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sie nicht über die Grenze geführt, und di» Armee wird sich einen andern Herrn wählen, der sie besser ehrt und ihre Neigungen besser befriedigt. Oder die Armee erliegt der Montagne, und mit ihr Bonaparte. Ader auch ohne solche Nothwendigkciten hat er Ursache genug, das Heer zum Kriege zu führen. Ein gelungener Staatsstreich, Siege im Straßenkampf, das prostitzv seines Namens sind noch keine Grundlagen für seine dauernde Herrschaft. Es bedarf eines persönlichen prvsti^v, und daS kann ihm nur ein siegreicher Krieg geben. Und an äußeren Anknüpfungs punkten fehlt eö nicht. Die „natürliche Grenze',, die „Selbst ständigkeit der deutschen kleinen Staaten, der natürlichen Verbündeten Frankreichs", die „Erhaltung einer selbststän digen Macht am Sunde zum Schutze Europas gegen die inoskovitische Uebermachl" — das sind Alles sehr plausible Kriegsrufe. Auch an Verbündeten fehlt eS ihm nicht: Dänemark, Sardinien, vielleicht England und Nordamerika, sicher alle Unzufriedenen in ganz Europa. Jene drei KriegS- rufe möchte nun L. Bonaparte zunächst nicht erheben. Denn, Dank dem Geschwätze Uebelwvllender und Unverstän diger, hat er — auch wenn er das Programm deS „Preu ßischen Wochenblattes" nicht gelesen — Grund genug, sich einzubilden, daß cs ihm gelingen werde, einen mächtigeren Verbündeten als jene Alle an Preußen zu finden. Er wird sich einbilden, daß Preußen gern für den Preis einer Demüthigung Oesterreichs und einer angemessenen Abrun dung seiner Grenzen im Osten und Norden dem großmü- thigen Frankreich seine „stets zum Abfall bereiten" Gebiete am Rhein überlassen werde. Er wird Preußen daher zu schonen suchen und an einer anderen Ecke den Krieg ent zünden. Diese andere Ecke ist aber Italien. Dahin drängt ihn Alles! Das rachedürstende Sardinien, die grollende Lombardie, km nun» strecken ihre Arme nach ihm aus. Lio NUNO? Ja, auch der. Denn Bonaparte hat ihn nach Rom zurückgeführt, und was in seinen Kräften gestanden, hat er gcthan, um den letzten Rest jener alten, edlen kirch lichen Freiheit Frankreichs zu tödtcn! Ein Krieg in Ita lien aber ist nicht weniger ein Krieg gegen uns. Das ist eine unvertilgbare Lehre der Revolutionskriege. Lassen wir Oesterreich in Italien besiegt werden, dann sind auch wir verloren. Am Po erobert Bonaparte den Rhein — und stiftel den Rheinbund! Auf 1805 folgt unvermeidlich 1806. Gott gebe, daß unsere Regierung diese Lehren nicht ver gesse. Und unserem Heere rufen wir zu: Gedenket daran, daß die Lorbeeren von Malplaquet und Hochflädt, von Cas- sano und Turin älter sind, als die von Hohenfriedberg, von Prag, von Leuthen; daß die ersten Siege des preußi schen Heeres in österreichischer Waffenbrüderschaft erfochten sind. Wohl fühlen wir nicht weniger brennend als Andere das Unrecht*), das Oesterreich uns anthut. Sollen wir aber, um Oesterreich zu strafen, uns selbst verderben? Und wenn also der gallische Hahn über die Seealpen fliegt, dann möge der preußische Adler seine Schwingen ausbceitcn über den Brenner. Die Töne deö Dessauer Marsches mögen dann wieder erschallen auf lenem Felde, das diese Ruhmes- klänge gebar. Golt verhüte, daß wir Frankreich reizen! Möge jener Entschluß unserer Regierung, nicht vorzeitig zu waffnen, den wir mit allen Patrioten so freudig begrüßt haben, durch Nicht- erschüttert werden. Auch nicht ein Schatten von einer Reizung zu einem Angriffe Frankreichs möge auf uns fallen! — Aber möge