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l«s— l r dürft«. Daher soll die Richtung über Lauenburg vor gezogen Worten sein. — Dem Vernehmen nach ist am 28. Dee. eine Deputation in Charlotlenbnrg erschienen, um von dem Könige die Beseitigung der d reifar- igen Cö«a rd e an den Militärhelmen zu erb.tten. Inzwischen soll bereit- eine Verfügung ergangen sein, welche die Ad. legung der deutschen Eocarde auch von den Helmen anorvner, weil lern besonderer Fonds für deren Er neuerung vorhanden ist. — Wir hören, daß demnächst die Demobil- machung zweier ArmeccorpS bevorsteht. Die In fanterie derselben soll ganz auf FriedenSfuß gestellt werden. Von der Cavalerie sollen per Schwadron 50 Mann entlassen werden. Berlin, 3. Ian. Die Sitzungen der Kammern werben morgen wieder eröffnet. DaS Gerücht spricht schon heute von ihrer bevorstehenden Auflösung. — Nach der Neuen Preußischen Zeitung ging die Flucht Kinkel'ö von Spandau zunächst nach Strelitz, von dort nach Warnemünde. Auf dem ganzen Wege waren alle zwei Meilen vierspännige Relais drei Tage und Nächte bereitgehalten, nachdem Schurz die bestimmte Versicherung halte cursiren lassen, daß er in dieser Zeit mit Kinkel einlreffen würde. Die Elgenlhümer der Pferde auS den verschiedensten Stän den der Umgegend deS WegeS fuhren meist selbst. Von Strelitz gingen die Flüchtigen zunächst »ach Warne münde, da aber daS Schiff, welches sie aufnehmen sollte, noch nicht abgehen konnte, wurden sie zurück nach Rostock gebracht und hier in einem Gehöft vor dem Thore acht Tage lang verborgen gehalten, bis sie in einem Brüggcmann'schen Schiffe nach Schott land abreisen konnten. Kinkel figurirte unter dem Na- men eines Schiffrheders. Der Deutschen Reform wird auS Hiel vom 1. Ian. geschrieben: Die beiden Commissare, für Preußen General von Tbümen und für Oesterreich General v. Menödorff-Pouilly, sind hier eingelroffen Und werken wahrscheinlich noch heute sich zur Siatk- tzaltelschaft begeben, uni derselben ihre Instructionen mitzutheilen. Man ist natürlich hier nicht wenig ge- spannt auf die demnächstige Entwickelung der Dinge, und obgleich man allgemein behauptet, baß die Statt halterschaft nicht nachgrben werde, und sich mit der schleSwig-holsteinischen Armee in die Festung Rends burg einznschließen gesonnen sei, so können wir diese Meinung durchaus nicht theilen. Altona, I. Jan. Begreiflicherweise steigt die Spannung in Betreff der bevorstehenden österrei chisch-preußischen BundeSerecntion sowohl hier als in der hanseatischen Nachbarschaft vpn Tage zu Tage. Im Allgemeinen ist dort die Stimmung eine ängstlichere, beklommenere, gedrücktere, alS bei uns, nicht bloS, weil wir wenigstens wissen, wofür wir die Opfer bringen, die unS auferlegt werben möchten, wäh rend Hamburg zum zweiten Male ohne irgend eine gegründete Veranlassung von Preußen occupirt wer- den soll, wobei es diesmal obendrein alle Aussicht -bat, daß später auch noch Oesterreicher zu den Preu ßen fick? gesellen, sondern auch darum, weil die Ham- burger fürchten, daß selbst für den sehr unwahrschein lichen Fall, daß die Statthalterschaft sofort nachgiebt, die ungebetenen Gäste sich es noch eine durchaus un- hcrechrubare Zeit hindurch werden wohlschmecken lassen. Kassel, 2. Jan. DaS, neue bat in sehr viele