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uer 12. Jahrgang Donnerstag, äen 20. Dezember IS17 Nr. 2SS -! Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Dkmuiden lag z«itweilig unter lebhaftem Minenfeuer. Zwischen dem Houthoulfter-Wai0e nnd der Ly», sowie südlich von der Scarpe, am Nachmittag und Abend erhöhte Artillerie« tätigkeit. »ei sten» heftige Minenwerferkämpse. Heeresgruppen deutscher Kronprinz und -erzog Albrecht. Beiderseits von Ornes und auf den Maashöhen, süd westlich von Lombres lebte das Artilleriefeuer vorübergehend auf. Ä ßen, rege ist. G» find in dem Vertrage Bestimmungen enthalten, die dazu geeignet sind, ein Wiederbeginnen de» Kampfes für später unmöglich zu machen. Wenn nicht alle Zeichen trügen, werden die LrledenS- verhondlungen gelingen. Eine Anfrage an die englische Negierung. Ein englischer Abgeordneter hat an den Staatssekre tär für auswärtige Angelegenheiten die Anfrage ge richtet, ob er einen Vorschlag an die alliierten Re gierungen vorbereitet habe, jeglichen Handels- und SchissahrtSverkehr mit den Mitternächten so lange voll kommen auszuschließen, bis diese alle während des Krieges oon ihnen besetzten Gebiete räumen, vollständige Wiedergutmachung für alle ihre „Verbrechen" ge gen die zivilisierten Körperschaften zu Lande und zur SeS geleistet und die Vorschläge der Alliierten ange- nommen hä Len, hinsichtlich de» Telibstb estimmung-- rechtes der Nationalitäten unter nationaler Schied«- richttinrkeit und Nüstunt«einschränkunL nach .dem Krieg«. Sir Robert tzeci! antwortete) Aas Hau« wird nicht von mir verlangen, daß ich mehr sage, als daß der Vorschlag in wirksam« Erwägung gezogen wer den wird. Erklärung des österreichischen Ministerprästsenten. Im österreichischen Abgeordnetenhaus« erklirrte in Beantwortung der Anfrage des Sozialdemokraten Lr. Adler der Ministerpräsident, daß die Negierung bei den Frisdensverhandlungen mit Rußland von dem Grundsatz ausgehen werde, daß wir einen Frieden ohne territoriale und wirtschaftliche Vergewaltigun gen zu schließen wünschen. Hinsichtlich der Grundsätze, nach welchen der Frieden mit den übrigen feindlichen Staaten geschlossen werden soll, erklärte der Minister, daß unser Streben darauf gerichtet ist, einen allgemei nen Frieden zu schließen, daß er aber nicht in der Lage bevorstehenden Entscheidung sei «norm und die Lag« »erde noch erschwert, weil, das Gesamtministerium sich! wahrscheinlich mit Cadorna und Sonnino solidarisch er klären werde. Der rumänisch« Waffenstillstand. . Die Balkan-Agentur meldet offiziös aus Jassy: Di« rumänische Negierung hat dein Abschluß, des Waffen stillstandes endlich zugestimmt. Der türkische Thronfolger in« Großen Hauptquartier. Die „Norddeutsche Allgemein« Zeitung" schreibt! Heute ist im Großen .Hauptquartier der türkische Thron- 'olger, Seine Kaiserliche Hoheit, Wahed Edo in ein- ! etrosfen, um, einer persönlichen Einladung Seiner Ma jestät des Kaisers folgend, Allerhöchstdenselben zu bs» Achen Und darauf die deutsche Westfront zu besichtigen. Wir begrüßen Seine Kaiserliche Hoheit bet diesem ersten Besuch in Deutschland als den erlauchten Freund Sei ner Majestät des Kaisers und als den Thronfolger de» edlen osmanischen Reiches, mit dein! wir in uner schütterlicher Treu« verbunden und in den Lae ten del Krieges und des Friedens eines Sinne» find. Staatssekretär Dir. Helsfertch. Wie die „L. N. Nachr." hören, wird der frühere Staatssekretär und Vizekanzler Dir. Helsferich bet den künftigen Friedensverhandlungen