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Der sächsische Erzähler : 07.11.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194011071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19401107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19401107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-11
- Tag 1940-11-07
-
Monat
1940-11
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 07.11.1940
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chem Schutz k»d lng-^tn ven en der bri- dabet zutage iva-Win- esem Punkte Üte Irlands e Flugzeuge tzen können, den — diele ! Bürde kür hatte lasten gibt seine«, schon längs! , Nunpfle- nicht auSzu- i, wenn ste aut zu ma- elle Reuter- Ste Meinung enn Irland >ung pelle", mterhäü-ler k zu appel- altung, noch onnte wohl Luft- und Irland zu em Berlin t unbedingt i wiederholt o kann den r der Cha- »erdey.^ Es tfte der von ein neues rinen Toten seder Opfer Nacht ver- >rompt etn- inige BoiN- ecce> sielen/ > vier Bsris io bei Nöt- kolge. s Ilm- und nach «lrations- ien er Belgrad die bisher che Lage mg meldet, aufs Land, Hauptstadt griffen ver- rdt herrscht hrsmittelnc gen ihrer , mg, die in der Jta-. und sogar mußte der legen eine gleiche der Handvoll r Ansturm Episoden ndtschafts- , wie Ste- h der Hei- : erschwer- ialtung Italiener r gebracht, no kriegs- rd in den :linge die liener Un- hl »en Präst- om Senat rüden Se- Male das rdezu un- iden, vom sind, mit !. der Ur- den zwei demokra- awahl ein Urwähler sie an der rst Wahl- cästdenten hausAn- r sich un- en aristo- r gewisse imme des )ie Stim- m Demo anderen Trennung ren Par- früheren nSher im hrend sie >mt, daß auS nicht »fstzievcn raten be- -nw,ablcn d umge- fleat der t schaffen ! I!!I ! ! Nicht weniger tüchtig als in Toronto ist man in Tokio! Eine japanische Zeitung veröffentlichte vor einiger Zeit folgende amüsante Zusicherungen eines großen Kaufhauses: „Sie werden in unserem Lause so willkommen fein, wie es ein Sonnenstrahl an einem Regen tage ist. Jeder unserer Angestellten wird so liebenswürdig sein wie ein Vater, der für seins mitgiftlose Tochter einen Mann lucht." Ein Papiersabrikannt lobt seine Ware, die „so zäh wie die Laut eines Elefanten". Ein Kaufmann verspricht, seine Lieferungen mit der Ge schwindigkeit eines Kanonenschusses ausznsühren. Der Lersteller einer Essigmarke „Superfein" rühmt von ihr, daß sie schärfer sei als die Zunge der bissigsten Schwiegermutter! Das Heiralsgefuch des Eremiten Solch üppige Stilblüten wird man in deutschen Zeitungen oer- geblich suchen. Das ferne Asien redet eben in anderer Sprache als „unser Heimatland, das ernsts, treue". Aber wer wollte dem Freier grollen, der auf dein nicht mehr ungewöhnlichen Wege über die Zei- mng nach einer gleichgestimmten Seele sucht und dabei eines gewissen Ueberschwangs nicht entraten möchte! Der besinnliche Zeitungsleser hat von jeher an dem Studium dieses Anzeigenteiles sein besonderes Behagen gefunden Cs ist allerdings nicht jedermanns Sache, seine Wünsche in einer Ausführlichkeit zu Papier zu dringen, wie es vor einem Jahrhundert der Freiherr" von Lallberg-Broich im „Münchener Eilboten" tat. Der ehemalige Kommandant des preußischen Land sturmes aus den Kriegen gegen Napoleon entpuppte sich als ein Son derling von einzig dastehender Urwüchsigkeit. In dem Heiratsgestich, das damals riesiges Aufsehen erregte, nannte er sich „Eremit von Ganting". Die Frau, die er sucht, soll „nicht über zwanzig Jahre alt sein und muß schöne Hände, schöne Laare und schöne, kleine Füße haben. Sie darf aber keine Ohrringe, Ketten und dergleichen Unsinn tragen, auch keine Hauben, Pantoffeln, und nie ihre Kleider nach der bestehenden Mode machen lassen. Sie muß reiten und fahren kön nen. Sie darf nur Musik machen, wenn sie es zur Virtuosität ge bracht hat. Die Freuden des Lehens in froher Weisheit zu genießen, ist mir Grundsatz und Philosophie." Der Eremit von Ganting ist denn auch zu keinem Ziele gekom men. Er hat es sich angelegen sein lassen, seiner Frau das Leben an genehm und interessant zu gestalten. Er ging mit ihr am die Welt reise. Als das Paar einem asiatischen Potentaten seine Aufwartung machen wollte, mußte es sich ,,nvor dem diensttuenden Pascha vorstcl- len. Der fragte den Baron, ab er außer seiner schönen jungen Frau noch andere Empfehlungen besitze. „An die ganze Welt!" antwortete der erfahrene Reisende und zog eine Handvoll Dukaten aus der Tasche. „Genügt das?" fragte er trocken. Der Pascha nickte verständnisinnig: „Es genügt vollkommen!" Der Eremit von Ganting wußte eben mit den Menschen Umzü gen, im Kriege, auf dem Parkett und — im Anzeigenteil der Major Major Major < Hauptmann St Oberleutnant p Major Hahn hat seine Kampfgruppe in fast täglichen Angriffen auf London und eine große Anzahl wichtiger Ziele in England zu bedeut- samen Erfolgen geführt. Vorbildlich im eigenen Einsatz gab Major Hahn seiner Gruppe ein Beispiel und schuf so die Voraussetzun gen für die Hervoragenden Leistungen seiner Gruppe. Maior Petersen hat mit seiner Gruppe an den Kämpfen gegen Norwegen, Frankreich und England teilgenommen Die Einsätze im Kampigediet von Narvik haben wesentlich zur Entlastung der dort tiimp- senden Erdtruppe und zu deren Erfolgen beizetragen. In der Nordsee, im Atlantik und um England wurden 103 000 Tonnen Schiffsraum ver senkt und 75 000 Tonnen beschädigt. Die hervorragenden Leistungen dieser Gruppe sind in erster Linie bas Verdienst ihre» Kommandeurs. Die Leistungen des Majors Petersen und die seiner Gruppe wurden be reits lobend im Wehrmachtberlcht genannt. Major Kleb konnte mit seiner Kampfgruppe innerhalb von drei Monaten im ständigen Einsatz gegen England 760 000 Kilogramm Bom ben abwerfen. Gekrönt wurden diese Erfolge der Gruppe durch den Angriff aus «in für die britische Rüstungsindustrie sehr wichtiges Flug- zevgwerk an der Südküste Englands. Dank der geschickten Führung des Majors Kleß gelang es, trotz stärkster Jagd- und Flakabwchr das Werk durch zielsichere Bombentreffer vollkommen zu zerstören. Hauptmann Storp ist eine ausgesprochene Führerpersönlichkeit. Er versteht eS, seine Einheit stets mitzureiben und so eine außerordent liche Einsatzbereitschaft zu erzielen. AIS erster Offizier des Geschwaders erhielt Hauptmann Storp in Norwegen das Eiserne Kreuz I. Klasse. Seine persönliche Erfolgsliste: Vernichtung eines Zerstörers in norwegi schen Gewässern, Beschädigung von 12 000 Tonnen HandelsschifsSraum an der englischen Küste, Versenkung eines Truppentransporters auf einer französischen Reede. Mit feiner Kampfgruppe gelang es ihm, zwei Zer störer und 65 000 Tonnen HandelsschifsSraum zu versenken, sowie drei Zerstörer, ein Küstenwachboot und weitere HandelSschisssraumtonnage zu beschädigen, Er führte Nachtangriffe auf englische Flughäfen, wobei Hallen und Anlagen sowie Flugzeugfabriken völlig zerstört wurden. Wegen diese» seiner