Familien große NnrulP gebracht. Was schon seil mehrern Tagen gefürchtet wurde, ist nämlich ge- stsrn Pir Ausführung gekommen. ElNe große Anzahl — Manche geben 40, Andere 160 an — Männer, die sich durch ihre ländständische Tbäiigkeii oder durch ihren Widerstand gegen die SepiemberverorPnungen, oder durch ihre Theilnahme an politischen Vereinen mißliebig gemacht, sind bequaxlierr, i>. h. mit ver stärkter Einquartierung bestraft worden. Na 1> dem Grave der Mißliebigkeit ist die Anzahl der eingelegten Mann schaft verschieden; die geringste ist 2, die grüßte 10 Mann. Ob Einzelne, wie eS heißt, noch m>hr erhal ten haben, ist mir zuverlässig nicht bekannt geworden. Bei Manchen hat sich freilich die Anzahl der Sol daten gehäuft, weil sie in doppelter oder dreifacher Eigenschaft solche erhielten. So Halle ein Uhrmacher gestern im Ganzen 21 Mann, nämlich 5 Mann ge wöhnliche Einquartierung als Hausbesitzer, 10 Mann Ereculion alö Mitglied des Siadtratbo und 6 Mann als Hauptmann in der aufgelösten Bürgergarde. Die Mitglieder sämmtlicher Behörden, mit Ausnahme sol cher, die cittschiedene Anhänger beö Ministeriums sind, auch die Obermcdieinalräthe, welche ihren Abschied eingereicht haben, mehre Pfarrer, namentlich die drei Consistorialräthe, die um ihre Entlassung nachgesucht, sind von der Bequariierung betroffen worden. Sie haben fast Alle 10 Mann erhalten. Detmold, I. Jan. Unser regierender Fürst Paul Alexander Leopold ist heute Nachmittag gestorben. Er hinterläßt allgemein den Ruhm eines wohlwollen den und gerechten Regenten! Er ward geboren am 6. Nov. 1796 und trat die Regierung an den 3. Juli 1820. Der Erbprinz und jetzt regierende Fürst Paul F>d. Emil Leopold ist geboren den 1. Sept. 1821. Frankfurt a. M., I. Jan. Die Denische Zeitung Hai mit dem gestrigen Tage zu erscheinen aufgehörr. Die Redaktion dieses Blattes äußer: sich darüber mit folgenden Worten: Der negative Auögai'.g der V rhandlungen, welche über die Fortführung der Deutschen Zeitung bisher geführt wurden, ist so plötzlich gewesen, daß die Redaktion sich dadurch verhindert sieht, auf die Vergangenheit dieses Blattes einen Blick zurückzuwerfen und in einem etwas länger» AbschiePS- worte, wie eS sonst wohl ihr Wunsch gewesen wäre, sich über die allgemeinen, politischen Verhältnisse und Beweggründe, welche diesen AuSgang der Deutschen Zeitung zum Thcil begleiteten, zum Theil herbei führten, am Schlüsse ihrer Tbäligkeit etwas näher auSzusprechen. Wir müssen unS, von der Zeit gedrängt, diesen Wunsch versagen, und so bleibt unS nur noch die Pflicht der Dankbarkeit und der freundlichen Ge sinnung zu erfüllen, baß wir unfern Lesern, unfern ' Herren Mitarbeitern und allen Freunden unserS BlattcS einen freundlichen AbschiedSgruß zurufen und für jede Unterstützung, für jede Frcundschafchbezcugung, die unS und unserm Blatte im Laufe unserer Thätigkeit zutheil geworben, unfern ^öffentlichen und herzlichen Dank abstatten. Wien. Die ErlEing de- Marschalls Radetzky in den Fürstenstand wird sich nächstens bewahrheiten. Die Beiträge zu seinem in Wien zu seienden Denkmal gehen zahlreich ein, darunter fast von sämmilichen deutschen Monarchen.. Es wird dies daS erste Denkmal sein, daS einem österreichischen Feldherrn, der nicht kaiserlichen Geblütes ist, gesetzt wird.