mit Rußland die han delspolitischen Interessen Deutschland- vertreten. vestlicher a»p la tz, Nichts Neues. Mazedonisch« Krönt Am Wardar nnd zwischen Wardar- und Doiran-Seo »er die Feuertätigkeit gesteigert. Italienisch« Trenk. Mehrfache italienische Segenangriffe gegen die neuge wonnenen Linien am Monte Pertica wurden abgewiesen. Am Tombarücken und an der Piave beiderseits de» Montello lebhafte Artilleriekümpfe. Zwischen Brent» und Piave wur den seit dem 11. Dezember an gefangenen Italienern 2YV Offizier« und 81 SO Mann eingebracht. Der ErZr «eneralqnerrttexmgr^er M. «. ».) ,»do»»,rff. -,'u Vom Reichstage. Der „Ariedeusausschub". Di« FraktionSfÜhrer des Reichstage- werden heut« Donnerstag vom.Reichskanzler Grafen Hert- ling zu einer Aussprache über die Grundlagen eines Frieden» mit Rußland empfangen werden. In» -roßen und ganzen werden e» dieselben Parlamentarier fein, die dem „Sonderausschuß Leim Reichskanzler" an gehört haben, der seinerzeit von Dr. Michaeli» zur Be ratung der Antwortnote auf die Papstnote einberusen Wurde. An die Stelle des Herrn v. Payer, der inzwischen bekanntlich zum Vizekanzler ernannt ist, hat die Fortschrittlich« Volkspartei den Abgeordneten Fi sch iße B delogiert. Die Sozi«ldemokratie wird durch Wheldemann und Sbert, die nation all iberale Fraktion durch Dr. Stresemann, da» Zentrum durch Trimborn und Grzberger, die Konservativen werde» durch dorr »rasen Westarp vertreten soin. Die- fao wird iruch noch durch zwei weitere gsavtottzertoetor, d<rr «bg«oc»,mt»r Huas« »on der Un° abhüngigen »oriald«m,kratw und d«n Freiiwnseroatioen Kreiherrn ». »amp ergänzt worden. Dies« neun Her ren worden »ui Donnerstag mit den» Grafen Hertling aeib d«a M«*t»s«krehäv d. Kühlmann konferieren. K« Anschluß an die Arwspvache wird gewissermaßen M« KihunL dr« «ent, renk» ndent» de» Neich»- iKtzs ab-eHal-en werden, um den Termin für die Lin- Sewtfung de« jgaup tuu» schuss«» festzulegen. Man nimmt in parlamentarischen Kreisen an, daß ein Zu- Kamm an tritt de» Au»schusse« vor Weihnachten nicht mehr möglich fein wird. Dagegen beabsichtigt man, den Aus- Muß gleich nach dem Feste einzuberufen. Da» Ple num dek Reichstage« wird vorderhand kaum in die Lage kommen, den ganzen Fragenkomplex der Friedens verhandlungen zu verhandeln. Viele Fragen sind zu besonderer Natur, um im Stadium der Vorbereitung sofort in aller Oeffentlichkeit durchgesprochen werden zu können. Nach der Verfassung — die in diesem Punkte entschieden der Ergänzung bedarf — hat der Reichsrag ja überhaupt beim Friedensschlüsse nicht Mitßureden, «solange nicht G eb ie ts v «rä n d e- rungen in Betracht kommen, .Wohl aber unterlieg«» seiner Kompetenz u. a. alle handel«- und wtrtfchast»- politischeu Fragen. »Mw Nach' einet? Mitteilung de« ,,Tag" füll dein LtES- jfekreiär V. Kühlnt«un aus seiner Reis« nach dein Lvo- HE Hauptquartier rur Auvsprach« über die Frieden-- v««ha»rvüuchtu u-it Rußland „von parlamentarischer . Veite" die Gewißheit Mitgegeben worden fein, daß die Mehrheit sparte» en, abgesehen von militärisch notwendigen Grenzregulterungen, sich auf den Boden des demokratischen Friedens stellen werden, d. h. daß sie der Bevölkerung der von uns eroberten und besetzt gehaltenen Gebiete des russischen Reiches es über lassen sehen möchten, über ihr künftiges staatliches Schick sal durch Volksabstimmung selbst zu entscheiden, liegen diese Ansichten verwahrt sich die parteiamtliche „Nationali berale Korrespondenz", indem sie nachstehende Erklärung