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Thlr. angesetzt, also um 3,112,994 Thlr. mehr als im Etat pro 1851. Die Summe der einmaligen und außer ordentlichen Ausgaben beträgt 3,291,266 Thlr. Von der Einnahme kommen nach den einzelnen Positionen auf 1) daS Finanzministerium 70,819,978 Thlr.; 2) Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten 14,153,051 Thlr.; 3) Justizministerium 7,563,402 Thlr.; 4) Ministerium deS Innern 589,862 Thlr.; 5) Ministerium für landw rlh- schaftliche Angelegenheiten 1,178,654 Thlr.; 6) Ministerium der geistlichen Angelegenheiten 78,772 Thlr.; 7) Kriegs ministerium 231,149 Thlr.; 8) Ministerium der auswär tigen Angelegenheiten 6610 Thlr.; Rückstände 2,723,721 Thlr. Zusammen 97,345,199 Thlr. — (N. Pr. Z.) In der ersten Kammer kann man etwa 6 Fraktionen unterscheiden: Die Fraktionen Stahl, Alvenoleden und Jtzenplitz, welche, durch einig, Meinungs verschiedenheiten von einander getrennt, zusammen die Rechte bilden und gegenwärtig etwa 75 Mitglieder zählen; die Fraktionen Mätzke und Bethmann - Hollweg als Centrum mit etwa 23 Mitgliedern, und die Linke unter Baumstark und v. Brünneck mit etwa 55 Mitgliedern. — (N. Pc. Z ) Nachdem die großherzoglich luxembur gische Regierung sich bereit erklärt hat, dem deutsch-öster reichischen Postvereine beizutreten, werden vom 1. Jan. 1852 ad auf die Correspondenz zwischen Preußen und Luxem burg, ingleichen zwischen den übrigen Vereinsverwaltungen und Luxemburg, die Bestimmungen des deutsch österreichischen Vereinsvertrages in Anwendung kommen. München, 10. December. (A. Z.) Durch eine aller höchste Entschließung vom 6. December sind dem unter Commando des Herrn Generalleutnants v. Schreckenstein gestellten BundeSarmeecorps von Seite Baiern« vier Bataillone Infanterie und eine sechSpfündige Batterie zu- getheilt worden, und zwar das erste und dritte Jägerda- taillon in Frankfurt und Aschaffenburg, und je ein Ba taillon des Infanterieregiments Großherzog von Hessen und Freiherr v. Gumppenburg, die in der Pfalz stehen, dann eine Batterie vom Artillerieregiment Zoller in Würzburg. Diese Abtheilungen haben aber bis auf weiteren Befehl noch in ihren bisherigen Standorten zu verbleiben, und zwar die Jnfanteriebataillone mit einer Stärke von 100 Gemeinen per Campagnie, 500 Mann per Bataillon. — (A. A.) Die Kammer der Abgeordneten ging in ihrer heutigen Sitzung nach einem Vorschläge des Herrn Lang über die Anträge der H.H. Kolb und Meuth auf weitere Amnestie für die Pfalz zur motivirten Tagesord nung über. — (Pr. A>) Für Wien zum dortigen HandelScongreß ist als königl. bairischer Bevollmächtigter Ministerialrath v. Herrmann designirt. Hannover, 10. Derember. (Hannov. A.) Sitzung der zweiten Kammer am 10. Die Regierungsvorlage in Be treff der Justizorganisation, einige Abänderungen in der Gerichtsverfassung und den Proceßgesetzen vom 8. Novem ber 1850 betreffend, ist von der zweiten Kammer verwor fen worden. — Die erste Kammer hat heute nach langer lebhafter Debatte in Betreff des Regierungsschreibens, die Verwaltungsorganisation betreffend, den Antrag Wynekens angenommen, welcher dahin lautet: Stände erwidern der Regierung: „da sie dafür halten, daß der Einführung der Organisationen kein nicht zu beseitigendes Hinderniß im Wege stehe, so ersuchen Stände unter Bezugnahme auf die vereinbarten Gesetze und Entwürfe (folgt die Aufführung der gesammten VerwaltungsorganisationSgesetze) die Regie rung mit Ausführung der gesammten Organisationen för- dersamst vorschreiten zu wollen." Oldenburg, 10. December. (W. Z.) Der Landtag ist heute in der Revisionsfrage abermals um einen wichtigen Schritt weiter gekommen. Der von der Linken ausgehende Antrag: daß die Revision