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Der sächsische Erzähler : 02.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193910025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19391002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19391002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-10
- Tag 1939-10-02
-
Monat
1939-10
-
Jahr
1939
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 02.10.1939
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rem «Akt MMMMklMk" Belgrad. 2. Oktober. (Tig. Funkm.) Die Dramatische WoLe", die, wie .Breme" in der Schlagzeile hervorhebt, am Sonntag mit der Unterredung Hitler-Ciano begonnen habe, steht im Vordergründe des Interesses der gesamten jugoslawischen Pres se. AuS den umfassenden AuSlandSvsrichten der Blätter gewinnt man den Eindruck, daß die westdemokratische .Friedensfront" sich immer mehr als eine Antifriedensfront enthüllt. „Breme" erklärt, daß man den Berliner Besprechungen eine historische Bedeutung beimessen dürfe. Sollte Großbritan nien die deutsch-sowjetrussischen Friedensvorschläge annehmen, würde es die Welt vor weiterem Blutvergießen behüten- Der Berliner Vertreter der ,Kreme" meint, baß daS deutsch russische Abkommen die erste Etappe ist, der Berliner Besuch CianoS aber die nicht weniger wichtige -weite Etappe in der „Friedensoffensive". Allgemein erhebe sich die Frage, weshalb der Krieg nach der gegen den Willen Englands und Frankreichs durchaesührten Liquidierung Polen- noch fortgesetzt werden solle. Die Aussichten für eine Wiederherstellung deS Versailler Polens seien so gering, daß selbst Lloyd George nicht mehr daran glaube. „Sehr ungünstige Wendung für die Weltmächte" USA. Sonntagspresse lm Zeichen des devlsch-rusfischen Grenz- und Areundschaflsverlrages Neuhork, 2. Oktober. (Eig. Funkm.) Das Interesse der ame rikanischen Sonntagspresse ist auf die in der kommenden Woche bevorstehenden Ereignisse gespannt. Die Zeitungen behandeln weiter die sich aus dem deutsch-russischen Verhältnis ergebenden Fragen. So berichtet die „New Bork Herald Tribüne" au- Pa ri- u. a., daß auf Grund des beutsch-sowietischen Grenz- und Freundschaftsvertrages der Krieg für England und Frankreich zweifellos eine sehr ungünstige Wendung nahm. Das „New York Journal Amerika'^ bringt aus London vinen Artikel Lloyd Georges, in dem dieser im Zusammenhang mit dem deutsch-sowjetischen Verhältnis u. a. erklärt, das sei „eine äußerst ernste Entwicklung, die die Alliierten offenbar nicht erwartet hätten". Zweifellos, so legt daS dieser Brite aus, sei England zum vierten oder fünften Male von Deutschland „hintergangen" worden. Auf den Regierungen der westlichen Demokratien aber laste eine furchtbare Verantwortung, und er hoffe, daß England und Frankreich keine Entscheidung „ohne gründliche Prüfung der Kampftags treffen. Molotow empfing -en türkischen Außenminister Moskau, 1. Oktober. Wie verlautet, wurde der türkische Außenminister Saracoglu heute um 18 Uhr vom sowjetischen Re ¬ kln aierungSchef und Außenkommissar Molotow 1« Kreml emp fangen. , Neutrale gegen -aS englische See räubertum Energische Ttellungna^Mk^der^vruguetzische» Achtung Montevideo, 2. Oktober, * Mg^Funknn) Ju einem Artikel .Probleme, die England» Verhalten dem sandel aufgibt" wen- Let sich die Zeitung, „El Dtario" scharf gegen die englisch«, Banngutlisten und insbesondere gegen den Einschluß von Nah rungsmitteln. Der Tauschhandel mit Deutschland, so betont da» Blatt, liege im uruguayischen Interesse. „El Dtario" hebt bann die deutsche Bereitschaft hervor, sich an die internationalen