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Der sächsische Erzähler : 05.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193912057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19391205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19391205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-05
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.12.1939
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«M'WWW-------- —- Oer Sächsische Erzähler an die SV. IÄ» »I»» ng, /?/6 ^ä/?/76 E^Z/A /-//6A6» / ^/>^k aLe/)t/s 6/77 Leske/7 ler- !om- Ar >aS «n en «er Bettzlatt A« sr»»»er 28S Dieustag, de« S Dezember 1V3V in WaltycSbori Orte angesehten kN- . Der Ritt um das Glück Historische Skizze von Hans Eberhard v. Besser (Nachdruck verboten) „Das ist ja unerhört, das ist ja schändlich, diese Unzuver lässigkeit!" Die Generalin von Seydlitz öffnete erregt die Tür; und ihre Tochter, die mit einer Näharbeit im Erker saß, blickte rasch auf. „Aber Mama, MaS ist denn los?" „Kind, denke doch nur, deine Toilette fehlt; die unverschämte Springer hat nur mein Kleid geschickt, das deine ist nicht in dem Paket. Und morgen, morgen kommt der König." „Mama, das ist — das ist allerdings Die;unge Seyd ¬ litz wandte das Köpfchen zur Seite, es zuckte eigen um den kleinen roten Mund. „DaS hat man nun davon", zürnte die Generalin weiter, „da läßt man sich bei der Springer in Breslau Kleider machen, geht zur ersten Schneiderin der Provinz, weil der König kommt, und nun ... Du solltest doch hübsch auSfehen, mein Kind. Der König kommt so selten nach Ohlau. Wenn die Revue vorüber ist, kommt der Minnedienst." . , „ Die feine, immer noch schöne Frau strich der Tochter liebevoll über die Wangen, die einzelnes Rot färbte. . »Ärgere dich nicht, Mama! Ich werde mir schon zu helfen wissen." Da.trat der General inS Zimmer, schlank, soldatisch und mit (Unendlicher Spannkraft. „Maiesiät kann kommen, die Kürassiere reiten immer noch so wie bei Roßbach." Erregt berichtete die Generalin von dem Mißgeschick. Seyd- lrtz lachte und zuckte die Achseln. Es war gewiß fatal, der König liebte gut «»gezogene Frauen. Die junge Sehdlch hatte sich erhoben. „Reiten wir heute nachmittag, lieber Papa?" Leute, hm, na ja, wird schon noch gehen, gewiß, zur gewohn ten Stunde also." „Frau von Seydlitz ging ratlos im Zimmer auf und ab. Da schlupfte die Tochter unbemerkt hinaus. Wenige Augenblicke spater trat sie bei Charlotte von Götz, der Freundin, in das Zimmer. Sie hatte soeben den Leutnant von Götz, den Bruder Charlottes, in daS Haus gehen sehen. Lebhaft berichtete die junge Seydlitz von ihrer Berlegenheit, schimpfte gleich der Mama auf die Springer, die für teures Geld Aus Bischofswerda und Umgegend Bischofswerda, S. Dezember Der nächste Opfersonntag Der nächste Opfersonktag des KriegswinterhilfSwerkeS ist der kommende Sonntag, der 1». Dezember 1S39. Die Opfersonn- tage deS KriegswinterhilfSwerkeS traten bekanntlich an die Stelle der früheren Eintopfsonntage. Nun — eS ist ja wohl selbstverständlich, daß daS deutsche Volk in diesem ihm aufge zwungenen Kriege in der Hauptsache nur Eintopf ißt. Und es ist für uns alle ebenso selbstverständlich, daß wir den Begriff Opfersonntag so aufsassen, daß er nicht nur ein „Ersatz" für den Ejntopssonntaa ist, sondern wahrhaft ein Lag, an dem wir öPfer n. Große und Freiheit eines Volkes werden durch Opfer erkämpft, und durch unsere Opfer wollen wir als Heimat «nsoren Teil dazu beitragen, diesen Krieg so schnell als möglich siegreich zu beenden. Dabei denken wir bann auch daran, dag die Pfunospenden, die in Friedenszeiten allmonatlich mit dem Eintopf abwechselten, jetzt in einer Zeit der Lebensmittelbe- wirtschaftuna