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mit solcher Energie an beiden Achseln, baß ich wie behert aussprang." „„Wir schießen unS,"" tönk eS im tiefen Baß, während die Fäuste an meinen Achseln unausgesetzt fortschüttelien." „Ich drehte mich endlich um, wenigstens des ar', gen Feindes ansichtig zu werden, der mich so uner. wartet im Rücken angegriffen hatte. Da stand ei» martialischer Gardehauplmann, mir energischem Schauz- darl und unheimlich funkelndem Blicke. Der Wülhe« rich war etwa einen halben Kopf länger als ich, und meine Wenigkeit gehörte nicht zu den Kleinsten." „„Wie,",' fuhr der Unhold in schreiendem Tone fort, „„Sie zu den Füßen meiner Braut?"" „Mil diesen Worten sollte die Schüttelung von Neuem beginnen und zwar vorn an der Brust, da ich meinem Gegner Gesicht gegen Gesicht zngewentei stand." (Fortsetzung folgt.) V e r m i s eh t e s. Zn dem Briefkasten zu Bodenbach in Böhmen fand sich dieser Tage ein unfrankirter Brief mit folgender wortgetreu nach geschriebener Adresse vor: „An den Hern Allois Napolion Po- nebrde, alls den Kchnig in Frangreich innen Selbst Abzugeben. in den Keifer Kcniglichen Hofe, eilich." Der Abgang dessel ben hat natürlich unterbleiben müßen. London wurde in den Tagen des 4.-6. Februar von so starken Nebeln heimgesucht, daß in der Nähe von Hydepark kein Omnibus fahren konnte, Laß man nur Arm in Arm mit zwei fackeltragenden Jungen sich über die Straße wagen konnte, daß Hunderte von Menschen an Straßenecken zusammengedrängt stehen bleiben niußten, weil sie sich nicht über den Fahrweg trau ten , oder auch die Richtung ihres Weges verloren hatten, daß man kaum den Lichtschein der angezündeten Straßenlaternen auf dem Pflaster sah, daß aller Verkehr auf der Themse zum Stillstände kam, daß Wagen in einander fuhren, trotzdem jeder Fuhrmann neben seinem Gespann einherging und sich Fackeln vortragen ließ, daß endlich Menschen überfahren, überritten, wundgetrcten wurden oder, den Weg verfehlend, ins Wasser stürzten und ertranken, wie bereits am 7. drei solcher Fälle angczeigt waren. Aus Karlsruhe vom 8. Febr. meldet die Badische Lan- deSzcitung: Gestern war der für die Vergebung der Badener 2 pielpacht bestimmte Tag. Sicher,» Vernehmen nach ist dieselbe Hrn. Benazet zugetheilt worden. Die Pachtsumme ist diesmal bedeutend höher, als früher; wie wir hören 120,500 Fl.; seither betrug sie 70,000 Fl. Berichte über eine ganz merkwürdige Meeres, rschüt- terung sind der Versicherungsanstalt des Londoner Lloyd mitgetheilt worden. Dao Fahrzeug Maries befand sich auf seinem Wege nach Caldera, gerade am 13. Oct., 19 Grad westl. Länge 12 Meilen vom Acqnator entfernt; da plötzlich hörte die Mannschaft ein donnerähulichcS Getöse in der Tiefe des Meeres. Allmälig nahm eS an Stärke zu, bis es einen solchen Grad erreichte, daß es geradezu ohrenbetäubend war. Die See warf berghohe Wellen, und La der Wind von mehren Seiten anstürmte, verlor der Steuermann bald jede Gewalt über das Fahrzeug, das bald in die Höhe geschleudert, bald in die Tiefe eines mächtigen WellenschlundcS hinabgcrissen wurde; die Mannschaft betete und hielt sich für rettungslos verloren. 