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wohin j. B. auch Anstellungen wie di, d,s vr. Jacobi, der weder al« Lehrer noch als Schriftsteller der Universität oder der Wissenschaft jemals etwa- genützt hat, als Professor mit Gehalt gehören. Um noch einmal auf di» Sendung Gersdorf'S zurückzukommen, so ist diese, dem Bernehmen nach, Gegenstand einer besondern Verhandlung deS hiesigen Buchhändlervorstandes geworden. Diese Körperschaft, in welcher neben mehrer» freisinnigen auch einig» strengconser« vative Buchhändler sitzen, soll einstimmig stch sehr energisch gegen diesen Schritt der Regierung ausgesprochen Haden. Eine formelle Kundgebung seiner deSfallstgen Ansichten ge gen das Ministerium hielt er inzwischen nicht für angemessen." Kann irgend etwas einen schlagenden Beweis von der Erbärmlichkeit einer gewissen Presse und der Gewissenlosig keit ihrer Mitarbeiter geben, (beide Blätter sind bekanntlich Gothaischer Färbung) so ist eS dieses Conglomerat der elen desten und niederträchtigsten Verleumdung. Wir tragen kein Bedenken, dieser starken Bezeichnungen unS zu bedie nen, da die nachfolgende Darlegung deS reinen Sachver- hältnisseS dieselben mehr als genügend rechtfertigen wird. — Ein geborner Sachse, Or. pkii. Winkelmann, welcher auf G. Hermanns Empfehlung, zu dessen vorzüglichsten Schülern er gehört hatte, im Jahre 1832 einen ehrenvollen Ruf alü Professor an das Gymnasium zu Zürich erhalten, hatte diese Stelle nach ungefähr zehnjähriger wackerer Am- tirung zu Anfang dieses Jahrzehnts, ^wie man annehmen darf, etwas unvorsichtiger Weise, ohne sich vorher eine weitere Stellung gesichert zu haben, freiwillig aufgegeben. Winkelmannö Verdienste im Gebiete der philologischen Wis senschaft, als Herausgeber von Platos Eulhydem und an derer Einzelschriften griechischer Elassiker, sowie als Genosse Baiter'S und Orelli'S bei der größeren Ausgabe jammt- lichrr platonischer Schriften, sind durch das Urtheil der Sachkenner festgestellt. Gelang es ihm gleichwohl, wie eS scheint wegen Mangels an mehreren zum Lehrerberufe nöthi- grn persönlichen Eigenschaften, nicht, eine anderweite, seinen Kenntnissen gemäße Stellung sich zu verschaffen, so glaubte daS Ministerium um so mehr in der Lage zu sein, ihm, dem sächsischen Gelehrten, wenigstens bis zu einem ge wissen Grade die Mittel zu einer fernern Verwerthung dieser Kenntnisse für die Wissenschaft zu gewähren. Er wurde daher mit einem allerdings nur geringen Gehalte bei der Universitätsbibliothek zu Leipzig angestellt und ihm dadurch sein Vorhaben, sich als Privatdocent an der Landesuniver sität zu habilitiren, erleichtert. Dies der einfache Sachver halt dieser Angelegenheit. Es ist eine ebenso boshafte Lüge, daß dieser fähige Gelehrte, den der Correspon- dent der „D. R. Atg." und „Wes. Atg." mit dem Worte „dieser Mensch" zu bezeichnen beliebt, jemals „im Dienste des Ministeriums, vielleicht zur Beobachtung der politischen Flüchtlinge aus Sachsen" in der Schweiz thätig gewesen, al« daß selten deS Vorstände« der Universi tätsbibliothek, Hofrath vr. Gersdorf, in Wort oder Schrift gegen dessen Anstellung irgendwie remonstrirt worden sei. DaS Letztere ist nur feiten eines andern höhern Beamten bei der gedachten Bibliothek geschehen, den dasMinisterium vor Winkelmann's Anstellung nicht befragt zu haben verschuldet hatte. Das Urtheil aber, daS sich der Eorrespondent der mehrge- nannten Blätter über einen Mann wie Hofrath Gersdorf erlaubt, könnte bei Blättern von einem so bornirten Ge sichtskreise, wie diese, wohl nicht auffallei, wenn nicht zu fällig Gersdorf'S Name, als der eines Gelehrten von eben so ausgedreiteter Literaturkenntniß, als genauer und lang jähriger Einsicht in die Zustände des sächs. Buchhandels, in