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«r. S7 ßeißeritz-Zeitung. 26. August 1851. Inserate werde» mit 8 Pf. flir di- Zeile berechnet W»SSW-d-W-»W»M»WWWSM-M! Politifche Wettfcha«. Frankfurt a. M., 20. Aug. ^Vir haben hier litärischem Schaugepränge und osst- pfang deS Königs von Preußen. Vorgestern donner. L ten die Kanonen, Gewehrsalven krachten, HurrphS und VivatS erschallten, glänzende StaatScaroffen mit bunten LivrSen brausten durch die Straßen Frankfurts. Im BunbespalaiS waren die Diplomaten und Be hörden der Stadt beim österreichischen Prästdialge, sandten zum Festessen versammelt und das Offizier« corpS in der Mainlust. Noch nie seit den Märztagen hat man hier so prächtige zahlreiche Equipagen und so viel blendende Uniformen und Livrsen beisammen gesehen. Der Bundestag hat sich zum ersten Male wieder in seinem alten Glanze gezeigr. Aber das Volk feierte nicht mit, eS nahm nicht Theil an dem osficiellen Jubel, und ob es auch durch Gewehr- und Kanonensalven, durch Militärmustk und Paraden laut daran erinnert wurde, daß ein Fest gefeiert wurde, eö blieb stumm und still und hielt sich fern. Es mochte der Zeit gedenken, wo der Bundestag unter großem Beifallsstürme für tobt erklärt wurde, wo das erste deutsche Parlament üttddtr Reichsverweser hier «inzogen; eö mochte an die Verheißungen denken, an die ReichSverfassung und an die Grundrechte, welche nun auch tobt sind. Es mochte sich der nicht in Er« füllung gegangenen WelssagMg deS Herrn v. Ra« dowitz im Parlamente erinnern, daß Rußland nie wieder den geringsten Einfluß asif Dsttsche Politik ausüben werde. — Tags darauf zog der König von Preußen ein, der einst sinter feierficheNi Glo ckengeläute zum deutschen Kaiser hier proclamstt lpsirde. Er zog^eräuschloS ein, kein Vivat erklang, keisi Hut lüftete sich, vie Damen schwangen ihm von Fenstern und Balconen herab ihre weißen Tücher nicht ent gegen, wie sie es dem Parlamente und dem ReichS- verweser gethani Der König ritt anIden Linien der zu seinem Empfange aufgestellten preußischen, öster reichischen, bsilrischen l,Nd Frankfurter Truppen vorbei, sah sie mit viel Aufmerksamkeit an, und wendete keinen Blick vom MklM auf s Volk und stellte sich hernach vor dem englischen Hose auf, wo dje Truppen an ihm vorüber marschirtnl. Darauf ließ er sich däS diplo matische CorpS sind die Behörden vorstellen und reiste dann gleich mit rinkM Ertrazuge weiter nach Darmstadt. > Der König besuchte am 18. Aug. auf eine vpn Seiten des Fürsten Metternich an chn tsrgan- Aienstag. Erscheint DiMßagkrmd S«iÜP». Z» W beziehen durch * allePofianfial. tnt,Pret»pro Quart.ldRgr. t angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger M Laichmamr. , , - - s Redaetion, Druck und Verlag von Carl Zehne in Dippoldiswalde. gene Einladung denselben auf dem Johannisberg, wo kr fich eine Stunde Mfhieli. zwei Lage von militärischem Schaugepränge und yssi- mit ciellen Festlichkeiten erlebt: vorgestern den Geburtstag 22^ oes Kallers von e>terre,ch^gesiern.^e^utD. ^trägt». ast im Ramen des Bundes definitiv an die worden. - Nsigu'st. Die Räumung der von den Oesterreicher», hat...-esteruaK«Ügrfunden. Sie war vollständig und ist selbst der große Circus wo die Oesterreicher, wie «s ftsth-r hieß, eine Wache behalten wollten» von ihnen verlassen worden. Mainz, 18. Aug. Gestern früh wurde der hier wohnende Rentner Settmann tobt in seinem Bette gefunden. Die gerichtlich« Untersuchung ergab, daß der Verstorbene, welchem die Kehle durchschnitten war, nicht selbst seinem Leben ein Ende machte, sondern in verzweifeltem Kampfe mit feinem Mörder unterlag, was durch verschiedene untrügliche Merkmale, so na mentlich durch einen Bündel -langer Haare, welche der Tobte noch in der krampfhaft geballten Faust hielt, sich erwiesen hat. Der Thäter ist noch nicht ermittelt. Derselbe ist mit Allem, waS er WerlchvosteS in der Wvhnüng' feisieS Opfers vörgefunden hatte, verschwunden. Ueber die Veranlassung de- MordiS cireuiiren sehr glaubhafte Muthmaßungen, die wir jSiwch zur Stunde schon mitzutheilen Anstand nehmen müssen.'^ / Karlsbad, 17. August. Von den evangelischen Curgästrn ist hierorts ein Verein gebildet worden, der sich Vie schöne Aufgabe gestellt, hier eine evanad» lische Kirche zu bauen. Die österreichisch-^ Ver waltungsbehörden stellen dem Projekt kein Hinderniß entgegen. Die Genehmigung deS Baue- der Kirche und die Abhaltung des Gottesdienstes ist jedoch an die Bedingung geknüpft worden: daß fich in den Kan- zelvorträgen die Geistlichen aller politischen Anspielun gen und Einwirkungen gärqlich »ntWagen sollen. Das ComitS wird sich an sämmtliche evangelische Fürsten wenden und um einen Beitrag zum Bau der Kirche bitten. Außerdem ergeht an alle die Glaubens genossen, welche in Karlsbad Genesung suchten und fanden, die Bitte: den Bau der Kirche riirch Maß gabe der Kraft zu unterstützen. Füßen, 1V. Aug Seit einigen Tagen stürzten wieder Regessgüsse in di« P^rge, daß der Lech heute