Be stimmungen zu halten und fordert das gleiche von England. In Deutschland gekaufte Ware »um Beispiel sei Eigentum der Neu tralen und könne von diesen nach den internationalen Regeln verschifft werden. Der Artikel weist schließlich au) die Panama konferenz hin und fordert die Neutralen auf, ihr Recht mit aller Energie durchzusetzen und zu verteidigen. SWM miMM RkllkN I« ttflkö KlikMMk MM Me Zahl der auf de« AluazeuglrSgern venrlchteten um ei« Vielfache» höher Berlin, 2. Oktober. Die Franzosen Hobe« i« Louse beS ersten KrieaSmonat« durch die deutsche Jagd- und Flakabwehr »7, die Engländer 27 Flugzeuge verloren. Di« Ml der auf de« ^ittsöw« Flugzeugträgern vernichteten Maschinen beträgt Frankreich sühr^Pser-efleisch aus UM. ei« Washington, 3<s. Sept. Der amerikanische Botschafter in Paris, Bullitt, unterrichtete durch daS Staatsdepartement daS Wirtschaftsministerium, daß Frankreich die Einfuhr von Pferde fleisch freigegeben hat. Die IRA wieder am Werk Planmäßige Sabotage der britischen Lustschutzmatznahmen Amsterdam, 1. Oktober. Die wegen ihrer Bombenattentate von den Engländern so gefürchtete Irische Republikanische Ar mee hat, wie der „Dmly Herald" berichtet, nunmehr ihren Kampf gegen England in einer anderen Form wieder ausge nommen. Wie das Blatt meldet, sei die IRA. jetzt dazu über gegangen, Bekanntmachungen der örtlichen Lustschutzorganisa- rionen von den Anschlagsäulen zu entfernen. Mitglieder der IRA. zerstörten auch die Lichtleitungen in den Luftschutzkellern und versuchten, ganz allgemein der zivilen Verteidigung Groß britanniens entgegenzuwirken. aller Welt gegen gutes Autorenhonorar auSzu- klingeln. Also, Herr Churchill, treiben Sie keine Kirchturmpolitik u«d sagen Sie mir nachher, ob Sie bereit find, die Journalisten zu de« Flugzeugträgern der Ihnen anvertrauten Marine zu bringen. 8. Erinnern Sie sich, Herr Winston Churchill, daß kürzlich ein deutscher U-Boot-Kommandant an Sie persönlich eine« Funkspruch richtete, in welchem Sie aufaefordert wurden, die Besatzung eines versenkten englischen Schiffes auf der und der Länge und der und der Breite aufnehmen zu lassen, war Ihnen gar nicht schwerfallen konnte, weil eines Ihrer Kriegsschiffe, das in nächster Nähe stand, schnell an Ort und Stelle hätte diri giert werben können. Sie, Herr Churchill, haben daraufhin einige Tage später dem erstaunten und ties erfreuten englischen Volk mitgeteilt, daß dieser deutsche U-Boot-Kommandant, der es wagtL in näch ster Nähe stärkerer britischer Flotteneinheiten seine Position zum Wohle der Handelsschisssbesatzuna zu verraten, in englische Ge fangenschaft geraten sei. Sie erzählten Ihren Landsleuten, wie gut dieser Mann es Haven würde, und es fehlte eigentlich nur noch, daß Sie sein Mittagsmenü und die Whiskymarke verrieten, die man ihm zur Verfügung stellte. Erinnern Sie sich weiter, daß Sie dann einen gewaltigen Schwindel betrieben haben mit dem englischen Dampfer „Royal Sceptre", der nach Ihrer Mitteilung von einem rücksichtslosen deutschen U-Boot-Kommandanten mit Mann und Maus in den Grund gebohrt wurde. Es gab da Berichte von dem heldenmü tigen Tod britischer Seeleute, die unS die Tränen in die Augen trieben —, bis sich herausstellte, daß die englische Besatzung Völl begeisterten Lobes über die ritterliche Haltung des deutschen U-Boot-Kommandanten heil und frisch und munter in Rio de Janeiro angekommen war. Nun hat gestern abend der Kommandant des deutschen U- Bootes, der nach Ihrer Aussage in englischer Gefangenschaft sitzen sollte und der trotzdem noch die „Royal Sceptre" nach gu ter Versorgung ihrer Besatzung versenkte — es ist nämlich ein und derselbe — im deutschen Rundfunk über seine Erlebnisse gesprochen. Haben Sie, Herr Winston Churchill, Jhrm Landsleuten mitaeteilt, daß Ihre Geschichte von dem gefangenen angeblichen weißen Raben unter den deutschen U-Boot-Kommandanien ebenso frei erfunden war wie die Geschichte von Not und Tod der Besatzung des „Royal Sceptre"? 