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Dienstag. Ur VI. b. Septbr. 1861.' Erscheint d.. Dienstag« Md WWerßenh- lvuart.lvNgr. t Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Sandmann. - . - ' Zeitung werden »tt 8 Pf. für die Zeile berechnet , und in allül Expeditione» angenommen. Redaction , Dmck «nd Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. — -——SSM—S--Sisss-S««-SSSSSS^^ Politische Weltfcha«. , Dresden, 6. Sept. Se. Maj. der König von Preußen ist gestern Abend nach 8 Uhr von Prag in Pillnitz angekommen, begleitet von Er. Maj. dem Kö nige von Sachsen, welcher demselben bis Bodenbach entgegen gereist war. Derselbe hat den Abend im Kreise der königl. Familie verbracht, ist nach 11 Uhr in Dresden eingelroffen, übernachtet und heute früh */, 8 Uhr nach ErdmannSdorf abgereist. Der Prinz Johann hat den König von Preußen gestern Abend von Pillnitz nach Dresden, auch heute früh auf der schlesischen Eisenbahn bis Görlitz begleitet. Berlin, 4. Sept. Es ist mehrfach lsavon die Rede gewesen, daß noch in diesem Herbst eine Zu sammenkunft der Kaiser'von Oesterreich und Ruß- land und unsers Königs bevorstehe. Wir haben di« sichersten Nachrichten, daß in der That ein solcher Fürstencongreß und zwar in vergrößertem Maßstabe intrndirt wird. Es scheint aber, daß dieser Eongreß weit weniger sich auf die eigentlich deutschen Angele genheiten, als vielmehr auf die italienischen und die schweizer Angelegenheit beziehen möchte. Oesterreich Hal für Italien seine bestimmten Intentionen, und von dieser Seite wird das Zustandekommen eines sol chen Kongresses, auf welchem auch ein päpstlicher Ab gesandter, wenn nicht gar Her Papst selbst erscheinen toll, lebhaft betrieben. Vielleicht ist dieser Congreß, wenn anders er zusammen kommt in der Art, wie er intendirt wird, vorzugsweise zu einer päpstlichen Er klärung bestimmt, daß eine fernerwfite Besetzung RomS durch französische Truppen nicht mehr wäüschenSiiMH- erscheine. Nächstdem aber möchte die Ordnung der piemontrsischen und neapolitanischen Verhältnisse den Eongreß beschäftigen, als dessen Aufgabe sonach eine dauernde Pacificirung Italiens erscheint. Die Schweiz scheint in der That einen solchen Eongreß zu wünschen und Vie jetzt freundliche Haltung Oesterreichs dieser Republik gegenüber möchte Vie Verwirklichung der langgehegten Absicht einer dauernden Verständigung ermöglichen. Daß. bei dem hier erwähnten Fürsten, eongreß die deutschen Königreiche vertreten sein würden, ist nicht anzunehmen. (Corr.-B.) — Die Flottenangelegenbeit kelim man «lS abgrthan betrachten; die Flotte hört mit dem I. Januar 1852 auf, „deutsche Flotte" zu sein, und eS fragt sich nur noch, auf welche Weise die Liquidation beschlossen werden soll. Zwei Wege sind nur möglich: entweder theilen sich Oesterreich und Preußen in die selbe, waS wohl am wahrscheinlichsten, und erstatte« den übrigen Regierungen ihre Matricularbeiträge, so fern solche nicht für den Unterhalt, sondern für An schaffung der Flotte elngeschloffen sind, zurück; oder jeder Staat entschädigt sich für seinen Antheilunp sucht sich privatim mlt de« andern zu einigen. . -MvPK Rationa^Zeituna bringt folgende, itichl sehr wahrscheinlich klimMde Nachricht auS Weimar, vom 1. Sepr.r.DsZGOoßh erzog will abdan, k e n. Das ist' mehr al- bloßes Gerücht. Der Grund dieses Entschlusses liegt in dem Conflkcte mit de« neuesten Zumuthungen deS Bundestags. Der Erb- großherzog weilt jetzt in Petersburg. Eisenach, 4. Sept. Die Ankunft der Herzo gi rr von Orleans und ihrer beiden Söhne findet heute Abend S UHr statt. Bereits ist das Dokument, durch welches die Herzogin daS Ehrrnbürgerrecht in hiesiger Stadt enthält, ausgefertigt; eS wird ihr mowers" durch eine Deputation des Gemeinderaths überreicht werden. Allem Anscheine nach wird die Herzogin den ganzen Winter bei uns zubringen, zur großen Freude det ganzen Stadl, deren Arinen und HülsSbedürftigen sie sich öfters mit wahrhaft fürstlicher Wohlthäigkeit angenommen, . Hamburg, 4. Septbr. Bekanntlich hattest die österreichischen Truppen die Vorstadt St.-Pauli geräumt; bei der in diesen Tagen stattgehabten Ditz* location sind jedoch wieder dorthin Truppen verlegt — freilich diesmal gegen Bezahlung, und auchMcht so viel, als dort waren. ES ist übrigens jetzt keinem Zweifel mehr unterworfen, daß die Oesterreicher hitr noch lange bleiben werden, da sie sich ganz häuSlim nieberlaffen; viele Offiziere haben bereits ihre Fämtttm hierher kommen lassen; mit den Besitzern deS_HtM- gcngeistfeldeS, das zum Ererciren benutzt wird, E auf längere Zeit ein Conlract geschloffen, ebenso mit dem Besitzer des CircuS in St.-Pauli, der wieher für di« österreichische Cavalerie benutzt wird. Oldenburg. Mit welchem Jubel begrüßten -wt, hier im Jahre 1848 die Anfänge einer deutschen 'M- rine, und wie steigerten sich unsere Hoffnungen, al« wir diese Anfänge vor unfern Augen in kürzester Zeit unter den ungünstigsten Verhältnissen in einer Weif« sich entwickeln sahen, die selbst Engländer».und Ame rikanern Staunen und Anerkennung abgenöthigt yatt Wir wiegen hier zwar wenig an Zahl, aber an un serer Küste wohnt ein seekräftigeS Geschlecht, daS schwer in« Gewicht fallen würbe, wenn es gälte, Deutsch-