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Der sächsische Erzähler : 31.07.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194007317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19400731
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19400731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-07
- Tag 1940-07-31
-
Monat
1940-07
-
Jahr
1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 31.07.1940
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Oer Sächsische Erzähler «SN m für dca m» L^udi7«§cnmrr-pklkL7 was i« IN die einen I oern s «Ut»och, de« S1. J«li 1S40 z«hn Minuten schnarrt der Apparat, üngläubjg, „ein Munitionslager? In MunitionSschuppen? Da> . . Sofort den Wachhabenden zu ifwn Lage halt der General einen Brief in der Hand. ' von Wu Jilda. „Ich melde Ihnen, daß ich gestern -mhalb ^>er Stadt euer SstuninonSlager m hie Luft Sie besser auf dem Poskn sein . 7." Wütend schleü- cke daS Papier auf den Boden: Abu Jilda! Immer von teile ilglibt von Beiblatt z« Sl««mer 177 von »chn ver. x» b« »»«Ä » lvereichttlasse irriger sckte -ns. ruen ,ter- s! , »Io r pf »pf »« las. ttrr. a« iportbereich n isedt. K« u. »tchch w kLpfZfdie ich, VSÄberr D, Kamin,« «apf gesetzt — nun hat sich daS Schicksal beS Einsamen, den die Araber in Liebe udn Verehrung den König der Berge von Sa- marten nennen, erfüllt, wie stch daS Geschick aller erMt, die von NaschaschibiS Leuten verraten werden. In Kebron ist er jetzt gefangengenommen und hingerichtet worden. Als man ihn vor dem englischen Gericht frag«, warum er gemordet habe, rief er zornig: ,Lch habe nicht gemordet, ich habe gekämpft wie jeder ehrliche Soldat und Freischärler! Und daS Geld, das ich euch nahm, besitzen meine arabischen Freunde, auf daß sie eS verwen den im Kampfe für den Sieg der Gerechtigkeit! Ich werbe die Freiheit ArabenS nicht mehr erleben, aber ich weiß, daß sie auf erstehen wird!" Mit einem sarkastischen Lächeln hat Abu Jilda den englischen Galgen bestiegen. Sein letztes Wort war: Arabien . . . E.TeweS Perfides Alvion Sin Schlagwort und seine Geschichte Im Jahre 17S3 prägte der Marquis de LimeneS den Satz: „AttaquimS dan» seS eaux la perfide albion!" („Greifen wir das perfide Albion in seinen Gewässern an!). DaS geschah haupt sächlichunter dem Eindruck des Anschlusses Englands an die „Große Koalition", zu der das Reich, Preußen,, Oesterreich, Spa nien, Holland, Sardinien, ToSkana und Neapel gehörten, die da mit der revolutionären ÄuSlandspropaganda Frankreichs entge gentraten. Aber nach den Siegen Nelsons bei Abukir (1798) und Trafalgar (1805) geriet daS Wort allmählich im Laufe der späte ren Ereignisse in Vergessenheit. Aktuell wurde eS wieder, als am 14. Januar 1858 der Ver schwörer O r s i n i ein Bombenattentat auf Napoleon Hl. in dem Augenblick verübte, als der Kaiser mit seiner Gemahlin in die Oper fuhr. DaS kaiserliche Paar blieb zwar unverletzt, aber zehn Personen wurden getötet und hundertfunfzig verletzt. Orsini, das Haupt einer BerschwörerVande, wurde verhaftet, verurteilt und hingerichtet. Die Untersuchung ergab, daß die von ihm benutzten Bomben in Birmingham verfertigt worben waren. Sofort flammte in Frankreich die Empörung gegen England wiederauf, dem vorgeworfen wurde, daß es das Äshlrecht miß brauche und mannigfachen Verbrechern Aufenthalt gewähre. In diesem Zusammenhang griff die Pariser Presse das Wort des Marquis de Limenes vom perfiden Albion" wieder auf, das