4. Here Churchill, — und da» ist die peinlichste Frage, die wir Deutschen aber als ceterum ceneeo stet» an Sie zu eichte« bahn: Wie haben Sie die „Athenia" versenkt? Haben Sie sich keine Sorgen gemacht um das Schicksal von tausend Men schen, die ja doch nicht unbedingt von den bereitgehaltenen Ret tungsschiffen ausgenommen werden konnten und tatsächlich ja auch nicht alle ausgenommen wurden? Waren Sie wirklich der Ansicht, daß irgendein vernünftiger Mensch in der weiten Welt glauben konnte, daß die Deutschen am ersten Tage d«S von England erklärten Kriegszustandes einen Dampfer mit 18- tausend Menschen versenken würden, nur um zu probieren, ob man Amerika nicht doch mit in den Krieg gegen unS ziehen könnte? Wir haben noch viele Fragen, Herr Churchill, aber dies ist die Frage aller Fragen: Haben Sie einen britischen U-BootS- Kommandanten gefunden, der auf daS eigene Schiff schoß, oder mußten Sie vor der Ausreise eine Höllenmaschine anbringen lassen? Wir bitten um Antwort um SIM Uhr. Ich werde mir erlauben, um 23 Uhr meinerseits Stellung zu nehmen. Nun, Mr. Churchill hat die gute «eleatnheit, die sich ihm bot, auf diese peinlichen Fragen um SIM Uhr zu antworten, nicht wahrgenommrn. Er hat dazu geschwiegen, obwohl ihm diese Fragen, die ja nicht nur Deutschland, sonder« vor allem England und die Welt bewegen, unbedingt zu Ohr gekommen sein müssen, denn sie wurden in den englischen Sendungen de« deutschen Rundfunk« edensall« verbreitet. Wivston Churchill hat, wie Han« Fritzsche um S8 Udr im deutschen Rundfunk darlegte, zwar Zeit genug, neben seinen «bmiralität«aelchästra Lügen in die Welt zu setzen, und er hatte schließlich sogar Zeit genug, dieser sehr ehrenwerte Ches de« britischen Marlnemintsterium«, noch vor seine« «mt«aa- Der Lügner schweigt Winston Churchill läßt Peinliche Fragen unbeantwortet — Anfragen über -en deutschen Rundfunk, -leer geflissentlich überhörte Berlin, 2. Oktober. Seit vier Wochen und drei Tagen rich teten Hunderte von deutschen Zeitungen und sämtliche deutschen Rundfunksender viele bisher unbeantwortete Fragen an Mr. Winston Churchill, den Ersten Lord der britischen Admiralität. Da Churchill me Absicht bekannt gab, am 1. Oktober um 21M Uhr öffentlich über englische Sender zu sprechen, legte 1'/, Stun den, also rechtzeitig vorher in der politischen Zeitungs- und Vlundfunkschau des deutschen Rundfunks Hans Fritzsche Mr. Chur chill die zahlreichen Fragen in voller Oeffentlichkeit wiederholt vor. Der Erste britische Seelord hätte damit, zumal die Sen dung über Kurzwelle in englischer Sprache wiederholt wurde, eine überaus günstige Gelegenheit gehabt, sich über diese folgen den unmittelbar an ihn gerichteten Fragen, deren Beantwortung Las gesamte deutsche Volk und darüber hinaus interessiert, zu äußern: 1. Am 18. September wurde von einem deutschen Untersee boot der deutsche Flugzeugträger ,,Courageous" versenkt. Sie teilten damals, zum Trost der englischen Oeffentlichkeit, die von dem Glauben an die Unverwundbarreit Ihrer Flotte lebte, mit. Laß das in Frage kommende U-Boot versenkt worden wäre. Nun ist dieses angeblich von Ihren Schiffen versenkte deutsche U-Boot, das die „Courageous" vernichtete, heimgekehrt. Der