de« Staatügrundgesetzes nur auf dem durch Art. 242 vorgeschriebenen Wege, d. h. durch gleichlautende Beschlußfassung auf zwei verschiedenen Land tagen mit jedesmaliger Zweidrittelmehrheit, stattfinden solle, ward mit 33 gegen 11 Stimmen verworfen, dagegen der von der Mehrheit deS Ausschusses gestellte Antrag: — „Der Landtag beauftragt den Ausschuß, darüber zu berich ten: auf welche, nach den Bestimmungen des Slaatsgrund- gesetzeS zulässige Weise die Revision des StaatSgrundge- seheS zu erleichtern sei," — mit 31 gegen 13 Stimmen angenommen. Braunschweig, 6. December. Die Wahlen sind nach dem neuen Wahlgesetz ausgeschrieben. In Gera ist, nach dem „Fr. I.", durch das Aus scheiden der Mitglieder der Linken nebst dem Präsidenten Schwelle heben. ES ist daö volle Stammende eines tüchtigen BanmeS. Der Fuß ist der volle Stamm, über dem Sitze hat man etwa die Hälfte weggenommen und daS übrige als Rücken lehne auSgewülbt. ES sitzt sich sehr bequem darin, aber der Transport macht Umstände. ES ist hier AlleS anfS Bestehen und Bleiben eingerichtet. DaS Bettgestell ist da zusammengesetzt, wo eS jetzt steht und durch Generationen stehen wird. Die Wiege hängt an Eisen, die in dem Balken deS Gebäude- befestigt sind, die Stühle stimmen dazu. In manchen Thälern hat man die Sitte, die ersten Wechselzähne der Kinder in die Rückenlehne deS Stuhl- zu schlagen. Die Zähne deS Urahn- und deS Enkels stecken reihenweise nebeneinander. Ole'S Hof besteht au- vielen Gebäuden, wie dort immer. Mehrt sich der Viehstand, giebt der Acker reichern Ertrag, so wird ein neuer Stall, eine neue Scheune hingestellt. Ein paar Nach barn kommen zu Hilfe und die Sache ist bald gethan. DaS Wohnhaus ist geräumig, die Stuben hell und hoch. Daneben steht da- VorrathSgebäuve, Siabuur genannt, eigentlich Slolgebuur, d. h. auf Stollen erbaute- HauS. DaS ganze große Gebäude steht auf hölzernen, etwa zwei Fuß hohen Füßen, wie die alten Ofen bei unS. Die kleine Treppe, die zum Eingänge führt, ist nut der obersten Stufe um einen ziemlichen Zwischenraum von der Schwelle abgerückt. Dir Ratten würden sonst bald da- Auf gespeicherte verzehren. Die Vorrathskammer eine- nordischen Hau-Hali- ist gut ver sehen. Da stehen mächtige Fässer mit saurer Milch, mit Butter, mit Bier, mit Mehl. Von den, Boden bi- unter da- Dach reichen die Stopel der in Borrath gebackenen FladbröS, auf Sritenbretern liegen plaitrunde Käse, Flaschen mit Beerenwein, der Landtag beschlußunfähig geworden und hat vertagt wer den müssen. Kiel, 10. December. (Pr. A.) Die Functionen der zum holsteinischen Contingent befehligten dänischen Offiziere sind in folgender Meise vertheilt. Generalrommando: com- mandirender General: Generalleutnant v. Bardenfleth; Stabschef: Major v. Neergaard; Generalauditeur: z> t., Oberauditeur Glahn; Generalstabsintendant: Oberkriegscom- missair Looft. Brigadecommando: Oberst v. Krabbe; Ar- Nlleriecommando: Oberstleutnant v. Vakl. 1. Infanterie bataillon: Oberstleutnant v. Dodt, Major v. Möller; 2. Jnfanteriebataillon: Oberstleutnant v. Wörrishöffer, Major v. Hein; 3. Jnfanteriebataillon: Oberstleutnant v. Krieger, Major v. Bernstorff; Jägerbataillon: Oberstleutnant v. Vett, Major v. Holten-Bechtolsheim; Dragonerregiment: Oberst leutnant v. Hegermann-Lindeycrone, Major v. Scharffen berg; Jngenieurdetachement: Capitain v. Good; Artillerie- abtheilung: Capitaine v. Schreiber, v. Buntzen, v. Molike. — 11. December. (H. N.) Durch ein Schreiben des commandirenden Generals an die resp. Truppencomman- deurS sind nicht nur die dänischen Kriegsartikel rc. für daS holsteinische Bundescontingent wieder eingeführt, sondern ist auch für alle dienstihuenden Mitglieder des Contingents das dänische Recht als das geltende