nun Volkstümlich wurde. Wie Limenes 1793, so forderten nun französische Generale iu ihren an den Kaiser gerichteten Glückwunschadressen, daß Eng land der Krieg erklärt werbe, damit man das ,-Verschwörernest" zerstöre. Frankreichs öffentliche Meinung wurde in ihrer England- feindlichkeit bestärkt, als die britische Regierung die Eingabe ver schiedener Abgeordneten im Parlament, die eine strengere Hand habung des Ashlrechtes verlangten, abschlägig beantwortete. Noch mehr, als der von der Polizei verhaftete Mitverschwörer Orsinis, obwohl seine Mithilfe am Attentat zweifellos feststand, freige- sprochett würde. Erst mit dein Abschluß der sogenannten „Entente cordiale" trat in Frankreich ein gewisser Stimmungsumschwung gegenüber den Engländern ein; doch kam eS bereits im Weltkriege zu ernst lichen Streitigkeiten «nd Zusammenstößen zwischen französischen und englischen Soldaten. Kyie- ans aikeer — Zwei Mörder -ingerichtet. Am 30. Juli wurde der am 2. April 1915 irr Neumärkt (Landkreis Freistadt) geborene Jo hann Kohlberger hingerichtet, den das Sondergericht in Linz wegen Mordes zum Tode verurteilt hat. Kohlberger hat erst seinen Vater und einige Monate daraus seinen Bruder vergiftet, um Anerbe zu werden und so den väterlichen Erbhof zu bekommen. Er wollte zu diesem Zweck auch seinen jüngsten Sruder ermorden, kam aber nicht mehr dazu. — Am gleichen Tage wurde der am 18. Februar 1904 in Neuland, Kreis Ried (Inn), geborene Josef Gattermaier hingerichtet, den das Sondergericht in Linz wegen Mordes zum Tode verurteilt bat. Gattermaier hat am 9. Februar 1940 aus Geiz seinen dreijäh rigen Sohn in einem Wassertrog ertränkt. — „WaS wünschen Sie, mein Herr? Kürzlich ging, wie die „Zeltzer Neuesten Nachrichten" zu berichten wissen, ein Guts arbeiter in einem benachbarten Orte Von Eisenberg in den Gar ten, um Gras zu mähen. Dabei entdeckte er auf einem Baum einen großen schönen Vogel. Der Mann holte schnell seine Frau -erbet, um ihr das „Wundertier" zu zeigen. Der Vogel gefiel den beiden, und sie entschlossen sich, ihn einzufangen. Der Bauer holte eine Leiter und wollte gerade auf den Baum steigen, als er plötzlich sägen hörte: „Was wünschen Sie, mein Herr?" Er schrocken ließ der Mann von seinem Vorhaben ab. Am Abend, als die anderen Hausbewohner hetmkehrten, erzählte der Bauer von dem seltsamen Vogel. Dabei stellte sich heraus, daß es sich um einen Papagei handelte, der tags zuvor seinem Besitzer in Eisenberg entflogen war und einiges sprechen konnte. wer weiß -es. seine junge trotzig die ,en Boten , /reibt Abu einst al Mqhoüd nannte. .Mein Leben gehört n die Mörder unseres Kindes, das^icha Z« ..i'Wglqndl" >?-" >.- Aus dem Gebirge Arabiens ist die Botschaft Abu JÜdaS zu ihr gekommen, aus dem großen, unendlich rätselhaften Arabiert, daS in diesen Tagen, im Frühjahr 1N9, noch schlummert, jn Fatalismus un- Lethargie. Noch vertrquen die Araber dem Worte Englands, daß eS fie für ihre Hiye iw Weltkriege Leloh- nsr werde — doch wahrend Arabien schläft, tritt em klmter tüv- kischer Beamter, ein unbekannter Mann »um Kampf an,sür seilte Freiheit, die ihm die Briten schenken « wollen, erklärt Abu Jilda einem Weltreich den Krieg, den erbitterten Krieg mit der Waffe in der Hand... „Dies Geld arbeitet gegM Huchl" Seit dieser Zeit häufen stch in Samarten die Ueberfälle auf englische Autoreisende, in jedex Woche werben mehrere LordS, Bürgermeister, Fabrikbesitzer um den Inhalt ihrer wohlgefüllten