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wiestnen GewrrbSmann in der Regel angenommen werde, sei iedenfalls zu hoch, und der Antragsteller suchte dies durch Be rechnung und Anführung von Beispielen zu begründen. DaS Kollegium, welchem die hierunter ausgesprochenen Klagen bekannt find, beschloß, den Stadtrath zu ersuchen, der betreffenden Deputation diese Ansicht zur Prüfung mitzuthrilen und derselben die Befolgung milderer Ansätze aufzugeben. 7) Da« Kollegium wünscht Auskunft, in welchem Zu stande sich die Irrung darüber befinde, ob und wieviel Grund emd Boden von dem sogenannten Fu nke'schen Stadtgute zum htofigen Schul- und Kirchenverbaud gehöre. 8) Endlich stellte ein Mitglied einen Antrag in Bezug auf dt« zetthcrige Verwaltung des Bürgermeisteramtes durch den Sladtrichter Haase. Der Antrag selbst, sowie der darauf gefaßt« Beschluß wird in der nächsten Zeit zur Veröffentlichung gelangen. Dippoldiswalde, am ll. Februar 1823. Das Stadtverordneten - Collegium. Gustav Müller, d. Z. Vorsitzender. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde, vom II. bis 18. Febr. 1823. Geboren wurde dem AmtSkopisten Hrn. Carl Friedrich Kindermann allhier ein» Tochter. Getraut wurde Mstr. E. Heinrich Theodor Könitz er, Seifensieder allhier, und Jungfrau Amalie Therese Heise von hier. Beerdigt wurde Herman» Robert, ehtl. Sohn Mstr. Karl Friedrich Gotischeu'S, Schuhmachers allhier, l. Jahr I M. 2 ÄZochen alt; — Frau Amalie, Mstr. Jöh. Gottfried Pieschel'S, Schneiders allhier, Ehefrau, 44 Jahr alt; — Anna Therese, Mstr. Karl Wilke'«, Sattlers allhier, ehel Tochter, 9 Monat alt. Am Sonntage ReminiScere früh Communion: Hr. Supr. v. Zobel. Vormittagspredigt: Derselbe. Nachmit tags Betstunde. Allgemeiner Anzeiger. Kolcibergers gulv.-eleetr. erweisen sich, richtig angewandt, immer und überall als Beseitigung rheumatischer, gichtischer und nervöser jahrelange Erfahrung und Mt dem alleinigen Verkaufe dieser Ketten rur den Packung und zu den festgesteilten Fabrikpreisen in allen kkoumattsmus - Kotten ein zuverlässiges Mittel zur gründlichen Abhülfc und Nebel, und ist der Erfolg, sonach garantirt durch fortwährende Beweise. Ort betraut, halte ich dieselben in der Original-Ber- Sortcn stets vorräthig. Ferd. Jehne in Dippoldiswalde. GW'" Wohl wahr, daß der einmal geschriebene Buchstabe nicht wegzuleugnen ist, und daß man bei Aufsätzen, welche der öffentlichen Beuriheilung über geben werden, sich manchmal im Lobe oder auch im Tadel auszusprechen gedrungen fühlt, so beruht dies wohl oft auf Thatsachen, welche eben so wenig un geschehen gemacht werden können. Da ich ein Feind aller öffentlichen Rügen bin und bei Erzählung nachstehenden Vorfalles mich aller Partheilichkeit enthalten und die Beurtheilung dessel ben Männern vom Fache überlassen werde, so kann ich doch nicht umhin, einen Blick auf das über mich gekommene Unglück zu werfen. Den 13. Juni 1852 verrichtete ich wie gewöhn lich meine Arbeit, bestehend im Pochen des Zwitter stein- vor der Mühle, als wir plötzlich ein Steinchen von der Größe einer mäßigen Kaffeebohne in das linke Auge sprang; — dadurch unvermögend, meine Arbeit fortzvsetzen, begab ich mich, bevor meine Ka meraden mir bemerkte», daß sie das Steinchen sehen könnten, zu Herrn Bezirksarzt vr. Lechla, welcher meinte, mit den Augen sei es sehr schlimm; darauf wurde mir ein Pulver zum Abteilen dieses Stein chens und eine Art Wasser zum Eintropfen von dem selben verschrieben. Dieses nun nach Vorschrift fort- gebrauchenh, wurde mir weder eine Linderung zu Theil, noch daß ich bemerken konnte, den Stein durch diese vorbemerkte Ableitung zu verlieren, sondern das verwundete Auge wurde mit einem Häutchen über zogen, worauf ich baS mir noch gebliebene Augen licht des linken AugcS gänzlich verlor. Deshalb das Aekgstc befürchtend, sah ich mich gcnöthigi, mich Ende Januar dS. 3. an Herrn vr. Müller in Lauenstein zu wenden, dessen hauptsächlichstes Bestreben dahin .zu gehen schien, eine Operation mit mir vorzuneh men; und ich, die etwaigen Folgen und Schmer zen sicht zu gedenken Md mich nur auf die Scharf ¬ sichtigkeit und humane Behandlungsweise verlassend, war derselben Meinung; so geschah es denn, daß Herr vr. Müller nach zweimaligem Versuche den 4. Februar dS. Z. so glücklich war, oben 'bemerkten Stein aus meinem Auge zu ziehen, welcher zu Jeder manns Ansicht von mir unter Glas aufbewahrt wird. Wenn gleich nuw Herr Vr. Müller dergleichen Lobpreisungen feind ist, so gebietet mir doch mein Herz, über diese schnelle, umsichtige und mit dem besten Er folge gekrönte Operation meinen tiefgefühltesten Dank öffentlich auszusprechen, und glaube meine hier an den Tag gelegte Freude dadurch gerechtfertigt zu sehen, indem es für einen Bergmann mit Familie gewiß schon sehr drückend ist, 26 Wochen, wie es bei mir der Fall war, keinen Pfennig zu verdienen; in welche verzwciflungsvolle Lage würde ich aber erst dann ver setzt worden sein, wenn ich noch länger, oder gar aus immer an dem Hungertuche hätte nagen müssen. Altenberg, 16. Febr. 1853. Carl Gottlieb Eduard Sieber, Bergmann. Oeffentlicher Dank! Allen Denen, welche unsere verstorbene Tochter Juliane Christiane geb. Renner allhier am 10. d. Mts. zu ihrer Ruhestätte begleiteten, besonders aber den verehrten Herren, welche sich uneigennützig bereit erklärten, die unö so theure Dahingeschiedene bis an ihr Ruhekämmerlein zu tragen, sowie dem Hrn. Diae. Mühlberg für seine trostreiche Grabrede, und allen übrigen Freunden und Bekannten für die schöne Aus schmückung ihres Sarges, fühlen wir unS gedrungen, unfern innigsten und tiefgefühltesten Dank auözu- sprechen. Dippoldiswalde, am 15. Febr. 18Ä. Friedrich August Bernhardt und. dessen Ehefrau. Varl Gottlob Kranke.