erläßt: „Ter „Tag" veröffent licht Darlegungen über angebliche Beschlüsse der Mehr- heitspartcien in bezug aus die Kriegsziele im Osten. Soweit bei dem Begriff Mehrheitsparteien etwa die nationalliberale Partei in Betracht kommen soll te, sind wir von maßgebender Seite ermächtigt, zu er klären, baß dies« Mitteilungen frei erfunden sind." Politische Üebersicht. fUtüetl. Di« Möglichkeit baldigen Frieden». Das Amsterdamer „Algeinsm HandclSbiad" schreibt über den Waffenstillstand r Wenn Deutschla n d n n d Oesterreich-Ungarn in den Verhandlungen mit Rußland «ine weise Mäßigung an den Tag legen, können die Friedensmöglichkeiten nicht länger geleugnet werden. Unter den jetzigen Umständen wären Friedens verhandlungen, die auf die Errichtung eines Völker bundes, auf Abrüstung und Schiedsgerichtsbarkeit, im Sinne des Briefes LanSdowneS hinzielen, besser als die Reden Lloyd Georges. Jetzt ist die Zett gekommen^ um den Völkerbund zu begründen. „Nieuwe Rotter- damsch« Courant" schreibt» Ter ganz« Vertrag ist von einem Geiste beseelt, au» dem hervorgeht, datz aus' bei- de» Letten der Wunsch, möglichst rasch! Frieden zu jchlie- Zcbamlorer lrcdecblrchek verrat. An der italleaischen Front. CS ist seit langem bekannt, welche erbärmliche Rolle tschechische Offiziere und Mannschaften in der Oesterreichisch- Ungarischen Armee von Kriegsbeginn an gespielt haben. Ein neues trauriges Kapitel enthüllt in dieser Beziehung eine Anfrage, die die deutsch-radikalen Abgeordneten Wolf, Pacher und Genossen im Oesterreichischen Abgeordneten hause eingebracht hgben und der folgende Tatsachen zu Grunde liegen: Vie zwölfte Jsonzoschlacht hat dem waffenrnhme der verbündeten Armeen neuen unvergänglichen Lorbeer hinzuyefligt. Groß mar die Tapferkeit der Truppe, herrlich der Sieg; trotzdem erhalten sich in der Bevölkerung — wie es scheint, nicht ohne Grund — Ge rüchte, daß di« große Offensive «egen Italien nicht zum ursprünglich beabsichtigten Zeitpunkt« einsetzen konnte, daß infolge dessen der volle mögliche Lrfolg nicht erreicht wurde uns daß sogar geraum« Zeit ernste Gefahr für unser« südliche Front bestanden habe.! Der Sachverhalt wir» folgendermassen dargestellt! Schon im Sep tember dieses Iayres, also z» einer »erhältnismlißig viel günstigere» Zeit, el, es jene »ar, d« die Offenste« gegen Italien «insetzte, war des Vorgehen unserer Truppen geplant. V« mechte ein höchst be klagenswerte« Vorkommnis bei »er 1 f. Arme« nicht nur «ine Aeu> »erring »er Angriffspliine, sen»trn auch die Umgruppierung unserer Truvpen notwendig. Knapp vor dem Beginns unserer damals beab sichtigten Offensive erfolgte nämlich bei Larzano im Luganatal ein heftiger, wohlvorbereiteter Angriff der Italiener, der leicht zu einer Katastrophe für unsere Truppen hält« führen können, wenn nicht im letzten Augenblick der italienische jplan vereitelt worden wäre. Bei Larzano stand damals die (8. Infanteriedivision der ll. Armee, und in dieser war auch ein Bataillon bosnisch-herz-e- aowinischer Truppen eingotcilt, bei denen sich ein tschechischer Reservelentnant namens pliska, im Zivil Mittelschullehrer an einer Prager tschechischen Mittelschule, und vier andere tschecbich« Offiziere befanden. Diese gaben am Tage des italienischen Angriffs den Bosniern Branntwein zu trinken, mit dem vorgeben, daß sich die Italiener ruhig verhalten würden. Dadurch wurde die Aufmerksamkeit der bosnischen Soldaten herabgemindert und ihre Widerstandskraft so herabgesetzt, daß sie von den bald darauf stürmenden