ebenso sehr auch das Wort unserer Regierung wahr werden, daß wir bereit und gerüstet sind zur Abwehr. Denn wenn der Feind kommt, so kommt er über Nacht. Und möge sie nicht vergessen, daß jeder Angriff Frankreichs auf seiner östlichen Grenze uns trifft, — daß in Eampo Forinio und Leoben auch unsere Unterwerfung dictirt wird." Müncsicn, 8. December. (A.A.) Heute als am Tage Mariä Empfängniß hatte in der Hofkirche Gottesdienst und Opsergang der Ritter des Ordens vom heil. Georg (dies mal ohne den sonst üblichen öffentlichen Aufzug im Eostüm) in Gegenwart Sr. Majestät des Königs als Ordens-Groß meisters, der Prinzen als Großpriore und einer ansehnli chen Zahl von Ordensrittern statt. — Der Hr. Reichs rath Freihr. v. Freyberg als Referent über den Gesetzent wurf „die Aufhebung der Siegelmäßigkeit betreffend", hat seinen Vortrag bereit« vollendet, und eö beantragt derselbe zwar die Annahme deö Entwurfs, jedoch 'mit einigen Ab änderungen, insbesondere mit der wesentlichen Modisicirung des Art. 1 dahin, daß nicht, wie der Rcgierungsentwurf *) Es ist sehr zu bedauern, daß die „N. Pr. A." sich über diesen Punkt nicht weiter verbreitet. So hätte man doch endlich einmal erfahren, worin das Preußen angclhane Unrecht besteht. D. Red. »erschlägt, „das Vorrecht der Siegelmäßigkeit am 1. Jan. 18.',2 aufhören", sondern daß dasselbe fortbestehen soll, bis ein neues Gesetz über den Eivilproccß in Wirksamkeit tre ten wird, — „jedoch sollen die Siegelmäßigen vom genann ten Lage an zur Tarentricktung auch für alle bei den Ge richten zur Verlautbarung kommenden Verhandlungen der nichtstreitigen Gerichtsbarkeit verbunden sein." Ich bemerke hierzu, daß in dem der Kammer vorgelegten Budget der jährliche Mehrertrag der Taren durch das Aufhören der Siegelmäßigkeit als Vorrecht aus 100,000 fl. veranschlagt ist. Hannover. Die „Neue Preuß. Ztg." bringt folgende Mittheilung: Wir hören, daß nach Hannover auf heute (den 8. Decemder) Bevollmächtigte mehrerer norddeutscher Staaten zur Berathung über die deutsche Flotte einge laden sind. Ueber diesen Eongrcß schreibt die „N. Ztg.": Der jetzige hannover'sche Ministerpräsident, Herr v- Schele, hat schon früher das lebhafteste Interesse für die Erhaltung der deutschen Flotte an den Tag gelegt, und eS ist deshalb nur eine Evnsequenz seiner Bemühungen, wenn er auch jetzt den Bestrebungen für Auflösung der Flotte gegenüber Schritte thut. Dem Vernehmen nach sind auf dem beru fenen Congresse Hannover, Oldenburg, Braunscheig und die drei Hansestädte vertreten, und soll über die Mittel de- rathschlagt werden, um die deutsche Flotte in ihrem gegen wärtigen Bestände auch für den Fall als ein abgesondertes Ganze zu erhalten, baß sich die beiden deutschen Groß mächte, ihren Absichten gemäß, von der ferneren Erhal tung zurückziehen. Hannover, 8. December. Beide Kammern bcriethen heute in vertraulicher Sitzung das Ministerialschreiben vom 2., die Vereinigung des Steuervereins mit dem Zollverein betr. — In der zweiten Kammer berichtete in öffentlicher Sitzung der Generalsyndicuö von Garsscn über die statt gefundene Conferenz wegen der abweichenden Kammerbe schlüsse in der Adreßfrage. Nach dieser Mittheilung hat eine Einigung der Eonferenzmitglieder nicht bewirkt werden können, indem namentlich ein proponirtes Auskunflsmittel, es möge die zweite Kammer in der Formu'.irung ihres Be schlusses die bestimmte Wortfassung „Eondolen;- und Gra tulationsadresse" aufgeben und nur eine „Antwortsadresse" auf das betreffende königl. Schreiben beschlossen werden, von anderer Seite aus dem Grunde nicht gebilligt worden, weil der zu wählenden Commission bestimmte Anhaltspunkte für den Inhalt der Adresse gegeben werden müßten. Mit der weiteren Anzeige, daß heute schon in erster Kammer die Sache wieder zur Sprache gebracht und daselbst beschlossen sei, bei dem dortigen Beschlüsse zu beharren, begann der Generalsyndicuö v. Garssen den Antrag, nunmehr eine ver stärkte Eonferen; von je 5 Mitgliedern beider Kammern zum ferneren Vereinigungsversuche zu wählen. Dieser Antrag ward angenommen, jedoch die Wahl neuer Eonferenzmitglieder durch Majoritätsbeschluß von 38 Stimmen auf morgen ver schoben. — Nach der „Weserzcitung" soll in der vertraulichen Sitzung der zweiten Kammer dem Vernehmen nach be schlossen worden sein, zunächst eine Commission beider Kammern zur Prüfung de- Schreibens wegen des September vertrages zu bestellen. — Nach der ,,D. Volkshalle" ward der abgetretene Kriegsminister General Jacobi zum diesseitigen Abgeordneten bei der Bundesmilitärcommission bestimmt. Münden, 8. December. (Hann- A.) Der Ministerialvor- stand Stüve, der vom hiesigen Wahlcollegium zum De- putirten in die zweite Kammer gewählt worden war, hat wegen der der Wahl hinzugefügten Bedingung: „daß er sich verpflichten solle, für die Genehmigung des Vertrages vom 7. September zu stimmen," die auf ihn gefallene Wahl abgelehnt. Arolsen, 2. December. (Wes. A.) Der Landtag hat das Budget mit unwesentlichen Aenverungen der von der Regierung ausgestellten Positionen angenommen. Ueber das Gesuch, die Verlängerung der Regentschaft der Fürstin be treffend, wurde zur Tagesordnung übergegangen. Gotha, 5. December. (O.P.A.A.) So weil man schon jetzt das Resultat der Verhandlungen im Verfassungs ausschuß unserer Abgeordnetenversammlung übersehen kann, zeigen sich für die von dem Staatsministerium er strebte Enblocannahme deS neuen Staatsgrundgesetzes nur wenig günstige Chancen, obwohl letzteres jetzt einige für Gotha mildere Bestimmungen hinsichtlich des Abstimmungs modus in dem projectirten gemeinschaftlichen Landtag ent hält. Während nämlich im Urtext dieses Gesetzes einer kleinen Minderheit der koburgischen Abgeordneten es zustand, durch ihr Velo die Beschlußfassung aller übrigen Mitglieder des gemeinschaftlichen Landtag- aufzuheben (fast wie weiland beim polnischen Reichstag), ist nach der neuerlichen Re vision festgesetzt, daß die Mehrheit der Abgeordneten beider Herzoglhümer die Giltigkeit eines Beschlusses bedingt. Jedenfalls dürfte es der StaalSregierung schwer werden, im hiesigen Landtage die zu einem Beschluß über die bevor stehende VecfassungSveränderung nothwendigen zwei Drittel der Stimmen für sich zu gewinnen und so dem schon früher angedeutcten Dilemma zu entgehen. Frankfurt, 4. December. (A. Z.) Ueber den fernern Verbleib deö von der vormaligen Nationalversamm lung hinterlassenen Jnventariumö ist nach länger» Vei- handlungen jüngst von der Bundesversammlung dahin ent schieden, daß letztere sämmtliche von der Nationalversamm lung herrührende Objecte übernehmen wird, ausgenommen die Gegenstände, welche in der Paulskirche niet- und nagel fest geworden sind. Diese sollen der Kirchengemeinde unter der Bedingung verbleiben, daß keine Ansprüche an die Bun desversammlung wegen Wiederherstellung der Kirche in den Stand vor dem Jahre 1848 erhoben werden. — 8. December. (O.P.A.A.) Von hohem Senat wurden in dessen Sitzung, Vormittags um 10 Uhr, gewählt für 1852: zum ältecn Bürgermeister Herr Schöff und Appella- tionsgerichlsrath Or. Johann Georg Neuburg und zum jüngern Bürgermeister Herr Senator und StavlgerichlSraly llr. Gustav Edmund Nestle. Wie der „Pc. Z." aus Frankfurt vom 8. December geschrieben wird, fand die Rede, welche Sc. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen bei dem gestrigen Stiftungsfeste der hiesigen Freimaurerloge „SokrateS" über den Zweck der Freimaurerei hielt, die lebhafteste und allgemeinste Theil- nahme. — Heute findet die erste Sitzung der Fachmänner für Bundespceßangclegenheilen statt; da Baiern keinen Commissar geschickt hat, so bestehl dieselbe nur auS den von Preußen, Oesterreich, Königreich Sachsen und Hessen- Darmstadt ernannten Mitgliedern. HH Paris, 8. December. Die neuesten amtlichen Akten stücke sind folgende. Der Präsident der Republik hat heute folgende Pro klamation erlassen: „Franzosen! Die Unruhen sind unter drückt. WaS auch die Entscheidung deS Volkes sein mag, die Gesellschaft ist gerettet. Der erste Tbeil meiner Aufgabe ist vollbracht; dec Appell an die Nation, um den Kampf der Parteien zu beenden, enthielt, ich wußte eS, keine ernstliche Gefahr für die öffentliche Ruhe. Warum sollte sich das Volk gegen mich erheben? Wenn ich Euer Ver trauen nicht mehr besitze, wenn Eure Ideen geändert sind, so ist es nicht nöthig, ein kostbares Blut zu vergießen; es reicht hin, ein entgegengesetztes Votum in die Waylurne niederzulegen. Ich werde immer den Ausspruch des Volkes achten. Aber so lange die Nation nicht gesprochen haben wird, werde ich vor keiner Anstrengung zucückschrecken, vor keinem Opfer, um die Versuche der Aufrührerischen zu ver nichten. Diese Aufgabe ist mir übrigens leicht gemacht. Auf der einen Seite hat man gesehen, wie unsinnig es war, gegen eine durch die Bande der Mannszucht vereinigte, von dem Gefühl der militärischen Ehre und der Ergeben heit gegen das Vaterland beseelte Armee zu kämpfen. Auf der andern Seite hat die ruhige Haltung der Bewohner von Paris, die Mißbilligung, mit der sie die Emeute brand markten, laut bewiesen, für wen sich die Hauptstadt auf sprach. In jenen volkreichen Stadtvierteln, wo sonst die Jnsurrection so schnell die ihren Aufforderungen so gehor samen Arbeiter rekrutirte, hat die Anarchie diesesmal nur einen tiefen Widerwillen für diese verabscheuung-würdigen Aufreizungen finden können. Dank der einsichtsvollen und patriotischen Bevölkerung von Paris. Möge sie sich immer mehr und mehr überzeugen, daß mein einziger Ehrgeiz ist, die Ruhe und das Glück Frankreichs zu sichern. Möge sie fortfahrcn, der Behörde ihren Schutz zu verleihen, und bald wird das Land in Ruhe den feierlichen Act vollbringen, welcher eine neue Zeit für die Republik eröffnen soll. Ge geben im Palais des Elysee, den 8. December 1851. LouiS Napoleon Bonaparte." Der „Moniteur" enthält ein Decrel, durch welches eine aus dem Präsidenten des Handelstribunals, den Maires des 2 , 6. und 8. Arrondissements, dem Stadlbaumcistec Jay und dem Arzt Arnal zusammengesetzte Commission beauf tragt wird, den Schaden zu untersuchen, den die un schuldigen Opfer der Tage vom 3., 4. und 5. December erlitten haben. Diese Commission wird von dem Seine- Denke du, wie man gräbt tief dein Haus! Nun wohlan! Nimm dein Glas, trink' es aus ; Trink' noch eins, dito eins, dito zwei, dito drei: Alles geht bald vorbei. Der vu bei Martis Feldposaun' Im