natürlich Wegfällen, keineswegs aber unsere Opferbereitschaft „seltener" geworden ist. Was wir früher für die Pfundspenden aUSgaven, bas geben wir diesmal — und wenn immer möglich nach oben abgerundet — »um Opsi sonntag mehr! DaS wollen wir uns schon heute für den k» menden Sonntag vormerken. Spendet Kisten zum Bücherverpacken Für die uns von der Bevölkerung so zahlreich gestifteten Bücherspenden für unsere Wehrmacht benötigt die Kreisleitung brr NSDAP» Amt für Volk-Wohlfahrt, Kiste», »i- bitten die Betriebsführer, uns Kisten für das verpacken der Bücher- spenden zur Verfügung zu stellen, damit unsere Soldaten noch vor Weihnachten in den Besitz der Bücher gelangen könne». NSDAP., Amt für Volk-Wohlfahrt, «reis Bautzen Lola Schröter, die auch in unserer Stadt bekannte junge Fallschirmspringerin, hielt gestern abend im großen Schützenyaussaale einen hoch interessanten und spannenden Vortrag über ihre „Erlebnisse Mit Flugzeug und Fallschirm", den die sympathische Fliegerin durch eine Aoße Anzahl von klaren Lichtbildern untersetzte. Merst wurden prächtige LandschaftSbilver von Hirschberg Wesengebirge), dem Glatzer Bergland, dem Altvatergebirge und solche von der bekannten Segelfliegerschule Grunau mit einer großen Anzahl von älteren und neuesten Segelflugzeug typen, teilweise auch mit eingebautem Kleinmotor, vorgeführt und von der kühnen Künstlerin eingehend die Stärk- und Landemöglichkeiten sowie das Wesen und der Zweck der Segel fliegerei erklärt. Es folgte dann der weltbekannte Segelflieger horst auf der Wasserruppe in der Rhön, woselbst in den letzten Jahren eins große Anzahl von Weltrekorden (Streckenflüge über 500 Kilometer, Höhenflüge über 8000 Meter) von unseren ein satzbereiten Segelfliegern ausgetraaen wurden. Weitere Bilder führten in das ArbeitS- und Tätigkeitsgebiet unserer sudeten deutschen Segelfliegerei (Schneekoppe, KrummhüVel), wohin dann wegen des Tschechenkonfliktes die Flugzeuge gebracht werden mussten, um wertvolles Bolksvermögen zu retten. Klar traten hierbei auch die berüchtigten Bunkerlinien hervor. Nach Er klärungen Über den Start und Schlepp mittels Motorflugzeugen folgte ihr noch in aller Erinnerung befindliche Reklamefmg für unsere sudetendeutsche Fliegerei, der Lola Schröter u. a. auch nach Dresden, Nord- und Süddeutschland, darunter ihre Heimatstadt München, dann wieder nach Sachsen, Glogau und entlang der Oder nach Breslau führte, wobei auch der Humor zu seinem Rechte kam. Ein besonderes Kapitel bildeten ihre vielen Fallschirm-Absprünge, wobei man alle Phasen des Absprunges bis zur glatten Landung miterlebte. Ihre größte Höhe erreichte sie mit einem Absprung aus 7350 Meter an der Ostseeküste. Ausgestattet mit einer 15 Minuten aushaltenden Sauerstoffflasche, sprang sie über Rendsburg ab und wurde ins gesamt 50 Kilometer weit über Kiel hinweggetrieLen. Während auf der Erde IS Grad Wärme herrschten, sank in dieser gewal tigen Höhe die Temperatur auf 35 Grad Kälte. Vom Absprung bis zur Landung vergingen 28 Minuten. Sie schloß ihre bei- fällig aufgenommenen Erklärungen mit einem warmen Appell an unsere Jugend für die edle Fliegerei. Dank der Vermittlung der Volksbildungsstätte Bautzen und des Schützenhauspächtcrs Johannes Warschau wurde den aufmerksamen Zuhörern ein recht genußreicher Abend geboten, der wirklich einen besseren Besuch verdient hätte! Ver ba» Protekto- «a Amateurboxer schauern besuchten Dänemark Der tzten vier Jahre» » die Aufstellung «» verknüpft «ar cekt ttz den Ring «ufgaben Da» bewies die cl«Btz in Zittaji. SSeAmacht, SA. chen. Emmüüg- Y Festlegung ter ämeraden Alsrch if ihre Gapimer- tete Willi Spür tei regster Betei stunden-beraten am KeusayrStaq -Anfang, s Am -Nir-Lang»- und am 13. und 14. Wtd Sprunglauf Oberlaustp, im cheate'Ae Augen» Lv. Ringenhain in dvr 1. Halbzeit iir hoffen, daß die - ' ' t k idballturnier statt. teil. Es wurden baden gestellt. Bei tzarfes Zuspiel zu > und gaben einen n Torhütern alle» Sache» gehalten, Ergebnisse der . Dresden — 1848 rf 8 :6, SÄ. ^1898 U8 Bischostwecha wurde SÄ. 1893, und «DS. Dres- sSwerda — BfL. chtse peschäftigten reich bleiben, und ,:5(S:4). Da- lotzsche mit einem TB. 61 Möckern ,ig-Lindeya)lxvon durch Unpünktlichkeit glänze. Das scharfe Ohr des Mädchens vernahm den Sporenschritt km Nebenzimmer, der urplötzlich ver hallt war. Der Leutnant stand an der Tür und lauschte auf die energische und doch so lieblich Weiche Mädchenstimme. Sein düsteres Gesicht hellte sich jählings auf. Er biß die Zähne zu- sammen, daß die Kinnmuskeln hervortraten, wie er eS stets beim Dienst tat, wenn der Seydlitz, dreser verfluchte und dennoch drei mal gepriesene, herrliche Reitergeneral, ihn auf dem Kieker hatte. Der Leutnant liebte die junge Seydlitz, doch er wagte nicht zu sprechen. .Gewiß, er hatte einmal Pech gehabt und bei einer Revue zu lange Bügel geritten. Wer aber der Schwiegersohn eines Seydlitz werden wollte, der mußte reiten können! Doch nun — der Offizier lauschte auf die Mädchenstimme. Er überlegte schnell. Jetzt hieß eS die Gelegenheit beim Schopfe ergreifen und um daS Glück reiten. Nach Breslau in Karriere, ohne Urlaub, denn den würde er vom General doch nicht be kommen.— MS die junge Seydlitz wieder in die elterliche Wohnung schlüpfte, hatte die Mutter schon eine Näherin beim Wickel, eine zweite klingelte gerade: man wollte ein Kleid herbeiheren, so gut eS ging. Die jung» Seydlitz lächelte heiter. Sie lächelte noch schelmischer, als der Leutnant von Götz eiligen Schrittes unter den Fenstern vorüberging, zum Stall hastend. Bald darauf stieg der General mit seiner Tochter zu Pferde. Sie schlug gleich scharfen Trab an, ging zum Galopp über und preschte querfeldein; lang, wie ein schmales Band, lief die Straße nach Breslau dahin. Da, eine Staubwolke — der General kniff die Augen zusammen, eine Uniform, ein Reiter in vollem Galopp. ,verdammter Kerl, wer ist denn daS? Macht sich gar Wohl vor der Revue noch einen vergnügten UrlaubStag. Zum Donner wetter, daS sieht ja fast so aus, als solle es nach BreSlau gehen." Mit einem Sprunge setzte Seydlitz über einen Grabe» und preschte zur Straße hin. Der Leutnant von Götz sah den General. Sekundenlang setzte sein Herzschlag aus, dann hieb er dem Gaul die Sporen in die Weichen. ES gab kein Zurück mehr. Nur eins imponierte einem Seydlitz, reiten, reiten, reiten! Wenn der junge Offizier eingeholt wurde, ohne Urlaub und vor der Besichtigung nach BreSlau, war er verloren, unerreichbar die schöne, stolze SNvtel aesaat. »in ' bann die Mann- «mch Lipp wird" rrdi«t Gondrrloö. spende übersandt werden, wie solches bereits vorher geschehen ist. Der BereinLkaflierer gab eine genaue Abrechnungs-Aufstel lung über die Unkosten der Tudnhallen-Jnstandsetzung, der man zustimmte. Beschlossen wurde, daß die Sonnabend-Turn stunde für die Turner beibehalten wird. Für die Turnerinnen und Frauen wurde eine gemeinsame Turnstunde auf Donners tag abend festgesetzt, da vei der jetzigen Teilnehmerinnenzahl ein getrenntes Turnen unrationell wäre. Mit einem Gruß an den Führer wurde zum kameradschaftlichen Teile übergeaangen, der Lei musikalischer und anderer Unterhaltung allen Teilneh mern noch einige recht fröhliche Stunden brachte. Putzkau, ö. Dez. Nähveratunasstelle. Auch in unserem Orte wird in der NS.