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22N- diese beeilten sich, die Kinder nach Haus, zu holen. Beide Mädchen waren bereit- vor Kälte erstarrt, al- sie aufge sunden wurden; da- eine wurde errettet, die Tochter de« obeng,nannten Sauer starb aber bald nachher, al- sie in da- älterliche Hau- gebracht worden war. — Durch den frühen Schneefall haben übrigens die Oekonomen hiesiger Gegend vielfachen Schaden erlitten. Wegen der voran gehenden außerordentlichen Nässe war es nämlich auf vielen Feldstücken fast unmöglich, die Kartoffeln krrauszubringen; es sind demnach Hundert, von Scheffeln in der Erde geblieben und dürften wohl auch gänzlich verloren sein. Einem Rittergutspachter unweit von hier ist ein Kartoffel feld von 40 Scheffeln Aussaat verschneit und er berechnet seinen Verlust auf 1500 Scheffel. Für Andere ist der Rachtheil geringer, aber bei dem hohen Preise der Kar toffeln immer empfindlich genug. Auch an Grummet und Kraut sind viele Partien eingeschneit, doch dürfte letztere« wohl noch ohne erheblichen Schaden eingebracht werden können. * Weissenberg, 28. November. Der Handlungs commis Delank, welcher am 20. November Hierselbst zum Besuch gewesen war und sich trotz alles Abcakhens im Ver trauen auf seine Körperkraft nach Gebelzig auf den Weg begeben hatte, ist am folgenden Morgen unweit dieses Ortes erfroren gefunden worden. Auch wurde an demselben Tage die Tochter des Nahrungsbesitzers Martschink zu Wei- gerSdorf unfern hiesiger Stadt tobt aufgefunden. Freiberg, 28. November. Mitten unter Stür men deS Winters wird der Bau des Gebäudes, daS für das hiesige Bezirksgericht bestimmt ist, fortgesetzt; man scheint um jeden Preis unter Dach kommen zu wollen. Zugleich dürfte darin ein indirekter Beweis liegen, daß mit der Einrichtung der Bezirksgerichte nicht gesäumt werden soll. — Unsere Garnison, die aus zwei Schwadronen des 1. leichten Reiterregiments besteht, wird wahrscheinlich um eine neue Schwadron verstärkt werden. Es hängt davon ab, ob sich Bürger genug finden, welche die erforderlichen Räumlichkeiten darzubieten oder einzurichten geneigt sind. Das Kriegsministerium geht dabei ohnstreitiq von dem sehr richtigen Gesichtspunkte aus, daß stärkere Garnisonen den militärischen Geist besser aufrecht zu erhalten vermögen, als die Zersplitterung der Armee in eine Menge kleine Adthei- lungen. Und soll eine Armee die Bestimmung erfüllen, die ihr einmal nach Maßgabe der Umstände gestellt werden muß, so dürfen auch die Mittel nicht unangewendct bleiben, die zum Ziele führen: jede Halbheit ist allemal theurer als das Ganze. klebrigen« können wir es nicht unerwähnt lassen, daß daS Verhältniß unserer Garnison zur diesigen Einwoh nerschaft fast ununterbrochen ein sehr freundliches gewesen ist. Einzelne Ausnahmen sind nur in dem beklagenswer- then Jahre 1849 vorgekommen. — Am jüngst vergangnen Montage hielt der hiesige Zwcigverein der Gustav-Adolf- Stiftung eine Generalversammlung. Die Feierlichkeit, die dabei stattfand, war dem hochwichtigen Zwecke des Ver eines entsprechend. Die Zahl der Anwesenden verrieth die erhöhte Theilnahme im Vergleiche mit manchen frühern Versammlungen. Auch die namhafte Erhöhung der Bei tragsgelder sprach^ für eine lebhaftere Betheiligung an den Bestrebungen des Vereins. Die Sache erklärt sich recht wohl, denn abgesehen von dem musterhaften einflußreichen Eifer, den einzelne Männer für die Förderung des Werkes in der jüngsten Zeit wiederum an den Tag gelegt haben; abgesehen ferner von den segensreichen Diensten, welche der Gustav-Adolf-Verein