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25. N-vbr. 1851 Dienstag tzrschelnt Dienstags und Freitags Zu < beziehen durch «llePostanstal- len. Preis pro iQuart.lONgr. -- . - V' - 'WUMM- Wecherch-ZertUW I'^-i HM ->, , .... Ein unterhaltende- Wochenblatt für den Bürger und Landviün^ ^ "-^7-—^——^—- . Redaction, Druck itnd Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Ar. 93. 7-. JnsttÄ« werden mit 8 Pf. für die "Zeile berechnet M und in alle« > I^Mditionen Aus dem BMtzfGnde. Dipp oldiswalde. Da- „furchtbare Schnee. Wetter, das vom vergauMttpLayuerstag, den 20, bis zum Morgen des 21., dem Bußtage, bei unS häufte, hat nicht nur unsrH fonderp namentlich auch die niedergelegcnen Gegevdet^aA betroffen. Nirgend wissen die ältesten LeuteIch'iineS solchen Unwetters, in dieser Jahreszeit schob, ztt erinnern. Die Schnee massen lagen in unserer Stadt an manchen Orten 8—10 Fuß hoch; am Nachmittage des 21. noch blie- den Fuhrwerke mitten in den Straßen stecken und muß. ten auS dem Schnee herauSgeschaufclt werden. Zwar haben wir genauere Nachrichten aus dem Gebirge noch nicht erhallen; doch scheint eS, daß das Wetter sicher lich oben nicht schlimmer, viel eher, milder und von weniger Schnee begleitet gewesen ist. Leider hören wir, daß in unserer Nähe ein Menschenleben dabei verloren gegangen: der Besitzer der Gastwirihschast zur Hase bei Frauenstein, der Fleischermeister Schreiber, der mit einem Kalbe< das er in Reichstädt gekauft, während drS Wetterö auf dem Heimwege gewesen, ist am Sonnabend imSchne»i^fMm ausgefunden wor. den, und waren alle Wiederbklebuugsversuchevergeblich. Daß die Dresdener Gegend Mt besser weggekommen war, mußten wir auS dem AuSblnben der Posten von dorther schließen: wir waren vom Donnerstag Abend bis Sonnabend NachtS 11 Uhr, also volle zwei Lage, ohne Nachrichten von dort; Postew, die von hier nach Dresden geschickt wurden, wußten wieder umkehren, da eS nicht möglich war, durch die Schneemassen, die auf der Straße geihürmr waren, zu kommen. — Die Dresdner und Leipziger GonMagS Zeitungen bringen unö nun Nachrichten lMr oort. Am 22., Sonnabend, waren in Dresden,poch mMtbe Straßen für Fuhr werk, selbst leere Wägen tilchk ausgenommen, nicht Zu passiren. Auf sämmtlichen DMbähnen war vonDon- nrrDg Abevp W Sonnabend' Mittag kein einziger ME'ang'ekdiiimrn'lind rW'einer von Dresden abge- aangkii.,.Dec .am 20. .NbeNdS 7 Uhr abgegangene TAtötch^'ckM bi^Wiwlg und fand dort den bereits eilmeschnM^Berlinir Zugok Ersterer versuchte nun, nach HöbÄWArü^MMtMberhalb Naundorf, kamen jedoch, eiyig,jMagetz,guS hxnz Ml^ der Zug schneite kbylßastS ein, und erst^Frcitag Wend gflang eS, ihn nach-Dresden zurückzuhringry/,-wählend, der Berliner Zug Sonnabend MittqgS noch bes EoSwig lag. Auf der schlesischen Bahn ist her VerkeHr eben- falls gehemmt, und die böhmische konnte mit Mühe und Noch von Dresden biö Pirna, unter Anwendung des Schneepfluges, befahren werden. Die am 20. Abends und 21. Morgens von LeipNg nach Dresden abgegangenen Züge, die ebenfalls eingeschneit waren, kamen am 22. Nachmittags 2 Uhr erst in Dresden an; zu dieser Zeil war jedoch die Berlin-DxeWner Bahn noch nicht völlig frei. Dresden, 20. November. Nach,-einen Bekannt machung des König!. Landgerichts sind' in der. Macht vom 11. zum 12. d. M. in den benachbarten Dorf, schäften Löbtau, Stetzsch und GvhliS nichtweniger als 6 Diebstähle theilS wirk/ich,perübt, Heils Per sucht worden, bei denen eine nicht gewöhnliche Keck heit und Dreistigkeit der Diebe vorausgesetzt werden muß. Unter den dabei gestohlenen Gegenständen be finden sich zwei Wanduhren, eine silberne CyliNVeruhr, eine große Anzahl Kleidungsstücke, Leibwäsche, Bett überzüge, 8 Thlr. Geld, Lebensmittel und auch vier Stück Gänse. Leipzig. Der Tagelöhner Hagelgans aus Ka. menz, der zeit Mai d. Js. sich in die Straßenhäuser am Thonberg bei Leipzig gewendet hatte, ist mit seiner Frau und einem Pflegekinve ebenfalls ein Opfer der Unvorsichtigkeit mit der Steinkohlenfeuerung geworden. Nachdem schon seil dem 16. Niemand von der Familie gesehen worden war, wurde am 19. die Wohnung auf deS HauSwirlhs Verlangen geöffnet, wo man alle drei, im Bette liegend, lobt und mit allen Zeichen der Tödlung durch Kohlendampf, fand. So scheinen alle Belehrungen und Warnungen der Regierungsbe hörden noch immer nicht in das Volk gedrungen zu sein, oder doch unbeachtet zu bleiben. Bischofswerda. In Bezug auf den in Nrl 91 gemeldeten Vorfall auf der sächstsch.schleflfchew'Ejsen- bahn theilt jetzt der „Sächsische Erzähler" mit, daß der aus dem Waggon Entsprungene (ein Steinarbeite^ M. auS Gaußig) bereit- einige Zeit lang, wie um die Gegend zu genießen, zum Fenster hinauSgeschaut und den verhängnißvollen Sprung auS dem Grunde ge- than habe, weil er sich dabei plötzlich erinnerte, daß er bei seinem Weggänge von Hause ein Behältniß unverschlossen gelassen, worinnen einige hundert Tha- ler Geld befindlich gewesen seien. Der Sturz scheint übrigens wunderbarer Weise für den Mann keine schlimmen Folgen nach sich gezogen zu haben. s- ' ! o PK« Politische Äeltschau. Ans Schleswig-Holstein, 20Nov. Mfchleö. wig-holsteinischen Offiziere, welche bei.de«n Rest der holsteinischen Cavalerie gebliebcp, ifdllcn die Absicht haben, ibre Entlassung einzurcichen, weil eS ihnen eine Unmöglichkeit ist, mit den Feinden ihres Vaterlandes zusammen zu dienen. Der jüngere Graf v. Luckner, obwohl mit einer Dänin schon vor dem