Führer hat seinen Kommandanten und seine Besatzung ausge zeichnet. Uns Deutsche quält jetzt die Frage, ob Sie, Herr Winston Churchill, / re damalige amtliche Falschmeldung inzwischen korrigiert; , nd ob Sie dem englischen Volk mttgeteilt haben, daß das deutsche U-Boot, daS einen von anderen Flotteneinhei. ten schwer bewachten englischen Flugzeugträger von über 22 oo» Tonnen vernichtete, wohlbehalten helmgekehrt ist. 2. Der amtliche deutsche Wehrmachtbericht vom 27. Septem ber enthielt die Feststellung, daß ein britischer Flugzeugträger in der mittleren Nordsee durch deutsche Luftstreitkrafte vernichtet worden ist. Sie antworteten auf Liese Feststellung des amtlichen deut schen Wehrmachtberichtes mit der ebenfalls amtlich gezeichneten Behauptung, daß deutsche Luftstreitkräfte schwere englische See streitkräfte zwar angegriffen hätten, daß sie aber keine Erfolge errungen, sondern drei Flugzeuge verloren hätten. Hierauf gab am 28. September das Oberkommando der deut schen Wehrmacht die amtliche Mitteilung, daß s) eine deutsche 500-Kilobombe als Volltreffer auf den eng lischen Flugzeugträger siel, baß d) zwei 2SV-Kilobomben ein britisches Schlachtschiff vor- und mittschiffs trafen und daß e) alle angreifenden deutschen Flugzeuge wohlbehalten in ihre Heimathäfen zurückkehrten. Hans Fritzsche erinnerte Churchill Lei dieser Gelegenheit an den frappanten Widerspruch zwischen deutschen amtlichen und englischen amtlichen Aussagen lm Fall des angeblichen Bom bardements von Kiel und Friedrichshafen. Damals hatte Deutschland diese englische Behauptung nicht nur dementiert, sondern ihre Unwahrheit durch Journalisten auS aller Herren Länder, die nach Kiel und Friedrichshafen als Augenzeugen kamen, drastisch bewiesen. Dieses Rezept möge Churchill nun seinerseits anwcnden und einmal das Natürliche tun, Journalisten auS vieler Herren Länder einladen und sie an die Liegeplätze aller britischen Flug zeugträger führen — ganz gleich, ob sie in den für englische Schiffe unsicher gewordenen Gewässern der Nordsee schwimmen oder sonstwo in den Hafen und Buchten deS Weltmeeres. Seien Sie mir bitte, so fuhr der Sprecher fort, nicht böse über diesen Unglauben meiner Volksgenossen, aber wir Deut schen haben nun einmal ein so entsetzlich gutes Gedächtnis. Und wenn unS unser Gedächtnis nicht trübt, dann haben Sie schon einmal mit einem Kriegsschiff Seiner Majestät eine böse Schie bung gemacht. Es war die „AudaciouS". Sie war auf eine Mine gelaufen und sank. Es erschien Ihnen unzweckmäßig, diese Tatsache zuzugeben, weil Sie Rückwirkungen auf die Stimmung Ihre- Volkes fürchteten. Sie ließen deshalb damals ein Schwe- sterschiff der „AudaciouS" umfrisieren und unter falschem Na men lausen — und waren nach Schluß deS Kriege» auS Ruhm sucht so töricht, diesen Betrug als Heldenstück in weiteres geschieht, tere» den Völkern tritt ben^,,Athenia".Schwindel apfzulegen, bä« Lehen von IN. tausend Menschen zu riskieren und bann diesen Schwindel ge wissenlos auSznnn-e« — aber diese merkwürdige Mischung von politischem Abenteurer, gewissenlosem Hasardeur, Kriegshetzer und Vielschreiber batte keine Zeit, Antwort zu geben auf die Frage«, die in Verfolg seiner gerade vierwöchigen jetzigen «MtS- Periode die Welt bewegen. Je-e Verlautbarung eine Lüge Das „Jnformatkonsmintsterlum" auch von irischer Seite de- Unwahrheit überführt London, 1. Oktober. Dem britischen Lügenministerlum wird nun auch von irischer Seite die Wahrheit gesagt, daß es sich lügnerischer Methoden bediene, um seine Zwecke zu verfolgen. Der Abgeordnete Esmond erklärte im irischen Landtag