Erfolge wurde Hauptmann Storp bereits im Wehr machtbericht genannt. Oberleutnant Peltz hat als Staffelkapitän während des Feldzuges gegen Polen und Frankreich erfolgreichen Anteil an allen Stukaqngrissen seiner Gruppe. An der Spitze seiner Staffel fliegend, hat Oberleutnant Peltz mit ungewöhnlicher Umsicht, Kaltblütigkeit und Treffsicherheit ent scheidende Erfolge erzielt. Bor Dünkirchen versenkte dieser bewährte Offizier einen vollbeladenen Transporter, außerdem gelang ihm die Unterbrechung einer Eisenbahnlinie, die für den Feind einen erheblichen Verlust bedeutete. Auch die Vernichtung eines Transport- und Mum- twnSzuges ist sein Werk. Nachdem Oberleutnant Peltz wegen seiner besonderen Fähigkeiten als Tturzflnglehrer zu einen, Geschwader kom mandiert war, hat er bei äußerst schwieriger Wetterlage im englischen Luftraum zwei Störangrifse und einen Sonderauftrag mit großem Er folge burchgeführt. Hierbei gelang ihm u. a. ein wirkungsvoller Angriff auf einen Flugplatz mit dreimaligem Anflug aus niedrigster Höhe. Ober leutnant Peltz ist alS tapferer und erfolgreicher Sturzkampfflieger seiner Staffel stets ein vorbildlicher Führer und ausgezeichneier Kämpfer. Aür schneidigen Einsatz! M MkllmMkk ttk LWisse VerUi», S. Nov Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehr macht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshaber» der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, da» Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes: >«> Kommandeur einer Kampfgruppe, ersen, Kommandeur einer Kampfgruppe, ß. Kommandeur einer Kampfgruppe. lorp, Sommandeur einer Kampfgruppe, Peiß. Staffelkapitän in einem Sturzkampsgejchwader. Kews» sus sikee-t-eA 5 Monate Gefängnis für GeldHamfterer Vor dem Sondergericht Leipzig hatte sich der 67 Jahre alte Alfred B. aus Glauchau wegen Vergehens nach 8 1 Abs. 2 der KriegÄvirtschaftAverordnung zu verantworten. Er wurde beschuldigt, seit September 1939 2 0 0 0 0 R M. Bargeld i n seiner Wohnung zu rückbehalten und der Besteue- rung entzogen zu haben. Das Gelb wurde bei ihm änlcftz- lich einer Durchsuchung vom Steuerfirhndungsdienst vorgefun- den. Der Angeklagte vermochte keinen glaubhaften Grund für seine Handlungsweise anzugeben. Seine Entschuldigung, daß ihm die Verordnung nicht bekannt gewesen sei, konnte das Ge richt nicht gelten lassen und verurteilte den Angeklagten zu fünf Monaten Gefängrris- — Verbrecher bei seiner Festnahme erschossen. Jetzt hat den 23 Jahre alten Rudolf Vaasche, her am vergangenen Frei tag in Berlin einen Kriminalbeamten erschossen und einen zweiten Polizeibeämten verletzt hatte, sein verdientes Schicksal ereilt. Als er bei seiner überraschenden Festnahme mit der Pistole in der Hand Widerstand leistete, wurde er von zwei Kriminalbeamten durch mehrere Schüsse niedergestreckt und tödlich verletzt. Die mit aller Energie durchgeführten Fahn dungen der Kriminalpolizei nach dem geflüchteten Banditen führten bald auf seine Spur. Es stellte sich heraus, daß er einen neuen Schlupfwinkel m einer Wohnung im Norden Ber- oestrebt ist. sehr wichtig zu sein, denn er hängt ganz und gar »am Stege oder von der Niederlage seines Chefs ab. Das ameri« k-Mcht Wort „Dem Sieger die Beute" besagt, daß die Partei, we den Sieg davontrug, alle öffentlichen Posten mit ihren An hängern besetzt, während diese Existenzen mit der Parteinieder- i-a- ihrem Ruin entgegensehen. Nun hat Roosevelt Zeit genug «-habt, das von ihm