Volltext Seite (XML)
Diese« Blatt -enchnnt täglich Abe»»« »»» ist »«rch alle P-st. »»kalte» »e« 3»- «w U»«lairdt« z» Dresdner Journal. hegieye». Preis für »as Diettelss-r IV, Tblr. Z»settlo»-gedüh- re« sLr den Naui» ci»er gespalteue» Zeile » Pf. Herold für sächsische und deutsche Interessen. Redigirt von Karl Biedermann. Anzeigen aller Art für da- AbendS erscheinende Blatt werden bis ir Uhr Mittags angenommen. Inhalt. Vorschlag zu einer dffentlichrn Arbeiteanstalt in Dresden. — Tagesgeschichte: Dresden: Versammlung des Vaterland-» verein-. Leipzig: Deutscher Verein. Berlin. Bon der polnischen Grenze. Frankfurt. Wien. Prag. Pesth. Lombardei. Genua. Lunn. Rom. Neapel. Paris. Kopenhagen. London. — HauSwirthschaftlicheS. — Feuilleton. — Geschäft Skatender. — Ort Skatend er. — Ang,kommen« Reisend«. Vorschlag zu einer öffentlichen Arbeitsanstalt in Dresden, die keinen jährlichen Zuschuß erfordert, vielmehr einen Ueberschuß gewährt und die Armenversorgungsbehörde entbehrlich macht*). 1. Die Grundsätze, nach denen di« Anstalt geleitet wird, sind: a Alle-, wa« durch Menschenhände gefertigt werden kann, darf nicht durch Vieh, Maschinen rc. auSgeführt werden, k. sie bestrebt sich, die Maschinen soviel al- möglich entbehrlich zu machen und die Handarbeit zu Ehren zu bringen, c) sie organisirt alle Arbeiten nach an) Arbeiten für den Sommer, t»d) - , » Winter, ec) - - Männer, 66) , Frauen, ««) - - Kinder, Alte, Kranke, Gefangene rc., kk) - » den gemeinschaftlichen Betrieb. 6) Die Anstalt bietet niemals die Hand, Reichkhümer zu erwer ben, sie ist lediglich auf Abstellung augenblicklichen NothstandeS be rechnet, kein Arbeiter darf GewerbS- oder andere Gehülfen zu seinem Dortheil verwenden. e) Da- Arbeitslohn wird, um Andrang zu vermeiden, so be rechnet, daß ein Arbeiter in der Anstalt stet- t — 2 Ngr — weniger verdient, al- sonst üblich ist. s) Alle Produkte der Anstatt dürfen aber dennoch keine-weg- unter den üblichen Verkaufspreisen veräußert werden, um die übrigen freien Gewerbe nicht zu schmälern und die Preise herab- zudrücken. x) Alle Rohprodukte werden, soweit sie zu erlangen, zunächst a«S Dre-den, Sachsen, Deutschland, und wmn sie auch da nicht zu haben, au» dem fernen Au-lande bezogen. d) Alle Bedürfnisse der Kommun al- solcher und der öffentlichen Anstalten werden in der Arbeit-anstalt producirt. i) Die Verwaltung und Leitung der Anstalt erfolgt unent- geldlich. k) Schwere Arbeiten werden durch junge kräftige, leichte durch alte, kränkliche, gebrechliche Personen au-g,führt. l) Da- Arbeitslohn wird zur Hälfte baar und zu in Natu ralien und Produkten der Anstalt gewährt. w) Städtische Beamte sind verbunden, ihre Bedürfnisse von der Anstalt zu entnehmen n) Jedem Arbeiter wird ein Minimalpensum aufgegeben, wo Akkord nicht anzuwrnden. ' *) Wir unterstellen diesen fchr durchdachten Vorschlag der weitern Er- wägang und Besprechung, ohne, die Bedenken zu »erkennen, welch« eine Orga nisation der Arbeit im Tröstern überhaupt hat und welche aameatlich Seiten einzelner Gewerbe gegen die Betreibung dahla eiaschlagrader Arbeiten in Kommun- oder StaatSanstaltea erhoben »erden können ' D. Red. o) Dresdner Bürger haben bei der Betheiligung und Bonität der Arbeit Vorzug vor Schuhverwandten, diese vor andern Sachsen, diese vor Ausländern. p) Angestellte, die einen festen Gehalt beziehen, finden keine Nebenarbeit in der Anstalt, wohl aber sind ihre Krauen und Kinder zulässig. q) Alle Einnahmen und Au-zahlungen erfolgen durch diese Arbeit-anstalt. r) Die Behörde sorgt dafür, daß soviel al- möglich Producentm und keine nutzlosen Konsumenten in der Stadt sich aufhalten. L. Die Anstalt ist mit dem Vereine für Arbeiter- und Arbeit nachweisung und mitdee Gparanstalt vereinigt, ihr Hauptbüros« be findet sich in dem, aufdemMittelpunkte de-Altenmarkte-, im neuesten architektonischen Modegeschmack erbauten, mit einer Plattform zu Festreden, Festgesängen und Kestmusiken versehene« jetzigen Chaisenhause, nachdem da- Institut der Chaisenträger in da- Seitengebäude de- Rathhause- verlegt worden. Im Souterrain de- Gebäude- befindet sich eia großer Saal, welcher im Winter zum Aufenthalte für freirvillige Arbeiter (Patien tenburg), Sonntag- al-Budenschuppen benutzt wird. Die Werkstätten der Anstalt sind bei jedem Gewerbe angegeben. 3. Da- Direktorium führt ein unbesoldeter Stadtrath au- dem Gewerbstande. Die Mitglieder der Direktion dürfen nur au- der producirenden arbeitenden Klaffe bestehen. Sie bestehen zur Hälfte au- Frauen, Armenvorsteher und Pfleger kvntroliren die Anstalt, Arbeiter und Entrepreneur-. Beim Mangel an freiwilligen männ lichen und weiblichen Beamten fungiren städtisch« Beamte, d« Reihe nach, jeder eine Woche. 4. Die Anstalt wird: auf eigne Rechnung, oder Kosten der Kommun, v. durch Entreprise, 6. - Koncession-ertheilung, 0. . Arbeit-nachweisung betrieben, in ihr und durch sie werden zünftige und unzünftige Lrtzol- ten gefertigt, freie und beschränkte Künste au-geübt, in ihr undduach sie arbeiten: I. freiwillige Arbeiter, II. Awang-arbeiter, und zwar: ». Gericht-gefangene, d. Polizei arrestanten, o Armenhau-versorgte, 6. Ho-pitalversorgte, « geeignete Kranke, 5. Waisenkinder, a. Kindersträflinge, d. Komnmnsteuersporwl. und Strafgelderrestanten. lll Uniformiere Angestellte, mit festem Gehalt. Die freiwilligen unzünftigen Arbeiter tragen al- Ehrenzeichen die Nummer um den Arm, unter welcher ihnen ein Foliu» im Haupt- buche eröffnet ist 5. Die Anstalt sorgt für Werkzeug aller Art, und irtanm dafür ein tägliches Zeuggeld; dm, Arbeiter steht frei, sein Werkzeug selbst zu haben, die Schärfung besorgt der Mietber. Dir Anstalt bittet