-Frauenschaft eine MhberatungSstelle einge richtet. Jeden Mittwoch von 14—18 Uhr'finden die Nähstun den unter Leitung von Frau Martha Hofmann in der oberen Schule (Kochküche) statt. Jeder nütze die Gelegenheit aus und bringe Reste und abgetragene Sachen mit, um aus alten Sachen Neues zu schneidern. Besonders läßt sich vieles für Kinderkleidung verwenden. Darum hole sich jede sparsame Hausfrau in der Nähberatungsstelle Anleitung und lasse sich beraten! — Kleibersämmlung. Am Donnerstag, dem 7. Dez., wird eine Kleidersammlung burchaeführt. Wer nichts zu ver schenken hat, kann auch durch Geldspenden zu einem Erfolg beitragen. Wilthen, 5. Dez. Advent im Gebirasverein. Bisher hielt der Gebirgsverein seine übliche Adventszusammenkunft auf Bergeshöhe ab. Diesmal lud er seine Mitglieder in den Gasthof zum „Goldenen Engel". Der Vereinsführer konnte eine zahl reiche Besucherschar willkommen heißen. Eine ganz besondere Freude bereitete die Anwesenheit einiger Kameraden, die ge rade in Urlaub weilten und lebhaft begrüßt wurden. Nachdem der Vereinsfübrer unseres Führers gedacht hatte, zeigten vier Hitlerjungen ihr Können auf dem Akkordeon. Alle Achtung! In bunter Folge reihten sich die Musikvorträge auf Klavier, Laute und Mandoline aneinander. Das war praktische Pflege der Hausmusik. Die Ansprache führte ein in die Bräuche im Advent. Wenn auch nur wenige Lichtlein auf den Tischen flim merten, so lag doch weihnachtlicher Hauch über der großen Ge- Lirgsvereinsfamilie. Den Höhepunkt bildete Knecht Rupprecht, der für jedes Kind eine kleine Gabe mitbrachte. Kasper machte wie immer den Schluß. Diese Veranstaltung brachte die Mit glieder wiederum näher zusammen. Die Verlesung der Ant worten unserer Kriegskameraden auf die gesandten Päckchen soll vei der nächsten Zusammenkunft nachgeholt werden. Prautitz, 5. Dez, Gefährliches Raubwilb. Dem Jagdpächter Mühlenbesitzer Horbank gelang es in den letzten Tagen, vier Füchse zu erlegen. Wenn man vernimmt, daß in hiesiger Ge gend in einem Jahre nahezu fünfzig Hühner von einem ein zigen Bauernhöfe spurlos verschwunden sind, dann wird man erkennen, wie notwendig es ist, Meister Reineke nicht unum schränkt walten und schalten zu lassen. Selbstverständlich ist er es nicht allein, der mit dem Federvieh gehörig aufräumt, der Habicht unterstützt leider sein Handwerk allzuoft. So wurde erst in den letzten Tagen wieder beobachtet, wie ein solcher „Mörder" einem Huhn zu Leibe rückte. Als man ihn vertreiben wollte, versuchte er sein Opfer mit in die Lüfte zu nehmen. Erst, nachdem dies auch beim vierten Male des Startens nicht gelang, suchte er allein das Weite. Das Verhalten gegenüber polnischen Kriegsgefangenen Zu Hunderttausenden werden jetzt polnische Kriegsgefan gene in Deutschland bei der Landwirtschaft und Industrie zur Arbeit eingesetzt und treten so in nähere Berührung mit der Bevölkerung. Leider muß festgestellt werden, daß ein Teil der Bevölkerung offenbar sich darüber nicht klar ist, daß ein Feind immer Feind bleibt. Vergessen wir nicht, daß noch vor weni gen Wochen unsere tapferen Truppen diesen Feinden im blu tigen Kampfe gegenüberstanden. Es entspricht nicht dem deut schen Wesen, in so kurzer Zeit zu vergessen, was unsere Lands leute in Polen erlitten haben. Auch jetzt heißt cs die Augen offen halten und die Gefahren abwehren, die durch diese Kriegsgefangenen unserem Lande gebracht werden können. Es ist polizeilich verboten, mit Gefangenen in Verkehr zu treten und zn versuchen, sich mit ihnen durch Worte oder Zeichen zu verständigen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen bis zu 150 RM. oder bis zu 14 Tagen Haft bestraft. Wahrt auch den polnischen Kriegsgefangenen gegenüber eure Würde als Deutsche! Es ist undeutsch, den Gefangenen Nahrungs- —* ««tsgericht Bischofswerda. Der Führer hat dem Justiz- oberinspektor Bruno Ren-sch daS Treudienst-Ehrenzeichen erste Stufe für 40jähriae Dienstzeit verliehen, daS ihm durch den LmtSgerichtSdirektar In einem Behördenappell mit ehrenden und anerkennenden Worten ausaehändigt wurde. —* A« Pflichtabend der NS.