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«statt« nach dem Schauplatze der Unthat «»geschickt hatte, und dessen Erzählung somit vollen Glauben verdiente, ist Bauern stolz das Motiv dieses Verbrechens. Der reiche Vater wollte die erbliche Landstelle nicht einem Sohne abtreten, welcher sein Herz einem armen Mädchen der Umgegend zugewandt hatte. Nachdem der altere Sohn lebendig begraben war, trat der jün gere die Erbschaft an. Es ist da« eine traurige Dorfgeschichte aus einer Gegend, deren Einwohner übrigens wegen ihrer Recht lichkeit bekannt sind; bei den angestellten Nachfragen um den Thatbestand hatten sie meistens einfaltiglich geantwortet: „Datt heyt wy längst werten" (das haben wir längst gemußt). Die Theilnehmer deS Verbrechens befinden sich in Untersuchung, der Unglückliche soll demnächst, zur Herstellung gestörter Geistes kräfte, einer Irrenanstalt übergeben werdrn. (Neueste Erfindung!) Das Londoner „Morning Chroniele" berichtet in einer seiner neuesten Nummern, daß eS einem Kaufmann« in London, Hobbs, wohnhaft New Bond Street, gelungen sei, sich ein Paar Wunderschuhe zu ver schaffen. In zwei Spalten wird unS «zahlt, daß Herr HobbS, als n den ersten Schuh angczogcn, Mühe gehabt habe, sich au dem Boden zu halten, und ein paar Mal gegen die Decke ge flogen sei. Er fährt'auS nach Piecadillh, will vor einem Laden aus dem Wagen springen und schnellt in einen großen Spiegel, den er zertrümmert und mit 50 Pfd. bezahlen muß. Abends geht er ins Drurylane, tritt ein wenig rasch in seine Loge und setzt unwillkürlich über die Brüstung ins Orchester, wo er meh rere Instrumente zertritt und hinauSgeworfen wird. Ein wenig bestürzt über diesen Unfall, geht er hinaus, ruft seinen Kutscher, springt in den Wagen und findet sich auf dem Balkon des gegen überstehenden HauseS wieder, wo er als Dieb oder gar als Ga lant angehalten wird, da er sich gerade im Schlafgcmache der Lady B. befindet. RechtShändcl über RechtLhändel hat Herr HobbS seinen amerikanischen „Springschuhen" zu verdanken. Am 4. Febr. fand man in Frankfurt die Leichen deS Eisenbahnbediensteten Schmidt und dessen Frau im Blute in ihrer Wohnung liegen. Nach der gerichtlichen Leichenbeschauung soll der Mann zuerst seiner Frau und dann sich selber die Puls adern ausgeschnitten haben. Die Ursache zu diesem gräßlichen Selbstmorde sucht man in dem Umstande, daß Schmidt wegen eines Vergehens seines Dienstes entlassen werden sollte. Die österreichische Armee zählt 281 angestelll« und 214 unangestellte Generale; 218 unangestellte Oberste, 4246 ««gestellte Stabs- und 10,861 Obervffizitre und 1103 zu dem GtabSparteien gehörige höhere Beamte (A«zte, Auditor« und Rechnungsführer) ; im Ganzen 16,860: Nach baierischen Blättern hat die bakerische Armer da« in Deutschland einzige Beispiel eine» NegeroffizterS, indem ei« Mohr, den Herzog Max vor Jahren aus Aegypten mitbrachte, in dessen Cheveauxlegerregiment Dienst nahm und Hier unlängst zum Offizier avancirte. : An die Münzstätten von NeuorleanS und Philadelphia wurde im Jahre 1851 kalifornisches Gold zum Betrags von 12 Mill. Pfd. Strl. eingelirfert. Verhandlungen der Stadtverordneten in Attenberg. Sitzung am 12. Januar 1852. 1) Bei vorgenommen« Neuwahl der im Kollegio Beam teten, werden mit Stimmeneinhelltgkeit diezeitherigen, und zwar Herr Obersteiger Knauthe als Vorsitzender, Herr Fleischermstr. Ehrenreich Siegel als dessen Stellvertreter, und Herr Kauft mann Bauerm'eister als Protoeollant, wieder «wählt. 2) Das Gesuch eines hiesigen Bürgers wegen Darleihung von 200 Thlr. aus hiesiger Sparkasse wird bewilligt. 3) Den Beschlüssen deS Stadtraths, die Bürgerrechts gebühren für herziehende Fremde zu «Höhen, wird diesseits allenthalben beigetreten und zugleich noch der Antrag an dru Stadtrath gestellt, für die Folge ntit Grtheilung deS Bürger rechts überhaupt nicht früher verfahren zu wollen, bevor von den Betreffenden die dafür geregelten Abgaben, zur hiefigen Känimcrei eingezahlt worden seien. 4) Bezüglich des anhergelangten Schulgeldrrrestverzeich- niffeS von 23 Thlr. 14 Ngr. 9 Pf. beschließt man, wegen no torischer Armuth der Restanten, die Bezahlung diese« Betrag« auf die Armencasse zu übertragen. Allgemeiner Anzeiger. Bekanntmachung. Bei dem Berggebäude St.-Michaelis Fundgrube zu Höckendorf ist nunmehr die Grubenvorstandswahl als beendigt anzusehen und zwar wird vom nächsten Quartal HinitLtis an daselbst Herr Buchhalter Bernhard Klocke in Dresden als Vorsitzender, - Finanz-Registrator Friedrich Traugott Lempe daselbst als Stellvertreter, - - Obersteiger Christian Gotthelf Eduard Mäcke in Höckendorf als drittes Mitglied, sowie - Kausmann Moritz Hoppe in Dresden als Ersatzmann fungiren. In Gemäßheit des Berggesetzes vom 22. Mai 1851 §. 130 wird solches hiermit öffentlich bekannt' gemacht. k Attenberg, den 13. Februar 1852. Das Bergamt. F. W. Schiefer. Nachruf! Du ruh'st nun sanft in Friedhofs stillen Räumen, Hör'st nicht den Donner der Maschinen mehr, Wo Du den Tod in schrecklich langem Säumen Empfingst; — o, wie betrauert Dich so sehr Mit unS gar Mancher, der Dich lieb gewonnen, Und Deine Kinder, die'- noch nicht versteh'», Daß früh der Vater ihnen ist entnommen. Schlaf wohl, wir werden unS einst Wiedersehn! Attenberg. A. K