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zirkeln als die belehrendste und unterhaltendste Zeit schrift aus Ueberzeugung empfehlen. Meißen, Bürgermeister Tschucke ist auf ein Jahr LandeSgefängniß begnadigt. Er hat bereits Mei ßen verlassen und seine Haft in dem LandeSgefängniffe zu HubertuSburg angetreten. (M. Ä.) Roßwein, im Mai. Mil dem 24. v. M. endete die kiesige Gewerbeausstellung, welche ein recht erfreuliches Resultat geliefert hak. Bon 107 Belbei« ligten waren 449 Gegenstände eingesendet worden, die einen Werth von nahe an 3000 Thlr. hatten. Da, von wurden während der Ausstellung für 632 Thlr. 21 Ngr. 7 Pf. Maaren verkauft. Die Theilnahme, welche die Ausstellung nicht nur im hiesigen Orte und dessen Umgegend, sondern auch in Sen Nachbarstädten und bei hier anwesenden Fremden gefunden, hat auf die Veranstalter derselben einen um so freudigern Ein- druck gemacht, je bescheidener ihre Erwartungen davon gewesen sind. Dieselbe ist von wenigstens 3500 Per, sonen besucht worben. DaS geringe Eintrittsgeld deckte nicht nur alle Kosten, sondern eS blieb noch eine Summe übrig, welche für einen noch zu bestimmenden gewerb- lichen Zweck verwendet werden soll. ES ist zu hoffen, daß der von dew Veranstaltern beabsichtigte Hauptzweck der Ausstellung, ein Bild von den Leistungen des hie. sigen GewelbfleißeS zu liefern, im Allgeimenen erreicht worben ist. Politische Weltfchau. Frankfurt g. M., 21, Mai. Nur noch wenige Bevollmächtigte deutscher Staaten bei dem Bunde sind zu erwarten. — ES bestätigt sich, daß die Be satzung der Stadt Frankfurt eine Vermehrung erfahren wird. Sie soll auf 10,000 Mann gebracht werben, von denen die Hälfte in dje Umgebung verlegt würde. Hn das nassauische Städtchen Höchst wird ein Ba taillon Preußen zu liegen kommen. Hamburg, 20, Mgi. Um die weitere Existenz stnd Entwickelung der deutschen Kriegsmarine scheint eS doch nicht so mißlich zu stehen, wie jüngsthin von manchen Zeitungen berichtet wurde. Beweis beS Ge- gentheilS ist unter andern, das hier angekommrne, bis letzt nur der „vaterländischen" Marine gebörige Kriegs, vampfboot „Ernst August", Capitän Reichardt (ge, bprner Hamburger). Dasselbe langte vorigen Freitag vom Bremerhaven auf der Elbe an (eS hat nur 13 Fuß Tiefgang) und wixd mindestens bis Ende dieser Woche in unserm Hafen bleiben. Capitän Reichardt will nämlich nicht bloS für den „Ernst August", son dern auch für andere der deutschen Kriegsschiffe Ma trosen anwerben. Dies zeugt wahrlich nicht dafür, daß die Auflösung der zwar kleinen, aber doch einen tüchtigen Stamm von Kriegsfahrzeugen bildenden „Flotte" nahe sei. Sie zählt im Ganzen II Kriegs, schiffe und stationjrt jetzt zur Hälfte bei Bremerhaven, zur andern Hälfte bei Brake. Hamburg, Mai. Die Untersuchung, welche wegen beS Attentats österreichischer Soldaten gegen Hrn. Marr eingeleitet ist, hat daß bereits bekannte Resultat ergeben, daß die Thäter entdeckt sind. Die selben behaupten, avS eigenem Antriebe gehandelt zu haben, und suchen sich übrigens damit zu entschul digen, daß die Mißhandlung Marr'S nur auf einem Mißverständniß beruhe, indem sie eigentlich dem Re dakteur der Reform habe gelten sollen. — Jetzt erst hat man eine genaue Angabe über die Zahl der bei der Explosion vom 7. August 1850 in Rendsburg Verunglückten erhalten. Die der Todten beläuft sich mit Einschluß der Eleven der Ar- tillerieschule, aber mit Ausschluß der Civttpersonen, auf 100; der Schaden an öffentlichen und Privatgebäuden ist auf 142,124 Mk. Ct. abgeschätzt. Rendsburg, 18. Mai. Den durch die Explo sion vom 7. Aug. v. I. Verunglückten ist ein Denk- mal gesetzt mit der Inschrift: „Denkmal, den bei der Explosion am 7. Aug. 1850 Gebliebenen des Labo- ratorienetalS: 2 Oberfeuerwerkern, 3 Feuerwerkern, 4 Unteroffizieren, 3 Bombardieren und 23 Kanonieren, gewidmet von dem Personal deS LaboratorienetatS." Außer diesen sind, wie eine zweite Inschrift besag», noch 75 Mann von den im Laboratorium Beschäftigten umgekommen. DaS Denkmal ist eine gußeiserne 9— 10 Fuß hohe Pyramide. (Wef.-Z.) Köln. Ueber Fürst Metternich'S Reise plane und Absichten sind viele unrichtige Nachrichten verbreitet; auS sicherer Duelle vernimmt man darüber Folgendes: Der Fürst, welcher trotz seiner 78 Jahre (geb. Ih. Mai 1773) sich des besten Wohlseins erfreut, wird im Monat Juni von Brüssel auf sein Schloß Johannisberg übersiedeln und dort die schöne Jah reszeit zubringen. Erst später denkt er nach Wien zu reisen, wo die Villa am Rennwege für Se. Durch laucht in Stand gesetzt wird. München, 20. Mai, Prinz Adalbert wird nach Beendigung der einzelnen TrauergotteSdienste für die jüngst verstorbene Frau Herzogin v. Leuchtenberg auf längere Zrit nach Nordveutschlgnd sich begeben und, wie man mit Bestimmtheit weiß, an einem der dortigen Höfe sich nach einer Braut umschauen, welche bereit wäre, mit ihm auf die Bedingungen einzugrhen, welche er selbst bereits als präsumtiver Thronfolger in Griechenland übernommen hat, -7- König Ludwig hat, sobald er in Rom den Brand von Traunstein erfuhr, folgendes Handschreiben erlassen; „Sehr schmerzlich war mir, bgS schreckliche Unglück zu vernehmen, mit welchem die Stadt Traun stein heimgesucht worden. Auf dem Throne, wie von demselben herabgestiegen, nah und fern, ist in meinem Herzen eingegraben, welche unerschütterliche Anhäng lichkeit pje Traunsteiner an ihr Königshaus immer hatten, und nie werde ich vergessen, wie der Bürger meister mit der Abordnung dieser treuen Stadt, an deren Spitze er kam, sich gegen mich auSdrückte. Meiner CabinetScasse ertheilte ich die Weisung 3000 FI. als einen kleinen Beitrag zur Linderung der durch den Brand entstandenen Noch der Stadt Traunstein zu schicken. Hätte gewünscht, mehr thun zu können, aber mein» Mittel find gewaltig vermindert und große Ausgaben belasten meine Cassa, Mit dieser Gesin nung der wohlgewogene Ludwig. Rom, 9. Mai 1851." — 20. Mas. Rach der Augsburger Post-Zeimng belaufen sich Pie Entschädigungsansprüche für die zur- Pacification Ktzrhessens verwendeten 22,000 Baiern auf 1,400,000 Fl. In Vieser Summe find jedoch die Ansätze für die nach der Pacificatipn bis zur Zeit in Kurheffen verbliebenen Truppen nicht enthalten.