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12. Jahrgang. Mittwoch, äon IS. April ISN Nr. SS -Z 's § 7 > !Ü Stotz« "ä ß k» des Ka» i.fi- in «nserer Hand. Bonden Wettgesteckten Zielen, «eiche die französisch» oberste Heeresleitnng ihren Korp» nnd Divisionen für den ersten Angrifsatag de, Kampfe« an der Aisne gesteckt hatte, und die sie über 10 Kllome- ter hinter die vorderste deutsche Stellung wiesen, ist nicht, «rretcht. Die avgreifende» Lruppeu haben ihre» Mlßer- Vie EittscheiöuagskSmpfe im Westen. Ver gesthettrstr Vorchbmchsoersuch -er Zranzosen am ersten Tage -er Schlacht an -er Msne. — Vle wkrtfchastlkchen NSte kn Eng- laa-: ernste öesorgnisse über -le Nahrungsmittelzuführ. — Dle Wehrpflichtfrage in Amerika. — Vle Zrle-ensbestreboagea la Nuflkana. — Vertreibung grlechlfcherSehör-ea -urch -le Eaglün-er. HL Milllaröea 77- Mtlllonea Mart auf -le sechste Kriegsanleihe gezekchaetl Vie Schlacht an -er Aisae. Sin erbeuteter französischer Befehl. — Schwerste feindliche Opfer, eingeschränkte deutsche Verluste. In ihrem gestrigen Bericht spricht die deutsche Oberste Heeresleitung das bedeutsame Wort von »iner der größten Schlachten dieses Krieges, und damit der Weltge« schichte. Der eine schwindelnde Höhe ^reichende Einsatz von Artillerie» und Minengeschossen, der darauffols-nde verschwen derisch» Einsatz menschlicher Massen zum Sturmangriff au- selten de» Feindes müssen alles bisher Dageve'rnc weit überragen, wenn unser Erster Generalquartiermeister ein sol ches Wort anwendet. Die Feueroorbereitung dieser Schlecht währte bereits zehn Tage, und der französisch« Oberbefehls- hab« glaubt« erwarten zu dürfen, daß nach einer solchen Steigerung io der artilleristischen Vorbereitung der Kamp- eine Gestalt annehmen würde, die das hettzersehnte Ziel, die Durch brechung der deutschen Westfront, näherrücken mühte. Hand in Hand mit diesem Ringen der anscheinend auf bet- den Seiten sehr mächtigen Artillerien giug eine stark« Kampf- und Aufklärungstätigkeit der Flieger, wozu der Feind seine besten und neuesten Typ ins Feld führte. Dennoch behielten auch hier unsere Flugzeugführer die Oberhand und wir dür fen es ihnen mit verdanken, wenn der geplante Durchbruchs versuch die deutsche Anne« zur Abwehr erzbereit fand, wofür auch schon die zwekfellos in großer Stärke dort versammelte eigene Artillerie ein Beweis ist. Ueber den bisherigen Ver» lauf der Schlacht verbreitet W. T. B. folgenden amtlichen Bericht; Während die deutschen Stellungen an -er Msne und In der Champagne vom 6. April an unter schwerstem Trommelfeuer lagen, drangen an den verschiedensten Stellen deutsche Stoßtrupps in die französischen Gräben vor und brachten Gefangene ein. Bei einer dieser gelun» genen Unternehmungen fiel auch ein französischer Be« fehl in unsere Hände, der in klarster Weise uns die Ziel« zeigt, welche die französische oberste Heeresleitung mit dem am 16. endlich erfolgten Angriff in der Gegend nördlich Reims erreichen wollte. Unsere Linie läuft dort bei Berry-au-Bac, die Msne überschreitend, im allgemeinen lang» des Msne—Marne-Kanal, bis in die Gegend südlich von Tourcy, und zwar zunächst nördlich, dann südlich de« Kanals. Der gefundene Befehl sagt, daß das fran zösische 32. Korps auf beiden Seiten der Msne vergehend, am ersten Tage nach Durchbruch der deutschen Linie vor» stoßen solle bi» in die Linie Aumenancourt—Brience-Eoer- gniecourt-Prooiseur—Prouvais. Südlich de» 82. Korps hatte die 87. Division den Auftrag, zunächst ebenfalls nach Durchbrach der deutschen Stellungen bi» an die Suip- pes, zwischen Orainville und Merlet, vorzudringen, dann nach Osten einzufchwenken und südlich von Aumenancourt Anschluß an den rechten Flügel des 32. Korps zu gewin nen. Im Anschluß an die 37. Division sollte die 14 Division das Fort Brimont und die östlich anschließenden Stellungen nehmen. Sn dem in unsere Hände gefallenen Befehl folgen dann noch Einzelanordnungen für die Truppen der betreffenden Divisionen. Dle Absicht der Franzosen war also, auf diesem Teil des wetten Gefechtsfelde» der Ai»ne—Champagne eine großzügige, nach Osten ge richtete Amfassungobewegung gegen den Teil der deutschen Stellung bei Brimont auszuführen. Aussagen