15 Minuten hatte dieser furchtbare Zustand gedauert, da wurde die See wieder allmälig ruhig; der Steuermann konnte sein Ruder wieder handhaben, das Fahrzeug war gerettet, aber mehre Segel, die beim Beginne der MeercSerschütterung in Sicht ge wesen waren, waren verschwunden, und wenige Minuten spä- 81 ter sah man Schiffstrümmer und da» Wrack eine« Schraub«»^ dampferS vorübutreiben, Die Katastrophe war rasch vorüber, hat jedoch allem Anscheine nach viele Menschenleben gekostet. Das kunstvoll in Silber gearbeitete Pathengeschrnk, welche« der Großherzog vou Oldenburg der nach ihm benannten weiland deutschen Kriegscorvette Großherzog vou Oldenburg gemacht hatte, bestehend aus einer Punschbowle in der Form einer großen Bombenkugel und umgeben mit verschie denen auf den Seekrieg sich beziehenden Emblemen, ist denn doch nicht mit unter den Hammer gekommen. Am 8. Febr. ward dasselbe von Bremerhafen aus dem hohen Geber wieder zuge stellt. Wir vernehmen, daß der Großherzog eS hat entgegen nehmen lassen unter der ausdrücklichen Bestimmung, daß das selbe aufbewahrt werden solle, um dem künftigen ersten deut schen Kriegsschiffe als Angebinde verehrt zu werden. Mittheilungen über die Verhandlungen der Stadtverordneten in Dippoldiswalde. Dritte Sitzung, am 28. Januar 1853. Gegenwärtig die Stadtverordneten: Müller, Vorsitzen der; Marbach, Kuno, Riedel, Walther, Richter; die Stellvertreter Böhmer, Thömel, Reinhardt. 1) Der Stadtrath hat beschlossen, die Anfertigung des Einwohnerverzeichnisses zu Ausstellung des Personal - und Ge» werbesteuerkatasterS dem Registrator Schmidt gegen die zeit» herige Entschädigung zu übertragen. Das Kollegium beschließt, zur Zeit die Genehmigung zu einer Entschädigung zu verweigern, weil Registrator Schmidt eine Besoldung bezieht, und, daß jene Arbeit außerhalb der ExpeditionSzcit gemacht werde, nicht angeführt worden sei. 2) Der Stadtrath theilt mit, daß er sich dem Anträge auf Anschaffung von Läden an die Fenster des Diakonathauses an» geschloffen und die Baudcputation zu Anfertigung eines Kosten anschlags beauftragt habe. Man wünscht, daß in dieser Angelegenheit mit thunlichster Beschleunigung verfahren werde. 3) Im Bezug auf die nächste Verpachtung der Raths« kellerwirthschaft sowie die in Vorschlag gebrachte Verlegung de» SalzschankeS in das NathhauS, (worüber später eine Milthei« lung noch erfolgen wird) wünscht man eine gemeinschaftliche Berathung mit dem Stadtrathe. 4) Im Hinblick auf die Geringfügigkeit dcS Gegenstände» und zu Vermeidung processualischer Weiterungen tritt man der Ansicht des Stadtrathes bei, den auf einem der Stadtgcmeind« zugehörigen Grundstück angeblich mit 10 Ngr. 9 Pf. haftenden Stadtkirchencrbzinö abzulöscn, obschon der frühere Besitzer die sen Erbzins nur nach Höhe von 7 Ngr. 3 Pf. genehmigt hatte. 5) Auf den Antrag eines Mitgliedes beschloß man, an den Stadtrath die Frage zu richten, ob die für Wegfall der Steuerfreiheit, welche bis vor wenigen Jahren die geistlichen Gebäude und der dazu gehörige Grund und Boden genossen, gezahlte Entschädigungssumme zur geistlichen Anlagekasse ge zogen worden sei, wohin jene deshalb gehören dürfte, weil jetzt aus dieser Kaffe die Steuern für gedachte Gebäude entnommen würden. Weiter 6) wieß ein Mitglied auf die Ungleichheit hin, welche vorliege bei Bestimmung der Summe, nach welcher Tagelöhner und Gewerbetreibende zur KriegSschuldrntilgungSkasse beizu tragen hätten, gegenüber dem Betrage, nach welchem die mit fixem Gehalte und sonstigen Vermögen versehenen Personen zur Mitletdenheit gezogen würden. Die Summe von 100 Thlr-, nach welcher der Tagelöhner aufgezogen werde, uud von 150 Thlr., welche bei dem lediglich nur auf seine eigne Hand g«