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Kinder gesund »tlgung der die Kohl, stilch- »röffnet daselbst f , findet rt'schen ?mptoir rrft ?7. ammer, onen zu S. a; nur kte; sie Krank ten zur itter, nmer. der da- ing-zölle auf in- Lbgeord« ung de- nmer. Decret, t a. M. mehrere Sonnabend, ^71. 1Ü. Juni 1848- Diese« Blatt erscheint täglich Abend« «nd ist bnrch alle Post« «nstalten be« 2». «nd Auslände« zu beziehe«. Dresdner Journal, Vrei« für da« Vierteljahr r-lr. Znsrrtio»«gebäh. ren für de« Ra» erarr gestalte»«» Leit» I» Vf. Herold für sächsische und deutsche Interessen. Redigier von Karl Biedermann. Inhalt. Verhandlungen der Stadtverordneten in Dresden. — TageSgeschichte: Au« dem Voigllande: Dirnstjubiläum; Kunstnach richt; Selbstmord. Berlin. Posen. Niederlausitz. Flensburg. Aus Ostfriesland. Mainz. München. Großherzcgthum Hessen. Gießen. Wien. Jnspruck. Mailand. Gcnua.» Rom. Neapel. Paris. London. Ehristiania.— Kunst und Literatur: Hoftheatrr: „Hausmütterchen" und „Doktor Robin." — Statistik: Oesterreichs Bergbau. — Eingesendetes. — Geschäftskalender. — OrtSkaleader. — Ao« gekommene Reisende. Verhandlungen der Stadtverordneten in Dresden. Ordentliche Sitzung am 7. Juni 1848. (Schluß.) Inha lt: 5) Die Einweihung des neuen Annenkirchhofs betr. —6) An trag des Stadtv. Händel. —7) Stadtrathswahl.— 8) Die Ein- quarticrungsbehörde betr. — 9) ErgänzungSwahl in den Schätzungsausschuß. —10) Vortrag der Petizionsdeputazion.— 11) ScadtrathSwahl- — 12) Städtische Prozesse- — 13) Die Deputazion für milde Stiftungen. — 14) Bürgermeister vr. Hübler. — 15) Die Freizügigkeit der Juden- — 16) Wah len — 17) Die städtische Bäckerei. — 18) Der zwecklose Gas messer. 5) Vorst. Küttner. Am I.Juni, also den Tag nach der letz ten Stadtverordnetensitzung, sei bei ihm ein Schreiben des Stadtraths Axt folgenden Inhalts eingegangen: „Er beeile sich einen vom Stadtschreiber begangenen Gedächtnißfehler gut zu machen. Nach einer vom Herrn Superintendenten gemachten Mittheilung habe am 2. Juni die Einweihung des neuen Annenkirchhofs erfolgen sollen, und der Stadtrath habe darauf beschlossen, eine Einladung dazu an die Stadtverordneten ergehen zu lassen, welche noch während der gestri gen Sitzung an das Kollegium gelangen sollte. Der Stadtschreiber habe aber diese Einladung ergehen zu lassen vergessen. Er (Stadt rath Axt) richte daher die Einladung an Sie (den Vorstand) mit der Bitte, die sich für diese Feier interessirenden Mitglieder der Stadtver ordneten davon in Kenntniß zu setzen." — In Folge dieser am Him- melfahrtStage erhaltenen Mittheilung sei er in die größte Verlegenheit gesetzt worden, weil er nicht gewußt habe, an wen er diese Einladung solle ergehen lassen. In seiner Verlegenheit habe er noch die Stadt- verordneten Händel und Schubert ersuchen lassen, an der Feier Theil zu nehmen. Man möge ihn deshalb entschuldigen, wenn er nicht «Ue Herren, welche für diese Feier ein lebhaftes Interesse gehabt hät ten, davon in Kenntniß gesetzt hätte. Stadtv. Münz. Er hätte im voraus schon heute um daS Wort gebeten, nm in dieser Angelegenheit einen Antrag an das Kollegium zu richten, da er nicht habe wissen können, daß eine solche Mittheilung noch anher gelangen würde. Dieselbe könne ihn aber keineswegs be friedigen. Der Gedächtnißfehler deS Stadtschreiber- könne da-Stadt- rath-kollegium nun und nimmermehr entschuldigen. Nach der Pri- vatmittheilung deS Stadtraths Axt würde das Kollegium doch nur erst vor 8 Tagen, also nur einen Tag vor der Einweihung deS Kirchhof- Nachricht erhalten haben. Er könne überhaupt den Gang dieser An gelegenheit nicht billigen, und da- Kollegium erinnere sich gewiß noch heute nicht mit angenehmen Gefühlen, — er glaube nicht zu irren, in her großen Mehrzahl seiner