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M. »88. Auer Lageblatt und Anzeiger stlr da, Erzgebirge. Tönnabend, den 6. Oktober 1917. vle selMcden fttegerangrlkke auf aeutsche Siäüle uns «brr Lebren. Die neuen Fliegerangriff« , auf eine Vteihe offener Etädte Westdeutschlands haben zwar keinen militärischen Schaden Hervorgerufeir, beweisen aber von neuem, wie stark die Notwendigkeit für Deutschland war, die Basis der feindlichen Flieger möglichst wett zurückzudrücken. Hätten die Flieger der Entente heute die Maas-Linie oder Belgien alS Basis für ihre Angriffe, so müßte da- mit gerechnet werden, daß nicht nur der Westen Deutsch land», sondern auch'das Herz des Landes den Bomdrn feindlicher Flugzeuge ausgesetzt wäre. Wie groß das Bewußtsein für die Notwendigkeit einer nahegelegenen Basis auch beim Gegner ist, beweist di« Daily News vom 26. September. Las Blatt schreibt über den Luft angriff vom AI. September r Was die geforderten Ver geltungsmaßnahmen ändetrtfft, so rechtfertigt nichts di« Annahme, daß diese Erfolg haben werden, und ebenso wenig können Gründe für einen Vorschlag betgebracht werden, den jeder anständig denkende Mensch mit Ab scheu von sich weisen wird. London muß sich damit ab- sinden, daß es ein unfehlbares Mittel gegen Luftangriffe augenblicklich nicht gibt. Die einzige Möglichkeit für eine wirksame Verteidigung liegt in dem Ucbergang der belgischen Küste in unseren Besitz. — Aus demselben Grunde, aus dem -England dis flandrische Küste besitzen zu müssen glaubt, ist es für Deutsch land eine unabweisbare Forderung der na tionalen Selbstverteidigung, daß, Belgien in Zukunft nicht mehr in die politische und militärische Abhängig keit der Ententemächte gerät. (W. T. B.) « Die «vivkung unserer Luftangriffe ans London. - Echo de Parts erfährt aus London, die Regierung habe dem .sfönig eine zeitweise Verlegung des kgl. Haushaltes aus London ungeraten. Der König habe das Ersuchen in bestimmter Form zurückgewiesen, obwohl er sich der Gefahren bewußt sei, in die die ver brecherischen (j.) Luftangriffe auf London das Königreich versetzen. Petit Journal empfiehlt der englischen Ne gierung die Verlegung der Arsenale, Munitionsfabriken und militärischen Sammelstellen aus London, um da durch London zu einer offenen Stadt erklären zu können Neue ScbMrigkeilen in Polen. Nach einer Meldung des Petrikauer Dziennik Naro- dowh wurden die von der Uebergangskommission des Staatsrates vorgeschlagenen Kandidaten für den Regentschaftsrat nicht bestätigt. Es sanden! deshalb nach zweierlei Richtungen hin Besprechungen i statt. Vor allen Dingen handle es sich um die gründ- ' sätzliche, vom Regentschaftsrat abzugebende Erklärung, i welche die Uebereinstimmung der Politik der polnischen i Regierung mit der Politik der Mittem 8 chte, so wie die Einstellung der Passivität gegen über Rußland betreffen soll. Diese Erklärung stoß« auf keine größeren Schwierigkeiten. Jüngst sollte eine Besprechung beider Generalgouvcrneure mit der Ueber gangskommission über die Form dieser Erklärung statt gefunden haben. ES handle sich darum, ob der Regent- schastsrat sie in der Form eines Aufrufes an das Volk oder in der.Form einer amtlichen Erklä rung gegenüber den Negierungen bekanntgeben soll. Polnischersetts werde die erste Form vorgezogen. , Der Polnische Rcgcntfchaftsrat. Kraj meldet, daß bereits eine grundsätzliche Verstän digung über den Regentschaftsrat erzielt worden sei. Ten Regentschaftsrat würden bilden Erzbischof KakowSki, Fürst Zdzislaw LuboinirSki, Graf Joseph Ost rowski. Als Minister 'würden snigieren! Fürst Alexander Druckt Lnbecki, Gras Nonikier, Lempicki. Lud wig Gorski, die