abhängige Beamtenheer gewaltig anschwel- wn »u lassen. Nach amerikanischen Uebersichten hat er es min- ! Utens verdoppelt, dazu kamen die unzähligen, im Zuge des Nel» Deal, neu geschaffenen Posten. Diese Leute stimmten selbst- ^Mdlich mit ihre» Frauen und Freunden für den Chef. Hin- kam, daß die Partei deS Esels in den demokratischen Süd- Aaten ihre Stütze noch von der Zeit her hat, als sie für die Sklaverei eintrat und den Bürgerkrieg gegen den republikani- ! scheu Norden entfesselte. Roosevelt hatte also den Hebelarm der Perwastungsmaschinerie in der Hand, während die Republika ner, die Partei des Elefanten, dadurch im Nachteil waren, ferner, erst bei der Kandidierung auf Willkie verfielen, der natürlich lo schnell den Vorsprung Roosevelts nicht einholen konnte. Außen politisch, scheinen sich die beiden Bewerber nicht unterschieden zu haben, innenpolitisch ging eS hauptsächlich um die Gesuhlsfrage, ob mit einer dritten Wahl Roosevelts die durch Washington ein- geführte Tradition gebrochen werden sollte, wonach ein Präsi dent nur. zweimal gewählt werden durfte. Es ist für den Euro päer schwer, die Gründe überhaupt nachzufühlen, die in den USA. Lei solchen Wahlen und Erwägungen mitsprechen. Jeden falls hat Roosevelt die Mehrzahl der Wahlmänner für sich, wenn auch seine Gegner ihm mehr zu schaffen gemacht haben, als er selbst, angenommen hatte. So mußte der Präsident wirklich in den Wahlkampf yinabsteiaen, was er ursprünglich nach seiner Kandidierung abgelehnt hatte. Die Opposition gegen Roose velt Hst sich-als stärker erwiesen, denn vorher angenommen wurde. Welchen Einfluß das auf den Gang der Dinge haben wird, ist bei der Undurchsichtigkeit der amerikanischen Methoden nicht vörauszusehen. Die Präsidentenwahl in den USA. Tlenyork. 7. November. Nach einer Zwischenzählung von 18,40 Uhk MEZ./ die-«ine Gesamtzahl von 4064S S38 Wählern erfaßt, hat Roosevelt 22198 790 Stimmen erhalten und Willkie 18 481480. Durch das.. d«L .amrrlkanischen Präsidentenwahl zugrundeliegende Wahl männersystem ergibt sich jedoch ein ganz anderes Verhältnis. Danach führt Roosevelt!«, 39 Staaten und erhält durch die Eigenart dieser indirekten Wahlmethode 468 Wahlmännerstimmen, während sich für Willkie in S Staaten 63 Wahlmännerstimmen ergeben. Neuhyrk,- 7. November. Die Auszählung der Ergebnisse der Präsidentenwahl ist immer noch im Gange. Nach der letzten wuchenzähluna erhielt Roosevelt 25 694 747 Stimmen und WilkinA 21427K2. Von insgesamt 127245 Wahlbezirken stehen ! noch gegen 9000 aus. Schweizerische Zeitungen in Italien verboten § wegen unfreundlicher Haltung im italienisch-griechischen Konflikt Rom, 6. November. Der Verkauf schweizerischer Zeitungen ist mit wenigen Ausnahmen bis auf weiteres in Italien ver boten. Die Maßnahme wird von unterrichteter Seite mit der unfreundlichen Haltung der Schweizer und insbesondere der Weskschweizer Blätter. im italienisch-griechischen Konflikt be gründet. .... ' . c. Ber-urrklungsanorvurrng irr der Schweiz Lern, 6. Nov Das Armreobetkommändo teilt nüt: Der Gttieral- mt hat im Einvernehmen. Mt dem Bundesrat Äe allgemeine Ver- Sunkelung mit Wirkung vom 7. MveMber M für das ganze Gebiet S-r, Schweiz angeordnet... D-e.Dspdunklung wird bis auf weitere» Avend vorschriftsmäßig ab 22 Uhr durchgeführt und bauert bis lzur Morgendämmerung. Für hie Zeit von der Abenddämmerung ! bk 22 Uhr werden die Gemeinden ermächtigt, die öffentliche Beleuch- ümg einzuschränken, doch muß selbst dann ab LS-Ubr die volle vor schriftsmäßige Verdunkelung der öffentlichen Beleuchtung sichergestellt sein. Oefsentliche oder konzessionierte Transportanstalten führen die. Verdunkelung nach den für ue-geltenden besonderen Vorschristen durch lieber 60VV Menschenleben der See entrissen Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger Bremen, 6. November. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger teilt mit: Das Motorboot der Station Kux- Haven konnte am 3. November vier Mann eines in Seenot ge ratenen Schleppers glücklich bergen. Seit Bestehen der Gesell schaft wurden-ci-nsgesamt 6077 Menschenleben der See entrissen. Davon entfallen 105 auf dieses Jahr. l Glück unter Ziffer dreißig ' Von Ludwig Voß-Harrach In der Stadt Toronto hat sich unlängst eine kleine Groteske ab- gespielt, di« sicherlich nicht in jedem Bezug als beispielgebend gellen ! mag, aber doch auf alle Fälle eoenso aufschlußreich wie erheiternd sein dürste. Sie, ist schon oeshalb eines allgemeinen Interesses wert, weil sie in dem Anzeigenteil einer Zeitung begann. Und Zeitungleser ' ist heute bekanntlich jedermann ... Stellungsgesuch — etwas verrückt! Da stand also im Stellenmarkt zu lesen: „Ich bin ein verheirateter s Arbeitsloser, der nicht arbeiten will, selbst wenn man ihm die Mö-z- I lichkeit böte. Ich bin unzuverlässig und habe keine Empfehlungen, kann Auto fahren, mag aber nicht Schreiben Sie nicht an Ziffer l dreißig!" In Deutschland wäre eine derartige Anzeige natürlich unmöglich gewesen, schon deshalb, weil es bei uns längst keine Arbeitslosigkeit mehr gibt. Aber auch die braven Leser in Toronto schüttelten die > Köpfe, und sie verhehlten dem Einsender ihr Befremden nicht. Einer I bot ihm eine tüchtige Tracht Prügel an. Ein anderer schlug ihm vor, «sich als Freiwilliger nach Spanien zu melden Ein Dritter nannte I ihm eine Fernsprechnummer und riet ihm, dort um einen Posten zu bitten. Der Inserent tat es auch Aber am anderen Ende des Drah tes meldete sich — das Irrenhaus. Ein Vierter stellte ihm anheim, sich beim Zoo zu bewerben: man suche dort unerschrockene Männer, i rim den Elefanten zu baden ... Es waren insgesamt zwanzig Ant- fworten auf -je verrückte Anzeige eingegangrn Aber einige meinten es doch ernst, und schließlich erhielt Viktor Macklem, dieser Spaßvogel, ein rothaariger 2re„ einen gutbezahlten Posten als .Heizer. Selbst diese ausgefallene Anzeige hatte also Ersoly. Ihr Ner- ifasser war natürlich ganz da» Gegenteil des darin geschilderten Cha rakters. Aber er hatte schon io üst inseriert — allerdings immer aus die herkömmliche Weise —, stet; war es umsonst gewesen. Vier bit tere Jahre hatte er mit der entsetzlichen Arbeitslosigkeit gerungen. Da war er schließlich in den Galgenhumor geflüchtet und hatte seine letzten Cents für diefe verrückte Anzeige geopfert Und sie erreichte ihr Ziel: Sie sl-l aus! Der schärfste Essig Wer sich nicht damit begnügt, „seine Zeitung" schnell zu über- fliegen, sondern sie einer eingehenden Lektüre wert erachtet, der weiß eben, daß selbst der sachliche, nüchterne Bereich de- Anzeiaenteils ge nug des Interessanten und Fesselnden enthält. C» ist nicht immer eine Groteske aus Toronto. Aber unbestreitbar ist die dokumentarische Bedeutung für die Zeitgeschichte Wie aufschlußreich ist allein ein Vergleich des Stellcnniartte» jener Zeitung aus Toronto mit dem eines deutschen Blattes dtr Gegenwart! Der heutige Wehrmachtberlcht krMeM MM ieWll SM- Wzkur M MW «MU Ein Soov-VRI.