Leipzig selbst bis in die Kreise hinab bekannt wäre, aus denen allem Vermuthen nach jene Eorresponden; allein stam men kann. Wer seit 18 Jahren Herausgeber einer, die gesammte Literatur umfassenden kritischen Zeitschrift ist, die zu den geachtetsten Deutschlands zählt, wer seit einer noch länger» Reihe von Jahren an den beiden Landesbi bliotheken Sachsens in so umfassender Weise amtirt hat, wer endlich seit ebenso langer Zeit bis zum I. 1848 herab als berufener Beamter deS Staates in verschiedenen Sphä ren bei der legislativen und administrativen Regelung und Leitung der Angelegenheiten der Presse thätig gewesen ist, und dies Alles zum bei Weitem größten Theile in dem Haupt sitze deS deutschen Buchhandels selbst, von dem wird wohl Niemand ohne Gefährdung seiner Urtheilsfähigkeit sagen können, daß er „von den Verhältnissen deS Buchhandels und der Presse aus eigener Anschauung und Praxis nichts verstehe." Wir begnügen unS, solcher Elendigkeit, sei es deS Ur- theils, sei es der Gesinnung, gegenüber mit der einfachen Versicherung, daß von irgend einem, geschweige denn ein spiel daS Pariser Theater auf eine» Augenblick vergessen, — ein Art, der umgekehrt so oft auSgesührt wurde. O. Alex. Banck. Literatur. Ein englisches Werk über „die Staaten Een trat ainerikaS" von I. Bail y ist in einer guten Urber setzung (Berlin, Duncker; DreSven, Arnold'sche Buch handlung) von W. Grimm erschienen, und geeignet, unsere Kenniniß über die Staaten Guatemala, Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa Rica in sehr umfassender Weise zu mehren. Ein vieljähriger Aufenthalt setzte den Verfasser in Stand, eine getreue Schilderung der Zustände dieser Länder und ihrer natür lichen Hilfsmittel zu geben, und eS war seine Absicht, nach- zuweisen, wie auS den verschiedenen Distrikten CentralamerikaS, daS bisher den Folgen deS Bürgerkriege- und wechselnder Umwälzungen erlag, durch umsichtigen Gewerbebetrieb und gut organifirte Einwanderung ein wahrhaft großartiger, fast nn- berechenbarer Gewinn gezogen werden kann. * Ein in New -Uork erscheinende- deutsche- Blatt, die „New-Uorker HandelSzeitung", scheint nn- besonder- der Beachtung de» deutschen Handelöstande« wrrth. ES ist für Deutschland, Belgien, Holland rc. zunächst bestimmt und von er fahrenen Kaufleuten in Verbindung mit zuverlässigen Mäklern geleitet, und bringt die neuesten Marktberichte auS den haupt sächlichsten Städten der Union, Fond«- und Wechselcourse rr., dürfte also den Kaufleuten und Fabrikanten, welche mit Nord amerika Handel treiben, von wesentlichem Nutzen sein. ES er scheint regelmäßig vor Abgang eine» jeden Postdampfboote» nach Suropa. stimmigen AuSspruche der „Körperschaft des Buchhandels" über diese Wahl der Regierung nicht nur nicht das Ge ringste zu Ohren gekommen ist, sondern daß im Gegen- theile dem Vernehmen nach mehrere der angesehensten Buch händler Leipzigs sich mit Hofrath Gersdorf über die Angelegenheiten der Presse vernommen, und daß hinwiede rum die Wahl gerade dieses Gelehrten einen sehr günstigen Eindruck bet solchen gemacht hat. Auf eine gleich wider wärtig, Verdächtigung deS Ministeriums in Betreff gewisser erfolgter und erfolgen sollender Anstellungen näher einzu gehen, tragen wir--einem Berichterstatter solcher Färbung gegenüber wohl ein gerechte« Bedenken, zumal eS auf der Hand liegen dürfte, daß bei der Verleihung einer gering salarirten außerordentlichen Professur an einen Gelehrten, der seit ungefähr 16 Jahren an der Universität docirt und durch umfassende Forschungen in sachverständigen, aber eben deshalb dem Berichterstatter jener Blätter schwerlich zugäng lichen Kreisen wohl bekannt und geschätzt ist, wohl ebenso wenig als bei der im Interesse der Hebung deS philologi schen Studiums