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In Plaukn. werden am 15. Aptff Pie zwei R-ubm-rder, Kölz au- Schönberg und Schmidt ans Pausa, welche vor etwa 15 Monaten eine alle Auözüglerin in Schönberg bei Mühltroff im Schlafe erdrosselten, um ihrer geringen Habseligkeiten sich zu bemächtigen, mittels de- Favschwert- hin gerichtet werden. ES ist dies seit 1778 die erste Hinrichtung in Plauen. Berlin, 10. April Dem Vernehmen nach stehen Anfragen Seiten-cher Regierungen mehrerer deutscher Staaten bevor, hinsichtlich eines Anschlusses an den zwischen Preußen und den Vereinigten Staaten von Nordamerika stjpulirten Vertrag wegen gegenseitiger Auslieferung von Verbrechern einer bestimmten schwer gravirlan Kategorie. Bulin. Wie es heißt, beabsichtigt die Regie- rung mit einer Erhöhung der Branntweinsteuer porzugehen. Dieselbe wurde, da sie etwa l'/r Mill. Thlr. betragen soll, von Bedeutung sein. Das Budjel für 1853 führt den jetzigen Ertrag mit 5,100,000 Tchlrn, auf. München, 9. April. In der gestrigen öffentlichen meister erschienen vorgestern aus dem Gewerbsbureau und stellten an den Magistrat das Ansuchen, er möge mit der königlichen Polizeidireetion in Vernehmung treten und im Interesse ihres Gewerbes eine Bekannt- machung erwirken, in der die Formen und Farben der verbotenen Hüte bezeichnet seien. Durch die am 4. April vollzogene Maßregel seien sie ungemein in ihrem Gewerbe beemträchligt, da Niemand mehr einen weichen Filzhut, nach denen sonst bei Beginn des Sommers eine große Nachfrage war, kaufen werde, auS Besorg, niß, er möchte ihm weggenommen werden, und es stehe zu befürchten, daß man bloS Mützen und Stroh hüte noch sich anschaffen werde. Das MagistratS- Collegium erklärte sich für incompetent und beschloß, die Eingabe der königlichen Polizeidireetion zugehen zu lassen. München, 10. April. Gestern Abend har sich hier ein Unfall zugetragen, der die traurigsten Folgen hätte haben können, glücklicherweise aber dieselben nicht gehabt hat. Ihre Majestät die Königin The rese hatte den Wunsch ausgesprochen, einem der Er- perimente des Prof. Liebig beizuwobnen. Derselbe veranstaltete gestern Abend eine Vorlesung vor Ihren Majestäten König Ludwig, Königin Therese, Königin Marie, Ähren königl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Luitpold, Prinzessin Helene, Pr nzesstn Elise, Ihrer Hoheit der Prinzessin von Sachsen-Altenburg und mehrem dazu besonders eingeladenen Personen. Bei Ausführung eines auf die Natur der Flamme bezüg lichen Experiments reichte ein Assistent statt einer mit Kohlenstoff gefüllten Flasche eine, in der Sauerstoff befindlich, dem Professor Liebig hin. Dieser, die Ver wechselung nicht ahnend, bringt deren Inhalt mit Phosphor in Verbindung und «S erfolgt eine einem Kanonenschuß ähnliche Explosion. Nachdem sich di« Anivescyden von der ersten Betäubung erholt hatten, fand sich, daß ihre Maj. die Königin Therese aus mehrer» Schnittwunden 4m Gesicht, durch die GlaS- Aittzeln sind wieder abgeschafft, und zwar hauptsächlich und am andern Morgen mit bedeutenden Köpft»er. in Folge des passiven Widerstands deS Publikums, letzungen entseelt aufgesunden worden sei. welches in letzter Zeit nur die nicht mit Klingeln versehenen, unnßnwnrten Droschken venutzte. i,.., i -j-,, . ... Ein Bericht der Leipziger Messe sagt, da- das Geschäft im Allgemeinen nicht den gehegten Erwar tungen entspreche. Es sind starke Vorräthe vorhanden. Von den Käufern dagegen fehlen noch viele,; nament lich für Manufacturwaaren. — DaS am 9. d. M. Abends nach 9 Uhr durch weithin leuchtenden Feuerschein bemerkbare Schaden feuer war in dem 1'ft Stunde von hier gelegenen Dorfe Welschhufe, und ist dabei ein Woyn- und NebenhauS von den Flammen zerstört worden. Auch gestern Abend war wiederum am nördlichen Horizont ein starker Feuerschein zu sehen. — Di« Sächsische Coustitntionclle Zeitung wider ruft ihre Nachricht, daß eine Berufung der Stände in diesem Jahre nicht stattfinden werde, kann jetzt vielmehr aus zuverlässiger Quelle versichern, daß die Regierung entschieden wünscht, noch Ende dieses Jah re- 'einen außerordentlichen Landtag zusammentreten zu kaffen. — Wie auS Schneeberg geschrieben wird, —- sind die Diebe, welche neulich bei dem dortigen Sitzung des Magistrats kam folgender Gegenstand Kaufmann Reif einen höchst frechen Diebstahl ver- . zum Vortrage: Die BereinSvorfteher d^ Hutmacher, übten, bei dem sie acht Thüren durchbrachen (Nr. 27) bereit- entdeckt und zur Haft gebracht. Themnih, 11- April. Gestern Abend ereignete sich hier ein länglücksfall, der alle Gemüther ergriffen hat. DaS 2*ft Jahr alte Kind deS Oekonom bei der hiesigen Casinogefcllschaft wurde um die genannte Zeit zu Bett geschafft. Ein ISjähriges Mädchen hatte bei hem noch nicht eingeschlafenen Kinde zu wachen, entfernt sich jedoch auf wenige Minuten aus der Kam mer, und als es wieder in dieselbe kommt, steht das Beuchen deS Kindes in Flammen und ein Aermel der Nachtkleider desselben ist bereu- erfaßt. Die kleine Wärterin reißt das Kind aus dem Bette, hat aber zu wenig Geistesgegenwart, um den brennende» Aer. mel zu löschen, sondern springt fort, um Hilfe zu holen. Ein Kellner eilt herbei und findet das Kind bereit- in den vollen Flammen der brennenden Kleider und löscht die erstem durch einen schnell herbeigeholten Kübel Wasser. Zwei Stunden danach starb das Kind. Die sofort angestellten polizeilichen Erörterungen sollen so viel bis jetzt herauögestellt haben, daß das Kind mit Srreichzündhölzchen, welche auf einem unmittelbar neben dem Bette befindlichen Tischchen gelegen, gespielt utch das Feuer selbst verursacht hat. Licht war in der Kammer nicht anaezündet. Ein auf den gestrigen Aberch von der Casinogesellschast festgesetzter Ball wyrde sosopt aufgehoben. Welche Warnung in dem erzählten Falle enthalten ist, wird jeder Leser selbst ermessen. Llötav. Au- -unsrer Nachbarschaft wird un- mitzecheill, daß in Sohl and am Rothstein «in da, ß-rr Windmüller, der bei einem Sturme am 6. April, vüchdtw er die Mühle in Stillstand gesetzt, einen Flügel hinangestiegen, um durch AuSthuren desselben die.Flügelbewegüng zu erleichtern, durch den vom Ttyrme wieder in Bewegung gebrachten Flügel mit in Vie Höhe geschwungen, gewaltsam herabgeschleudert