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G^tra - Glatt des Dresdner Journals. Aiisgegeben am 1». Decemder 1851, Mittags 12 Uhr. Straßburg, 9. Decemder. (O P.A A.) Heute ist ein Beschluß des Präfecten angeschlagen worden, welcher die VerfahrungSweise bei der Abstimmung am 21. Decemder regelt. Der Maire wird jedem Wähler eine Wahlkarte zu» stellen lassen, welche seine Vor- und Familiennamen an- giebt. Der Stimmzettel kann geschrieben oder gedruckt sein und soll durch „Ja" oder „Nein" Annakme oder Verwer fung der napoleonischen Anträge ausdrücken. DaS Bureau der Wahlversammlung besteht aus dem Maire, vier Bei sitzern und einem Secretär. Die Beisitzer werden nach Ord nung der Tabelle aus den Municipalräthen genommen. Der Secretär wird vom Bureau gewählt. Drei Mitglieder deS Bureaus müssen beständig zugegen sein während der Abstimmung. Die Stimmzettel werden gleich nach der Schließung entfaltet und die Vota gezählt. — Der Ge- neralbefehlShaber der Division spricht in einem Tagesbefehle seine völlige Zufriedenheit allen Truppen der Besatzung von Straßburg, CorpS- und Dienstchef-, Offizieren und Soldaten aus, für den energischen Beistand, den sie ihm während der Krise gegeben haben.— Zwei Bataillone vom 38. Linien- infaaterieregimenre, welches in der hiesigen Citadelle gar- nisonirt, haben Befehl erhalten, morgen früh nach Paris aufzubrechen. — 10. Decemder. (O P.A.A.) Seit unser Platz in Be lagerungszustand erklärt worben, ist nicht mehr die mindeste Ruhestörung vorgekommen. — Von dem in Neubreisach stehenden 62. Linieninfanterieregiment haben für den An trag Ludwig Napoleon Bonaparte'- gestimmt 1762 Mann, dagegen 13; vom 8. Kürassierregiment zu Kolmar, eine Schwadron ausgenommen, die sich auf dem Marsche befin det, für den Antrag 619, dagegen 1. Vom 4. Dragoner regiment zu Belfort, zwei Schwadronen ausgenommen, welche im Umkreise deS Departement- abgesandt, für den Antrag 256, dagegen 12. Vom 7. Linieninfanterieregiment zu Belfort, nicht inbegriffen einige DetaschementS, welche sich auf dem Marsche befinden, für den Antrag 555, dagegen 190; es haben sich enthalten zu stimmen 121. Vom 74. Linien infanterieregiment zu Kolmar, für den Antrag 666, dagegen 55. Gcneralstab und Offiziere, ohne Soldaten, zu Bclfort, für den Antrag 30, dagegen 1. Lyon, 8. Dccember. (O.P.A.A.) Mit Ausnahme eini ger gewissermaßen mehr privatim geäußerten als öffentlich ge wordenen Versuche, Unzufriedenheit zu erregen und Bethä- tigungen derselben gegen Ludwig Napoleon Bonaparte und sein Verfahren hervorzurufen, ist es hier durchaus zu kei ner irgend erheblichen Störung gekommen. Man versichert, daß Chefs der geheimen Gesellschaften in Lyon eine Be wegung versuchen wollten; allein daß diese Stimmung von denen, die man vorschieben wollte, schlecht ausgenommen worden sei. Neue Verhaftungen sind gestern Abend und in der Nacht gemacht worden. Alle Verhafteten gehören, wie man sagt, den politischen Gesellschaften an, welche am gefährlichsten und unruhigsten sind. Am 5. d. M. waren am Morgen einige Anschlagrzettel folgenden Inhalts zu lesen: „Soldaten, würdet ihr dem Verräther Bonaparte dienen?" Diese Versuche waren ohne Folgen und haben die Verhaftung ihrer Urheber herbeigeführt. Toulouse, 5. December. (O.P.A.A.) Der gestern Abend von den Revolutionären gemachte Versuch gegen da- Stadt haus, da- Capitol genannt, ist ganz mißlungen. Der Stadt- rath, welcher in Permanenz zusammengetreten, ist bis spät in die Nacht versammelt geblieben; alle von dem Präfecten Pietri in Gemeinschaft mit dem General Reveux, dem ersten Präsidenten d,S Gerichtshof- und dem Gemeinderathe ge troffenen Maßregeln haben die Ruhe in der Bevölkerung wieder hergestellt. Infolge der in der Stadt angeschlagenen und bekannt gemachten mordbrenn,rischen Proklamation wurden ungefähr 12 Verhaftungen vorgenommen, unter welchen die der Redakteure der „Emancipation", Duportal, Lucet und Janot. Der Appellation-Hof hat sich sofort ver sammelt und die Sache an Händen genommen. Seither wurde di« Ruhr nicht mehr gestört. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. — Druck von B. G Teubner tu Dre-den. Tommissioo-verlag von Fr. Brandstetter in Leipzig.