Professuren Mikulowski, Pomorski, Ko walski, Parczewski, General Notivorskl. Bei den Mini stern sei eine Aendernng vielleicht noch möglich. Die amtliche Bekanntgabe erfolge wahrscheinlich in der kom menden Woche. * Die Entscheidung über die russische StnniSfonn. Vrabinacbrlcdirn. Neutrale» Urteil über Churchill» Ned». Zu Churchills Red« schreibt NhaDagligtAHe- Mandat Worauf baut England seine vermessenen An sprüche aus das Recht, in solchen Tönen zur Welt zu sprechen? Darauf gibt Churchill folgende Antwort r Wir sind von allen unseren westlichen Alliierten am wenigstens erschöpft. Hier gesellt sich Grausamkeit und Uebermut. Es gibt nur einen schwachen Punkt in Chür. i chills machtphtlosophtscher Berechnung und der lautet: Obwohl es noch zu früh ist, zu sagen, daß die Wirkungen des U-Bootkrteges vollständig beseitigt sind, können wir - trotzdem behaupten, daß demselben ernstlicher Schaden zugesügt wurde, können wir Neutralen aus der Tat- «fache schließen, daß diese weltbeherrschend« Macht sich dazu erniedrigen mutz, unsere armen kleinen Schiffe zu annektieren, die unser« letzte Hoffnung aus Rettung an der Hungergrenze sind. «WWWWM Es gibt nur einen Erfolg:. i WlliiiiiIiiiiiiii!i!!iiii!i!!i!!I!!!!i!iii!iiiRii!iiIiiiI »-!, End erfolg! iiiiiiiiiliilillüiiüiWIJllllillüiSM ! ie siebente Kriegsanleihe soll A ihn besiegeln. Nur nicht nach- lassen, nick t mürbe werden in letzterGtundel - Keinem-errtschen Krieger Wirdes einfallen, p> ötzlich im entscheidenden Sturmangriff zurüekzubleiben. Ebenso wenig darf jetzt zu Hause auch nur ein einziger mit seinem Gelde fehlen. Mit der siebenten Kriegsanleihe muß der Sieg im Mirtschaftskampf erfochten werden! Dann ist der Krieg gewonnen! Darum zeichne! Das zersetzende Element in der englischen Politik. Tie Vossische Zeitung ist mit der Kölnischen Zeitung derselben Meinung, daß in der Rede Churchills das zersetzende Element der englischen Politik zum Ausdruck gekommen sei. Westminster Gazette versuche, zwischen der österreichisch-ungarischen und der deutschen Aus lassung über den künftigen Frieden «inen Widerspruch zu konstruieren und Oesterreich-Ungarn gegen Deutsch land auszuspielcn. Daß dieser Versuch hinfällig sei, und s daß die beiden Negierungen in ihren Grundanschauun- ! gen überetnstimmcn, sei aus den Ausführungen der Daily Mail meldet aus Petersburg: Der Sondcrs- auSschuß des demokratischen Kongresses verwarf den Antrag Kerenskis auf Proklamierung der russischen Staats, form vor dem Zusammentritt der russischen Konstituante KerenSki für däe Koalitionsregierung. Reuter meldet: Während der Besprechung des Büros der demokratischen Konferenz erschien am Mittwochabend Kerenski und wies in einer Rede aus die G «fahren hin. die von einem rein s o z t a II st i s ch e n M I n i st e. rium für die innere und die äußere Politik drohten Er erklärte, daß nur eine Koalitionsregierung das Land ret ten könne. Wenn ein anderer Beschluß gesoßt werden würbe, so würde er sich ihm unterwerfen, aber seine Ent lassung verlangen, um die Krisis nicht zu verlängern * * * krloaene enaüscbe krkolge a-aen OMen. Amtlich wird gemeldet: In ihrem Bericht vom 3 Ok tober behaupten die Engländer in deg Kämpfen im Irak dreizehn Geschütze und zwölf Maschinengewehre erbeutet zu haben und erklären, .8300 Mann gefangen genommen zu haben ferner 206 Offiziere und 600 Verwundete. Diese Behauptung ist f al fch. Wie gewöhnlich streuen die Eng- lünd« solche Lügen au», um die Niederlage wett- zumachen die sie aiif derdeutschen ffro n> t er- leiden. Auch in ihrem Bericht vom 20. September wird eine große Äahl Gefangener erwähnt, Vie in dem Ab schnitt von Maan in Palästina