von Gefangenen, die weiter nördlich gemacht wurden, beweisen, daß auch dort ähnlich wette Angriffsziele gegeben waren. Wie sieht e« nun in Wirklichkeit heute, amTagenach veglnndes französischen Angriffe», aus? Wohl ist unsere erste deutsche Linie durch da» während 10 Tage herrschende ununterbrochene französische Feuer aller Kaliber n « r n o ch e i n e Tr i ch t er st e l l« n g, wohl sind an einzelne« Stellen di« Franzosen in diese früher« erste Linie eingedrungen, was aber umsoweniger Wunder vehmen kann, al, die deutschen Truppenführer dort in richtiger Erkenntnis der Lage und, um da« wertvolle Menschenmaterial nach Möglichkeit zu schonen, die frühere erste Linie, wem überhaupt, so nur ganz dünn besetzt hatte«. A« viele« Stelle« ist e, im Laufe de« Nachmittag« de« 16. bereit, gelungen, den «ingedrungenen Gegner durch glänzende Gegen- angriffe wieder hinauezuw«rfen. Abgesehen von den für die Gesamtlage bedeutungslosen Einbuchtungen an de» früheren ersten und -wetten Linie, befindet sich die deut sch« Stellung in des nn-e-edeneu Gegend fest folg mit den schwersten Opfern dezahle« müf sen, Während dle schon erwähnten voraueschanenden Maß nahmen der deutschen Trnppenführrmg dle deutschen Verluste wesentlich eingeschränkt habe«. Obwohl die große Schlacht noch im ersten Anfang steht, so hören wir doch voll dankbarer Freude, daß am ersten Lags der geplante große Durchbruchsversuch mißglückt ist und unsere Truppe steht — wie der inhaltsreiche Heeresbericht vom 17. April schließt — voll Vertrauen den kommen den schweren Kümpfen entgegen. Für den Dank, den unsere Truppen für ihr heldenhaftes und todesmutige» Ausharren verdienen, reichen dis Gefühle der Herzen in der Heimat nicht aus, unsere Brust ist zu eng, um den Dank, den wir jenen schuldig sind, innig genug zu emvfin- den. DaS mindeste aber ist, so sollte man meinen, einge denk der heroischen Taten unserer Söhne, Brüder und V^ ter, daß wir in der Heimat di« mancherlei Beschwer den des Tages mit mehr Würde aufnehmen, al» e» in den letzten Tagen hier und da geschehen ist. TZ W e'M G L! W ?r'-' -r« HZ 'N IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlI!IlIIIIII!IttIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII»IIII»>!IIIIIIIlIIIIIII!IIIIttIIIIIIIIIIIIIIIIIIII MMMt Mer die MgslW Nach dem verlustreichen Scheitern ihres Durchbruch stoßes haben die Franzosen an der AiSne den großen Angriff nicht erneuert. In der Champagne den Tag über beiderseits von Auberive erbittert gekämpft. An den übrigen Fronten nichts Wesentliches. (W.T.B.) ÄrmUDWAWUe (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 18. April. MeßtiHor Keieiäschattplatz. »raut dM GeneralfeldmarschaM KroMcktW» SkWpnHt voll Bayer«. Auf dem Kampffeld von Arras hat an einzelne« Ab schnitten die Artillerietättgkett wieder lebhaft eingesetzt. Im Vorfeld unserer Linien beiderseits der Somme spielten sich Gefechte unserer Vorposten mit Dortruppen Gegners ab. Das Feuer nahm bei St. Quentin, dessen thedrale mehrere Treffer erhielt, zeitweilig zu. Front des deutschen Kronprinzen. Auf dem Schlachtfeld an der Atsne ruhte gestern vor mittag der Kampf. Der Franzose führte seinen Durch» bruchsstoh nach dem Mißerfolg oeS Vortages unter Wir kung der erlittenen Verluste mit den abgekämpften Divi sionen nicht fort. Erst in den Abendstunden setzten Teilangriffe des Gegners ein. Auf dem Beaulnen-Rücken an den Höhen von Craonne und nordwestlich des Waldes von La Ville» aux Bois brachen seine bturmwellen im Feuer zusammen, oder wurden im Nahkampf zurückgeworfeu. Auch bei Le Gudat und Courey am Aisne-Mamekanal sind feind liche Angriffe abgewiesen worden. Die am frühen Morgen einsetzenden Angriffe der Fmn- zosen in der Champagne brachen nach stärkster, seit Tagen bereits gesteigerter Feuerwirkung in etwa 20 Kilometer Breite vor. Der auch dort vom Feinde erstrebte Durchbruch wurde tn unseren Rtngelstellungen aufgefangen. 