-Handelsschiff versenkt. S weitere schwer getroffen — Vergeltungsflüge mit starken Kräften bei lag and Nacht — S britische Jäger abgeschossen Berlin, 7. November Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: KampffliegerverbSnbe setzte« die BergeltungSan-riffe auf London bei Tage und besonders bei Nacht mit starken Kräften fort und belegten auch sonstige kriegswichtige Ziele erfolgreich mit Bomben. In den Dockanlagen und Lagerhäusern von Southamp ton und an anderen Stellen SüdenglanbS brachen Brände aus. Erfolgreiche Nachtangrisfe richteten sich ferner auf Coden trh, Birmingham und Liverpool. Hallen und Unterkünfte der Flugplätze von Great Driffielb, Leeming und Rum wurden in Brand gesetzt, Flakbatterien durch Maschinengewehrfeuer zum Schweigen gebracht. An der Kanaiküste schossen Jagdflieger wiederum 9 britische Jäger ab. Fernkampfbatterien des Heeres bekämpften den Hafen von Dover sowie einige feindliche Schiffe südostwärts da von. Eines dieser Schiffe wurde so schwer getroffen, baß es seine Fahrt nicht fortsetzen konnte. Im Atlantik, 500 Kilometer westlich von Irland, griffen deutsche Kampsflugzeuge einen Geleitzug an und trafen drei Frachter von je «ovo BRT. so schwer, daß mit ihrem Ver lust gerechnet werben muß. Südlich der Orkneys wurde ein Handelsschiff von 8000 BRT. mittschiffs getroffen und versenkt, ein zweites schwer beschädigt. Ein weiterer Frachter wurde an der britischen Ostküste mit Bomben belegt. Bel den Angriffen auf den Hafen Kinloch-Castle an der Westküste Schottlands er hielt ei« großes Handelsschiff zwei schwere Treffer, Lagerhäuser wurden in Brand gesetzt. Auch gestern wurden britische Häfen vermint. Nächtliche Bombenwürfe des Feindes trafen im Reichsgebiet in der Mehrzahl freies Gelände und verursachten nur Flurscha den. Nur in zwei Fällen griffen feindliche Flugzeuge Industrie anlagen an. Sie beschädigten dabei unerheblich ein Kesselhaus und eine Laderampe. Bei weiteren Angriffen auf Wohnviertel sind mehrere Tote und Verletzte zu beklagen. In Westdeutsch land ersolgte ein Angriff auf ein mit dem Roten Kreuz kennt lich gemachtes Krankenhaus. Die Verluste des Gegners betrugen gestern insgesamt 9 Flugzeuge. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt. Haiiptschrtstleitek: VerlagSdtrektor Max Ftederrr. Stellvertreter: Alfred Möckel; vecantwortltch für den Textteil, mit Ausnahme des Sportteil»: Max Ftedrrer; für den Sportteil und den Bilderdlenss Alfred Möckel; für die «nzriaenleltuna: Melaute Mau; Lrna und Verlag von Friedrich May. sämtlich in Bischofswerda. - Vrrsdnc. ÄLi N lins gefunden hatte. Unauffällig wurde nun das betreffende Haus unter Bewachung gestellt. Als Paasche nachts gegen 23.30 Uhr die Behausung aussuchen wollte, stellten ihn zwei Kriminalbeamte an der Wohnungstür. Auch jetzt wieder griff der gefährliche Verbrecher sofort zu seiner scharfgeladenen Pi stole. Doch diesmal kamen ihm die Beamten zuvor, und von zwei Schüssen tödlich getroffen, sank der Verbrecher zu Boden. Doch noch beim Zurüataumeln gab er zwei Pistolenschüsse auf die Kriminalbeamten ab, von denen einer die Kleidung des einen Beamten in Brusthöhe durchschlug, glücklicherweise aber keine Verletzung verursachte. — Ein wertpolles Osterei. Der 43jährige Friedrich Lücr sarst>. Oktvber ,V. I. Anstellung in einem großen Berliner Hotel. Anfängs führte er sich gut, aber dann stahl er während seines