verfügten Combination der Gehalte zweier Professuren, deren keiner für sich einen namhaften Gelehr ten unserer Universität gewinnen ließ, von ministeriellen „Partei und Sonderzwecken" die Rede sein kann. Um aber schließlich, bei allem gerechten Unwillen über die Miserabili täten solcher penn^-s-Iiner, noch in Betreff der angeblichen Präcedenzien des Prof. Winkelmann eine andere Seile zu be rühren, so möchten wir wohl fragen: wo denn in dem den sächsischen Ständen vorgelegken Budget eine Position sich finde, unter welche Ausgaben für di, Spionage betreff« po litischer Flüchtlinge in der Schweiz etwa zu subsumiren wären? wobei nicht zu vergessen, daß Prof. Winkelmann die Schweiz längst vor den Ereignissen, welche sächsische Flüchtlinge dahin führten, verlassen hatte. Abgesehen von der Gehässigkeit dieser leichtsinnigen Beschuldigung, muß aber denen, welche den als Spion Verdächtigten kennen, der ganze Einfall sehr belustigend erscheinen, da derselbe zu Allem eher geeignet sich darstellt als dazu, Andere im Um gänge zu berücken und auSzuforschen. Aschaffenburg, 5. December. Infolge der jüngsten politischen Ereignisse in Paris werden die Beurlaubten des hiesigen Jägerbataillonö bis zu 100 Mann die Compagnie sofort einberufen. Stuttgart, 4. Deeember. (A. A.) In der heutigen Ab geordnetenkammersitzung wurde das Gesetz über die Einführung kürzerer Verjährungsfristen in seiner letzten Re daction mit 57 gegen 27 Stimmen angenommen. Eine lange und zum Theil sehr hitzige Debatte veranlaßte der Bericht der staatsrechtlichen Commission über die Anträge Süskind's in Betreff zweier Consistorialerlasse vom 25. April und 5. Mai 1851. Die Commission trägt bei beiden dar auf an, zur Tagesordnung überzugehen, dennoch erhält ein Antrag Reyscher's, der dahin geht, die königl. Staatsregie rung zu veranlassen, den Inhalt deS Erlasses vom 5. Mai 1851 mit der verfassungsmäßig anerkannten Glaubens und Gewissensfreiheit und insbesondere mit dem Gesetze vom 2. April 1848 über die Volksversammlungen in Ueberein- stimmung zu bringen — hie Mehrheit von 42 gegen 40 Stimmen. Der betreffende Consistorialerlaß räumt nämlich den Pfarrgemeindcn daS Recht ein, nach ihrem Ermessen die Abhaltung von Zusammenkünften zu religiöser Erbau ung auch außerhalb der Kirche zu untersagen und nötigen falls den Beistand des Kirckenconvenks hierfür anzurufen oder im Instanzenwege an die höheren Behörden sich zu verwenden. Prälat von Mehring protestirte nach dieser Abstimmung gegen die Competenz der Kammer. Oldenburg, 3. December. (O. B.) Oeffentliche Sitzungen desLandtags haben seit dem 28. v. M. nicht statt gefunden. Die Ausschüsse arbeiten, und die beiden Haupt fragen, die Revisions- und die Budgetfrage, werden auch außerhalb der Ausschußsitzungen von den Abgeordneten leb haft discutirt, am meisten die Revisionssrage. Man be merkt, daß mehr als zwei Dritttheile der Abgeordneten die Nothwendigkeit der Revision unsers Staatögrundgesetzeü anerkennen und für diese Revision stimmen wollen. Nur über den Weg soll man sich nicht einigen können. Was wir befürchten, scheint eintreten zu sollen, das Zerfallen der Revisionspartei in Fraktionen. Aus Kiel 7. December schreibt man dem „H. C." über den Ausgang der Berliner Postconferenzen: Aeußer- lichem Vernehmen nach ist in Beziehung auf das Fracht postwesen eine Einigung nicht erzielt; doch steht dieselbe in der Zukunft um so mehr in Aussicht, da jetzt alle deut schen Staaten, mit Ausnahme Lauenburgs, dem Postver ein beigetreten sind, und das Bedürsniß gleichmäßiger postalischer Einrichtungen sich bei der einmal angebahnten Einigung mehr und mehr geltend machen wird. Frankfurt a. M., 6. December. (Pr. A.) Bekannt lich Haden Oesterreich und Preußen bereits vor längerer