blut'gen Kleide siebst und würgst, Und du, der du auf grünen Au'n In bhlorls Arm dich birgst. Und du mit deinem güldnen Buch, Der Tempel wiederhallet dich. Du wiegst dein Haupt gelehrt und klug, Führst mit dem Abgrund Krieg. Denke du, wie man gräbt tief dein Haus! Nun wohlan! Nimm dein GlaS, trink' cs aus. Trink' noch eins, dito eins, dito zwei, dito drei: Alles geht bald vorbei. Nach dein Mahle bricht die muntere Gesellschaft auf und durchstreift den Thiergarten und die Stadt. Man macht vor einem Hause Halt, daS ein breiter verdeckter Gang balkonartig umgiebt. Da drinnen tanzen vornehme Herrschaften. Bellmann singt und die Begleiter improvistren mit Hand und Mund das Orchester, z. B.: Klang, schlag und schmetter'. Plang, schlag wie'S Wetter! , Klang, Plaug, Klang, Plang! Ha, schaue die Schönen in Seide und Flor, Stolze Herren spazieren im Saale hervor, Weiße Strümpfe und Schuhe, die knarren was vor. Pri-chen klein! Lächeln sein. Schön den Arm gebogen, Drunter» Hut gezogen» ü iin <üastor. Die Damen lispeln, lächeln, Hir frösteln und sie fächeln. Klang, stimm' «nd fall' ein! Plang, rasselnd schlag' d'rein! Klang, Plang, Klang, Plang, Gnad' sitzt auf allen Stühlen Mit mod'schen Gefühlen. lüomment »u trouve m» dvllo? — Oui fort bien, rar» sveur! Pauken wirbeln schwer, Movitz hat Gehör. Reichen Mandelschnittlein und Brötelchen her! Grafen mit Gold und blitzendem Hut Hopsen auf auSländ'sch vor den Damen schön und gut. Co charmant, So galant. Machen eine Hirtin Au 'ner Art von Gräfin Für eine Nacht. Die Nacht ist durchschwärmt, die Geuoffen zerstreuen sich. Der Sänger rüstet sein Boot und rudert beim Morgengrauen vor daS Fenster seiner Geliebten. Am Felsengestave bindet er das Fahrzeug fest und sein Lied tv»ckt, ruft und begrüßt das Mädchen. Auf, Amaryllis, träume nicht weiter! Himmel so heiter, Luft so frisch. Morgenstern sinkt schon, Tageslicht winkt schon Farbig bestrahlend Thal, Gebüsch. Amaryllis hör' mich, günst'ge Zeichen! Freude harrt dein in Neptünus Reichen, Laß de» Gott de- Schlafes jetzt entweichen Dir von den Augen, der athmendrn Brust! Greife zur Angel, Röckchen und Mieder Hütte die Glieder! Frisch herbei! Boot ist bereitet, Netz ist gespreitet, Da hinein gleitet Hecht und Schlei. Und mein Liebchen will mir nicht erwachen? Mich nicht froh durch seine Nähe machen? Plätschernd treiben schon um unfern Nachen Lustig Delphin und Sirene ihr Spiel. Steig' in den Nachen. Zweigesang schalle, Liebesgluth walle Hoch erwärmt! Sturmwind erhoben Mag er doch loben. Wollen ihn loben Fest umarmt. ' Sieh' wie herrlich zorn'ge Wellen steigen, Dich am Herzen kann ich's nicht verschweigen! Dir geb' ich wie sterbend mich zu eigen! Singet Sirenen, das Leben ist Lust! Kunst. In Düsseldorf beging mau am 30. November da- fünfundzwanjiqjährige Amtsjubiläum des Direktors der dortigen Akademie, Wilhelm v. Schadow. Die Theiluahme der Künstler war eine so allgemeine und aufrichtige, als die der Bewohnerschaft der Stadt, denn man vergaß neben der An erkennung seiner Knustverdienste nicht den Dank für die Vortheile, welche seine Thätigkeit auch der Stadt wir der Provinz un bestreitbar gebracht hat. Nur Folgende- sei von den feiernden Ehrenbezeigungen erwähnt: Die Künstlerschaft überreichte dem Meister ein prachtvolle- Album voll Handzeichnungen seiner jetzigen und früher» Schüler. Der Stadtrath hat der Straße, wo Schadow'S Wohnung liegt — dem bisherigen „Steinweg"—, den Namrn „Schadowstraßr" gegeben.