Nachtdienstes, da die Gelegenheit besonders günstig war, Sil- berLestecke.. Schließlich suchte er die Zimmer der Gäste heim. Zur Ostcrzcit machte er eine sehr reiche Beute. Im Zimmer eines Ehepaares fiel ihm ein Osterei in die Hände, in dem sich — ein Geschenk des Mannes an die Gattin — Schmuck sachen im Werte von 10000 RM. befanden. Auch erbeutete er einmal für 2000 RM. Schmuckgegcnstcinde. Er erhielt fetzt 2^ Jahre Gefängnis zudiktiert. — Leim Oeffuen einer Flasche sich selbst erdolcht. Ein Auto mechaniker kam, wie aus Prag gemeldet wird, im angetrunkenen Zu stand in ein Gasthaus in Werschowitz und wollte dort eine Flasche Likör mit einem Messer öffnen. Er ging dabei so unvorsichtig zu Werke, daß er sich das Messer in die Brust stieß. Bei der Ueberfiih- rung ins Krankenhaus ist er der Verletzung erlegen. — Wenn man sich im Dunkeln umzieht. Ein junges Mäd chen in Lentföhrden (Kreis Seaeberg) wollte abends ins Licht spieltheater nach Bad Bramstedt gehen. Ohne erst Licht ein zuschalten, kleidete es sich im Dunkeln um, holte die Sonntags schuhe aus dem Kleiderschrank und ging ins Lichtspieltheater. Der alsbald nach ihrer Ankunft einsetzende Heiterkeitsausbruch ihrer Nachbarschaft hatte aber weniger in den Darbietungen auf der Leinwand seinen Grund, als in dem Umstand, difli die junge Torfschöne — einen schwarzen und einen braunen Schuh au den Füßen trug. — Er verschluckte im Schlaf die Zigarre. Ein älterer Ko penhagener Großhändler war nach dem Mittagessen unver sehens eingeschlafen, während er zigarrerauchend auf dem Di wan ruhte. Plötzlich weckten ihn heftige Schmerzen im Magen. Er hatte schnarchend die noch glimmende Zigarre verschluckt. Im Krankenwagen wurde er sofort zum Krankenhaus geschafft, wo ihm der Magen ausgepumpt worden ist. Dauernden Schaden scheint der alte Herr von dem zu intensiven Genuß seiner Zi garre nicht befürchten zu brauchen. — Brigitte Hörnest, die bekannte Filmschauspielerin, ist in den Ehestand getreten. Vor dem Babelsberger Standesamt schloß sie mit dem Kameramann der Ufa Konstantin Jrmen, oen Bund fürs Lebe». Die vielen Zuschauer kargten nicht mit freundlichen Zurufen für die beliebte Mitbürgerin, die seit Jahren im alten Neubabelsberg ansässig ist. — Ein Zimmer stürzt ins Erdgeschoß. In Nononrtz (Protektorat) ereignete sich ein Hauseinsturz. Bei der Entwäs serung eines Wohnhauses wurden die Grabungen bis unter die Grundmauern durchgeführt. Infolgedessen zerriß die Seiten wand bis zum Dach, dieses stürzte ein und ein Zimmer des ersten Stockwerkes fiel mit der gesamten Einrichtung ins Erdgeschoß, das ein Gasttokal beherbergt. Zum Glück wurde niemand ver letzt. Der Mieter des abgestürztcn Zimmers hatte mit seinem kleinen Sohr-, rechtzeitig die Wohnung verlassen. — Dreißig Jahre Gummiabsätze. In diesem Jahre sind cs dreißig Jahre her, daß der Gummiabsatz unserer Schuhe erfun den wurde. Die Erfindung ist einem amerikanischen Fabrik arbeiter namens O'Sullivan zu verdanken, der sich 1910 zuerst Gummiplättchen auf die Absätze seiner Stiefel nagelte. Unter seinen Kollegen fand er sogleich viele Nachahmer, so daß er die Fabrikarbeit an den Nagel hängte und eine kleine Wcrkstätte eröffnete. Bald darauf setzte sich seine Erfindung in den ganzen Vereinigten Staaten durch, und gegenwärtig ist O'Sullivan Be sitzer mehrerer Nicsenfabrikcn, welche Gummiabsätze erzeugen. Da» heutig« Llaii umfaßt S Stilen.
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