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Diese« Blatt erscheint täglich Lbenv« ua» ist durch alle Post- anttalten de« 2». «nd «urlaade« j« bejieye«. Dresdner Journal. Drei« fsr d«S DiertNIecha Laserii«l«zchtg. re« fLrde»U«v» «i«er zesdallr«e» Aelle S »f. Herold für sächsische und deutsche Interessen. Redigirt von Karl Biedermann. Anzeigen aller Art für da- Abends erscheinende Blatt werden bis 12 Uhr Mittags angenommen. Inhalt. Der Kommunalgardeoverein in Dresden. — LageSgeschicht«: Dresden: Versammlung de« KominuoatgardenvereiaS. Leipzig: Deutscher Verein; Adresse desselben. Pegau: Die deutsche Flott». Crimmitschau: BeschäfttgungSanstalt. Berlin. Pose«. Mdla. Frankfurt. Donaueschingen. Wien. Preßburg. Neusatz. Messina. Paris. — Wissenschaft und Kunst: Hofttzeater: „Ein deutsches Hrrz."— Feuilleton. — Städtisches. — EiagefrndeteS. — Geschäft Skalen der. — OrtSkaleadrr. — Aagqkommene Reisende. Der Kommunalgardenverein in Dresden. Die Bedeutung der Kommunalgarde und die rege Theilnahme, derrn sie sich jetzt erfreut, har Veranlassung gegeben, da- Wirken des hier bestehenden Kommunalgardenverein- durch Berichte über dessen Ver handlungen auch dem größer» Publikum zur Kenntniß zu bringen. Ueber da- frühere Entstehen des Vereins sei erwähnt, daß vor unge fähr 6 Jahren die Hauptleute es waren, welche zu Besprechung ge meinsamer Kompagnieangelegenheiten und zum gegenseitigen Aus tausch der gemachten Erfahrungen einen Verein bildeten, der später durch den Zutritt der Bataillonskommandanten und Zugführer erwei tert wurde, und seine öffentlichen Einladungen unter dem Zeichen 0. 6. V. (Eommunal-Garden-Verein) erließ, obgleich er nur unter dem Namen „Ehargirtenverein" und zwar von einem geringen Theile der Kommunalgarde gekannt war. Sein Streben galt der in tern Vervollkommnung de- Kommunalgardeninstitut- mit Berücksich tigung der örtlichen Verhältnisse. Diese- Ziel hat er nach Kräften verfolgt und neben vielen zweckmäßigen Einrichtungen auch die Besei tigung mancher Mängel und Uebelstände bewirkt. Die Entwürfe zur Feuerdienstvorschrift, zum Wachreglement und mehrere andere dem Kommando der Dresdner Kommunalgarde gemachten Vorlagen sind das Ergebniß seiner Thätigkeit. Dennoch besaß er aus Mangel an Oeffentlichkeit seines Wirken- und wegen der gänzlichen Nicktbethei- ligung der Mannschaften das Vertrauen der letzt,rn nicht. Frühere Anträge auf Erweiterung de- Vereins fanden wegen Unzulänglichkeit des damaligen Lokals keine Berücksichtigung. Am 27. Apnl d. I. wurde auf erneuerten Antrag der Beschluß gefaßt, den Rottmeistern und Gardisten eine Betheiligung an den Verhandlungen des Vereins durch gewählte Vertreter in dec Weise zu gestatten, daß dieselben bei allen Fragen, welche nicht lediglich Offiziere der Kommunalgarde be treffen, gleich diesen stimm- und wahlberechtigt sein sollen. Die Zahl dieser Vertreter wurde auf 1 Rottmeister und 2 Gardisten für jede Kompagnie, für die Friedrichstädter Division und für die Schwadron festgesetzt. Es wurden neue Vereinsbestimmungen entworfen, und nachdem dieselben unter Betheiligung der schon gewählten Vertreter berathen und angenommen worden waren, konstituirte sich der so ge bildete Verein am 1. Juli als „Kommunalgardeaverein." Zweck des Vereins ist: Vervollkommnung und Belebung des Kom- «unalgardeninstituts nach innen und außen, mit Rücksicht auf die hiesigen Ort-verhältniffe (K. 1). Mitglieder sind sämmtlichrOffiziere, sowie die obengenannte Zahl von abgeordneten Rottmeistern und Gar disten jeder der 22 Abteilungen der Dresdner