normict worden. — Den 12. d. M. treten die dänischen Offiziere im holsteini schen BundeScontingent ihre Functionen an. Lübeck, 10. December. (L. Z.) Der Anschluß Lübecks an den deutsch - österreichischen Postverein wird mit dem 1. Januar k. I. in Kraft treten. Die betreffenden Con ventionen sind von den Bevollmächtigten in Berlin so weit zum Abschluß gebracht, daß nur noch die Ratification der selben seitens der betreffenden Regierungen zu erfolgen hat. tz Frankfurt a. M., 10. December. Die Sachver ständigen in Preßangelegenheiten haben ihre Benutzungen bereits gestern begonnen. Es sind vier Abgeordnete, welche den betreffenden Ausschuß bilden: Sectionsrath Lakenbacher, abgeordnct von Oesterreich; Assessor Aietelmann, abgeordnct von Preußen; Oberdibliothekar 1)r. Gersdorf, abgeordnet von Sachsen, und Ministerialrath v. Bechtold, abgeordnet vom Großherzogthum Hessen. — Der Gesandte und bevoll mächtigte Minister Ihrer großbritannischen Majestät bei dem Deutschen Bunde, Lord Cowley, hat Frankfurt ver lassen und sich nach England begeben. Die Abwesenheit Lord Cowley's wird von der Dauer einiger Monate sein. — Wenn in den letzten Tagen in Blättern mitgetheilt wurde, Luxemburg und Limburg seien nicht unter den Staaten, welche eine Erklärung über den Dresdner Ver tragsentwurf abgegeben hätten, so muß ich dem um so mehr entgegentreten, als damit die Richtigkeit einer meiner frü her» in diesen Blättern (Nr. 310) gemachten Angaben in Abrede gestellt wird. In der 22. Sitzung der hohen Bundes versammlung vom 13. September erklärte der Herr Ge sandte für Luxemburg und Limburg, wie er dazu ermächtigt sei, die Geneigtheit seines Souveräns, der Uebereinkunft, wie es in derselben ausgesprochen, für Luxemburg beizu treten, zu erklären. § Frankfurt a. M., 11. December. Daß der Sach verständigenausschuß in Preßangelegenheiten seine Beralhun- gen vorgestern begonnen, hat mein gestriges Schreiben be reits gemeldet. Pjie ich heute vernehme, hat er denselben das preußische Pceßgesetz zu Grunde gelegt. Dieses Ver fahren wurde von der Mehrheit (Oesterreich, Sachsen, Groß herzogthum Hessen) gewünscht. Eine Bundeslagssitzung zu dem Behufe der Entgegennahme der am 7. d. M. abzu gebenden Erklärungen der Regierungen über den bekannten handelspolitischen Vertragsentwurf ist noch nicht anberaumt gewesen. Man scheint überhaupt die Behandlung wichti ger Fragen bis zur Rückkehr deS königl. preußischen Bun destagsgesandten verschieben zu wollen. Es ist von mehre ren Seiten besonderes Gewicht darauf gelegt worden, daß Oesterreich dahier seinen neuen Tarif den Bundesgenossen zur Kenntniß gebracht habe, und doch ist darin nur ein Act diplomatischer, unter befreundeten Regierungen gebräuchlicher Höflichkeit zu sehen. Daß der Tarif als förmlicher An trag zur Beralhung eingedracht und an den handelspoliti schen Ausschuß zur Berichterstattung verwiesen worden sei, wie Blätter mittheilten, ist ganz irrig. Frankfurt, 11. December. Nach Mittheilungen in der „KarlSr. Z." wäre die Reise des Herrn Thiers nach Deutschland eine unfreiwillig,; der gewesene Staatsminister und Abgeordnete wäre mit einem vom Ministerium des Innern ausgestellten Passe versehen, von dem Friedens- commissar Wiedenbach aus Paris bis an die badische Grenze begleitet, gestern Morgen um ^8 Uhr in Kehl eingetroffen auch wohl französischem Wein, in langen Reiben hängen un zählige Würste, geräucherte Schinken unv andere- Fleisch. Man glaubt sich in einer wohlverprovianiirien Festung. Ich glaube, in diesem Stabuur hatte Aagott ihr besonderes Wohn-und Schlafgemach angewiesen erhalten, als sie auS den Kinderjahren trat. Da empfängt sie die nächtlichen Besuche ihrer Anbeter. Man hat viel über diese Sitte