger, alS vorher. „Ei ja, ich denke, er wirb sich nicht lange bitten lassen, doch ich will jetzt noch nicht mit Euch unter handeln, wir wollen noch eine Weile warten." „Ach nein, ich kaNn nicht warten, wir wollen es gleich übmachen." „Nun gut, allem ich muß vorher mit Will reden; ich sehe ihn dort gehen, ich will zu ihm und mit ihm die Sache besprechen." — Er that, wie er sagte, und alle Fähigkeit und guter Wille abgrhen, suchen wohl noch Andere, zu überreden, ihre Stimmen in derselben Art abzugeben. Da fällt denn oft, leider traurig ge nug, die Wahl auf ganz obscure Subjekte, die ihrem eigenen Hauswesen nicht vorstehen können, und dann eitel und eingebildet genug find, über ihren Horizont gehende Deputattonen mit auszufüllen, sich mit an den Gerichtstisch setzen und hier Ansichten auskrämen und geltend zu machen suchen, bei denen man den Schwin del bekommen möchte. — ES scheint ost gerade, als wolle man intelligente und für's Gute und Edle hoch begeisterte Leute absichtlich nicht mit aus die Ruder bank haben; frei übersetzt: „nicht mit in die Kart« gucken lassen." Ist man nun aber in der Wahl glücklich gewesen und hat Männer zum Regiment gefunden, denen da» Wohl der Gemeinde Alles gilt, die wohl gar dabei das ihre hintenan setzen, so muß man auch in allen Lagen sich ganz ihnen anvertrauen und ihre Anord nungen und Befehle, eben weil sie vernünftig und zweckdienlich sind, freudig befolgen und kein Opfer scheuen, wenn es gilt, sie der Gemeinde zu erhalten. Da ist aber eben der wunde Fleck. Die Arbeiten häu fen sich von Tage zu Tage bei den Meisten, die öffent liche Aemter bekleiden. Mehrt sich jedoch die Arbeit, so sollte sich auch ganz recht und billig nach dem Prin- zipe: Wie die Arbeit, so der Lohn, der Gehalt, das Honorar, erhöhen. Allein an eine Zulage, Gehalts erhöhung, Entschädigung für außervrd «etliche Arbeiten, denkt man nur selten; wird aber, unter Beibringung klarer, vernünftiger Gründe, darum nachgesucht, so et- folgt oft eine abschlägliche und wohl gar bittere Ant wort. Man läßt cs bei Pferdearbeit und Zeisigsfntter bewenden. Mag Petent sehen, wie und wo er bleibt. Derartige Beschlüsse, wenn sie nun vollends gleich in die Schänke kommen und von Schreiern mit Akkla mation begrüßt werden, müssen den Muth und Willen des treuen Beamten lähmen, aber auch Alle empören, die Arbeit und Verdienst zu würdigen wissen. Von oben herab weiß man durchgehends das Verdienst zu würdigen, und das schöne Beispiel unserer gerechten und väterlichen Regierung ahmt man auch vielfach in größeren Städten nach, allein weniger in kleinen Städten und in Dörfern; doch sind auch hier redliche Ausnahmen zu finden. Möchte Dieses überall so sein. — Wie sich nun auf der einen Seite zu Nutz u^ Frommen einer Gemeinde die Notwendigkeit eine tüchtigen Vorstandes herausstellt, — so auch auf der andern Seite die Nothwendigkeit pflichtgctreuer Go« meindemitglieder, die in Erfüllung ihrer Obliegenheit« das höchste Glück suchen. Hiervon in einer der näch sten Nummern Fortsetzung. indem er die Heiden Söhne bald eingeholt hatte, be gann er: . ' „Will, Deine Mutter hat fich'S in de« Kopf ge setzt nach Manchester zu geben und Pie Farm zu ver pachten; nun könnte ich sie jetzt fürLomHigginbotham brauchen; aber ich liebe, immer einen.guten O.chlag zu machen und mit Deiner Mutter handelt sich'- jetzt schlecht, so wollen wir Beide unser Glück im lieber- bieten und Prellr» versuchen, vielleicht macht uns da warm, es ist so tüchtig kalt," „Die Farm verlassen und nachManchester gehen?" riefen beide Söhne mit vollkommenem Erstaunen. Als Samuel Orme merkte, daß der Plan ihnen