am 28. S., daß von kriegführenden Mächten — sprich England — der Ver- such gemacht worden sei, Irland in den Krieg hineinzuziehen. Das britische Lügenministerium habe erklärt, daß der Dampfer „Jnverlifseh" bei der Versenkung durch ein U-Boot die irische Flagge geführt habe. Diesem Ministerium müsse bekannt gewesen sein, was der irische Handelsminister im „Dail" erklärt habe, daß die „Jnverlifseh" nämlich nicht mehr in Irland registriert ge wesen sei. Verschärfter Handelskrieg gegen U-Boote wie gegen Flugzeug« fast vollständig durchgeführt wi. Die große englische, Handelsflotte werbe mit ausgebildeten Artilleristen versehen sein, wa» alle- offenbar vom Unterhaus« mit Zustimmung ausgenommen wurde. E- ist der alte britische DreLsür sich ein besondere» Seekrieg-recht in Anspruch zu nehmen, zumal bann, wenn e-M um eine Waffe handelt, gegen die die englische Marine zunächst noch machtlos ist. So war eS vor 25 Jahren, al» Deutschland seine U-Boote einsetzen konnte, wa» sowohl der englischen Regierung wie der englischen Presse Veranlassung gab, gegen die U-Boot-Waffe an sich »u kämpfen sowie zu fordern, sie, ak unzulässig zu erklären. Nach dem Kriege hat England selbst eine U-Boot-Flotte gebaut, vermag aber nicht viel damit anzufanaen, wa» zum Teil durch technische Unzuläng lichkeiten der englischen U-Boote »u erklären ist. Jedenfalls hat England die U-Boot-Waffe al- völkerrechtlich zulässig anerkannt, da- geht barau» hervor, daß eS sich an unterschiedlichen Deklara tionen über die Verwendung der Waffe beteiligt hat. ES steht Mo außer Frage, baß Deutschland berechtigt ist, die U-Boot- Waffe in einem Handelskrieg einzusetzen, zumal dann, wenn Deutschland, um ein feindliche» Land nieberzuringen, mit Hilfe der U-BootWaffe die Versorgung diese» feindlichen Landes mit Kriegsmaterial und Lebensmitteln zu stoppen, sucht. DaS Lebensmittel dazu gehören, ist von England und seiner Bann« liste erzwungen worden, denn e» Ist ohne weitere» klar, daß wenn England bestimmte Waren auf die Bannliste setzt, ein an-«re- Land die» auch tun kann und mutz. Die deutsche U-Boot-Waffe hat der englischen Handelsflotte bitter emvfindliche Verluste zugefügt. England Wutz diese Ver- lum al» einen harten Schlag fühlen, denn sonst ließe eS sich nicht Erklären, daß di« englische Regierung zu verbotswidrigen Maß nahmen greisen will, um sich.der N-Boot-Waffezu erwehren. Diese verbotswidrigen Maßnahmen sind in der Bewaffnung der Handelsschiffe mit Geschützen und militärisch ausgebildeter Mannschaft zu sehen. England hat damit schon vor 25 Jahren begonnen mit der Begründung, die U-Boot-Daffe al» solche sei völkerrechtlich allgemein noch, nicht anerkannt. DaS England die U-Boot-Waffe nnt völkerrechtlichen und militärisch zulässigen Wafefn bekämpft, geht an sich in Ordnung; aber Handelsschiffe können ihrer Natur und ihrer Bestimmung nach nicht ohne i für militärische Zwme eingesetzt werden. Wenn eS doch t, so verlieren diese bewaffneten Handelsschiffe ohne wei- -7".-.echtlichen Schutz, der ihnen ihrer ursprünglichen Aufgabe nach gebührt. Nun weiß die englische Regierung, daß, wenn eS nicht gelingt, die Versorgung Englands mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln zu sichern, jeder Krieg M England ver loren ist. Es ist wieder Sache Englands, aus Mittel und Wege zu sinnen, um sich Lieser Gefahr»» entziehen. Wer diese Mittel und Wege müssen sich innerhalb der Grenzen deS Völkerrechts und deS SeekriegSrechtS halten. Handelsschiffe können zwar als Hilfskreuzer aufgezogen werden, allein dann sind sie eben Kriegs schiffe, die sich die