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'1 ?? ><-'" - - O der Anterosfizier Kirsten dem Kellner Unger, der ihm nicht sofort den Tisch abgewischt hatte; dermaßen mit der geballte« Kaust vor den Unterleib geschlagen, daß derselbe sofort nietzerßürzteund bewußtlos fortgetragen wurde. Vergebe«» ging inan den zur Aufsicht com- manbirten Unteroffizier um Verhaftung seines ercedi- renden Loueaen an; sie erfolgte erst, als sie von ei nem Feldwebel, dessen achtungSwertheS Benehmen volles Lob verdient, angeordnet wurde. In den er sten beiden Fällen liegt zugleich eine Widersetzlichkeit gegen die öffentliche Auiorttät (Art. 105 des Crimi- nalgesetzhuchS) vor. Hoffentlich wird letztere nicht unterlassen, ihren Beamten die nöthige Genuglhuung zu verschaffen. Dttsden, Januar. Nach der soeben erschie nenen. „Rangliste der königk. sächsischen Armee vom Jahre 1853" haben durch gleichmäßige Bewaffnung der leichttn Infanterie mit gezogene» Jnfanteriege- »vchpen die bisherigen Schützenbataillone vom 1. Ja nuar ay den Namen: „Jägerbalaillone" erhalten. Gleichzeitig wurden bei jedem Jnfanteriebataiüone 8Unterpfsiziere und 64 Soldaten — die besten Schützen — mit gezogenen Gewehren bewaffnet und die Be tretenden „Schützen" benannt. . — 4. Januar. Wie wir hören, so hat sich die königliche KreiSdirection rücksichrlich der Zahl der hie sigen Ährmärkte für eine Herabsetzung derselben auf jährlich vier ausgesprochen. P-ffendorf, bei Dippoldiswalde. In der Pa- rochie Possevdorf, Ephorie Dresden, sind im Jahre 1852 '144 geboren, als 88 Knaben, darunter 3 todt- geborne, I katholisch getaufter, 3 uneheliche; 56 Mäd chen, darunter 2 uneheliche. — Im Jahre 1652 sind 4h, und I7S2 sind 49 geboren. Schulpflichtige Kinder sind 643, als: 408 im Schulbezirk Posscndorf, .188 Knaben 220 » " - Mädchen; * 86 im ,, Rippien; 69 im „ PabiSnau; 49 im „ Quohren; 12 in Welschhufe, Schulbezirk Bannewitz; 7 in Wilmsdorf am Prisar, Schulbezirk Ober- Naundorf; 12 durch Hauslehrer. w. o. Confirmirt wurden 57, als 40 zu Ostern und 17 zu Michaelis. Aufgeboten sind 59, und getraut 32 Paar. — Im Jahre 1652 sind 9, und 1752 sind 15 Paar getraut. Communieauten 3712, darunter 57 Confir- Mnden und 56 Kcanken-Communionen. Gestorben sind 111, als: 62 Kinder (31 Kna ben und 31 Mädchen), 7 Junggesellen, darunter 2 durch. Unglücksfall; 2 Jungfrauen, 9 Ehemänner, darunter der emeritirte Schullehrer Hr. Cantor Heyn, und 3 durch Unglücksfall; 10 Eheweiber, 9 Wittwer, 12 Wittwen. -» Im Jahre 1652 sind 18, und 1752 siud 60 gestorben. Wie«, 1. Jan. Die Aufhebung de» Belage- Mng-zustandeS, welche, selbst nach dein Gerede hier- oDgee Blätter, mit Anfang 1853 eintreten sollte, ist nicht erfolgt md wird überhaupt in formeller Weise 6 gar nicht erfolgen. Die Militärauwritäten haben de» bei weitem größeren Theil ihres Wirkungskreises der Civjlverwaltung überlassen; so wird es stufenweise Auch fürderhin geschehen. » Aus der Schweiz, 31. Dec. Die Regierung von St. Gallen hat den Beschluß gefaßt, auch die im Canto» arbeitenden sächsischen Handwerks gesellen auSzuweisen, falls sie nicht im Stande sind, eine- Caution von 2000 Fl. zu leisten. Ferner wurden die Gemeinderäthe beauftragt, eine Revision der Ausweisschriften deutscher Handwerksgesellen vor- z »nehmen und Diejenigen auszuweisen, welche man gelhafte Legitimationspapiere besitzen oder deren Schrif ten in den nächsten sechs Monaien auslaufen würden. Die Grenzpolizei wird in keinem Falle deutschen Hand werksgesellen den Eintritt in den Cantvn gestatten,, in deren Schriften sich das Verbot, die Schweiz zu. bereisen, vorfindet. Paris. Wie verlautet, find die Unterhandlungen wegen der Heirath des Kaisers dem Abschlüsse nahe. Wenn nicht »»vorgesehene Hindernisse dazwi schentreten, so wird er, nach Mittheilungen aus an geblich zuverlässiger Quelle, die am 15. Juki 1837 geborne, also erst im 16. Lebensjahre stehende, sehr hübsche Prinzessin Stephanie von Hohenzollern-Sig- maringen (si Nr. 1 d. Bk.) heirathen, eine Tochter des srühern regierenden Fürsten, der zu Düsseldorf als preußischer General lebt, und Enkelin deS ver storbenen Großherzogs Ludwig von Baben. Madrid, 25. Decbr. Die Negierung hat nach stehenden Bericht über ein fürchterliches Erdbeben in Manilla erhalten: Ein Erdbeben, das stärkste seit Menschengedenken, hat am 16. Sept, die Stadt in die größte Bestürzung versetzt. Die Bewegung fing an sich gegen halb 7 Uhr Abends durch Erschüt terungen, deren Heftigkeit sich mit Gedankenschnelle vermehrte und die sich zuletzt in ein heftiges Erzittern verwandelten, bemerkbar zu machen. Diese erste Er schütterung dauerte nach den Beobachtungen der In genieure über 3 Minuten. Andere kürzere Erschüt terungen dauerten die ganzen Nacht hindurch, und zwar regelmäßig von Stunde zu Stunde, und seitdem folgten sie sich in länger» Zwischenräumen ohne Un terbrechung bis zum 19. Septbr. Glücklicherweise nahmen sie immer an Heftigkeit ab; sonst wäre nicht ein einziges HauS in Manilla stehen geblieben. Der Schrecken der Bevölkerung, die sich auf die großen Plätze und die breiten Straßen drängte, um sich vor den herabstürzenden Mauerstücken und Balken zu ret ten, das unterirdische Getöse, das Geschrei der Ein wohner, die aus ihren Häusern stürzten, das Gekrach der Gebäude und zusammenstürzenden Manern, daS knieende und Litaneien mit bebender Stimme herstam melnde Volk, das unregelmäßige Anschlägen der Glo cken auf den hin und her wankenden Thürmen, die ringsumher sich neigenden und zusammenstürzenden Häuser, die» Alles bildete eine Scene des Schreckens, wie sie selten erlebt worben, der durch die raben schwarze Finsterniß der Nacht noch vermehrt wurde. Diese fürchterliche Katastrophe kündigte sich durch eine totale Windstille, eine erstickende Hitze und durch kurze feine Regeyschauer an. Es gibt kein öffettt- licheö und Privatgebäude, daS nicht mehr oder we niger beschädigt wäre.