Mitglieder an da- Unrecht und die Rück sichtslosigkeit , mit welcher man dasselbe in Bezug auf die KirchhofS- frage behandelt habe. Es habe diese Frage auf sich beruhen lassen, um Frieden in die Sache zu bringen. Er habe die bestimmte Ueber- zeugung, daß eS sein gute- Recht in dieser Sache erlangt haben würde, wenn eS die Instanzen noch durchlaufen wäre, die »S noch zu durch laufen hatte. ES habe sich beruhigt und lieber Unrecht in dieser An ¬ gelegenheit erduldet. Zum Dank daftr, daß das Kollegium sein gu tes Recht nicht weiter gesucht habe, zum Dank dafür werde neue- Un recht, neue Rücksichtslosigkeit auf dasselbe gehäuft. Es habe nicht einen Tag, nicht einige Stunden vorher die betreffende Mittheilung erfolgen dürfen, sondern längere Zett, wenigsten- 8 Tage vorher eine bestimmte offizielle Mittheilung Seiten de- StadtrathS an da- Kolle gium in dieser Angelegenheit geschehen müssen. Ueberhaupt wolle ihm die Privatmittheilung de- StadlrathS Axt in anderer Beziehung nicht recht wahrscheinlich erscheinen, denn Da- würde nur die unter lassene offizielle Mittheilung an da- Kollegium wenigsten- scheinbar rechtfertigen; allein bei einer solchen Gelegenheit, die jede andere Be hörde mit Freuden ergreife, um den Gemeinsinn, um die in dieser Beziehung noch vorhandenePietät aufrecht zu erhalten, bedürfe e- an derer Schritte, al« die, welche hier überhaupt geschehen seien. E- sei, wie ihm ferner bekannt geworden, erst den Tag vorher die bevor stehende Kirchhofsweihe von der Kanzel abqekündigt worden, e- sei gesagt worden: „Morgen früh ^7 Uhr wird der Kirchhof eingeweiht." Auch Da- könne er nicht für eine Maßnahme halten, die da-Interesse der Parochianen erheische. Dieselben hätten da- Recht gehabt, zu verlangen, daß auf andere Weise, al- erst den Tag vorher ihnen Mit theilung davon geschehe. Möge auch eine solche Mittheilung in klei nen Orten, in Dörfern und überhaupt in solchen Orten, wo eS nur eine Parochie zieht, wo nur eine Kirche vorhanden ist, au-reichen; an Orten aber, wo eS mehrere Parochien giebt, wo die Parochianen nicht an ihre Parochie, nicht an ihre Kirche gebunden sind, in solchen Orten könne eine derartige Bekanntmachung nicht au-reichen. Es hätte diese Bekanntmachung wenigsten- längere Zeit vorher von der Kanzel erfolgen müssen. Ueberhaupt hätte recht füglich diese Feierlich keit vermittelst der Presse, durch ein Programm bekannt gemacht wer den können. Es hätten die Rücksichten gegen da- Kollegium und auch gegen die Parochianen besser beobachtet werden sollen. — Bevor er ge wußt, daß heute noch eine Mittheilung kommen würde, hätte er sich vorgenommen gehabt, bei dem Kollegium zu beantragen: s. „daß eS laut und entschieden seine Mißbilligung über die wiederholt vorgekom mene Eigenmächtigkeit und Rücksichtslosigkeit de- StadtrathS zu Pro tokoll geben möchte," und b. „daß eS bei der KreiSdirekzion über diese wiederholte Wahrnehmung Beschwerde führe" rc. Die heutige Mit theilung scheine nur wenigstens in Etwa- die Sache zU ändern, man scheine wenigsten- nachträglich eingesehen zu haben, daß man Unrecht habe, und er würde unter den jetzigen Umständen seinen zweiten An trag fallen lassen, aber jedenfalls bei dem ersten stehen bleiben : „da- Kollegium möge offen seine Entrüstung und Mißbilli gung über da-vom Stadtrathe in dieser Angelegenheit beobachtete Verfahren zu Protokoll au-sprechen." Vorst. Küttner. Bevor er den Antrag zur Unterstützung bringe, erlaube er sich auf einige Momente aufmerksam zu machen, die dem Stadtrathe entschuldigend zur Seite ständen. Stadtv. Münz habe darauf Bezug genommen, daß der Stadtrath so spät di, Einla» düng an da- Kollegium habe gelangen lassen. Der Grund, warum Die- nicht früher geschehen, gehe au- dem Schreiben de- StadtrathS