Brieftasche erleichtert. „Raub! Plünderung!" schreien die eng lischen Polizeiplakate in den Städten und Dörfern. ^Ein Wege lagerer überfällt Touristen! Ein Räuber Macht die Straßen un- sichert" „Ein Räuber? Ein Wegelagerer?" Abu Jilda lacht grim mig in sich hinein: Kein Pence, keine Schilling-, reine Pfunbnote verbraucht er für sich, in seinen vielen Verstecken in den Bergen SamarienS bewahrt er daS Geld —, „dies Geld arbeitet gegen euch!" ruft er den Briten zu, und übergibt ihnen höflich lächelnd eine Quittung über die Summe, die sie unfreiwillig dem Fonds zur Unterstützung des arabischen Freiheitskampfes der Zukunft spenden. , Ein Munitionslager fliegt in die Luft Biele Jahre führt Abu Jilda seinen einsamen, Krieg gegen die fremden Beherrscher Arabiens, allein, ohne Hilfe, nur auf sich gestellt, einmal taucht er überraschend in Transjordanien, ein andermal in Palästina und Syrien auf. In der Nahe Von Jerusalem feuert er auf vier britische Polizisten nnd verwundet sie. Ihr Blut strömt auf der verlassenen Landstraße, hilflos .besaß und von dem sie in der Nacht darauf und auch späterhin träumte. Dem Fräulein Beate Anke machte es nichts aus, daß Kameradinnen sie wegen ihrer regelmäßigen Besuche bei F Krause hänselten. Sie ging gern und hatte auch nichts dageg daß her Soldat Schmieder von ihr erfuhr. Er schrieb ihr durch Fraü Krause deinen Dank, der in eine Bitte ausklang. Daß sie antwortete,'glaubte sie sich selbst schuldig zu sein, weil es ihr not wendig dünkte; der Ferne möge diejenige kennenlernen, die in seiner. Wohnung vertraut geworden war. Sie schrieb und dachte sich nichts »«ei; Daß ste sich mit dem Frontsoldaten Schmieder insgeheim viel beschäftigte, versuchte sie sich selbst abzuleugnen. Elneö Tages holtest« Frau Krause von der Arbeitsstätte ab. In dem alten Gesicht spiegelte sich verhaltener Schmerz. Beate Anke ahnte, .was geschehen war: Der Jäger Schmieder lag ver-- wundet in einem Lazarett Und war schon ayk dem Wege zur Ge- nesung. „Nun kommt er in drei Wochen heim", klagte Frau Krause und nahm Beate bei der Hand, dem Fräulein ihre Sor ben UM- den Mieter anzuvertrauen. Sie wollte es dem Heim- «hrer so gemütlich und behaglich wie nur möglich machen, und Beate sollte ihr dabei helfen. Beaje hals Frau Krause, die Mansardenstube einem Tapfe ren würdig vorzubereiten, dann aber schützte sie andere zwin gende persönliche Aufgaben vor und blieb der Siedlung fern. Nur . abends, wanderte sie zuweilen durch die Straßen mit den blumenreichen Gärten, und wenn ihr bann ein Soldat begeg ne«, schreckte sie zusammen und lies eilig davon. Sie schalt sich töricht, doch WaS half daS? Oft genug sagte sie sich, daß doch äav nicht» dabei sei, wenn sie Frau Krause aufsuche und nach dem Soldaten Schmieder frage. Da klingelte eS eines Sonntags an ihrer WohnungStür. Sie öffnete selbst. Draußen stand ein Soldat, der die Linke in einer Binde trug und einen Strauß Feldblumen bereithielt. Sie er kannte ihn sofort, ohne ihn je gesehen zu haben. ,Lerr Schmie, der!" stammelte sie und bat ihn herein und stellte ihn, gar nicht verlegen, ihren Eltern vor. Er blieb eine Zeitlang, und als er sich verabschiedete, ging sie neben ihm den Weg, den sie oft allein gegangen war und den sie nun, wie sie spürte, öfter gehen würde. ; Die Nachbarhilfe Erzählung von Herbert Reinhold tPachdruck vervotew Att da» Fräulein. Beate Anke erhitzt und verfpattt.ln der Siedlung eintraf, erwies eS sich, daß .vor, dxn,.Pünktlichsten Kameradinnen längst alle zu verrichtende Arbeit ühernommen wär. Fünfzehn Zwanzigjährige aus den Mietshäusern'im glei chen Stadtviertel hantierten, wie seit- Wochen schon, .fleißig in Gärten und Räumen, so neben der Berufstätigkeit freurnllM das Ihre zu tun, damit hilfsbedürftigen Kriegerfrauen mqnche Sorgen abaenommen würden. Die Mädchen lachten über Beate, die nun mit hängenden Armen Herumstand und nicht-wußte, ob sie wieder heimwärts wandern oder einfach da und dort aufs Geratewohl zugreifen sollte. Dabei geschah es, daß sie der be tagten Witwe Krause in den Weg lief- gerade als. sie-stch ent schlossen hatte, daheim eine begonnen« .Stickerei zu. yrllentzen. Die Alte fragte, ob daS Fräulein auch zur Nachbarhilfe gekom men sei, und meinte nach einer belustigten Zustimmung: ,Lsch hätte nämlich etwa» zu tun, obschon ich keine Soldatenfrau bin!/'. Schon wenige Minuten später stand Beate Anke in efüet Hellen Mansardenstube vor einem geöffneten Kleiderschrank, und. während Frau Krause umständlich erklärte, dies seien die Sachen de» Frontsoldaten Schmieder, der bei ihr gewohnt habe und dessen Anzüge und Wäsche auch einmal gebürstet, gelüstet «utz durchgesehen werden müßten, hatte Beate langst zügepackt. Einen Vormittag lang klopfte sie Anzüge und Mäntel rein, Kg« Wäsche zurecht, stopfte Strümpfe und War bereit, mit -Frau Krause daS Mittagessen zu teilen, denn noch galt es, bäS Zstmuer gründlich zu säubern. Al» sie dann oben werkt?, wucheM In» teresse gänzlich gepackt: Der, für den sie tätig war, besstß neben einer umfangreichen Bücherei Staffelet, Spritzapparat und an deres Malgerät; Gegenstände, die ihr als technischer Zeichnerin geläufig waren. Während sie räumte, erfuhr sie, daß sie für einen Graphiker schaffte. War e» da wunder», wenn sie Frau Krause über den fernen Herrn Schmieder aussragte? Sie erhielt ein Bild zur Ansicht, die Fotografie eine» jungen Manne», der ernste Augen Ein Mann iüüvt Kvien neaen Ermland Der Liebling -es arabischen «o^s, «btt Äilba, von -en Veite« gehenkt-Drama, tische vil-ee Nus -em Leben eines nationalen Märtyrers Di« «n-länder hab« wrzltch in Kebron ein«» ihrer «e- fürchten und qesWltchften Feind«, den arabischen Fr«» ^ttkä^fer^lbuLtlb» nach jahrelanger Verfolgung ver- > An Märztag iSP. »rotzig jausen die Offiziere der briti- tischen Mitttarkommission Lurch die Straßen von Konstantinopel. Di« FabrdämMe find belebt von Fuhrwerken und Menschen, die den Auto» kaum aüSwetchen könne», so schnell, so rückflchtslo- rmen di« kakbigelven^Sieger" Über ha» glatte Pflaster. Drüben, auf der anderen Straßenseite, siebt ein kleiner, braunhäutiger Junge, Mustapha, der einzig« Sohn Ahamed Al Mahouds, jauch zend und lachend winkt er zu seinem Vater auf der gegenüber- «Wenden Fußbah» herüber. Der Kleine setzt »um Lauf an, zum Lauf über den Damm. Hleib drüben!^ schreit in Angst und Entsetzen der Vater, „bleib drüben!" Doch schon jagt der Junge über den Damm — ein ettttckter Schrei, ein dumpfer Fall: Rascher» wie da» Kind war der Lod und der Tob saß am Steuer eine» jener Auto», denen die haßerfüllten Blicke der Türken nachMegen. Die Engländer aber — WaS tun die Engländer? Bringen sie den Wagen, der den kleinen Mustapha zu Boden schleuderte, von dem er nie Mehr aufstehen wird, »um Stehen? Stürzen sie heraus? Fahren sie den blutenden Knaben zum nächsten Spital? Sie rasen weiter! Sie blicken sich nicht einmal um nach ihrer« Opfer. Du