-Frauenschaft und des Deut- scheu Arauenwerks im Schützenhause nahmen auch Vertreterin nen deS weiblichen Arbeitsdienstes, des BDM., der Werkscharen, der angeschlossenen Verbände und die Kriegerfrauen teil. Für die Ausgestaltung deS Abends hatte sich die Jugendgruppe durch Gesang, Vorführungen von Volkstänzen und ein net tes Laienspiel eingesetzt. Zwei Filmvorführungen über die „Arbeit in der Juaendgruppe" und daS „Mädel im Landdienst" ^rvoMandigten die Ausführungen der Jugendgruppenleiterin. Die Kreisfrauenschaftsleiterin, Pgn. Preuß, die an diesem Abend mit teilnahm, bankte zum Schluß für die erfolgreiche Arbeit derhiesigen Ortsgruppe der Frauenschaft und regte zur werteren Mitarbeit und vollem Einsatz aller vorhandenen Kräfte an. Besonders freute sie sich darüber, daß sich am Ge- meinschaftsabend jung und alt aller Verbände beteiligten. ^Beschäftigung Asik-dl'beUsbuch «Ht "statthaft. Aus der Tatsache, daß im Reichsgesetzblatt Teil l, Seite 2180, vom 14. November 1939, die Außerkraftsetzung der Atz 2 und 4 Absatz 1 des Arbeitsbuchgesetzes verordnet Ist, haben viele Volksgenos sen und Betriebe geschlossen, daß künftig die Beschäftigung ohne Arbeitsbuch wieder zulässig ist. Es handelt sich Lei dreser Verordnung jedoch nur um eine gesetzestechnische Aenderung. da die außer Kraft gesetzten Bestimmungen des Arbeitsbuchge setzes durch Aufnahme rn die Arbeitsbuchverordnung vom 22. April 1939 gegenstandslos geworden sind. Zur Vermeidung von Irrtümern wird daher daraus hingewiesen, baß die Ver pflichtung zur Uebergabe des Arbeitsbuches an den Unterneh mer bei Aufnahme der Beschäftigung nach wie vor besteht und daß sich der Bestrafung aussetzt, wer entgegen diesen Vor schriften Arbeiter oder Angestellte beschäftigt oder sich als Ar beiter oder Angestellter beschäftigen läßt. -* De« polnische S-ltzig im Wehrpaß - Eintragung fl diejenigen, die nicht an den Kämpfen teunahmen. Wie lk_ Oberkommando deS Heeres bekanntgibt, .sind zur Eintragung in den Wehrpaß usw. aller Soldaten, die während des Feld zuges in Polen ober anschließend bei der BesatzungStruppe ein gesetzt waren, jedoch nicht qn Kämpfen teilgenommen haben, folgende Bezeichnungen festgelegt: 1. Feldzug gegen Polen 1.9. bis 7. 10. 1939: a) im rückwärtigen Operationsgebiet, d) im Hei matkriegsgebiet. 2. Einsatz bei der Besatzungstruppe in Polen ab 8. 10. 1939. —* Kan« sich di« Frau ein Paar Strümpfe auf die Karte ihres Mannes kaufen? Nein, die Karten sind nicht übertrag bar, auch nicht innerhalb der Familie. Aus jede der fünf ver schiedenen Kletderkarten für Männer, Frauen, Knaben und Mädchen sowie Kleinkinder dürfen nur Waren verabfolgt wer den, die für den Karteninhaber bestimmt sind. Großharthau, 5. Dez. Was der heutige Mensch vom poli tischen Geschehen wissen muß. wird im Gemeinschaftsabend der NS.-Frauenschaft und deS Deutschen Frauenwerkes den Mit gliedern nahe gebracht. Jetzt in der Zeit der langen Winter abende obliegt es den Frauen und Müttern, als den Er zieherinnen ihrer Kinder, deutschen Geist durch Hausmusik und daS Erzählen von Geschichten zu pflegen. Ihnen selbst werden in der Vorweihnachtszeit Lieder deutschen Gemütes im Ge» meinschaftsabend vertraut gemacht. Und schon nimmt man auch eifrig alle Ratschläge für eine zeitgemäße Weihnachts- bäckerei von feiten der Abteilung Volkswirtschaft-Hauswirtschaft auf. Mit weniger Mitteln wissen die Frauen das kommende Fest trotzdem froh zu gestalten. — Die Arbeit der hiesigen NS.