de- Nordens — denn auch in Schweden sind „die Kommnächte" in den Provinzen ganz üblich — hin- und hergeredet, und die Stimmen scheinen durch schnittlich dagegen*). Sobald die Jungfrau heirathSfähig ist, erhält sie ihre abgesonderte Wohnnng. Namentlich in der SonnabendSnacht kommt nun einer oder der andere Jüngling leise daher, oft nach meiltnwe>ter, gefährlicher Wanderung. Hunde giebl's nicht, deren Gebell sein Dasein verraihen könnte, eine Leiter findet sich im Schoppen, er steig» an daS Fenster deS Mädchens und klopft an. Mag sie den Ankömmling überhaupt nicht leiden, so bleibt da» Fenster verschlossen — natürlich auch, wenn der Platz etwa schon besetzt ist. Dann trägt der Abgewiesene sein Körbchen betrübt, aber vor Andern unbrschämt nach Hanse, denn eS waltet über deren Bewerbung die Dunkelheit der Nacht und da» Grheimniß. Oeffnet daS Mädchen, so steigt er ein. SS wird nun zunächst nur der freundschaftlichen Unterhaltung ge pflogen, die sich oft bi» zum Morgengrauen auSspinnt. Der Besuch wird wiederhol«, man lernt sich kennen und lieben — oder man trennt sich gütlich. Der Bursche kommt nicht wieder, da» *) Diese Sitte stammt bekanntlich aus der Troubadourzett de« Mittelalter« ir Deutschland und Frankreich und ist erst aus dem ritterlichen Georauche in die Bolköfitte übergegangen. und hätte von da seine Reise nach Frankfurt a. M. ohne Unterbrechung fortgesetzt. Aeußerm Vernehmen nach würde derselbe in einigen Tagen hierher zurückk.hren. O Parts, 10. December. Der „Moniteur" enthält heute daS von der Nationalversammlung angenommene Ge setz in Bezug auf den Bau der Lyon-Avignoner Eisen bahn. Dasselbe trägt, wie früher, die Unterschrift deS Prä sidenten der Nationalversammlung und die der übrigen Mit glieder deS Bureaus.— Durch präsidentschaftliche« Dekret wird das Departement der Basses Alpes in Belagerungs zustand versetzt. - Der „Moniteur" enthält wiederum eine Reihe von Ernennungen in dem Personale der Friedens richter, sowie die von 4 neuen Präfecten. In dem De partement der Indre ist der Präfect deS CavadoS, Peter Leroy, zum außerordentlichen Commissair ernannt worden. Der „Moniteur" enthält folgenden Bsricht des Conlread- mirals Dubourdieu über daö Ende der Operationen in Marocco: „Die Kraft, mit welcher die unter meine Be fehle gestellte Division gegen Sale ausgetreten ist, mußte einen wohlthätigen Einfluß auf die zwischen dem Geschäfts träger zu Tanger und dem Pascha dieser Stadt obschwe benden Schwierigkeiten ausüben. Ich habe gestern um 1 Uhr Nachmittags auf der Rhede von Tanger mit dem Linienschiff Heinrich IV. und der Fregatte Gomer Anker geworfen, um nöthigcnfalls die Reklamationen unserer Lega tion zu unterstützen. Hr. Bouröe war einen Tag früher nach Naval gegangen. Die dort hervorgebrachte Wirkung des Kampfes vom 26. ist betäubend gewesen. Die Bevölke rung und die Behörden waren niedergedonnert. Hr. Bou- ree ist gestern um 4 Uhr an'S Land gestiegen. — Er hat mir soeben geschrieben, daß Alles beendet ist und daß die vereinigten Einwohner alle verlangten Satisfaktionen gege ben haben. Infolge dessen habe ich den Platz mit 21 Kanonenschüssen begrüßt, indem ich die maroccanische Flagge am großen Mast aufsteckte. Die Salve ist sofort von den Forts der Stadt erwidert worden. Morgen werden die Communicationen der Expcditionsdivision mit dem Lande wiederhergestellt sein. Ich richte an meine Division einen Tagesbefehl, um sie über ihr bewunderungswürdiges Auf treten bei dem Angriff auf Sale zu loben." * * Parts, 10. December. Das „Palais de justice" bot heute wieder seinen gewöhnlichen Anblick; der Cassa tionshof hat heute wieder Sitzung gehalten. — Heute am Jahrestag der Wahl des 10. December finden keinerlei Feierlichkeiten