Spur des Brieselangschen Seismometers auf der 90-m-Sohle. Da außerdem die Einsätze dieses Brieselangschen Seismometers wesentlich unklarer sind als die des unmittelbar neben ihm stehenden Martinschen Seismometers, ist nur das letztere zur Auswertung verwendet worden. Die Einsätze sind stark von der Lage der Bohrungen abhängig. So läßt sich z. B. Schuß 2 — an einem Haldenfuß gelegen — nicht auswerten. Eine Gelände begehung zeigte, daß im Gebiet des Schusses 2 außer diesem Haldenfuß zusätz lich die Massen einer im Laufe der Zeit breitgepflügten zweiten älteren Halde einwirken. Aus dem gleichen Grunde war auch auf Punkt 3 die für die Mes sung notwendige Erregerenergie nicht in den Boden zu bringen. Im Gegensatz dazu zeigt z. B. Schuß 13 einen hervorragend klaren Einsatz. Er liegt auf einer nassen Wiese, auf der stellenweise das Grundwasser zutage tritt. Nicht ganz so klar, aber noch sehr gut, sind die Schüsse 14 bis 16, die ähnliche Bodenver hältnisse haben. Die Originale dieser Seismogramme befinden sich im Besitz des Instituts für Erdbebenforschung und Bodendynamik in Jena. Die Auswertung wurde dort an den Originalen vorgenommen. 4.3 AUSWERTUNG 4.31 Laufzeitbestimmung In den Originalen der Filme wurden zweimal von verschiedenen Beobachtern mit verschiedenen Instrumenten die Laufzeiten vom Abriß bis zum ersten Ein satz für die 90-m- und 20-m-Sohle, unabhängig voneinander, bestimmt, und zwar von a) Dipl.-Physiker Teupser mit Hilfe eines Komparators mit Ablese mikroskop b) dem Verfasser mit Hilfe eines Meßmikroskops Es ergaben sich die in den Tabellen 7 und 8 angeführten Laufzeiten, aus denen alle Eingangswerte für die Berechnungen dieser Arbeit abgeleitet wor den sind. Die mittlere Unsicherheit des Mittels zwischen a) und b) liegt für die 90-m-Sohle bei ± 0,0008 sec und für die 20-m-Sohle bei ± 0,0012 sec. Die Werte zeigen, daß die Einsätze eindeutig genug sind, um eine Bestimmung auf rund ± 1 ms zu ermöglichen. 4.32 Bestimmung der Entfernungen aus den gemessenen Laufzeiten Um einen Mittelwert für v zu bekommen, wurde ein Meßschuß von einem etwa senkrecht über dem Neupunkt liegenden Bohrloch ausgewertet (2 m tief, 2 kg Sprengstoff).