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Freitag, den 17. Mai 1S40 Nr. 113 SS. Jahrgang nah an tt 1000 Mete ans der Straße engt überzeugen, gegenüber vön der ? da» Blati vollständig Berlin, IS. Mai. Nachträglich eingegnngenr Meldungen destvigea, da» die SchiffSderluste der Feindmächte am Mitt, voch «och beträchtlich grötzer find al» in »em Wehrmacht», bericht vom Donnerstag brkanntgegeben wurde. Bisher tour- be» gemeldet al» versenkt 2 Zerstörer und « Handelsschiffe, als Mer beschädigt 2 Zerstörer und s -andelsschisse. Unter Len versenkten »Handelsschisse« Marei« vollbesetzter Truppe«, transportrr von loovo BRT. Darüber hinaus Mürbe« dem «echter durch die Angriffe der Luftwnfse «och folgende Ver luste »«gefügt: — Ae große Schlacht beginnt In einer Verlautbarung des französischen Kriegsminis, e- riums vom IS. Mai heißt es: „Der deutsche Angriff verwan delte dm Stellungskrieg in einen Bewegungskrieg. Die feind lichen Angriffe haben jetzt die Form eines Vorstoßes, bei dem baS Tankkorps die Speerspitze bildet, die in die feindlichen Li nien einzudringen versucht, während die Infanterie folgt. Die ser Wechsel des KriegScharakterS hat die rückwärtigen Organisa tionen der französischen Dispositionen in Mitleidenschaft ge zogen. Die notwendigen Maßnahmen werden vom französischen Oberkommando jetzt durchgeführt." Weiter heißt es in einer Erläuterung der Agentur Havas, daß zu diesem Zweck eins Gruppierung der Kommandos mit dem Ziel von französischen Gegenangriffen begonnen habe. Angesichts der Stärke der deut schen Panzerabteilungen habe die französische Infanterie beson ders im Raum von Sedan zurückweichen müffen. Die Panzer seien in di« französischen Linien eingedrungen und hätten sich von dort auS nach allen Richtungen hin ausgsbreitet. „Damit eröffnet sich eine neue P.riode, die deS Bewegungskrieges", so heißt es abschließend in dem französischen Kommentar. Diese Offenherzigkeit ist äußerst bemerkenswert. Sie enthüllt einer seits die Tatsache, baß der auf starrer Grenzvsrteidigung auf gebaute KriegSplan der Franzosen über den Haufen geworfen ist, aber sie soll anderseits Wohl die allgemeine Aufmerksamkeit von noch gefährlicheren Punkten ablenken. Denn das Schwer gewicht der Kämpfe liegt ja nicht bei Sedan, sondern gegenwär tig noch weiter nördlich auf der Linie Namur—Antwerpen. Hier hat die große Schlacht begonnen, hier haben sich die eng lisch-französischen Heeresmassen zum Kampfe gestellt, wohlwis send, daß daS Hauptziel der deutschen Operationen eben die Eiweiterung und Ausdehnung der Angriffsbasis gegen Eng land ist. Aus dem Auftauchen von deutschen U-Booten und ihrem erfolgreichen Einsatz an der niederländischen Küste, auS der fortdauernden Aktivität unserer Luftwaffe in diesem Seege biet, auS der beschleunigten Heranführung der in Holland frei gewordenen deutschen Verstärkungen haben die Engländer er kannt, daß sie an der Dhle-Stellung eine letzte entscheidende Position zu verteidigen haben. Wenn sie hier geschlagen wer den, dann ist für unsere Truppen der Weg zur flandrischen Ebene und zur französischen Nordküste geöffnet, dann ist mit der deutschen Beherrschung des Kanals die unmittelbarste und tödlichste Bedrohung für England gegeben. So kann die offene Feldschlacht, die sich unter Massenverwendung modernster tech nischer Kampfmittel in Mittelbelgien entwickelt, zu einer ent scheidenden Phase des Krieges werden. gez Dnr Drau liegen An der giern Vers bei dieser Gel lagen hirrM« maSttn und! überstürzte« Flucht fanden wir bald. Wie stieße« nämlich kurz darauf auf die Sicherer eines PanzerspShwagenunternehmenS, die nach erfolgreicher Durchführung ihre« Aufgabe eben zurück. r PanzerWhivaaen hatten eine» gewaltigen belgische BerteidiaungSliai« gemacht. Ditte» «tt, die Belgier so erschüttert, da» fie alles baben in den letzten Tagen Großes geleistet. Bon der Nacht, da