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Großherzoglichc ,n vor eine feste dieser Zeit nicht kaum." nzlow, ich weiß, er es mußte sein- isenheit nicht ans Ifangs nördlich^ 'ch ein deutsches Unterseeboot (S. 28). r^>rigln»lzetch^^„^ ngen haben sich iNciitnant Paul Tescht»*kq. Die beiden Freundinnen verbrachten den Abend allein, und da >e nicht recht wußten, was sie sich sagen sollten, musizierten sie und trennten sich zeitig. Nun lag die Prinzeß noch wach in ihrem Bett. Um Batlaw rankten sich alle ihre Gedanken. Sie war doch so liebenswürdig zu ihm gewesen, und trotzdem hatte sie ihn aus seiner steifen Zurückhaltung nicht herauSlockcn können. Der Untertan hatte nicht für eine Sekunde den Abstand vergessen, der ihn von einem Mitglied deö regierenden Hauses trennte. Aber dabei war er der stolze, semes Wertes bewußte Mann geblieben. Ihr war das Herz aufgegangen, sie war ihm ent- gcgengekommen mit Blicken, mit liebenswürdigen Worten, wenn es keiner sab, keiner Hirte. Aber er hatte getan,'! als merke er es nicht. Da war die Liebe in lodernden Flammen hoch aufgezüngelt, bi« in ihre Augen. Sie hatte e« gefühlt, aber er hatte dagestanden, steifnackig, ruhig, ehrerbietig, und ikr „Auf recht, recht baldiges Wiedersehen" hatte bei ihm nur eine'eckige, kurze', stumme Verbeugung hervor gerufen. Und dann die Aussprache mit Dela: also die liebte Batlaw auch. Das war kein Wunder; aber weh tat's, schrecklich weh. Die Prinzeß knirschte mit den Zähnen. Nein, nicht jammern. Kämpfen — kämpfen! Ein Narr, der nicht dahin ging, wo ihm das Glück blühte. Sela v. Dörrenschlag aber stand noch stundenlang am Fenster und blickte in die schwarze Nacht hinaus. Es war zuviel, was mit einem Male auf sie einstürmte. Sie, eine junge Witwe, und Alfred Batlaw; und Maltin, und die Prinzeß. Ihr Vater hatte auch in den letzten Tagen öfters die Bemerkung fallen lassen: „Ich glaube, meine Tage sind gezählt. Dann übernimmt Erich Grünhag und es wird Zeit, baß er heiratet." Das hieß doch nichts anderes als: Bedenke, daß, wenn erst in Grünhag eine junge Haus frau schaltet und waltet, du überflüssig bist. Und was der Vater weiter dachte, hoffte — nun, es war nicht schwer zu erraten. Zurück nach Berlin? Ins Regiment? An Mal tins Seite? Nein! Trotz aller Vorzüge des Freiers tauch ten da Schatten auf. Und selbst wenn diese Schatten zu battNen waren, sie reichte Maltin doch nicht ihre Hand, denn Alfted Batlaw war aus der Welt, und den liebte sie — Alfred Batlaw, den hochgemuten Mann, den Sonder ling, den Einsan,en. Sie mußte ja selbst erst in der Ein samkeit völlig genesen. Die Welt da draußen, die „große" Welt! Sie schloß die Augen. Nicht sehen mochte sie sie jetzt. Sie beide konnten sich viel sein, sie sahen ja mit gleichen Augen, sahen Schönheit, die viele, ja die meisten nicht wahrnehmen konnten, die im Hasten und Treiben des Alltages den klaren Blick verloren. Wann würbe Alfred Batlaw bas erlösende Wort finden? Bald hoffentlich — ihretwegen und Irmgards wegen; sonst gab es ein großes Herzeleid! Und morgen fuhr sie heim, sie hatten sich ja nichts mehr zu sagen. Derselbe Mann war zwischen zwei Freundinnen getreten. Aber Batlaw durfte sie nicht den kleinen Finger Hin halten. Stolz mußte sich mit Stolz paaren; zwei hoch gemute Seelen zueinander kommen. Ein Lächeln um die Lippen, schritt Dela v. Dörren schlag in ihr Schlafgemach. * * Alfred v. Batlaw war mit dem nächsten Zuge nach Hause gefahren; dreißig Stunden unnütz vertan. Wie deutlich war man ihm geworden bei der Vorstellung. Dann das Frühstück beim Prinzen Karl Ernst. Er holte tief Atem. Was hatte das Entgegenkommen der Prinzessin zu bedeuten? Spielerei oder Ernst? Im Flirt kannte er sich nicht auö, der hatte ihm nie gelegen. Und mit sich spielen zu lassen, fiel ihm nicht im Traume ein. Wenn cs aber ernst war, dann um so schlimmer — aber nicht für ihn! Er der Gatte einer Großherzoglichen Hoheit, er, mit seinem Selbstbewußtsein, er, dem die Welt gestohlen bleiben konnte! Wenn er nochmals „befohlen" wurde, zu Bällen, Festtafeln, Hofkonzerten oder wie »nan den Rummel nannte, so kam er einfach nicht. Vorstellen hatte er sich lassen, aber damit Schluß; nun sollte man ihn gefälligst in Ruhe lassen. Wenn'S nur auch die Prinzeß tat, die Prinzeß, die schon Erbprinzen und Großfürsten hatte abwinken lassen. Ach was, da winkte eben er ab! Nur nicht zimper lich ! Er war der Rcichöfreiherr Batlaw mit einem strammen Geldbeutel und fürstlichem Grundbesitz! Er dachte an Dela Dörrenschlag; da legte sich ihm eine tiefe Falte auf die Stirn. Dieser Maltin wurde ihm wohl nicht gefährlich, das hatte er heute herausgefühlt, aber der war ein Mann, der ihm gefiel. Viel Haltung,' wenig Worte^unb was er sagte, hatte Hand und Fuß. In wenigen Tagen wollte sie zurück sein, dann fuhr er zu ihr nach Grünhag. * * * Die Prinzessin brachte Dela noch zum Bahnhof und reichte ihr einen Rosenstrauß; Fräulein v.Kanzlow stand abseits. Zwei Freundinnen trennten sich, wahrscheinlich für immer. Vielleicht hob sogar ein Kampf an zwischen ihnen. Irmgard atmete auf, als sich endlich der Zug in Bewegung setzte und Dela mit klirrendem Ruck das Fenster hochzog. „Großherzogliche Hoheit wollen geruhen —" Die Hofdame stand dicht neben der dem Zug wie geistesabwesend Kaum hatte die Hofdame v. Kanzlow das Zimmer verlassen, befahl Prinz Karl Ernst den Wagen. Et führ j« semem Bruder, dem Vroßherzog. Met Stunden blieb er bei dem. Zu der Aussprache wurde Lek Geheime Kabinettsrat hinzugezogen, ein alter Herr, der die Privat angelegenheiten de.; Großherzögktchen Hauses seit Jahrzehnten zu »lebigen hatte. Nach seiner Rückkehr ging Prinz Karl Ernst noch lange nachdenk- !>ch im Arbeitszimmer auf und ab. Ein Entschluß war gefaßt, die Üngrl kam in« Rollen, vielleicht gab eS heftige Auftritte. ls ob dir Prinzeß Er sah, wie pein- ffen, aber es war rnken. Mit einem it diesem Batlaw a zum Frühstück H Wslfte. er nicht Zäche gafij sicht^