Kommunatgarde Diese Abgeordnete, für welche Stellvertreter gestattet fmd, werden von den AbtheUungen auf eine von denselben festzusetzende Zeit (mög lichst 6 Monate) gewählt, und sind in der obengenannten Weise gleich den Offizieren stimm- und wahlberechtigt. Der Vorstand, bei dessen Wahl die Zahl der wählenden Ro«meister und Gardisten der der Of fiziere mindesten- gleich war, besteht au- folgenden Personen: Heinz, Kommandant des II. Bataillons (Vorsitzender), Böhme, Komman dant des IV. Bmaillons (Stellvertreter), Ackermann, Zugführer der 20. Kompagnie (erster Schriftführer), v. Zychlinski, Adjutant des III. Bataillon- (zweiter Schriftführer), Peter, Hauptmann der 11. Kompagnie (Kassirer), v. Brandenstein, Kommandant des I. Bataillons, Stelz« er, Zugführer der 15. Kompagnie, Jahn, Zugführer der 7. Kompagnie, undBogel, Gardist der 18. Kompagnie. — Haben die Rottmeister und Gardisten die gewünschte numerische Vertretung im Vorstande nicht erlangt, so lag der Grund bei ihrer mehrerwähnten gleichen Wahlbetheiligung mit den Offiziere« lediglich in dem Mangel an Personenkenntniß unter sich selbst. Der Verein hält seine Versammlungen im Gartensalon der Harmoniegefellfchaft und hat sich dis jetzt eines starken Besuchs zu erfreuen gehabt. Die Zahl der in den Versammlungen Auwefmtze» »ar immer Wifttzm 50 und 75 bei einer Mitgliederzahl von etwa 180 (114 Offiziere, 60 Rottmeister und Gardisten). Was die Ergebnisse der bisherigen Thätigkeit betrifft, so sei erwähnt: die Abschaffung de-Hutabneh- menS und Einführung des militärischen Grußes unter den Mitgliedern der Kommunalgarde und möglichste Verbreitung dieses Gebrauch außerhalb derselben. Gesuch an das Kommando, die Wiedereinfüh rung der frühem 6 gesetzlichen Waffenübungen betreffend. Antrag an den Ausschuß der Kommunalgarde, eine Zusammenstellung der ge setzlichen Vorschriften über die Kommunalgarde mit Einschluß der Reglement- über die verschiedenen Dienstleistungen anfertigen und an die Mannschaften verthetlen zu lassen. Hierbei wurde beschlossen, schon jetzt die Hauptleute Seiten des Vereins aufzufordern, mit Be nutzung der Kompagnievereine die bestehenden gesetzlichen Bestimmun gen über die Kommunalgarde nach und nach zur Kenntniß der Kom pagnien zu dringen. In Bezug auf Förderung der Perkussionirung der Gewehre glaubte man, für jetzt bestimmte Vorschläge hierzu nicht machen zu dürfen, Diese- vielmehr den Hauptleuten nach Ermessen und freier Vereinigung in den Kompagnien zu überlassen. In Be tracht der noch geringen Stärke der Dresdner Kommunalgarbe im Verhältniß zur Einwohnerzahl wurde zu Aufsuchung und Einstellung sämmtlicher pflichtigen Mannschaften beschlossen: 1) denKommimat- gardenausschuß zu ersuchen, im Einverständniß mit dem Stadtrathe neue Maßregeln, da die seitherigen unzureichend gewesen, zur Ein stellung sämmtlicher kommunalgardenpflichtigen Mannschaften aus findig zu machen; 2) den Vorschlag zu machen, die Bataillawsbezirke in kleinere, Kompagniebezirke, einzutheilen und in jedem derselben durch Freiwillige oder durch Feldwebel — letztere gegen Entschädi gung — di« männlichen Bewohner jedes Hauses vom 21.—50. Le bensjahre nach einem entworfenen Schema aufzeichnen zu lassen, um dadurch di« noch nicht eingestellten zu ersehen und zum Dienst herbei zuziehen ; 3) den Ausschuß um Ernennung einer stehenden Kommis sion, Rekrutirun-Skommissi-n zu bitten, welche die Leitung dieserMaß- regel und deren jährliche Wiederholung übernehm,. — Auf etaGeftrch des Kommunasgardenmusitkvrps wurde beschlossen, denselben die er-