statt. — Der Präsident der Republik hat heute Besuche in den verschiedenen Hospitälern abgestattel. — Die Haussuchungen der Polizei haben begonnen; in meh reren Hotels sollen viele ehemalige Sträflinge aufgegriffen worden sein, die den Bann gebrochen haben und die dem neuen Gesetz nach deportier werden sollen. — Man spricht von der Unterdrückung der Bagnos; alle Galeerensträflinge sollen in Zukunft dcportirt werden. — Nach dem „Consti- tutionnel" sind am 5. December für 500,000 Franken Maa ren aus Paris für das Ausland ausgeführt worden. — In dem GerSdepartement sind nach Inhalt der Nachrichten auS Paris bedeutende Unruhen auSgebrochen. In mehreren Ol ten haben heftige Kämpfe stattgefunden. Die Bauern zogen mit Sensen und Beilen bewaffnet nach den Städten. — In dem Departement der Vaucluse haben ebenfalls bedeu tende Unruhen stattgehabt. Forcalqnier ist von den Insur genten genommen und der Unterpräfect Gaillard, der sich nach Avignon geflüchtet, ist verwundet worden. — Die neuesten Nachrichten auS Clamecy berichten, daß diese Stadt den Insurgenten wieder genommen worden ist. — Heute Morgen ist eine Anzahl Personen, die in den letzten Tagen verhaftet worden waren, in Freiheit gesetzt worden. —D..S „PalaiS national" ist nicht mehr von Truppen besetzt. — — Im Elysee fand am 8. ein großer Empfang statt. Die „Patrie" berichtet über diesen Empfang: Obgleich der Empfang beim Präsidenten der Republik in keinem Journal angekündigt war, drängten sich doch mehr als 3000 Per sonen gestern Abend in den Sälen des Elysee. Die Menge war so groß, daß man die Gemächer öffnen mußte, in denen letzten Winter getanzt worden war. Unter den Per sonen, welche dem Präsidenten ihre Aufwartung machten, bemerkten wir alle Glieder des diplomatischen Corps ohne Ausnahme, alle Minister, den Prinzen Murat und seinen Schwiegersohn, den Baron de Chassiron, die Prinzen Lucian und Anton Bonaparte, mehr als 100 Divisions- und Bri gadegenerale, viele Oberoffiziere der Narionalgarde, Mit glieder der Handelskammer und deS Stadtraths, endlich eine Menge ehemaliger Repräsentanten der Majorität. Unter den Damen bemerkte man die Prinzessin Mathilde, Mädchen öffnet ihm nicht mehr daS Fenster. Damit hat die Sache dann stillschweigend und Allen unbekannt ihr Ende erreicht. Plauderbaftigkeit in diesen Abenteuern ist gegen den Begriff der Ehre. Dergleichen kommt nie vor. Freilich spielt die Eifersucht mit, und oft ahnt der abgewiesene Freier, wer sein beglückter Nebenbuhler sei. Dann werten wohl gelegentlich beim Tanze, beim Trinken die Händel vom Zaun gebrochen, und eS er folgt die AuSforderung. Man legt die Oberkleider ab, zieht das Handln,sser auS der Lederscheide und kommt überein, wie tief man es beim Stechen mit dcr Hand befassen will. Die Duellanten werden in einen weiten Lederriemen geschnallt, der ihnen da» Zurückspringen unmöglich macht und etwa die Mensur vertritt. Die Anwesenden schließen einen Kreis, beobachten de» Kampf und machen ihm ein Ende, wenn die gehörigen Blutwunden da find. Die Sitte ist freilich alt und kommt allmälig ab, aber eS fallen solche blutige Schlägereien noch alljährlich in den herbstlichen Festzeiien und sonst bei ähnlichen Zusammenkünften vor. Oft dauerte der Umgang Monaie, Jahre lang und hört dann auf, wenn sich die anfängliche Uebereinstimmung nicht erhäl» Mitunter.wird die Liebe zu zärtlich — dann giebt'S schnelle Hochzeit und die Sache ist in Ordnung und vergessen. Ich weiß nicht, ob unsere Ma»k,nbälle, Assemblee», Thee- dansantS ,c. ir. geeignetere Gelegenheit bieten, zu prüfen: „ob sich da- Herz zum Herzen findet!" * In London geht man vorläufig mit der Absicht um, eine zweite Telegraphenlinie unter dem Meere nach Frankreich j« legen.