armen oder vereinsamt dastehenden Gemeinden protestantischen Glaubens geleistet hat, muß cs jedem Protestanten, der nur einigermaßen mit der Lage der kirchlich-religiösen Dinge und den gemachten Erfahrun gen bekannt geworden ist, ganz einleuchtend erscheinen, daß nur ein festes Zusammenhalten der Protestanten, ein engeS Anschließen selbst jedes einzelnen derselben an den wahren Geist des Protestantismus und ein lebendiges Bewußtsein von dem erhabenen Genius des EhristenthumS diejenigen Waffen seien, wodurch die Feinde jeglicher Art, die gegen das Christenthum überhaupt und gegen den Protestantis mus insbesondere ankämpfen, aus dem Felde geschlagen werden können. Und es wird gewiß nicht ohne segensreiche Folgen bleiben, wenn die Spannkraft des Protestantismus sich gestärkt fühlt zum Kämpfen und zum Wirken bei dem erneuten Hervortreten der Schüler Ignaz Lovola's. Nicht daß man gegen diese gewandtesten Zöglinge des Obscuran- i tismus, die je auf dem Gebiete der Geschichte erschienen ! sind, mit Zeitungsartikeln oder donnernden Worten auf- ! tritt, wird zum Ziele führen: die einzigen Erfolg verspre chenden Waffen gegen sie sind — Thaten. Und diese Tha- ten bestehen eben in der Einigung der Protestanten, welche selbst zu jedem materiellen Opfer bereit ist, in der eifrig sten Beförderung christlicher Sittlichkeit und in der allge meinen Hebung derjenigen geistigen Aufklärung, die das Wahre von dem Falschen, das Edle von dem Unedlen zu unterscheiden ebenso aufgelegt als vermögend ist. Von die sem Gesichtspunkte aus betrachtet, erscheint der Gustav- Adols-Verein erst in seiner ganzen Wichtigkeit, seine mate riellen Zwecke treten zurück; seine sittliche Aufgabe erscheint im ^Vordergründe. Und wir sind der Meinung, daß die Presse eS auch unter ihre Verpflichtungen zu zähWn habe, nicht blvs ein Zahlenschcma von so uud soviel eingenom menen Thalern zu veröffentlichen, die jenem Vereine zu Gebote stehen, sondern insbesondere auch seine wahrhaft protestantische und sittliche Bedeutung kecvorzuheben und der Gesammtheit der Protestanten begreiflich und einleuch tend zu machen. Nossener Gegend, 18. November. (S. Dfztg.) Die Nachtheile, welche das feuchte Einbringen deS Sommer getreides und des Grummtes zur Folge Haden, beginnen sich zu zeigen. Hafer-, Weizen- und Gerstenstroh ist in fast allen Scheunen dumpfig geworden, und doch wird dasselbe zum Theil als Futter mit verwendet werden müssen, da das Roggenstroh nicht ausreicht. Es steht deshalb zu befürchten, daß das Rindvieh durch daS halbverdocbene Futter erkranken könne. Um nun den möglichen Nach- thcilen, welche solches Futter auf den thierischcn Organis mus hat, vorzubeugen, kam ein landwirthschaftlicher Verein in hiesiger Nähe nach gründlicher Berathung darin überein: es sei räthlich, unter das Futter mehr Salz als gewöhn lich und einen kleinen Theil reiner Holzasche zu geben; auch Wachholderbeercn und pulverisirte Rinde der Weide, welche bekanntlich Eigenschaften der Chinarinde hat, wur den, dem Viehe täglich in kleinen Gaben zu reichen, em pfohlen. Für die Pferde wurde Weizenkleie als vorzüglich nützlich anerkannt. Börsennachrichten. Leipzig, 28. Novemtcr. K. S.Staatspapiere s LH, 104Br.; do. 4^9H 102^ G.; do. » 49h 100^ G.; do. n 39h 88 G.; Landrentenbriefe » 3^ 9h 92'4 Br.; Prior.-Obl. d. ehcmal. Chcmn.-Ries. E.-B. ä 49h 100 G.; do. ä LH, 101 G.; Leipziger Stadt-Oblig- ä 3H> 9LG.; do. ä 4H, 100'^ G.; do. ä 4'/.,H) —; Erbländ. Pfandbriefe » 3A9h 9l^G.; do. »4^I0I^G.;'do. Lausitzern39h87-^G.; do.