sie der Befehl zum Vormarsch erreichte, bi» hmte Haven fie kaum einige Stunden geschlafen. Vorwärts und immer wieder vorwärts, das ist die Parole für die motorisierten Einheiten, die sich an die Maaslinie heran in Bewegung gesetzt hatten. Kradschützen haben die erste Fjihlung mit dem Feind aufaenom- men. Dann haben die Panzer eingegriffen, um die feindlichen Panzerjäger und die artilleristische Abwehr zu vernichten. Der Feind wich zurück. Durch hinhaltenden Widerstand versuchte er, eigene Verluste so gering wie möglich zu halten. Dennoch find die Straßen, auf denen sich die umtorjfierte« «rüste der dentfche« »ehrmacht unaufhaltsam nach Westen b«. wegen, besät mit hinterlassenem Kriegsmaterial des Gegners: Belgische und französische «a-ma-ken, französische Kradriider und Panzerabwehrkanonen, die vielen Paks zerstört u«d über, fahren, zürückgelassene Mäntel, Decken, Zeltbahnen und anderes Kriegsmaterial bezeuge» für de» Gegurr überraschend schnellea Vormarsch des deutschen Westheeres. Ei« vergleich mit den RüSzngSftraßrn des geschlagenen polnischen Heeres liegt auf der Hand. Roch besteht ein gewaltiger Unterschied in dtn Dör. fern und Städte« dieses Vormarsches. Im Westen find die Straßen auSgestorben, man findet keine Menschenfeele mehr. Allzu sehr hat die französische und englische Propaganda der. hetzend auf die Neutralen gewirkt. In der Bürgermeisterei eines OrteS findet die dem Heer fol gende Ordnunaspolizei Unterlagen dafür, daß die belgischen Be hörden alle männlichen Personen im Alter von 16 Lis 60 Iah- ren gezwungen haben, ihre Wohnungen, ihre Arbeitsstätten und ihre Bauernhöfe zu verlassen,, und da die Mütter ihre Kinder und die Frauen ihre Männer nicht allein abrücken lassen woll ten, find He auch mitgeaangen. So findet man höchstens halb wüchsige Burschen oder Greise, die von Ferne sich das imponie rend» Schauspiel LeS blitzschnellen deutschen Vormarsches en- .Ws^t'gz- Hährx sind etz her, daß deutsche Soldat«» diese Strai ßen marschiert find. Damals wie heute derselbe Feind, aber ein andere- Deutschland! Strecken, zu deren Bewältigung die Truppe damals Tage brauchte, werben heute in Stunden über- wunden. Als wenn nichts den Vormarsch einer Panzerdivision hem men könnte, so schnell erreichte die Spitze der kämpfenden Truppe die Höhe der Maas. Der Feind läßt eS nicht an Widerstand feh len, seine Artillerie schießt nicht einmal schlecht, er beschießt aber nur die Straßen, die nach Dinant führen, unsere Panzer suchen sich eben Wege, die keiner sonst fand, wie eS im Panzerlted heißt. Als die Sonne mit ihren letzten Strahlen aus den Höhen der Maas einen funkelnden Schleier ausbreitet, sind die ersten deut schen Truppen im Innern der Stadt. Noch wird gekämpft. Auch der Uebergana über die Maas wird erzwungen. Im Feuerschutz der schweren Panzer setzen Pioniere an einer geeigneten Stelle über den Fluß, um den sich noch immer in der Stadt wehrenden Gegner im Rücken zu fassen und zu vernichten. Diese schwierige Unternehmung wurde mit Gründlichkeit vorbereitet. Bei ihr bewährte sich nicht nur der Motor zur Erhöhung der Marsch leistung, sondern vor allem der unerschrockene Angriffsgeist un serer Truppe, denn es ist ein Irrtum zu glauben, der Soldat im Panzer sei gegen jegliche Feuerwirkung des Gegners geschützt. Der Panzer gibt den kämpfenden Soldaten lediglich die Möglich keit, im Schutz des Panzers an den Gegner heranzukommen. Starcke ß durch die «Nb fl^ »er Grenze besuchten wir nochmals da- von den Bel- lassene HauS. „Eine herrliche Bescherung." Alle», waS nur zu »erschlagen war, ist hier zertöppert. Besser haben e- die Franzosen im Vorfeld auch nicht gekonnt. Hier und auch dort machten wir die Erfahrung, Laß die Feinde noch «icht ein «ml das Eigentum ihrer La»dSle«tt schonen. Große Mengen Butter, Rudeln, Fett, Wein und Fleisch find hier durcheinanderaeworfen und bilden