Zeit die Errichtung einer Cenlralbundespolizeibehörbe beantragt. Dieser Vorschlag ist einem besondern Ausschuß zur Bearbeitung überwiesen, auf dessen Antrag zunächst die Erklärungen der sämmtlichen deutschen Regierungen erfordert sind. Wie man vernimmt, sind vor kurzem diese Erklärungen eingegangen, und der Ausschuß soll dieselben schon einer speciellen Berathung unterzogen haben. Es wird versichert, daß durch dieselbe der ursprüngliche Antrag wesentliche Modifikationen erfahre, welche namentlich auf das Verhältniß der beiden Hauptmächte zu dieser Ange legenheit sich bezögen. Wenn daher dieselben — wie sich wohl annehmen läßt — bei ihrem ursprünglichen Plan verharren sollten, so wird voraussichtlich die Einsetzung der Bundescentralbehörde noch nicht in nächster Zeit zu reali- siren sein. § Frankfurt, 7. December. S. K. H. der Prinz von Preußen ist, wie hiesig, Blätter Ihnen bereits gemeldet haben werden, vorgestern Abend hier angekommen. Gestern Abend um fünf Uhr kam I. K. H. die Prinzessin von Preußen von Baden-Baden hier an. I. K. H. fuhr jedoch alsbald mit der TaunuSbahn nach Mainz, von wo aus Hochdieselben heute nach üoblenz reisen. Der Prinz ist, wie ich höre, gesonnen, hier einen Aufenthalt von einer Woche zu nehmen. Es heißt, der Prinz werde heute Abend daS 50jährige Stiftungsfest der Loge „SokrateS" mit sei ner Gegenwart beehren. Die Börse ist wieder besten Muths. Privatbriefe aus Pari« lauten auf das günstigste. Part-, 6 December. DaS Generalcomitö für die Ver- fassungSrevision veröffentlicht in den heutigen Blättern ein Schreiben, dessen Inhalt wir folgen lassen. „Unser Co- milä hat nicht aufgehört, seinem Zweck, die Revision der Verfassung von 1848, nachzustreben. Zwei Millionen Bitt steller, eine große Anzahl von Bezirksräthen, fast die Ge- sammtheit der Generalräthe, 446 Volksvertreter haben in demselben Sinne gehandelt und gestimmt. Alle diese An strengungen blieben erfolglos. Das Heil de< Landes hat die Maßregeln vorgeschritten, welche der Präsident der Re publik ergriffen hat. Oie Wahlversammlungen sind einde- rufen. Da« Volk ist berufen, eine neue Verfassung zu vo- tiren, welche, indem sie die Errungenschaften von 1789 festhält, Frankreich vor der Anarchie bewahren und ihm seine Zukunft und seine Kraft wiedergeben soll. Bet dieser feierlichen Abstimmung, welche der Patriotismus LouiS Na poleons vorschlägt, wird daS souveräne Volk entscheiden. Wir rechnen auf Ew. rc. Mitwirkung, um den Vorschlägen de« Präsidenten der Republik di, imposanteste Mehrheit zu sichern." Parts, 7. December. (T. D. d. Pr.Z.) Pari- hat wieder seinen gewohnten Anblick; die Circulation ist überall frei, Tuilerien und Louvre sind geöffnet, die Boulevard« mit Spaziergängern bedeckt, die Truppen, mit Ausnahme zahl reicher PiquetS, in ihre Kasernen zurückgekchrt. — Die De partements Allier und Saone et Loire sind in Belagerungs zustand erklärt. Saint Geneviöve, Pantheon, ist dem Got tesdienst wiedergegeben. Maurice Duval und Carlier sind als außerordentliche RcgierungScommissare für mehrere De partements ernannt. Thiers, im MazaSgefängniß erkrankt, ist gleich Roger entlassen, doch unter Polizeiaufsicht gestellt. Der Correspondent der „Morning Chronicle" ist auSge- wiesen. — 8. December, Morgen« 8 Uhr. (T. D. d. Pr. A.) Die große Mehrheit der Nation dürfte nach den eingehenden Nachrichten fast unzweifelhaft fü,r den Präsidenten der Republik und in diesem Sinne auch der Ausfall der Abstimmung am 20. December zu erwarten sein. — 10 Ubr Morgens. Die fünfte Legion der Pariser Nationalgarde ist aufgelöst. Beträchtliche demagogische Banden bedrohen die Ordnung und das Eigenlhum in einigen Departement«. DaS Heer wird gegen sie mit der äußersten Strenge verfahren. — Der Polizeipräfect ordnet ein umfassende« Perquisitions» und Arrestationssvstem gegen die demagogischen Agita toren an. London, 6. December. Der Herzog von Parma, be gleitet vom Marquis von Calcagnani, und der Herzog von Cambridge sind bei der Königin zum Besuch eingetroffen. —> Im Laufe der letzten beiden Tage sollen an 700 meist politisch compromittirte Franzosen von hier nach Frankreich abgereist sein. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. Ic Dresden, 6. December. (Verhandlungen der Stadtverordneten am 3. December.) Die Registrandr enthielt unter anderen unbedeutenden Gegenständen auch die stadträthliche RechnungSablegung über den Elbdrücken» bau und die Feststellung des communlichen Substanzial» vermögens. Beide Gegenstände werden an die Finanz deputation gewiesen. Der Stadtrath halte jedoch in Betreff des letztern Gegenstandes bemerkt, daß, wenn bis zum 15. d. M. darüber keine Mittheilung selten deS diessei tigen Collegiums an den Stadtrath gemacht werde, obige Feststellung vorläufig als Basis bei dem Rechnungswerke deS städtischen Haushalts werde angesehen werden, und auf Befragen deS Vorstandes ist daS Collegium damit einver standen. Die nun folgenden Deputationsvocträge eröffnete 1) im Auftrage der Finanzdeputation Herr Stadtv. Methe, wel cher über die Baurechnung auf daS Jahr 1847 referirle. Es ist in diesem Jahre ein Zuschuß von 17,479 Thalcr erforderlich gewesen. Die Rechnung wird justificirt. — 2) Herr Stellvertreter Eisen stuck referirt alsdann über den Receß, die Abtretung der städtischen Gerichtsbarkeit an den Staat betreffend, und erhält derselbe auch diesseits die gesetzliche Vollziehung.—3) Herr Stadtv. Mun; erstattet ebenfalls im Auftrag der Finanzdeputation Bericht über das Gesuch der königlichen Sporteleinnehmer Andrä und Kolbe um Genehmigung einer TantiLm, für di, Erhe bung gewisser, der Commun von dem Stadtgerichte noch zufließender Gebühren und Lehngelber. DaS diesseitige Collegium hatte sich bekanntlich in einer früheren Sitzung auf das besagte Gesuch abfällig geäußert, und auch da« Stadtrathscollegium war beigelretcn. Letzteres hatte jedoch die Sache auf besondere Veranlassung des Herrn Stadt rath Neubert in nochmalige Erwägung gezogen, und war man dabei zu der Ueberzeugung gelangt, daß eS im com munlichen Interesse liegen dürfte, nicht nur den schon gc- nannten Petenten eine Tantieme zu gewähren, sondern die selbe auch auf die Cassenbeamten und den Acteninspector auszudehnen, weil man sich sagen mußte, daß ohne den gu ten Willen dieser Beamten die Commun von den fraglichen Gebühren und Abgaben wenig erlangen würde. Man schloß sich unter diesen Umständen der Ansicht deS Stadlraths an, daß an sämmtliche bei der Beitreibung von ErpenS- und Strafgeldern beteiligte Beamte deS Königl. Stadtgericht« 6H pC. von den an die Kämmereicasse zu zahlenden Net tobeträgen in der Weise zu gewähren sei, daß die Repar- tition den Betheiligten selbst überlassen bleibe. Außerdem wurden noch 2 Procent von den einzuhedenden Lehngeldern, Almosen - und FeuergeräthScassenbeiträgen auf da« Ge such der königlichen Sporteleinnehmer Andrä und Kolbe bewilligt. Nachdem hierauf der Vorstand ein im Laufe der Sitzung eingegangeneS stadträthliche- Communicat, in welchem die Mitteilung gemacht wurde, daß die vom Collegium bean tragte parcellirte Verpachtung der communlichen Au S- schiffungSplätze einen Mehrbetrag von 120 Thlrn. im Vergleich zu einer versuchten Gesammtverpachtung ergeben habe, an die Finanzdeputation abgegeben hatte und die Ein berufung d,S Ersatzmann« Herr Advocat Wetzel zum stän digen Mitglied« d,S Collegium« proclamirt worden war, wurde in den DepulationSvorträgen fortgefahren und re- f,ritte 4) Herr Stadtv. Münz über zwei wegen Festste!»