ä3</s9h 94 G.; do. 49h 100 H G. — K. Preuß. Slcuer-Cr.-Cassensch- ä 39h 86HG.; do. 3'^H, —; Leipz. Bankaktien 174 G.; — Ausl. Ldor. 109U, (— pr. Stück L Lhlr. 14 Ngr. 4'^ Pf); Vollwichtige Dukaten 6^ (— pr. Stück 3Lhlr. L Ngr. 6 Pf.); PassirducatenLH. — Sächsisch-Bairische Eisenbahnacticn 87A G.; Sächsisch-Schlesische IOOU G.; Leipzig-Dresdn. 14LA G.; Ldbau-Zitt. 23A G.; Magdb.« Leipz. 239^ G.; Oestcrr. Banknoten 81sA Bi. Berlin, 28. November. Freiw.Anl. I02s^G.; St.-Sch.-Sch. 88AG.; Bankanth. 97 Br.; Frdrichsdor. 113^; Lsdor. I09'/z. Wien, 27. November. Lproc. Met. 91^ G.; 4'/zproc. Met. 8IU G.; Bankaktien 1198 G.; London 12.28 G.; Amsterdam— Augsburg 124H G.; Hamb. I84H Br.; Paris 149HG.; Gold 29^- Silber 23. London, 27. November. Consols 98A, A. Ortskalender und Inserate. Bekanntmachung. Die König-Friedrich-August-Hütle im Plauen'schen Grunde bei Dresden, deren Leistungen, sowohl durch die Gewerbeausstellungen in Leipzig und Dresden in den Jahren 1844 und 1845 und in Berlin im Jahre 1844, wobei sie sich der ehrenwerthesten Anerkennung feiten der Behörden zu erfreuen gehabt, als auch durch vielfache Arbeiten für Fabrikanten und andere Gewerbtreibende, dem Publicum hinlänglich bekannt sind, macht hiermit bekannt: Daß sie durch Erweiterung ihrer Einrichtungen und Verbesserungen ihrer Hilfsmaschinen in den Stand ge setzt ist, allen Anforderungen im Fache des Eisenhüttenwesens zu entsprechen; namentlich in Anfertigung von gegossenen, geschmiedeten, gewalzten, abgedrehten, auSgebohrten, gehobelten und j sonst bearbeiteten Gegenständen, sowie sie auch jeden Auftrag im Gebiete des Maschinenwesens übernimmt. , Desgleichen werden daselbst alle Arten von Dampfkessel, Dampfcylinder, Dampfessen und sonst in dieses Fach einschlagende Gegenstände aus starkem Blech, in jeder beliebigen Größe gefertigt, wobei nicht allein für die Tüchtigkeit der Arbeit Garantie geleistet, sondern auch besonders auf die derzeitigen gesetzlichen Vor schriften Rücksicht genommen wird. Durch solide Arbeit, billige und prompte Bedienung, hofft sie jeder Concurrenz begegnen zu können. Freiherrlich von Burgk'sche Eisenhüttenwerke mit König-Friedrich-Auqust-Hütte, den 26. November 1851. Die Administration daselbst. Wintersaison in Da- Hamburg vor -er Höhr. Die Wintersaison von Homburg bietet den Touristen der guten Gesellschaft alle Unterhaltungen und Annehm lichkeiten, die eS seit Jahren in Blüthe gebracht, und wodurch cS die Höhe errungen hat, welche eS jetzt in der Reihe der ersten Baker einnimmt. DaS Casino ist alle Tage geöffnet. Die Fremden finden daselbst vereinigt: 1) Ein Lesecabinet mit den bedeutendsten deutschen, französischen, englischen, russischen, holländischen Journalen und anderen Zeitschriften. 2) Glänzende Salons, wo das Irenle et gimrante und daS Roulette gespielt wird. 3) Einen großen Ball- und Concertsaal. 4) Ein 6ase-restaurani. 5) Einen großen Speisesaal, wo um 5 Uhr Abends ä la krun^iise gespeist wird. Die Bank von Homburg bietet einen Vortheil von 50H, über alte andere bekannte Banken. Jeden Abend läßt sich daS berühmte Curorchester von Garbe und Koch in dem großen Ballsaale hören. Auch während der Wintersaison finden Bälle, Concerte und andere Festivitäten aller Art statt. Große Jagden, in weitem Umkreise, enthalten sowohl Hochwild, als alle andere übrigen Wildgattungen. Bad Homburg ist durch Verbindung der Eisenbahn und Omnibusse, sowie der Post, ungefähr eine Stunde von Frankfurt a. M. entfernt. Willis-ItvrLv» Montes <Ie IDnilej feinste stuMSt empfehle ich «1»^ voll^T lektlßs« ttdnv 4, L, «r