- Schwester hat in 30 Fallen bei Kranken und Wöchnerinnen Hilfe geleistet. Zur Arbeit in der NSV. haben sich 13 Frauen freiwillig gemeldet und verrichten die Arbeit der im Felde weilenden Männer. Von den 10 Nachbarschaftshelferinnen wur den in diesem Monat nur vier benötigt. Putzkau, 5. Dez. Am Sonnabendabend hielt der Turn- und Sportverein Putzkau in der in den letzten Monaten gründlich instandgesetzten Turnhalle am Erbgericht seinen ersten Turn abend unter der Leitung des Vorsitzenden Curt Reimann ab. Eine Arnsdorfer Firma stattete den Fußboden mit Parkett aus, die AnstricharVeiten wurden im Wege der Gemeinschaftsarbeit erledigt und auch die Halle selbst vorschriftsmäßig verdunkelt. Nach dem Turnen fand beim Turnbruder Clemens Rößler eine gutbesuchte Wanderversammlung statt, vei der der 1. Vor sitzende alle herzlich begrüßte und zugleich ferner Freude u. seinem Dank über die vollendete Turnhallen-Erneuerung Ausdruck gab. Ein ehrendes Gedenken an die im siegreichen Polenfeld zuge gefallenen Turnvrüder des Lausitzer Kreises unter Ver lesung ihrer Namen und dankenden Worte folgte. Nunmehr gab der 1. Vorsitzende einen ausführlichen Bericht über die letzte ÄereinSführerversammlung, dre viel Neues und Wissens wertes für den künftigen Turnbetricb mit sich brächte. Den im Felde stehenden Turnbrüdern soll durch eine kleine Steuerer höhung, der man allgemein freudig zustimmte, eine Weihnachts- Seydlitz. Er gab seinem Pferde die Sporen, doch das Blut er starrte in seinen Adern, als er sah, daß der General das Rennen aufnahm. Weit, weithinten sah Götz das junge Mädchen auf dem Rotfuchs, das holde Bild versank wie ein Traumgespinst. Der Offizier pfiff bas Signal zur Attacke, und sein braver Gaul schien zu verstehen, er jagte mit keuchenden Lungen dahin. Und hinter ihm brauste der General, der Seydlitz. Wahnsinn, diesem Reiter die Stirn zu bieten! Alles war verloren. Man würbe den Leutnant aus dem Heere stoßen, und er war doch, um sein Glück zu erobern, in den Sattel gestiegen. Welcher tückische Zufall hatte den General in den Weg geführt! Vorbei, die Ge liebte war verloren. Schon glaubte der Offizier das Pferd des Generals dicht hinter sich zu hören. Er riß den Gaul hoch, er holte heraus, was das arme Tier hrrgab, er setzte über Hinder nisse, er flog über Gräben. Er jagte, jagte — ritt, ritt um sein Glück und starrte in die Ferne, bis die Türme der Stadt auf tauchten.. Da erst blickte er sich um — kein Seydlitz war sichtbar. Benommen ritt Götz in Breslau ein, er hielt in der Schweid- nitzergasse und frohlockte, als er vernahm, das Kleid sei fertig und nur vergessen worden. Er ritt zurück, leuchtend grüßte ihn der scheidende Tag, fern stand einer ruhenden Mühle stilles Kreuz. Auf abgetriebenem Gaul erreichte er die Garnison. Sein Herz schlug, als er sich bei dem Fräulein von Seydlitz melden ließ. Die Generalin lobte ihn. Da kam der General, musterte ihn und runzelte die Stirn. „Sein Zopf ist schlecht gedreht. Die Feinde würden sich amüsie ren, sähen sie diese schauderhafte Aufmachung Seiner Hinter front." Da nahm der Offizier die Lacken zusammen. „Kein Feind wird mich je von hinten sehm, Exzellenz!" Der General schmunzelte. „Reiten kann Er wie der Satan. Sein Glück. Das Stücklein ist ihm gelungen. Das Herz hat Er auf dem rechten Fleck. Da mag Er als Schwiegersohn an treten." „Nun kann der König kommen!" rief die Generalin. Die junge Seydlitz aber sah dem Manne tief und schalkhaft zugleich in die Augen. Sie hatte dem Glück ein wenig nachgeholsen. DaS mußte sie Götz gestehen, wenn sie verheiratet waren. Die gute Springer hatte ihrer Instruktion gemäß ge- handelt.
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