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fortbrstehen zu taPii, bsS durch einen günstigen AuS- gang der bedsUtungSvyllm Krisis in Frankreich jede »dn-Nüßen drohende ^efahs vorüber ist. "Mvch'eT LL- Gerücht Vott der Der, mählmig des Prinzen Adalbert mit der Prinzessin Louise von Preußen, Achter des Printen Kari, be stätigt sich vollkommen, und ist Prinz Adalbert heute Morgen um II Uhr Uckch Berlin abgereist. Wag, 87 Mov^' Die Eisenbahnverbindung Böhmens mir Bachern dürste in nicht .ferner Zeil zur Wahrheit werden. Das Projekt der Pilsener Hau- delSkenyMr, eine Bahn von Pilsen bis an die beab, sichtigie Fürstenbergische Locomolivbahn zu bauen und so Pilsen mit Prag und dem nordwestlichen Böhmen in Verbindung zu setzen, fand neulich in der Sitzung der Prager Handelskammer die lebhafteste Unterstützung, «fth da man sich von vielen Seiten für dieses Unter nehmen tnteressirt, so darf man ihm einen günstigen Erfolg prophezeien. Aber auch die weitern Verbin. düngen sind in Aussicht gestellt. Die Gesellschaft, welche eine Locomolivbahn von Aussig nach Teplitz bauen will, Wenn die Staatsverwaltung die Ausfüh rung des Baues nicht, selbst übernehmen wollte, hat ihre Arbeiten zur Erhebung des Kostenpunkts und der Tracirung bereits vollendet; der weitere Plan ist nun: von Teplitz aus nach Dur, Bilin, Brür, Görkau, Komotau, Kaaden, Schlaggenwald nach Karlsbad, von dort über FranzenSbav nach Eger zu bauen, und so endlich die Verbindung mit den bairischen Eisen bahnen zu bewerkstelligen. Durch diese ungefähr 20 Meilen lange Eisenbahn würben die wichtigsten Bade orte Böhmens und viele große Fabcik-EtablissementS verbunden werden. Aus Graz schreibt man: Die durch den Austritt der Drau und Mur angerichteten Verheerungen sind wirklich unermeßlich. Seit Menschengedenken hallen die Fluthen eine solche Höhe nicht erreicht. Brücken, Straßen und ganze Parcellen rultivirten Landes wur den hinweggerissen, zahlreiche Häuser, Mühlen und Werke zertrümmert, Fahrnisse, Gerälhschaften und Vor- räthe iy bedeutendem Werthe Hinweggetrieben. Viele Menschenleben sind zu beklagen, viele Familien dem bittersten Nolhstande preis gegeben. Auch die Berichte aus Cernkowcc (unweit Agram) über Vie Save-Uebcr- schwemmung lauten äußerst betrübend. Der Brücken kopf von Cernfowec ist kaum mehr sichtbar, in Cern- kowec selbst stehen alle Häuser unter Wasser und die niederen von ihnen sind ganz von den Wogen bedeckt. Die Menschen sitzen auf den Dächern der Häuser — hungernd und klagend, denn in keinem Hause gab eS Borrath von Lebenömitieln. Das Vieh erläuft oder wird vom Wasser weggeschwemmt. Alle Fultervor. räthe gehen zu Grunde, ebenso die Holzvorräthe. Zu dem fehlt eS gänzlich an Kähnen, so baß oft die dringendste Hilfe nicht gebracht werden kann. Die Kukuruzernte ist gänzlich vernk-kt^unb von den Win» terfaaten ist nichts mehr zu hoffen. Die ganze Gegend an der Save hat für den Winter und den kommenden Frühling bloS Aussichten auf Elend und Hunger. Wien, 12. Nov. Außer den Zerstörungen,, welche von der Mur und mehren Wildbächen nament lich in Oberstcyermark herbeigeführt wurden, ist eS insbesondere die..Drau, welche ihrem ganzen Lause entlang außerordentlichen Schaden ungerichtet hat. Berichte