lieber Gott, wa» kümmert un» ein Lürkenjunge. Doch jetzt fliegen ihre Köpfe herum, ihre Gesichter find bleich Ustd verzerrt in Furcht Und Wut: Drei, vier Schuss« Peitsche« durch di» Straße, drei, vier Kugeln sausen ihnen um die Ohren in dem offenen Fond unL weit hinter Ihnen steht in Schmer» und Ver zweiflung und Zorn ein Vater, dem sie da» Liebste geraubt haben. Der türkische Zollbeamte Wamed al Maboud schießt aus seinem Revolver auf englische Offizier^ auf die übermüti gen Gesandten Le» siegreichen Britannien, schießt auf England, dem in dieser Stunde ein neuer Todfeind erstecht... WoistalMaho«-- ' Al» sie ihn ergreifen wollen, den Schützen, der das Leben seine» Kinde» rächen wollte, ist er verschwunden: Mit einer zart- lichen Bewegung hat er den kleinen, entseelten Körper aufge hoben und ist mit ihm enteilt. Die türkische Polizei sucht ver gebens — vielleicht will sie ihn auch nicht finden, I— — Ahamed al Mahoud hat die Erde verschluckt, und Frau, die ihr tote» Kind begräbt, preßt stuMm und Lippen zusammen, al» .man sie fragt. Nie sollen sie von ihr er fahren, daß ihr Mann in die Berge von Samarien geflohen ist, in die Berge, au» denen er ihr durch einen zuverlässigen Bet" gesandt hat^ „Warte nicht äuf_mich!^ schreibt Abu Hem /krieg gegen die Mörder unseres Kindes, „ „ unseres Landä. Wenn ich daS Werk vollbracht hab«, d< führey Will, kehre ich zuZck. Verflucht sei Krglqnd!" weSen st» sterben müssen, wenn sie noch einige Stunden liegen- bleibe«. Zu der gleichen Stunde, da diese Männer mit dem Lode ringen, lautet auf dem englischen Polizeipräsidium in Jerusalem daS Telefon. Gelangweilt geht der diensttuende Beamte zum Apparat und nimmt den Hörer von der Gabel, und läßt ihn bei nahe wieder fallen: ,Hier ist Abu Jilda!" donnert am anderen Süd« -er Leitung eine rauhe Stimme, „auf der Straße, die nach Hebron führt, liegen vier eurer Kameraden. Kümmert euch um sie und nicht soviel um mich! Ich Will nicht, daß wehrlose Men schen verbluten!" Mit einem Fluch springt der Engländer auf: Abu Jilda in Jerusalem! In der Höhle des Löwen! Welch eine Frechheit. Ein Mann erhebt stch gegen Britannien» Macht, gegen Beine, Kanonen und Gewehre und Panzerwagen, und dieser Mann, den sie einen Räuber schimpfen, einen Dieb, einen Strolch, dieser große Hasser ist kühn, fanatisch, unbarmherzig, ja unheimlich in seinem grenzenlosen Haß. aber auch ritterlich und Al» im Jahre 1937 der heilige Krieg der Araber gegen Juden und Briten aufflammte, begrüßt Abu Jilda ihn in seinen Bergen mit Begeisterung, doch niemals schließt er sich den Frei schärlern an, niemals steht man ihn in den Reihen der Freiheits kämpfer — wie er seit 18 Jahren auf verlorenem Posten, einsam, als Räuber gehetzt und gehaßt, die Engländer durch zahllose Uebtrsälle und Angriffe beunruhigte, so setzt er den Kampf mit den gleichen Methoden und der gleichen Leidenschaft fort. An einem heißen Julttaa beS Jahre» 1SS7 erschüttert in der Nähe von Jerusalem die glühend«, flimmernde Lust die Mauern der Häuser, die Nerven der Menschen, die au» den Wohnungen stürzen und stch auf den Straßen versammeln. Der englische General stürzt an da» Telefon. „WaS ist geschehen?" fragt er in das Rohr. „Wo erfolgte die Explosion?" Man weiß es noch nicht. Nach zehn Minuten schnarrt der Apparat. „Wie?" ruft dir General Ungläubig, „ein Munitionslager? In die Lust ge sprengt? Unser größter MunitionSschuppen? La» ist doch — da» ist doch — unmöglich? Sofort