Italienern fast ohne Ausnahme erschlagen wurden. Nur ein Korporal konnte sich retten und hatte die Geistesgegenwart, eine Leuchtpistole abzuschießcn, wxdurch der Dnrchbruchsversuch der Italiener zur Kennt nis der benachbarten Abteilungen kam, die sich rasch zum Gegenstoß ... . -- sammelten, Der Angriff wurde unter schwersten Verlusten für di« sei, gcEttber solchen Feinden, di« auch wetterhin auf Italiener -bg-schlagen, wobei sich ein ungarischer Oberleutnant der Fortsetzung des Krieges beharren sollten, diese Schmaas (Bataillon j/5,1.) hervortat, sodaßihm die Golden« Tapfer, selbstlosen Kriegs-ziele für alle Zukunft einseitig fest- ' >- zul eg en. (Lebhafter Beifall.) Es liegt kein Anlaß vor, im jetzigen Augenblick mit neuen Fried/en»- vorsch lägen an unsere Gegner heranzutreten. (Leb hafter Beifall.) Erwachen»« Erkenntnis in Stallen. Ter im allgemeinen gut informierte Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung" an IM italienischen Grenze erklärt, der Verlauf der Kämpfe in Oberitalien werde Aufklärung bringen, ob eine Kriegssortsetzung die Lage Ilaliens verbessern wird, oder ob nicht nationale Interessen gebieten werden, zur rechten Zeit Macht und Einfluß für einen AusgleichSsrteden in die Wagi- ! schale zu werfen. — Nach der Turiner „Stampa" dürfte di« Abstimmung in der öffentlichen Kanrmersttzung kaum ! vor nächsten Sonnabend erfolg*». Di« Lage sei äußerst ernst und die Spannung der Gemüter unter den Ab geordneten auf» höchste gelegen. Li« Bedeutung der -- ' —V agsblatt ßWD Anzeiger Mr -as Erzgebirge ßMSWS mit -er wöchentliche» Unterhaltun-sheila-e: Auer Sonntagsbla«. SZWUZUZ NA"un» nü"-°!,^eu"n,'st»t! Mprechstun-« «I» tleSakli»» mit Ausnahme »er Gonataßr »achmittag» 4—s Uhr. — Telegramm-^-rrssr r Tagedlas ^ueerzgetirg«. Fernsprecher SS. See Nnzei^ ^h'm.»"°Wüünsm )lir uneerlangt eingrsanöte Manufkriel» kann Hewühr nicht -»leistet werten. «anusk'M cDrchiM (imal an der Dnrolronl iM HMe mW MgsbllW. i (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 20. Dezember, f Westlich er K rt eg 4f« a«P ka ,. keitsmedaille für Offiziere verliehen wurde. Nur durch einen Zufall also wurden die Italiener am weiteren Vordringen verhindert und wurde nnabsehbaresUnheilfür unsere Armee abgewcndet. Leider waren die Verluste auch auf unserer Seite nicht gering. Vie Gefahr war damals um so größer, al» Pliska und sein« Genossen schwersten verrat geübt hatten, indem sie dem Feinde di« eigenen Stellungen bi» in die kleinsten Linzelhetten mit- leilten. wie weit sie die Schamlosigkeit Ihre» verbrechens trieben, geht aus dem Umstande hervor, daß sie den Italienern Karten zu kommen ließen, in denen alle Batterien, Stellungen, Unterstände, Beoball-tungsposten usw. aenanest eingezeichnet waren, ver den Ita lienern durch den aufopfernden Mnt unserer Truppen zuteil geworden» Mißerfolg brachte allerdings den Feind auf den Gedgnken, daß ihm - ein Hinterhalt gelegt worden sei. Diese Annahme soll dazu geführt haben, daß die Italiener den pliska und seine Mitschuldigen, die im Kampfe znm Feinde übergegangrn waren, Hingerichtei baden. Vieser Tatbestand wurde allen Offizieren der u- Arm« in Druck schrift dienstlich dekanntgegeben, in der auch di» zum verrate benutzten Karten mit den eingezeichneten Stellungen usw. wiedergeaeben erscheinen. Da» oben geschildert« Vorkommnis soll auch «in« völlig» Aenderung uns««r Angriffeplün» und «in« Umgruppierung unserer Truppen notwendig gemacht haben, kjterdurch verzdgert» sich die Offenstv,