mit Bettzeug und Decken einen wirren Haufen. Am Grenzüberaang, wo die Belgier die Brücken gesprengt haben, treffen vir einige luxemburgische Bauern auf dem Feld. Sie haben heute morgen die Detona tion der Sprengung gehört. Danach ist die Brücke am 10. Mai morgens um 4 Uhr bereit» gesprengt worden, also anderthalb Stunden vor unserrmEinmarsch in Luxemburg. England HSrl bereits den Kanonendonner An -er SUdküste zittern Fenster und Türen Stockholm, 17. Mai. „Nha Daglitg Allehanda" meldet auS London, am Mittwochnachmittag sei an der ganzen Südlüst« Englands der Kanonendonner von der Schlacht in Belgien zu hören gewesen. Er soll so heftig gewesen sei«, Laß Fenster und Türen erzitterte«. Man habe deutlich den Einschlag schwerer Artillerie in bestimmte« Abständen unterscheide« können. Die Explosionen sollen -eitweise derartig heftig gewesen sein, daß «an sie mit einem stärkeren Erdbeben vergleichen konnte. Alpdruck auf Großbritannien Rom, 16. Mai. Der Alpdruck, der seit der Besetzung Hol land» auf ganz Großbritannien lastet, wird von der gesamten römischen Abendpreffe hervorgehoben, wobei die Blätter wie „Tribuna" feststeven, daß man in London militärische Sorgen habe. „Eorriere della Sem" meldet auS London: Der Eindruck von der Wafstnniederlegung Holland» nach nur fünf Tagen de» Kampfe» sei Wetter ungeheuer. Auch da» reiche und stolze Hol- land sei von der Karte der Kriegsschauplätze verschwunden. Hol land, da» 40 Jahre lang die spanische Herrschaft und die Vor macht Frankreich» bekämpfte, da» immer Wied» gegen seinen Rivalen England zu Felde zog, sei von Deutschland in nur fünf Tagen in die Knie gezwungen worden, Holland sei gefallen , weil ihm die Westmächte nicht helfen konnten. Die englischen Kom mentare erläutern dem Pwdltkum offen, daß e» gefährlich wäre, die ernsten Folgen der neuen Eroberung Deutschlands zu verschweigen. Durch den Besitz Hollands werde Deutschland in der Lage sein, leicht die Verbindung zwischen Frankreich und England zu bedrohen. Auch die Franzosen geben zu, daß die Lage ernst sei und da» da» einzige Element der Hoff nung darin bestehe, daß die Schlacht noch im Gange sei. Die ilischen Zeitungen suchten da» Publikum krankhaft davon zu rrzeugen, daß die »«»fichten noch nicht allzu ernst se en. Dem- >enüber entwirft „Evening New»" ein nicht sehr ro ig« BiL , der Zukunft de» Krimi». Wenn e» Deutschland, o schreibt i Blatt, gelinge, seine Ziele zu erreichen, bann müsse fich da» RdZ.„ 17, Mai. L?.L.-Sonderbericht von van Beverm) Mr waren am 10 Mai durch Luxemburg durchge stoßen und hatten nahe der belgischen Grenze unser Tagesziel er- reicht. Unsere Abteilung, die den Vormarsch gesichert und für die nachrückende Division aufgeklärt hatte, bezog in Erwartung weiterer Befehle vorläufig Ruhestellung. Sofort schickten wir aber unsere Sicherungen an die belgische Grenze vor, und nach geraumer Zeit stießen auch mehrere Spähtrupp» nach Belgien durch. Unser acht Mann starker Radsährerspähtrupp unter Führung eine» Unteroffiziers hatte den Auftrag, zu erkunden, ob die hart an der Gren» liegenden keinen Bunker besetzt sind ioder nicht. Bemaus unMergab trampeln die acht Mann. Die tnallige Sonne schuf eine-BrutatmosphLre. Der Karabinerrie- men wollte einem bei, Bergauffahren schier die Luft abdrücken, iber die Männer hatten militärisch Radfahren gelernt. DaS um ihnen bet dieser schwierigen Aufgabe zugute. Mit zw-i Sicherer» schob fich der Unteroffizier nach Westen aus der Straße nah an die Bunker vor. Wir erhielten aber kein Feuer, so daß die Bunker und da» Borgelände al» feindfrei festgestellt werden konnten. Der Spähtrupp arbeitete fich dann bis auf 800 Meter an da» nächste Dorf heran und beobachtete längere Zeit den HorfauSgang. LWS Domelande sah ganz nach Verteidigung au», denn alle Waldbestande waren niedergelegt worden, nm freie» Schußfeld zu haben. Der Spähtrupp