hierüber geben aber auch zugleich die erfreu liche Gewißheit, daß die BezirkShauptmannschaflen, das Militär, die Gendarmerie und die Bevölkerung überall mit Thätigkeil und Aufopferuitg bemüht waren, in dem Momenw.ker Gefahr hilfreiche Hand zu leisten und die Noch nach Kräften zu mildern Nach allen Seiten hin wurde die Verfügung getroffen, die unter brochene Communication so schnell als möglich wieder herzustellen. Zum Theil ist dies schon geschehen, zum Theil ist man damit in voller Thätigkeil beschäftigt. Das Unglück ist von solchem Belange, baß zu einer nur Halbwegs ausreichenden Unterstützung der so hart und schwer Betroffenen die allgemeine Beihilfe des Landes in Anspruch genommen werden muß. Zu die. sein Ende ist von der k. k. Statthalteret von Steher- mark ein Aufruf zur Sammlung milder Beiträge er lassen worden. DaS durch diese Uebcrschwcmmung herbeigeführte Unglück kam zur Kennlniß VeS Kaisers. Infolge dessen ist am 9. Novbr. an den Statthalter telegraphiri worben, wonach der Kaiser an seinen zweiten Generaladjutanten den Befehl erlassen Hal, Stehermark nebst den betroffenen Nachbarländern zu bereisen und die Unglücklichen nach Maßgabe der mittlerweile bereits eingeleiteten Schadenerhebung mit der vom Kaiser zugedachten Unterstützung an Ort und Stelle zu betheilen. In Genf macht die Schrift eines jungen Fran zosen Aussehen, welcher, Zögling des Jesuitenin- stitutS von Bellay, die Geheimnisse dieser Anstalt, baS tiefe Verderbnis; des Ordens ausdeckie. Rußland. Man schreibt den Hamburger Nach, richten von der russisch-polnischen Grenze vom 9. Nov.: Von einer zuverlässigen Person aus dem Königreiche ist mir miigetheilt worden, daß russische Offiziere sie versichert hätten, wie mit dein I. Nov., also nach un- serm Styl mit dem 13. Nov, die ganze jenseitige A r. mce sich auf Kriegsfuß befinden solle, und zwar im vollsten Sinne deS Wortes. Zwar sind keine neuen Fouragebestellungen gemacht, aber die Lieferung derselben ist schon dermaßen etwas Gewöhnliches, daß man glauben könnte, eS werbe fortwährend Krieg geführt. Neu-Nork, 24. Oct. In Philadelphia wurde neulich ein allgemeines deutsches Turnfest ad. gehalten. Die Turnerei hat hier raschen Eingang ge sunden; bereits bestehen in den größern Städten der ganzen Union' Turngemeinden, welche in einen Tur. nerbunb, dessen Vorort Neuyork ist, nunmehr sich ver. einigt haben. Eine wöchentliche Turnerzcitung soll demnächst erscheinen, deren Spalten vorzugsweise der körperlichen und geistigen "Pflege und Entwickelung deS Menschen ge-widmer werden sollen. Probe aus dem Liederschatz des Gustav- Adolf-Vereins. -j^zHhzf Azr(aß verschiedener Gelegenheiten, namentlich der Hauptversammlungen des Gustav-Adolf-VereinS, sind im Ver- laUfe seines 'zehnjährigen Bestehens eine größere Anzahl von Liedern entstandest, welche, wenn sie aus ihrer dermaligcn Zer» streunng gesammelt.wKiben, einen ziemlich reichen Liederschatz bilden dürste». Auch die diesjährige Hauptversammlung zu Hamburg hat denselben wieder um mehrere Nummern bereichert, und besonders ist eS der von Prof. l)r, Hagenbach in Basel ver faßte Choral, der durch evangelische Kraft und poetischen Werth sich auszeichnet, und der daher auch hier «inen Platz verdient.