2m Gegenangriff wurde den dort kämpfenden farbigen Divisionen die bereits erreichte Waldspitze Oronvillers und Auberive wieder entrissen und ihnen an 600 Gefangene und eine Anzahl von Ma schinengewehre abgenommen. Bet den Kämpfen am 16. April sind von den viel fach vom Gegner verwendeten Panzerkraftwagen 26 durch unser Feuer zerstört worden. Am gleiche« Tage wurden im Luftkampf und durch Abwehrkanonen 18 feindliche Flugzeuge abgeschossen. An mehreren Stellen griffen die Zlieger durch Bombenabwurf und Maschinengewehrfeuer in die Jnfanteriekämpfe ein. Die Gefangenenzahl hat sich auf über 3000 erhöht. Heeresgruppe de» GeneralfelvmarschallS Herzog Albrecht von Württemve« Auf dem linken Moselufer und südwestlich von Mülheim vorübergehend rege Feuertättgkett. Nördlich von Münzberg in den Vogesen holten trupps 10 Gefangene aus den französischen Gräben. Oeftlicher Krl»g»kkh«utzl«tz, Di« Lage ist unverändert. Mazedonische Front. Westlich von Monastir warf ein kraftvoller Angriff un- erer Truppen die Franzosen aus den Stellungen auf der Croeno-Steno, die tn einem Kilometer Brette bet dem März angriff tn Feindeshand geblieben war. Gegenstöße wurde« abgeschlagen, über 200 Gefangene mit mehreren Maschinen gewehren und Minenwerfem etnbehalten. De» ««sie Aene,al,n,«ti,i«,lßi» M. x. v). Lnd-nd-rff. /luer Tageblatt für -as MZS-S M -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilase: Mer Sonntagsblatk. «nd Sprechflund« -er Ne-atüon mtt Ausnahme -er Sonntage nachmittag» 4—s Uhr. — Telegramm-Messer Tageblatt siurerzgeblrg«. Zernspreche» SS. «««»sie Mrtzad, o-e «nz-iA §ür unverlangt eingefanöte Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet weröen. Im bäume von bnar ist die deutsche Heeresleitung, wenn nicht alle Aetcbm trügen, wieder ganz Herr der Lage. Nordöstlich und öst lich Arras hat sie dem Gegner Plan und Angriff verdorben, indem sie an einer verhältnismäßig kurzen Front — etwa zwischen Angres und der Scarpe — nach dem Muster der berühmten großzügigen RäumungSbewegung (zwischen ArraS und Soissons) ihre Linie verschob und gradlinig verstraffte, ein Schachzug, der zunächst!zur Folge hatte, daß der Gegner in kleinere Gefechte verwickelt wurde un beträchtliche Verluste erlitt. Und als er dann am 1b. April breitere und tiefere Angriffswellen anbranden lassen wollte, kam sein Sturm im deutschen Vernichtungsfeuer nicht zur Durchführung. Südöstlich Arras und südlich der Scarpe griffen englische Divisionen in dicken Massen, nach Brussilows Vorbild, und trotz der Erfahrungen der Somme-Offensive an. Unter blutigsten Verlusten wurden sie zurückgeworfen. Ein ähnliches Schicksal hatte ein starker englischer Angriff nordöstlich Croissilles, der in unserem Feuer scheiterte. Weiter südlich erlittm australische Streit kräfte eine schwere Schlappe. v Di« französische Offensive. Die Mailänder Zeitungen Seeolo und Corriere della Sera melden aus ParÄ, daß im Abschnitt der französischen Offensivfront dreimal so viel Truppen als in der vorjährigen Offensive eingesetzt worden sind. ES fei «ine weitere Steigerung für den Versuch des Durchbruchs nicht mehr möglich. Das Stocken der englischen Offensive. Daily Chrontcle meldet aus dem englischen Haupt quartier: Der Kampf steht noch immer auf der am Abend des zweiten Schlachttages erreichten Front. Geringe Schwankungen verändern das Gesamt bild nicht. Auf jeden Fall stehen wir im Westen der von den Alliierten schon lange gewollten Entscheidung de» Krieges gegenüber. Nnßkand «nd di« Berbandeoffensiv«. Petit Journal meldet aus Petersburg, die provisorisch« Regierung sei der Ueberzeugung, daß die Verhältnisse an d« Front «ine Teilnahme an der großen Ententeoffensio« nicht zulassen und habe dm Alliierten hiervon schon«» 12. April Mitteilung gemacht. Eine italienische Ansicht SV« dl» Lag,. Die Turiner Stampa, dle bekanntlich dem früheren ita lienischen Ministerpräsidenten Gtoltttt nahesteht, schreibt, die großen strategischen Unternehmungen der Entente an der vestfront seien das Finale des Weltkriege». Die Auffassung ei begründet, daß di« Friedenrverhandlungen nah« würen. vle Lerkttliing von 5l. ünemln. Seit dem 7. April vormittag» wird St. Oumttn in zu, nehmender Stärke von feindlicher Artillerie aller Kaliber de- «hoffen. Zunächst erhielten Feuer Roeourt (Vorort von St. Quentin), da» nordwestlich davon gelegene Waisenhaus, die Smelvorstadt, die Gegend an der Btste-Ferme und um die historische Mudmühle. Seit den» 8. AM nachmittag»