unil 8 ftitürk ü 11 Hl'ßsr. und gewähre bei Abnahme größerer Partien einen angemessenen Rabatt. UU. Altmarkt Nr. 6. Moussiren-e Frankciiwcinc VON Z?. empfehlen al« deutsche Champagner ^6v1pk et l)v. Altmarkt, neben Uätel <le l'kurope. Wohnungs Anzeige. L. Aenther, Künstler, Philosoph und Psycholog, wohnt jetzt Schützenplah Nr. 16, lll Treppen; von früh 10 Uhr zu sprechen. Kirchennackrichten. Sonntag, den 30. November. Alte Stadtkrankenhauskirche: Norm. 9 Uhr predigt Herr Sand. Böhme- Montag, den 1. December. Hof- und Tophienktrche: Vorm. '^8 Uhr predigt Herr Diakonns Männel. Waisenhauskirche: Abends 7 Uhr die allmonatliche Missionsstunde, gehalten vom Herrn Hilfspredigcr Zehme. Theater. Sonntag, den 30. November. Königliches Hoftheater. Der Templer und die Jüdin. Große romantische Oper in 3 Akten, nach Walter Scott s Roman: „Jvanhoe" frei bearbeitet von W. A. Wohlbrück. Musik vom Kapellmeister Heinrich Marschner. Anfang 6 Uhr. Ende nach 9 Uhr. Montag, den I. December: Das Epigramm. Lustspiel in 4 Acren von Kotzebue. (Neu einstudirt.) Wasserstand der Elbe. Sonnabend Mittag: 0. Auktionen. Montag den 1. December u. folg. Tage, Vorm. 10 Uhr, Neumarkt Nr.2: Mobiliar des verstorbenen Geh. Raths v.Milickwltz. Montag den I. December u. folg. Tage, Vorm. 10 Uhr, Zahnsgasse Nr. >7 (Ecke der Wallstraße): Materialwaarenvorräthe und eine complete Gcwölbeeinrichtuug. Montag den 1. December, Nacbmitl. 3 Uhr, Freiberger Platz Nr. ü (Ecke der Rosengasse): ein Billard von Mahagoni. Dresden, den 29. November. Angekommenc Fremde. Stadt Rom: Minton, Arnour u. Cole, Rent. aus London; Frhr. v. Meding, Oberleutn. aus Wien; v. Wolfferedorf, Kammerherr aus Merseburg; Jngoviz, Kaufm. aus Triest. — British Hotel: 2 Pcrkins, Rent. aus New-Uork. — Hotel de France: Mittclstädt, Leuln. aus Unruhstadt; Vogelgesang, Negoc. aus Tain; Wagner, Regimenlsarzt aus Stettin. — Kron prinz: v. Hake, Oberst aus Leipzig ; v. Kospoth, Portepeejunker aus Leibnitz; v. Querfurth, Leutn. aus Schönheide; Czermak, Vr. meä. aus Prag. -- Stadt Wien: v. Ablefeld, Gutsbes. u. Kammcrhcrr aus Sardorff. — Stadt Gotha: Weinmann, Ingen, aus Winter thur. — Hotel de Paris: Kalarznnski, Ur. me<1. aus Warschau. — Stadt Leipzig: v. Weber, Rent. aus Berlin; vr. v- Asten, Milikärarzt aus Berlin; v.Benzon, Hauptm- aus Prag. — Deut sches Haus: Rocholl, Fabr. aus Kassel. — Stadt Naumburg: Neumann, vr. meck. von der Heidt. Familien - Nachrichten. Geboren: Ein Sohn: Hrn. Adelbert Richard Heinsiu« in Dresden; — eine Tochter: Hrn. Adolf Cleeves in Leipzig; Hrn. Louis Lauterbach in Leipzig; Hrn. Organ. Karl Paak in Ddbeln; Hrn. Fricdr- Wilh. Reichel in Ldbau. Getraut: Hr. Louis Na th usius und Fräul. Marie Schocher in Leipzig- — Hr-Adv Friedrich Leonhardiin Tharand und Fräul. Laura Franziska Flemming aus Dresden. — Hr. Apotheker Adolf Lüdicke in Branvis und Fräul Agnes Li ncke aus Dippoldiswalde. — Hr. Oberleutn. Friedr. v. Gab lenz in Chemnitz und Fräul. Ottilie Schwarzenberg aus Mittweida. — Hr Rudolf Wdhler und Fräul. LauraBdhmig in Radeburg. — Hr.LouisBaum und Fräul-Karol. Köhler in Altenburg. Gestorben: Hr. Klempnermstr. Karl Louis Hempel in Dresden. — Frau Minna Voll brich gcb. Reitz in Leipzig. — Fräul. Albertine Julie Fleischmann in Leipzig. — Fräul. Clara Möller in Leipzig. — Hr. Lapezirer Aug. Zimmermann in Wurzen. — Frau Johanne Sophie Dittmar geb. Gelpkr in Delitzsch- EommisfionSvrrlag von Fr. Brandstetter in Leipzig. — AuSgegrben in der Erpedition des Dresdner Journal« in Dresden, Am Ser Nr. 3L.— Truck der Teubner'schen Officin.