gemacht worden sei. Aber diese Gefangenen waren in Wirklichkeit nur Insassen eine« entgleisten ZngeS, und zwar ffrauen und Kinder, die dann von den Rebellen gefangen genommen wurden. Die Eng länder hatten nicht diese Gelegenheit verabsäumt, um der ganzen Welt einen neuen hervorragenden Erfolg zu ver künden. (WLB.) Norddeutschen Allgemeinen Zeitung .zu der Rede des Orasen Czerntn unzweifelhaft hcrvorgcgangen. i'icsaui'cnk Deutsche in der französischen Keucrzonk. Die französische Presse hat, wie die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt, in der letzten Zett häufig fälschlich behauptet,, daß entgegen den getroffenen Ver abredungen Franzosen innerhalb der deutschen Zone bon uns beschäftigt würden. Demgegenüber sind wieder ein« Reihe von Zeugenaussagen bekannt geworden, welche be kunden, daß gefangene deutsche Soldaten zu Arbeiten !n der Feuerzone von den Franzosen gezwungen wor den sind. Wegen dieser völkerrechtswidrigen Behand lung deutscher Gefangene hat dl« deutsche Regie rung bet bei französischen Negierung Beschwerde erhoben und verlangt, daß die Schuldigen bestraft wer den, mich strenge Befehle erlassen werden, damit solche unerhörten Völkerrechtsverlehnngen für die Zukunft aus geschlossen sind. Falls innerhalb einer bestimmten Frist eine befriedigend« Erklärung von der französischen Re gierung nicht etntrefsen sollte, wird dio deutsche Re gierung zu Bergeltungsmaßregeln greifen. Die FriedenSbrwegitNst in lttalwn. In der bevorstehenden italienischen Kammersitzung wird laut Berliner Tageblatt außer dein Ministerpräsi denten Bvselli auch der Minister dr» Aeußern Sou» nlno über Krieg und Frieden sprechen. «Verhandlungen in Griechenland. Tie Agenee Havas meldet aus Athen: Da Lam bro» sich weigerte, znm Verhör vor der Parlament«, kommisston zu erscheinen, wurde fein« Verhaftung ange, „rdnet. TemPS meldet aus Athen, daß auch Skulu- h«? aus demselben Grunde verhaftet wucde. Küdflavische Opposition. Der Parlamentarischen Korrespondenz zusolg«, be schloss der südslavische Klub gegen das Budget Provisorium zu stimmen und auch in allen anderen Angelegenheiten oppositionell Porzugehen. Dementi. Petit Parisien meldet ans Washington: Ejn L. e gramm des Gesandten Argentiniens dementiert die Na richt, datz eine Kvnsereuz der lateinischen Nepubü. c zwecks Bildung einer wirtschaftlichen Liga zur Orga. i sterung der Blockade gegen Deutschland zusn mengetreten sei. Dio Affäre Bolo Pascha. Bolo Pascha bestritt tu seinem ersten Verhör ent schieden, jemals deutsches Geld bekommen zu haben. Die ihm von der Bank Morgan überwiesenen 10 Mil lionen seien durch ihn selbst von der kanadischen ^ScaatS- bank nach Newhork übermittelt worden; sie stellten den Gewinn aus großen Finanzoperationen dar. Deutscher Reichstag, - Auf der Tagesordnung der gestrigen (Freitags-) Sitzung standen zunächst kurze Fragen. Sodann folgte die zweite Beratung der Nachtragsforde ru ngen zum Reich--, haushalt. ES handelt sich besonders um die Stelle d o Stellvertreters tlez keicdzkanrlers uncl Aas neue rielclEiMLlMZMt. Der Hauptausschnß hat beschlossen, die Stelle dce Vizekanzlers nur bis zum 81. März 1919 zu bewillige.', und im übrigen die Nachtragssvrdernngen anznnehrnen. Reichskanzler vi. Michaelis erscheint im Saale und nimmt sofort nach dem Bericw erstatter das Wort. Er fübrt uns: 15s ist nicht vcablich tigt, eine Zwischeninstanz zu schassen zwischen dcm Räch-, kanzler und seinem Stellvertreter, imbesondcr. isr ni beabsichtigt, ein PvrgeseWeniwrhällnw des Viwläusters zu konstruieren. Dem Stellvertreter dec- Nenh stanzt, cs solle lediglich allgemeine Befugnisse übertragen werd die den Staatssekretären