Behandlung al» Kriegsschiffs gefallen lassen müssen. Auch wenn Handelsschiffe Bannware fuhren, sind sie nicht berechtigt, sich in Fällen, wo da» Prisenrecht gegen sie zur Anwendung kommt. Mir Gewalt zu widersetzen. Wurde das ge schehen, so würde daS zunächst einmal eine Umwälzung aller see- kriegsrechtlichen Bestimmungen bedeuten. Ein U-Boot hat nicht nur daS Recht, sondern die Pflicht, das Prisentecht gegen ein feindliches Handesschtff zur Anwendung zu bringen, woraus sich ohne weitere» ergibt, daß die» Handelsschiff während der Aus übung deS Prisenrechts sich nicht mit Gewalt widersetzen darf. Handelsschiffe gegen U-Boote und gegen die Angriffe von Flug, zeugen allgemein zu bewaffnen, setzt diese Handelsschiffe erst recht den Gefahren au», vor bene» sie gemäß ihrem Charakter geschützt sein sollen. England brüstet sich gern Hamit, gegen die Fort- schritte der Wafsentechnik und gegen neue Kampfniethoden ge eignete Abwehrmittel zu finden. Nur darf Labet nicht übersetzen werden, daß auch andere Staaten in der Lage sind, dies zu. tun, so daß, wenn England glaubt, die Bewaffnung seiner gesamten Handelsflotte sei ein geeignetes Abwehrmittel, es nicht überrascht sein darf, wenn gegen die» Wwebrmittel mit Maßnahmen vor gegangen wird, die eS unschädlich machen. Damit erzwingt England wieder eine Verschärfung des Seekriegsrechts wie -Les Handelskriege» überhaupt, wie sich da» in der Vergangenheit schon wiederholt ereignet hat. Tatsächlich haben englische Han delsschiffe im Sinne der Ankündigung/Winston Churchills sich nicht nur als bewaffnet erwiesen, sondern sie haben auch versucht, von dieser Bewaffnung offenstvenGeVrauch zu machen. Vom Gel-sack zum San-sack Man sollte gar nicht glauben, daß «in kleiner Sandsack ein« so große Rolle spielen kann, wie es uns die in England lebenden Korre spondenten neutraler Zeitungen fast täglich versichern. England und insbesondere London ist nach diesen gewiß einwandfreien Berichten von einer unheilbaren Sandsackkrankhrtt ergriffen, die sich obendrein al» sehr ansteckend erweist. Denn wohin man in London blickt, tür- men sich vor den öffentlichen und privaten Gebäuden geradezu gigan tische Bera« praller Sandsäck«. E» sind aber nicht nur Liese prallen, gefüllten Sandsäcke, di« die Londoner beunruhigen. Auch die leeren Sandsäck« spielen «ine große Rolle. Bevor man nämlich einen Sand sack mit Sand -um Schutz gegen di« „bösen Aggressoren" füllen kann, muß man «inen leeren Sandsack haben Diese leeren Sandsäcke wurden aber bereit» zu einer Zeit, al» da» Sandfackfieter noch nicht um sich gegriffen hatte, von „weitsichtigen" Juden und Iudengenossrn in rauhen Mengen aufgekauft, um nun mit einem saftigen Aufschlag wei- teroerkauft zu werden. Liese Kriegiwuchergewinne könnte aber Eng land auch noch spielend ertragen, wenn «» noch da» reich« England von «Hedem wäre. Alleim da» Pfund fällt, di» Preise fteigen, der Krieg,hau»haU verschlingt Unsummen von Milliarden u«o man muß bereit» stark an die überseeischen Guthaben Herangehen, um da» nötig« «lein- und Großgrld herb eiruschaffen. So ergibt sich für jeden auf- merksamen Beobachter London, und England» di« nicht zu leugnend« Tatsache, daß sich dl« britischen Geldsäcke leeren und di« Sandsäck« Wen! Ein nette» Spiel, da» an da» aus unserer Kindheit beliebt« Spiel „Verwechselt, verwechselt da» Bäumchen" sehr lebhaft erinnert Da» Schönste aber ist, daß «» England nicht mehr gelinaen will, um Deutschen und den Rarwalen aber diesen Weg vpm Geldsack zu« Sandsack — — Sand in Li» Augen -u streuen.
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