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Diese« Bla« «r'chnnt tä,Uch M Dresdner Journal. httiehen. Peet« ft, tza» Bieeteljat, l^Thlr. 2usertioa«ßetttz. r«> ftrUe»N«o» eiurr gespalte«» Zeile S »f. Herold für sächsische und deutsche Interessen Redigitt von Karl Biedermann. Anzeigen aller Art für da- Abends erscheinende Blatt werden bis 12 Uhr Mittag- angenommen. Inhalt. Verhandlungen der Stadtverordneten in Dresden. — TageSgeschichte: Dretden: Dreizehnte und vierzehnte Sitzung der ersten Kammer; einundzwanzigste u. zweiundzwanzigste Sitzung der zweiten Kammer; BezirkSvrrsammlung des BatrrlandSvereins. Leipzig: Baterlandsvrrein. Berlin. Flensburg. Frankfurt. Kassel. Wien. Prag. Pcsth. Lombardei. Paris. Moldau und Wallachei. — Feuilleton. — Ti «gesendet es. — Geschäft skatender. — Ortskalender. — A »gekommene Reisende. Bekanntmachung. Höchster Entschließung gemäß steht die Umgestaltung der jetzigen Militär-BildungS-Anstalt in Aussicht. Um den Uebergang zu Ausführung dieser Maaßregel vorzubereiten, wird es nöthig, von einer Aufnahme neuer Zöglinge in die gedachte Anstalt zu Ende diese- Jahre- abzusehen, und eS werden daher Eltern und Vormünder, welche wünschen sollten, ihre Söhne und Pflegbefohlenen zu dieser Zeit in die erwähnte Anstalt ausgenommen zu sehen, hiervon vorläufig in Kenntniß gesetzt. Dresden, den 0. Juli 1848. Kriegs-Ministerium - - In interimistischer Verwaltung: . After. Verhandlungen der Stadtverordneten in Dresden. Ordentliche Sitzung am S. Juli 1848. 1) Der Vorstand Küttner theilt der Versammlung die Gründe mit, welche die vorigen Montag anberaumt gewesene Sitzung verhindert haben. Es war Dies hauptsächlich die vsn den Landständen nach Pillnitz unternommene Wasserfahrt, um dem Könige ihren Dank für da- Vormittag- eingegangene Dekret in Betreff der ReichSverweferwahl auszudrücken. Hieran knüpfte der Vorsitzende lebhafte Wünsche für das Wohl Deutschlands und Sachsens und schloß mit einem von der Versammlung wiederholten dreimaligen Hoch auf Deutschland, Sachsen, Reichsverweser und König. 2) Der erste stellvertretende Vorstand Blöde ist als Abgeord neter der in Sachsen wohnhaften deutschen Ausländer nach Frank furt a. M. zum Rrichstage gereist, und bittet, da seine Zulassung zum Reichstage noch nicht gewiß ist, vor der Hand um vierwöchent lichen Urlaub, welcher gewährt wird. 3) AufAntrag d«S Stadtv. Zeitz beschließt mau, den Hinter lassenen des am 5. Juli verstorbenen ehemaligen Stadtverordneten, auch Armenvorstehers Helmbvld ein die Theilnahme des Kollegiums au-drückendes Beileidsschreiben zugehen z« lassen. 4) vr. Köchly erhebt sich, um in längerer Rede den unten folgenden Antrag zu begründen. Zuvörderst rechtfertigt er sein in der neuestenZeit beobachtete- Stillschweigen und seine Zurückhaltung von politischen Bewegungen damit, daß er bei der Großartigkeit und Wichtigkeit der Ereignisse allmälig einen festen Standpunkt zu ihrer Beurtheilung habe gewinnen wollen. Gegenwärtig sei da- Losungs wort. VolkSsouveränetät. Aber wie suche mau diese- Prinzip zu verwirklichen? Richt. durch rein demokratisch« Einrichtungen (Urversammluugeu de< Volkes-, sondern nur durch Souveränetät der Volksabgeordneten, nur durch Herrschaft der Parteien in Ver einen und Volksversammlungen. Statt der Demokratie habe man also eine Hairetokratie, eine Ochlokratie. Er beantrage nun: Organisazion de- Volke- in Volk-gemeinden, etwa in folgender Weise: 1) DaS Volk entscheidet in Urversamm lungen über zwischen den gesetzgebenden Körpern obschwebende Differenzen u. a. m.z 2) dergleichen Volk-gemeinden werden im ganzen Lande eingerichtet; 3) kleinere vereinigen sich mit benachbarten zu einer größer»; größere Gemeinden in Städten zerfallen in Be- zirksgemeinden; 4) jeder volljährige selbstständige Sachse ist befugt, Mitglied einer solchen Gemeinde zu sein; 5) Keiner darf zwei Ge meinden angehören ; 6) in den Versammlungen wird erzielt Belehrung und Verständigung über Gemeindeangelegenheiten und politische Tagesfragen; e) die Versammlungen sind monatlich ein Mal und wenn sonst der Vorstand eS für nöthig erachtet; 8) die erste Berufung dec Gemeinden geht von der Obrigkeit au-, ihre Beamten wähle« sie dann selbst; 9) die Verhandlung ist parlamentarisch und 10) öffent lich, wobei aber nur Mitglieder sprechen und stimmen dürfen; 11) die Majorität entscheidet; 12) vor der Majorität der Volks gemeinden (curiatim) tritt da- Ministerium zurück und wird die Kammer aufgelöst; 13) die Wirksamkeit bar Bolts- gemeinden in Bezug auf örtliche Angelegenheiten ist später z» bestimmen; 14) sie sind sofort in'-Leben zu rufen; 15) daSPetizissG- und AssoziazionSrecht erleidet dadurch keinerlei Beschränkung. Diesen Antrag auf Bildung von Volk-gemeinden, beantragte vr. Köchly weiter, möge da-Kollegium der Stadtverochneten al- beachtenSwerth und dringend anerkennen, deshalb zu seiner nähern Erwägung ») eine au- 9 Mitglieder« bestehende außerordentliche Deputazion ernennen, b) den Antrag drucken und e) an die Stabs verordneten, den Stadtrath, die Minister, di« Ständekammer, dir städtischen und ländlichen Gemeindeobrigkeiten Sachsen-, die Vor-