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eben und löchrich; in diese Vertiefungen hat sich der Schnee gefüttert und es ist Vie herrlichste Schlitten bahn entstanden. Die Bewohner des Niederlandes, die unser Gebiße bis nach Annaberg und Wiesen thal hinauf in seiner herrlichen Winterpracht noch nicht sahen, oder sich diesen Hochgenuß erneuern wollen, wo zu die. schönen langen Tage deS März und die an genehme Witterung, die wir haben, vorzüglich ein laden, die mögen sich aber gefälligst beeilen, dies zu lhun, denn es steht zu erwarten, daß diese Winter schönheiten nicht lange bestehen und daß wenigstens der heranrückende April diese Herrlichkeiten gewiß zer stören wird. Die Gastgeber der hiesigen Gegenden werden sich gewiß alle Mühe geben, die bei ihnen einkehrenden Besuche nach Möglichkeit zuvorkommend, gut und billig zu bewirthen. Hannover. Dem Vernehmen nach find für die hiesige königliche Artillerie auS den Vorräthen der aufgelösten deutschen Marine zu Bremerhafen färnmtliche noch vorhandene 68pfündige englische Bom- bknkanonen und eine Anzahl anderer schwerer Ge schütze angekauft und in diesen Tagen übernommen worden. Wien, 18. März. Zum Bau der Kirche für die Rettung des Kaisers sind bis heute 438,188 Fl. E.-M., 156 Stück Dukartn und 11 20-Frankenstücke gezeichnet worden. Die neue Kirche soll in die Maria- Hilf-Vorstadt kommen, damit der Kaiser auf seinem Wege nach Schönbrunn das Gotteshaus in gelegener Ansicht habe. — Gestern Nachmittag wurde die Leiche des am 14. März im 68. Jahre verschiedenen Feld- zeugmeisterS Julius Frhrn. von Hayn au in dem Lrauerlocale der k. k. Getreidemarktkaserne nach dem Ritus der roangelisch-reformirten Kirche feierlich em- grseanet und sodann zur Bestattung nach Gratz ab geführt. Der Verstorbene war Inhaber von 18 Or den und Ehrenbürger von 6 österreichischen Städten. Zürich, 14. März. Am II. Febr. hatte man in der benachbarten Gemeinde Enge den Leichnam eines ungefähr LVfährigen Frauenzimmers gefunden, die er würgt und vorher mißbraucht worden war. Am 8. März fand man unter ganz gleichen Umständen eine weibliche Leiche in der Offenen Säge in Stadelhofen. Dir Annahme war gegründet, daß diese beiden im ganzen Lande großes Aufsehen erregenden Mord- thrtte n von einer und derselben Hand vollzogm wor- orn. In der Nacht des letzten Sonntags wurde zum dritten Maie eine Frau B., die hier bei der Sihl- brücke Salz holen wollte, von einem Kerl nieder geschlagen und zu erwürgen versucht; ein vorbeifah- resider Schlitten aber verscheuchte den Thäter; die Fwu eilte nach Hause, wurde aber ans dem Zimmer platz im Seknau neuerdings zu Boden geschlagen, ihr Geschrei Vertrieb jedoch den Räuber. Die Beschrei bung lautete auf einen Schlofscrgesellen Meide! von Gruningen, 28 Jahre alt, seines ausschweifenden und verbrecherischen Lebenswandels wegen berüchtigt und wiederholt bestraft. ES gelang der Polizei, diesen Bösewicht zu ergreifen. Er wurde in daö Gefäng- niß von Horgrn gebracht, wo er sich, kaum allein gelassen, mit seinem Halstuche erhängte. Der Be weis, baß er die beiden Personen ermordet hat, soll vollständig vorliegen. Von der Rarenta, 4. März. Der Krieg mit Montenegro ist zu End« gegangen. Wie die Sa chen stehen, hat kein Theil etwas gewonnen. Man muß Montenegro kennen, um die Schwierigkeiten ei ner