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Mer wie ein Blitz aus heiterm Himmel kam die urplötzliche, unerwartete und mit großem Pomp ausge- 'fÜhrte Anerkeimuim des Leuen Kaisertums von Seiten Engtatttzs. MeNMjUtte Aon OHerrM, Nußlav- unb Preußen tzaüeu -dDr«tzfgepechnrt, tzaßLngla«tz, wel ches wie jene drei Rächte die Garantie der Wiener Ker- träge von 18IS übernommen hatte (Napoleons Familie war in der Wiener Congreß-Acte auf ewige Zeiten von dem Throne Frankreichs ausgeschlossen), das Kaiserreich, welches einen Theil jener Verträge zerreißt, nicht früher anerkennen würde, als bis sämmtliche Garanten der Wiener Verträge sich über die Anerkennung des neuen Kaisertums und über die zu beobachtende Haltung zu demselben verständigt hätten. England hat aber nicht also getan. Es hat das französisch^ Kaisertum aner kannt kn fast lächerlicher Hast; aber es hat wahrscheinlich nn 'Stillen -noch mehr gethan ; es ist nicht eben undenk bar, daß es Verträge und ein Bündniß mit Frankreich abgeschlossen hat, wodurch die italienischen Besitzungen DesterreichS Und sein vorherrschender Einfluß in den übri gen -Kadern dieser Halbinsel bedroht werden. Durch das gegenseitige Bündniß zwischen England und Frank reich Hi Welgiem vorerst geschützt; denn ^Belgien be droh« hieße England beleidigen. Italien ist in der Reihe der europäischen Staaten der verwundbare Biend, die Achillesferse, das die Aufmerksamkeit des Neuen Eäsa-rS ^ben so aus sich zieht, Wie die Mer Mpoleons des Mosten. nach MM /Karten Ruropas schmachten. Mg- ,schr.eiMMtig aus pen-KMpichischrn Ein fluß in Italien wegen seinem Handel nach MM Lande. .Diese >Lqge .der Digge scheint der GiMd zu sein, .Mhat LestMeich -rnh Preußen in der jüngsten Zeit 'M ifreMchschgftlichgenähert haben. Ppst FMMt a. M. apf, dem Sitze des Bundes- ,tgs, Hkrichjrt ,in hiesM Tagen ein preuß-nfteundlich-r HpipesMndent, daß Desterpeich jetzt gesonnen sei, Preußen .az» der RUstxuyg DehtschlMds gleichberechtigten Antheil .WtßpW zu laßtzy. Die Zollangelegenheit soll auch eine MtzNiMpcichere Zrchunst in Aussicht haben. Mak seit Jahve» Men Bemühungen der deutschen -Patrioten Nicht gelungen ist, Oesterreich und Preußen muig zu machen, das ist jetzt durch -inen Impuls Non Außen geschehe«: das .,,Friedensk a.iserthum" und Etzglanhs An-erkennung dess-tben haben so Heil- sameS zu Wege gebracht. üXS. TabestAeschichtp. st Dvestzen, am 41. Jan. Wenn sich jetzt nicht die Bälle förmlich jagten, so würde man immerHoch zwoifÄn, ob es Winter sei oder nicht. Denn die Schlaffheit der Witterung dauert auch -bei uns fort, uNd obgleich wir vor ein paar Tage» einige Grad Kälte hatten, so ist die Lufttemperatur doch bäkd wie der zu ihpee frühere» Milde zurückgekehrt. Der leb hafte Verkehr dauert fort wie im Sommer, obschon man allenthalben Pelze und Müsse sieht. Von öf fentlichen Schaustellungen und dergl. givbt es jetzt gar nichts weiter als die neulich schon erwähnte Sammchng wjid-r Thjerx; sie ist aber nicht sehr be sucht, weil eö ja eigentlich gar keine wilden Thiere mehr giebts degn seit 1849 sind sie alle zahm gewor den, Rur Lorgie mit seinem sich immer mehr per- wollküyunneudey Puppentheater «acht wieder seinen SHlag, was nicht verwundern kann, da seine Schau spieler keinen