4 Praktische Versuche 4.1 ALLGEMEINES 4.11 Voraussetzungen In [3] werden auf Grund der theoretischen Untersuchungen folgende Bedin gungen als notwendig erachtet, die eine seismische Koordinatenübertragung mit einer Sicherheit von etwa ± 2 m ermöglichen: a) Kenntnis der Höhe des NP b) Einfallen der zu messenden Strecken etwa 50 g c) 20 Festpunkte d) Ausgleichung nach geodätischen Grundsätzen Selbstverständlich muß die Lagegenauigkeit der FP im Verhältnis zum mitt leren Fehler des Neupunktes als fehlerfrei angesehen werden können. Geolo gische Bedingungen konnten in diesen theoretischen Untersuchungen noch nicht berücksichtigt werden. Der Gebirgskörper wurde dort als homogen betrachtet. Dem wird die Praxis wohl in keinem Falle entsprechen. Aus diesem Grund sind in den vorstehenden Kapiteln Gedanken entwickelt worden, die es ermöglichen sollen, ohne Berücksichtigung der geologischen Situation die Rechnung erfolg reich zu Ende zu führen. Deshalb sind bei den nachfolgenden Versuchen die Rechnungen ohne Berücksichtigung der Geologie des Meßgebietes angesetzt. Von vornherein wurde die Bestimmung von zwei oder mehreren Punkten im gleichen Meßkreis ins Auge gefaßt, um Kontroll- und Vergleichsmöglich keiten zu haben. 4.12 Gerät Zur Registrierung der Sprengungen ist bei den Vorversuchen mit Schuß bohrungen unter Tage ein 24spuriger Reflektionsapparat des VEB Geogeräte Brieselang verwendet worden, der auf einem Spezialwagen montiert war. Mit diesem Gerät waren lediglich Seismometer der gleichen Firma eingesetzt. (Eigen frequenz etwa 30 Hz, Vergrößerung im Bereich 30 bis 75 Hz etwa 10 5 .) Bei den Vorversuchen mit Schußbohrungen über Tage und bei den endgültigen Messungen war ein transportabler vierspuriger Refraktionsapparat der gleichen Firma eingesetzt. An diesen Apparat waren Brieselang-Seismometer sowie solche nach Prof. Martin und nach Prof. Meisser angeschlossen. (Eigenfrequenzen 6 bis 8 Hz, Vergrößerungen im Bereich 30 bis 75 Hz etwa 10 6 .) Die bei der Arbeit mit diesen Geräten gewonnenen Filme zeigen außer der Registrierung der Bodenbewegungen noch den Schußmoment (Abriß) und die Zeitmarkierung. Die Zeitmarken erscheinen als senkrechte, einander parallele Linien und haben einen Abstand von etwa 2 mm. Dadurch ist eine Interpola tion auf 0,001 sec möglich, wenn es die Eindeutigkeit des Einsatzes erlaubt. Beide Geräte wurden von der Akademie der Wissenschaften, Institut für Erd bebenforschung und Bodendynamik, Prof. Martin, in Jena, zur Verfügung ge stellt. Die technische Betreuung der Apparaturen lag in den Händen von Herrn Dipl.-Physiker Teupser [5] [6].