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Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehe« durch allePostanstal« ten. Preis pro Quart.lONgr. ,, 7^- toffeln gleich 24 Schfl. Korn. 2 Schfl. 12 Mtz. Kar- löffeln wären also ungefähr I Schfl. Körn7gleich zu setzen. Da aber die erstem alsdann von vorzüg lichster Qualität sein müßten/ussd man für gewöhn lich nur 2v°/o nahrhafte Theile attnehmen kann, so sind 3 Schfl. Kartoffeln gleich I Schfl. Korn. Die Erfahrungen in der Branntweinbrennerei bestätigen dies, da 3'/r Schfl: Kartoffeln zwar nur eben so viel, aber stärkern Branntwein geben, als 1 Schfl. Korn. In Hinsicht auf die Bodenfläche hat man berechnet, daß, wenn auf einer Quadratmeile Landes IOOV Men schen blos von Fleisch, deren auf demselben Raum 4000 von Getreide und 12,000 von Kartoffeln leben können. Von allen Pflanzen eignet sich nicht eine eine einzige so gut sür das Bedürfniß der Bevöl kerung gemäßigter Klimate, wie die Kartoffel, obgleich andere der Ausdehnung ihres Gebietes nach 100 Mal weiter verbreitet sind und eben so mehr Nahrungsstoff liefern. So wachsen, nach Angaben- der Sachkenner, auf einer Bodenfläche, welche 33 Pfb. Waizen pro- ducirt, 99 Pfd. Kartoffeln, aber 4000 Pfb. Bananen, die Frucht des PisangbaumeS. Ein Morgen Landes, mit letzterm bepflanzt, kann daher jährlich 50 Men schen vollkommen ernähren, während er mit Weizen bestellt bloS 3 sättigen würde. Die oben erwähnte Stärkefabrikation aus Kartoffeln ist bereits ein sehr verbreiteter Industriezweig und geschieht sehr einfach durch Maceration derselben, oder Einweichung in Wasser, um eine Auflockerung und Ablösung zu/ be wirken, und durch Auswaschen oder Trennen der Stärke von den Fasern in Satzfässern. t* Die Nahrungsfähigkeit der Kartoffeln. Die nährende Kraft der Kartoffeln liegt bekannt lich in ihrem reichen Gehalte an Stärkenmehl; der- selbe ist nicht zu jeder Zeit gleich, sondern zu den verschiedenen Zeiten sehr abweichend, wie dies die Untersuchungen französischer Chemiker sehr deutlich an den Tag gelegt haben. Durch dieselben ist näm lich dargethan worden, daß 240 Pfd. trockene Kar toffeln im Monat August 23—25 Pfd. Stärke, im September 32—36, im Oktober 32 - 40, vom No vember bis März 38-^45, im April 38-48, im Mai 28—20 Pfd. liefern. Die frühen weißen Kar toffeln gaben, zu ganzen Zahlen berechnet, zu Anfang Juli 8"/g, am Ende 11°/«, in der Mitte August 12"/», Ende August 13°/g, in der Mitte deS Septembers . 17°/„ Stärkenmehl. Hieraus ersieht man sehr deut lich, welches die vortheilhafteste Zeit zur Benutzung der Kartoffeln in dieser Beziehung sei. — Sie bilden in den gemäßigten Zonen neben den Getreidearten: Weizen, Gerste, Roggen und Buchweizen, Haupt nahrung, und stellen sich würdig in die Reihe der wenigen Pflanzenfamilien, an deren Vorhandensein die Existenz des Menschengeschlechts gebunden ist; und sind noch, neben Reis und MaiS, eines der ver breitetsten aller Nahrungsmittel DaS Verhältniß der Kartoffeln und des KorneS, ist wie folgt, berechnet worden: Gute Kartoffeln enthalten dem Gewichte nach 24°/o nahrhafter Theile, das Korn 70°/«. Wenn 1 Schfl. Korn 82 Pfd. und 1 Schfl. Kartoffeln 100 Pfd. wiegt, so sind dem Maße nach 64^/, Schfl. Kar Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landman«.! und Verlag von Earl Jehne in Dippoldiswalde. 7- - iS. Octbr. 1852. tu»» OU. -MA W-ißmtz-ZeiMM / m-t 7 ! 'antztndmmen.' Aus dem Vaterlands. Dresden, II. Octbr. In der mehrfach beregten Frage wegen Verminderung oder Beibehaltung der Zahl der hiesigen Jahrmärkte ist, dem Ver nehmen nach, »euerlichst dahin Beschluß gefaßt wor den, in Uebercinstimmung mit der Minorität der Markldeputation für Verminderung der Jahrmärkte auf jährlich nur drei sich auszusprechen. — Das Ministerium des Innern veröffentlicht folgende Bekanntmachung: „Bei Uebernahme der ab, getretenen Gerichtsbarkeit der Erb- und Allodialgüter Kreischa obern und niedern Theilö auf den Staat, ingleichen Neberweisung der zeither dem Justizamt Pirna zugestandenen Gerichtsbarkeit über Mittelkreischa an das Justizamt Dippoldiswalde ist beschlossen worben: 1) den unter dieser Gerichtsbarkeit gehörigen Antheil von Babisnau und Kautzsch mit den Bezirken des Landgerichts und der Amtshauptmannschaft zu Dresden, dagegen 2) die zeither in das Landgericht zu Dresden und resp. in das Justizamt Pirna und in die Amtshauptmannschaft zu Dresden einbezirkt gewesenen yrtsantheile Ober-, Mittel, und Nie- der-Kreischa mit den Bezirken deS JuAzamteS Dippoldiswalde und der Amtshauptmannschaft zu Pirna zu vereinigen. Aus dem sächsischen Erzgebirge, 10. Oktober. Daß eine der ergiebigsten Quellen deS sächsischen Na- tionalreichlhumS.dcr Bergbau in seinen mannichfaltiaen .Ausbeuten sei und daß diese Quellen nach allen Rich tungen hin und gleichsam in allen ihren Teufen aus- gebeutet werden müssen — denn der Bergbau ist die' erste und wahrhaft naturwüchsige Industrie kann von Niemandem in Zweifel gezogen werden. Zu diesen Quellen darf auch der Zinnbergbau gerechnet werden, der bekanntlich seinen Mittelpunkt im Alten berger Nester hat. ES kann aber Nicht iss Abrede ge stellt werden, daß dieser Theil der bergmännischen Industrie nicht durchgängig mit derjenigen Energie