Gehalt beziehen und auch nicht durch gehen. — Uebcr die jetzt kurz hintereinander vorge- kommenen und auch von Ihnen «us tzer Const. Ztg. mitgelhejlt-n Soldaten-rcesse wich hier viel gesprochen Solche Sachen Hallen nun ffeWch auch unter dem Civil alle- Tage vor, und man macht nicht so viel Lärmen darum. Der Fehler scheint mir nm darin zu liegen, baß man glaubt, solcher Mißbrauch der dem Soldaten nur für den öffentlichen Dienst anver- lrauten Waffen, werbe von den Militärbehörden nicht in angemessener Weise bestraft. Das ist aber wohl zu bezweifeln. Wenigstens habe ich in dieser Ange legenheit vernommen, daß eine sehr strenge Unter suchung eingeleitct worden ist und eö den Ercedenten keineswegs für voll hinaus gehen wird. DaS Spaß hafteste dabei ist, daß die guten Leute immer noch „republikanische Hunde" wittern wollen, obschon es dergleichen jetzt wenig mehr geben wird. Denn selbst die alten eingefleischten Demokraten haben entsetzlich wenig Fleisch mehr, da sie ja nicht blos dies, sondern auch Haut und Haare hüben hergeben müssen. — Da ich die -Ereignisse nicht machen kann, und sonst sich eben -nichts ereignet -hat, was für den Zweck meiner Mitcheilrmgen aufgefaßl werden könnte, so schließe ich heute und hoffe, -daß sich für die nächste Woche mehr Stoff zur Besprechung darbieten werde. Dresden, 12. Jan. Gestern find zwei Eisen- bahimnMe vorgekomnwn, die aber glücktichrrrveise beide ohne Verletzung von Personen abliefe«. Der gestrige Prager Zug kam nämlich statt Nachmittags -5 Uhr erst Abends S Uhr an, weil -bei Vogelgesang - in Folge eines herabgestürztev Steine-S Maschine, Tender, ein Pack- und der Postwagen ans dem Gleise gekommen waren. Die Locomotive liegt in der Bö schung, der Packwagen auf dem Dache einos an der Bahn -stehende« Hauses und es nmßte der Zug durch eine Hülfslocomotive heveingebrachi ^werden. Im Dresdner Bahnhose dagegen stieß gestern Nachmittag der von Leipzig' ankomme,nde PcxsorMzug auf einen dastrlMden Steinwagen, was die Beschädigung meh rerer Wagen zur Folge hatte. Leipzig, 10. Jan. Zu einem vor einigen Ta gen an der Nähe des Basischen Bahuhofesvorge- kommen en Selbstmord junger Man«, Markt helfer in einem hiesigen HaMuWshans-, machte sei nem Leben, durch Echsizigen ein Ende), ist,eine neue Gräupirhat gekommen, welche nicht wenig Auf sehen erregt. Die in der Georgenkraße wohnende Wittwe F...., im Be,sitze eines ziemlichen Vermö gens, wurde am 7. Jan, ly ihrer Wohnung ermor det gefunden. Die Ermordete war schon während einiger Tage vo« ihren Nachbarn nicht bemerkt wor den, was zur veranlaßthn Oeffpung der Wohnung Seitens der Polizei ryrd so zur Entdeckung einer That führte, die etwa drei Tage vorher verübt wor den zu sein scheint. Die Unglückliche hatte mehre Wunden am Halse wird am Kopfe mehre Schläge, welche letztere jeden Zweifel beseitigten, als läge etwa ein Selbstmord vor, obwol der Mörder gemeint zu haben scheint, er wolle zu dieser Annahme verleiten, indem der Ermordeten ein Messer in die Hand ge geben war. Wie es heißt, traf -der Mörder sein Opfer- bei'm Kaffeetrinken, der noch auf dem Lisch« stand, an welchem die Gemordete saß. In wie weit ein Raub bei der grausen That ausgeführt wurde, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. (D.A.Z.)