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Title« Platt erscheint täglich Alen»« und ist durch alle Pest, «ustaltrn Le« Ja. Un» Auslände« zu beziehen. Dresdner Journal. Prell für »«< Pierreljahr »Vt rhlv. 8nserri»»«^bß-. ,rn fürhenUaff» einer g^lrsHe» Zeil. Pf. Herold für sächsische und deutsche Interessen. Redigirt von Karl Biedermann. Anzeigen aller Art für da-Abends erscheinende Blatt werden bi- ir Uhr Mittag- angenommen. Nachdem die Differenzen zwischen den hiesigen Principalen und Buchdruckergehülfen jetzt beseitigt sind, so wird da- Blatt von morgen an wieder m der gewöhnlichen Ausdehnung erscheinen. Dresden, 2. August 1848. Expedition des Dresdner Journals. Vorschlag zu einer öffentlichen Arbeitsanstalt in Dresden. (Schluß.) IU. Durch uniformirte Angestellte. ») Alle städtische Unterbeamlete, alS Polizeidiener, RathSwachter, GerichtSdiener, Ausreiter, Aufwärter, Stubenheizer, Hausmänner, Aufseher, Boten, Steuerboten, Feuerwächter, Lampenputzer, Nacht wächter, insbesondere Leichenträger, Stadtfouriere, Lauter, Tyürmer rc. hören auf, in ihrer zeitherigen Weise zu fungiren, sie »erden militärisch organisirt und bewaffnet, gleichmäßig uniformirt, auf die unumgänglichst nöthige Zahl reducirt und in 8 Polizei bezirke vertheilt, wobei auf geübte Schreiber und Rechner, resp. Maurer und Zimmerleute, Rücksicht zu nehmen, sie u») versehen den Wachtdienst, die Aufwartung, da- Einheizen In den Polizeibureaux, bei der Deputation, deS Stadtgerichts, der Armenbehörde, Sparkasse, Leihhause, Kreuzthurm, Frohnveste, Drücke, Waage, Packhof, Eisenbahn, Waisenhaus, Findelhaus, Krankenhaut rc. je 24 Stunden, bl») mit der Rathhauswacht ist ein Ein- und Abgangbureau verbunden, wo alle Eingaben, sowie alle Ausfertigungen, Bestell ittel, Acten rc/abzugeben und von der Ordonnanz in die verschiedenen Expeditionen -u befördern sind. Alle Insinuationen und Bestellungen »erden in die Bezirkobureaux, von da auS durch Stadtdiener an die Empfänger befördert, die Gebühren von 5 Pf. bis 2 Ngr. werden von der Stadtkaffe berechnet und überliefert, der Erfolg in rin RelationSbuch eingetragen. ce) Alle HauSzettel rc. hören auf, jeder Stadtdiener führt auf seiner Gaffe, die ihm zur speciellsten Aufsicht und Bewachung an gewiesen, ein vollständiges allmonatlich zu revidirendeS Einwohner- ^verzeichniß, wovon er, so oft e- "erlangt wird, Duplikate einreicht. 66) Et wird eine Begräbnißanstalt errichtet, ein besonderes Regulativ dazu gegeben. Die Stadtdiener verrichten dabei in schwarzer Kleidung die Dienste der zeitherigen Leichenträger, die Ge bühren dafür werden der Stadlkaffe berechnet, ee) die Anstalt errichtet ein besonder,- Sargmagazin, ff) in der 4.Etagewirdeineallgemeine Schreibestube errichtet, rvo den Stadtdienern Gelegenheit gegrben ist, ihre Freistunden durch Arbeiten für die Kommun auSzufüllen. Diese Einrichtungen dürften der Kommun einen Nutzen von Mehr als 20,000 Thlr. gewähren. V. v. In Entreprise wird au-gethan: ») alle und jede Beköstigung der Gefangenen und Versorgten wird an den Mindestfordernden verdungen, der Empfänger hat nicht mehr zu verzehre«, als er durch fein Pensum verdient hat. Jetzt erhält ein Soldat täglich 2 Ngr., ein Awangsarbeiter 4 Ngr. 2^ Pf., -E - --- - -- --- ----- ' > „ in Privatspeiseanstalten zahlt man 1 Pf. für eine Tasse Kaffee, 6 Pf. für eine Portion Essen, 6 Pf. für 1 Pfd. Brod; rechnet man noch 6 Pf. für Wohnung, Heizung, Hauskleidung rc., so kommt auf den Kopf 100H) weniger in Entreprise, als jetzt auf Kommunkosten. d) ImHoSpitalSt.Jacvb wird eine große Rauch-, Schnupf tabak- undEigarrenfabrik errichtet, die allein mehrere hundert Arbeiter beschäftigen kann. Für dieselbe besteht ein Derkauf-lvk-l en gros und en 6etail mit festen Preisen, diese dürfen aber niemar- die der übrigen Gewerbtreibenden herabdrücken. c) Eine Anstalt für feinere Stroharbeiten zur Verarbei tung d,S Strohes vom Rohprodukt bis zur Vollendung de< Kunst- und Gewerbeprodukts, Durch Einführung von Strohmützen, Strohhüten rc. bei den uniformirten Beamteten, bei der Armen - und HauSkleidung wird der Anstalt Absatz gesichert, sobald die Mode hindernd in den Weg tritt. Die Vorbereitung deS Strohes und das Flechten, so jetzt aus wärts besorgt wird, dürfte allein mehrere hundert Arbeiter beschäftige«. 6) Eine Zündhölzchenfabrik dürfte, wenn der Import durch Stadtanlage erschwert würde, mehrere hundert Menschen beschäftigen. e) Ein Schuhmacher- und f) ein Schneideretablissement. Beide Innungen bilden einen Haupttheil der Bevölkerung Dresdens, in dessen Folge fie die meisten Arbeitslosen aufzuweisen und den größten Anspruch auf Beschäftigung haben müssen, deshalb dürfte ein größeres Schuh - und Stiefel- und ein Kleidermagazin zu etabliren, Verkaufsstellen in mehrer« Stadtheilm anzulegen, au- dem selben der Bedarf der Uniformirten rc. zu entnehmen sei«. Alle Einkäufe werden von einem Komkc- JnnungSverwandSer und Sachverständiger berathen und-besorgt. An alle Gewerbe ergeht die Aufforderung, die Anstalt mit ver schiedenen Vorarbeiten zu versehen und bei der Wahl ihrer Arbeiter vorzugsweise von der Anstalt empfohlene zu berücksichtigen. 10. 0. Koncession en werden ertheilt: ») sirröffentliche Schreiber, diese werden in verschiedenen Punkten der Stadt vertheilt, ihre Funktion besteht in Rein- und Ab schriften, Vorlesen von Briefe« an Unkundige, Nachweisung von Wohnungen auS dem Adreßhandbuche, Korrespondenz, Fertigung von Suppliken, Pacht- und Michkontrakten rc. b) Für öffentliche Stiefelputzer, welche an verschiedenen Straßen aufzustellen sind. c) An Kolporteur« für Radi^chen, Brodzwieback, Zündhölz chen, Blumen, Wichse, Eigarren re.; sie werden, um Schuiversänm- nisse zu verhüten, kontroiirt, und dabei nur Kinder zahlreicher Fami lien berücksichtigt.