militärischen Occupation vollkommen würdigen zu lernen. Die Diplomatie hat auch dem Kriege selbst ein rascheres Ende gemacht. — Ueberall werden Jubel gesänge angestimmt und TedeumS für die Rettung deS Kaisers von Oesterreich abgehalten. Der österreichische Name hat einen guten Klang im Westen der Türkei erhalten; und sobald cS möglich wird, soll eine De putation in Wien dem hochherzigen Kaiser und seinen Rächen für ihre Vermittelung Dank sagen. Die Montenegriner sind ein wildes, urwüchsiges Volk; aber Kern ist in dieser Nation und Tact hat sie, mehr Taet in diesen und manchen alldem Dingen, wie man ches civilisirte Volk. Georg Petrovich, Oheim des Fürsten Daniel, verkündet eine Proclamation. Die Truppen ziehen nach Hause, bloS 8.Punkte bleiben besetzt. Die Wittwen und Waisen trocknen ihre Thrä- nen, denn Gjorgjt; der Allgeliebte, sichert ihnen die Unterstützung des Landes, sowie den Beschädigten Er satz zu. Der Schuldige wird gestraft und mehrere Anführer und Beamte, die in ihrer Pflicht säumig oder zweideutig gegen VaS Vaterland waren, was in Montenegro das größte Verbrechen ist, kommen in Untersuchung. So ist ein kleines, aber eines der in teressantesten Stücke Weltgeschichte im Osten abgespielt worden. V e r m i i eh t e S. Amerikanische Blätter bringen die Geschichte eines Skla- vrnbesitzers, Namens Clark, in Virginten, dessen viehisch« Grausamkeiten Alles übertreffen, was „Onkel Tom'S Hütte" von dem ehrenwerthen Herrn Legre« erzählt. Unter Andetm machte sich Clark unlängst das Vergnügen, einer Rcgcrfrau SV Messerstiche in wohlgemeffenen Pausen zu versetzen; nach jedem Stoß« zwang er di« Sklavin, das Messer selbst and der Wunde zu ziehen und ihm, zur Fortsetzung der Tortur, wieder einzu- händigen. Daß Hr. Clark am darauf folgenden Sonntag Morgen einen seiner Negerburschen mit einer Büchsenkugel er legte, ist Kleinigkeit dagegen. Solche Verbrechen bleiben un gestraft, weil bekanntlich kein Neger gegen einen Weißer» zeu gen darf. ES ist nur zu verwundern, daß solche Facta au» Vtrgtnien berichtet werden, welches nach Schilderungen das ge lobte Land patriarchalischer Sklaverei, das Paradies der Schwar zen Und dir Heimath der unverfälschten Pflanzerphilanthroplr ist. * Die bittern Mandeln sind allem Federvieh ein todt- licheS Gift; sobald sie nur etwas davon zu fressen bekommen, werden sie sogleich schwnidlich, fallen nieder und sterben, ohne daß man weiß, womit man ihnen zu Hilfe kommen könne. Den Gänsen ist Petersilie wahres Gift; den Enstn ist Zucker' wahres Gift, so daß man mit I Loth davon ein« alte Ente tödten kann. Den Truthühnern ist daö Kraut dcö sog. Fin gerhutes sehr gefährlich, denn wenn sie auch nur ein wenig da vor, fressen, so folgen Zuckungen darauf, und wenn sie auch mit dem Leben davon komme«, so zehren sie doch au». Nicht min der ist ihnen der Schierling gefährlich; habe» sie von hieftm gefressen, so ist der Tod unvermeidlich, wen» man nicht sogleich mit BanmLl zu Hilfe kommt. Das Kraut von dem gemeiner» Mohn fresst» die Gänse, wenn e» ihnen nebst andrrm Futtir -«gleich gegeben wird; allein gewöhnlich müssen sic e« mit deck Tode büße» und kommen nur selten mit den. Lebe» davon. . Am 12. März haben in einer Tuchfabrik zu Aachen durch daö Springe» eine» Dampfkessels S Menschen daö Leben verlöre», L andere wurden schwer verletzt.