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Dienstag. HM! AK. 18. Mai 18SS. Erscheint 4- Mettste Dienstag» imd . >!- -«MMM Freitag«. Zu M H 8 Pf- bi« -Li- Welkeritz-Ieitung.» Qnart.lONgr. I ' angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redaction, Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. — —.. ^«»«-SW^SMSMSW— Leip zwiLrsrvIk! (Helft Euch selbst!) ertönt ein Aufruf, der nichts Geringeres bezweckt, als die jetzt so bedenklich zunehmende Auswanderung desCapitals zu beschränken und dadurch die Noth, welche uns durch den biß jetzt immer wachsenden Verlust des Geldbesitzes zu beschleichen droht, ab zulenken. Ein Verein einsichtsvoller und edler Männer hat das alleinige Mittel zur Abhilfe dieser Noth in einer zweckmäßigen Regelung der Auswanderung unbemittelter Sächsischer Staats- und Hei- mathsangehöriger gesunden und bereits zu der Aus führung derselben die zweckmäßigsten Pläne entworfen. — Und gewiß, bei näherer Kenntniß derselben (— sie sind in dem überall verbreiteten Auftuse „Help zoar- selk!" mit angeführt und können in der Redaction die ses Blattes eingesehen werden —) läßt sich wohl nicht leugnen, daß in Wahrheit das kräftigste und natür lichste, gerechteste und bcglückendste Mittel gegen eine derartige Verarmung des Landes immer eine gere gelte Auswanderung der Unbemittelten bleibt. Demnach ist cs aber auch recht und billig, daß ein Jeder, der die Verarmung des Landes verhindert wis sen will, sich betheilige an dem Unternehmen, welches die Wohlfahrt des ganzen Landes, wie des Einzelnen, im Ange hat; ja, eine Vernachlässigung der jetzt ge botenen Hilfe kann sogar für Manchen eine spätere, aber bittere Reue herbeiführen. Mögen daher doch Alle, Bemittelte wie Unbemittelte, sich es angelegen sein lassen, an der Durchführung dieses zweckmäßigen Werkes sich zu betheiligen, was ihnen um so leichter fallen wird, da der einstweilige Comits des Auswan derungsvereines durch die billigsten Bedingungen und ohne große Beeinträchtigung der pecuniären Verhältnisse die Theilnahme für Alle ermöglicht hat. Es würde nun zu diesem Zwecke am besten sein, wenn wohlgeachtete Männer, welche außer der Liebe zu ihren Mitbürgern noch Mittel und Fähigkeiten be sitzen, die sie gern ein kleines Opfer an Zeit und Mühe für das Wohl ihrer Ncbenmenschen bringen lassen, sich insoweit der Sache näher annehmen, daß sie das Zy- teresse ihrer Umgebung dem herrlichen Unternehmen zu führen und hauptsächlich Zeichnungslisten bei sich aus legen lassen. Damit aber auch diese Herren Unterneh mer das Nöthige darüber erörtern können, so ist Herr vr. F. W. Mein ert in Dresden, als Correspott- dent des Comitö, gern erbötig, auf an ihn ergehende Anfragen die genaueste Auskunft zu ertheilen. Möge bald die Begeisterung und der Gerueiu- sinn für edle Unternehmungen sich Hervorthun und die Bewohner von Dippoldiswalde und UW- geaend beweisen, daß, wo es einer guten Sache und das Wohl des Landes gilt, sie nicht die Letzten sind, die in kräftiger Eintracht sich zur Theilnahme daran verbinden! Wir hoffen, daß bald em freudiger Bericht un seren Erwartungen entsprechen werde, zur Ehre wi» zum Wohle des Landes! Dresden, im Mai 1852. Ans dem Vaterlande. Dresden, 14. Mai. kanvratius und 8ervalius haben sich im Ganzen genommen bei unS sehr gut aufgeführt: wenn eS auch etwas kühler geworden, als an den lästig heißen Tagen vorher, so haben wir doch nicht über Frost zu klagen. Das schönste Grün auf Bäumen, Wiesen und Saaten, auch der hochgelbe Raps ist herrlich gediehen. — Drei große Feste stehen »en Dresdnern wieder bevor: daS s. g. Frühlings fest im Großen Garten, eine Wiederholung des vor. jährigen; veranstaltet vom und zum Besten beS Pesta- lozzivereinS, zugleich Vorfeier des Geburtstages des Königs. Den Tag darauf das große Vocal- und Znstru mental-Concert in der Frauenkirche, zu welchem ca. 2000 Sänger Mitwirken laut Anschlag. Endlich die Ihnen genugsam bekannte Thierschau, für deren Verloosung schon 36,000 Loose vergeben sein sollen. Die großen Schuppen sind schon dazu errichtet: ein jeder zählt durchschnittlich, wie ich selbst gezählt habe, 84 Stände, auf jeder Längenseite 42, und solcher Schuppen sind 8. Sie werden denken können, daß die volköbelicble Vogelwiese ganz in Beschlag genom men ist, da ja noch Schau- und Schmaußbuden hin- zukommen werden. Wie ich von einem bei der Aus stellung betheiligten Rittergutsbesitzer hörte, sollen auch Vie sogenannten Nietennummern annehmbare Gewinne erhalten. — Und nun noch Etwas. Nach geeigneten Orts eingezogener Erkundigung kann ich Ihnen mel den, daß sich die sächsische Geistlichkeit, wenigstens die von Dresden und Umgegend, in Betreff der Hölea mann'schen Denunciationssache wacker rührt, der Kirch« und dem Protestantismus zur Ehre. Leider ist Di». Harleß schon seit dem 2. Mai schwer erkrankt; man spricht von einer totalen Geschwulst. Die 4 theologi schen Candidateneramina vom 2—)0. Mai haben ohne ihn müssen atzgehalten werden. — ff. Dreßdm, 13. Mar. Se. Maj, der Kaiser von Rußland traf gestern Abend mittelst EdtrqzugeS