nicht übertragen sind. Der Reick - tagsetat ist lediglich ans suchenden Erwägmigen cherau entstanden: ES hat sich wäbnnd de- Kruges eine wen- reichende Verschiebung der Konjeguenäeu hemnsgcbittc. die ihre Niederschläge findci in der Gründung neuer Aemw, wie des KriegsernahrnngsamteS, des Kriegen»!les, t > Kommission für die UebergangSwirlschast. Eine emheitl. » Leitung ist notwendig. Gewisse Richtlinien müssen geiva u werden. Ter Reichskanzler ist selbstverständlich incht m m in der Lage, die Zentralisierung so in der Hano zu be halten, wie e8 nötig ist. Zn den eigenen Ausgaben komm . im Hinblick auf die Fried enSverha nblnngen em solches Atas; von neuen Ausgaben hinzu, du- übc-rhn»!' nicht zu übersehen sind für denjenigen, der nicht dann steht. ES wird einer zielbewussten Leitung bedürfen, nw die gewaltigen Aufgaben zu bewältigen. Du- Arbeit de- AnSwärtigen Amtes, de» ReichsanueS des Innern, i er Obersten Heeresleitung, dcS NcichsschatzamteS nsw mnüci. in einer systematischen Leitung beim Nenhc lauster sanunenlansen. Es soll ein Eteilvertrcter eingesetzt werd<:. der frei ist von der Last eines Staatssekretarials im bis- herigen Sinne. Einer zeitlichen Abgrenzung des Vuc kanzlcrs vermag ich nicht zu widersprechen. Mit Abl rg von 1 oder 2 Jahren wird die Arbeit aber nicht beend- sein, deshalb Halle ich eS für korrekter, den Weg dcw -G willigung durch eincn Nachtragsetat zu beschrstlen. Sollie die Bewuligung nur bis zum Ende des nächsten Jahn- geschehen, so kann ich mich trotzdem damit cinuerstand.m erklären. Tie Hauptsache ist, daß mir der Stellverir.l v. bewilligt wird. Ich arbeite streng und es heisst, daß 'm , der am besten gerüstet in die Verhandlungen eintritt, n Vorteil ist vor den anderen. ?lnch hier heisst es, dnß Bc reitsein alle--- ist. (Beifall.) An der weile , nAussp nche beteiligien sich die 'Alu . Abg. Tai. Daniel (So,;.), Herold (Ztty, Dave (F V > Graf Westarp (.Kons.), Gras o. Pasadowesty-Wehner (S. F ). List (natl.), Stadthagen (nnabh. Soz) nun Staatssekretär Gras Rövern, der anSführte: Der Reichstag ist nicht vor eine vollend Tatsache gestellt worden. Ein Eingriff m die Rechn- c iinzelnen BundLsstaaren lügr yier nicht vor. In d > Sozialpolitik ist Deutschland zweifelsohne vvrangegang.... vmi einem immer langsam voran kann keine New- stm Nach dem Kriege dnrs nicht Halt gemach! werden — lu Hans ging hierauf zur Abstimmung über. Der Nachttw,w- etat wurde nach den Beschlüssen der Kvmmission an > nommen. Die Resolution über Errichtung eine« Nents- banauttd wurde abgelehnt Die Resolution über Erricht» g eine» Reichsumlstsahrlsamle» wurde angenommen. Hiera s wurde der Euiwnrs einer viertelt Ergänzung zur Bep - dungöorduung in zweiter Lesung angenommen. Dann, war die Tagesordnung erschöpft. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, wird er Neichsknnzler Henle, Sonnabend, den eisaß lothrnu i- chen Abgeordneten die Frage über die zukünftige Polin che Gestaltung der Reichslande beantworten Tic llnwort wird jedoch nicht in der Plenarsitzung des Nenbs lag«, sondern in einer besonderen Zusammenkunft erfol ,n Luäustri^ unä Arwgsanleihe. De»' Verband Sächsischer Industrieller richt«, en seine Mitglieder zur 7. K r i egs a »leihe nachstehende Ausruf: Es bedarf kaupi vieler Worte, um dem den - scheu Volke die hohe Bedeutung einer regen Beteillgm g au der 7. Kriegsanleihe vor Angeu zu führen. D ' Wort vom Durchhauen hat, wie ans dem Gebiete pe Ernährung und der militärischen Machtentsallung, r Insbesondere auf dem finanziellen Gebiete einen ganz besonderen Sinn. Es soll sagen, daß auch in der Au brtn^un^ der finanziellen Bedürfnisse dieses ungep^.