den Wachhabenden zu mir!" Am oächkwn Tage hält der General einen Brief in der Hand. Eine» Britt von Wu Jilda. „Ich melde Ihnen, daß ich gestern nuwgen außerhalb der Stadt euer Munitionslager in die Luft gehen ließ. Eure Soldaten haben gut gewacht, aber da» nächste Nal müssen St« Vesser auf dem Pos«n sein . .." Wütend schleu dert der Brite —7 ' "" — ' " Hetzer Abu Jilda! Der Kopfpreis Zehn Polizeihunde läßt die Jerusalemer Polizei sich von Scotland Hard schicken, tage- und nächtelang suchen sie in der lmgebung Jerusalem», in den Bergen SamarienS nach dem Manne, der allein gegen England kämpft, der den arabischen freischärlern durch Vertraute Goldsummen in englischen Pfun- >en sendet, damit.sie Waffen kaufen können und Munition. Die Hunde finden ihn. nicht. Sktt dessen empfängt der Polizeichef einen jener Briefe, die nun schon der Schrecken der Unterdrücker geworden find: „Zieht eure Hunde zurück. Mich fangt ihr nicht. !Vann ein Mensch sterben soll, daS bestimmt Gott und nicht die englische Polizei." „ Äetn, die Briten fangen ihn nicht, aber ihr Gold lockt. DaS Gvio, mit demrfle ekEßakz'tz fttaWhe Partei, eine bedeutungs lose freilich, gekauft haben, da» Gold, da» die Anhänger Nsscha- schibis, beS Berxiiiers, ihrem Volke und ihrer Nation entfrem dete. 380 Pstmd Sterling hab?« bi« Engländer auf Mu Jildas Der „wunderkakius" Dle Peyol (Echinocactus Williams») ist eine kleine, grau-grüne, stachellose Kaktee, die in den wasserlosen Gegenden der mexikanischen Hochebene und an den Ufern de» Rio Grande del Norte in Lexao wächst. Jhx. Stamm wird etwa 20 Zentimeter hoch und endet in einem, halbkugelsörmigen Kopf. Diese Köpfe werden von den Einge borenen zur Erntezeit gesammelt, in saftige Scheiben geschnitten und getrocknet, um daraus den Mescal, den berauschenden „Hlturi", her zustellen. Nach uralten. Riten gehr die Sammlung und Zubereitzmg vor sich, denn diese Pflanze ist den Eingeborenen Symbol des Gottes des Feuers und des Lichtes, und ihr Genuß bereitet ihren Sinnen befriedigende Wonne. Nach einem anfänglich bitteren, Uebelkeit er regenden Seschwckck, treten im Zentralnervensystem traumerzeugendc Tiftwirkungen auf. sür die man bis heute noch keine vollgültigen Er klärungen hat finden können Elefant verträgt die Hitze nicht In den letzten Tagen wurden die Vereinigten Staaten von Anie- rika von einer großen Hitzewelle heimgesucht. In der Nähe der Stadt Eleveländ entstand dabei «ine Panik, verursacht durch einen Elefan ten, der infolge der Hitze In Raserei geraten war. Der Elefant, der zu einem Wanderzirkue gehörte, brach aus seinem Gehege und raste unter lautem Gebrüll durch die Gegend. Daboi geriet der Dickhäuter auf «inen Tennisplatz, zertrampelte den KIreboden. riß die Netze um und jagte die Tennisspieler davon. Erst nach stundenlanger Jagd tonnte der infolge der Hitze rasrnd gewordene Elefant wieder ein- gesangtn werden. Englische Medizin Der Londoner Arzt Dr. Johnsön wurde einmal zu einer reichen Mylady gerufen, deren Seiziakeit sprichwörtlich in ganz London war. Die Dame klagte ihm ihr Leid, jammert« über unerträgliche Schmer- M und sagte zum Schluß wehleidig, -atz sie jeden Gegenstand schon »oppelt seh«. ,LHI", rief Dr. Johnson sarkastisch „Dagegen habe ich «ine ausgezeichnete Arzneil Zählen Sie Ihr Geld, da» wird Sie dann bestimmt trösten!" die krau dagegen, w. Er schrieb ihr durch sein, weil es ihr not«
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