erhielt aber kein Feuer und ging darauf mit einzelnen Männern auf S60 Meter an da» Dors heran. Hier erhielt er dann heftige» Gewehrsruer. Da» Feuer war sehr unregelmäßig. Man hatte de» Eindruck, al» ob das Feuer zur eigenen Beruhigung gewesen fei. Der Späh trapp zog seine Leute zurüch holte weit nach Norden aus und ließ dabei ein Dors im Süden liegen, um Feindbewegungen auf der führende« Hauptstraße in» Innere Belgien» »« veobachten. Auf 1000, Meter Entfernung konnte man schon festflellen, daß I nur wenig Verkehr herrschte. Nur einige Auto» waren zu sehen. So gingen wir auch bi» a«s 200 Meter an da» große Straßendreieck heran und wurden plötzlich von sS»s ob», sechs Maschinengewehren beharrt. Aeukirch und Umgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten «, MUlln-i-rM, » ps„ Im dni^aUu« rmtitt „ n, W» »«schlftw-dln-un,«. »I, d« vaNchNst« di Wirb-m« der deutschen Wirtschaft entspmden. ftich A,Al» dveema>m«r hat b»Smkd« lein«, «m»er Z«««« »der »ckz«W<« sepm-drvM. irn. ««dVr»k»nt» otsch«sew«r»- Nr. »1, — Druck und Verla« »<m Ariedrlch Ma, in Lischafckwerda. Der Sächsische Erzähler ist da» zur Derössentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrate, zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirch (LauW behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält ferner die Bekanntmachungen des Finanzamt» zu Bischofswerda und anderer Behörden. - Der SächlWe LrMer Tageblatt MAisHOwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbeztrk Erste Feindberührung in Belgien die das ganze Gelände nach unS abstreiften. Absitzen und in Deckung gehen war ein-. Dir beobachteten dann weiter und sahen dabei auch, wie die Maschinengewehre ein deutsches Flug zeug beschossen. Aber auch dort war dem Feind kein Erfolgbe- schteden, ebenso wenig wie bet unS. Wir hatten nun den Ver lauf der feindlichen Hauptkampflinie festgestellt und damit war unsere Aufgabe erfüllt. Zweimal versuchten wir noch, von an derer Seite an da» Stmßendreieck zu kommen, aber jebeSmal er- hielten wir Maschinengewehrfeuer. Ueberstürzte Alvcht vor deutschen Panzerspähwagen Auf dem Rückweg durchavrrttn wir einen Wald und «achte« «hett interessante Funde. Wild ««hergestreut 100000 Tonnen an einem Tage Gewaltige feindliche Schiffsverluste am IS. Mai — Transporter von 32 00« BRT. Versenkt —18 000 BRT.-Transportschiff in Brand geworfen — SS 000 Tonnen vernichtet Ja ter Nordsee ein U-Boot versenkt, i« niederländischen Küstengebiet bzw. im NorbauSgana de» Kanal» eia TranSpor- tcr von 82 ooo BRT. unb eia TranSporttr von 50»o BRT. versenkt, et« Kreuzer, eia Zerstörer und ein HanbelSschiff von 6400 BRT. Lnrch Volltreffer mittleren unb schweren Kalibers schwer beschädigt. Im Seegebiet von Narvik ein TranSporttr voa 1800» BRT. und ein Hilfsschiff von 1500 BRT. in Brand geworfen. Damit beliefen fich die Gesamtverlustt LeS Gegner» am 16. Mai auf »oovo bi» Ivoooo Tonnen Kriegs- «ab Handelsschiffe, von denen rund 66 ooo Tonnen vollständig vernichtet find. Der Weg über die Maas erzwungen Bon -er Ourthe über die Maas — Panzer brechen jeden Widerstand DNB.... ., 16. 5. (?. L.) Während die ersten Zellen die. ses Berichtes geschrieben werden, beschießt dttttsche Artillerie die Festung Dinant, die unsere Truppen im stürmischem Bor- marsch schon am frühen Nachmittag des zweiten Tages der Ope rationen im Westen erreicht haben. Auf den Höhen, diezur Maa» hin abfallen, stehen, schwere Panzer bereit, jeden Wider- stand im Angriff zu brechen. Gegen eine solche Waffe ist auch stärkster feindllcher Widerstand machtlos. Das habe» wir wah- renb deS zügigen Vormarsches von der Ourthe bis hier an die Mas festste«-» können. Die feindlichen Widerstand-linke» nutzten im Angriff gegen stärkste Mwchr überrannt werden. Zehtt feindliche Widerstandsnest konnte den reibungSlosen Bor. maM an die Maa» verhindern. ES mußte daher schnellstens