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Gedenktafel beö deutschen Alpenkorps am Eingang des Roten-Turm-PasseS. Phot. R Leuneckc, Berlin. in denen bequeme Sessel standen. In der Mitte sprudelte eine Fon täne, riesige Fenster unterbrachen die Wände, dicke Smyrnatsppiche dämpften jeden Schritt. Als die beiden Freundinnen eintraten, erhob sich der Prinz und begrüßte Dela mit frischer Herzlichkeit. Die Gräfin machte die tiefe Hofverbeugung, Prinz Karl Ernst aber schüttelte ihr kräftig die Hand. „Guten Tag! Recht so, haß Sie sich wieder mal sehen lassen und ein paar Tage bleiben. Ich verreise allerdings morgen auf eine Woche. Jagden. Ja, so ein Prinz, der für das Militärische nicht gerade grau sam viel übrig hat, ist eine sehr überflüssige Erscheinung. Und wenn man mal was Dummes sagt, zum Beispiel über Kunst, da bekommt man lange Gesichter zu sehen; da lob' ich mir ein Leben, wie Batlaw eö führen kann. Der Mensch ist doch das unzufriedenste Geschöpf, das auf der Welt rum-, kraucht." Er lachte herz lich. „Ah, da ist ja auch Fräulein v. Kanzlow. Gu ten Tag, guten Tag." Die Hofdame, eine nicht eben schlanke, mit telgroße Erscheinung mit graumeliertem Haar, rosa Bäckchen und blauen, gü tigen Augen, bekam ihren Händedruck, ehe sie ihren tiefen Hofknicks vollendet hatte. — Batlaw legte in der Garderobe im Erdgeschoß ab, und als er sich gerade im Spiegel besah, klirrten Sporen hinter ihm. Mal tin, den grauen Mantel lose über die Schultern ge hangen, betrat den Raum. Die Herren stellten sich vor, und als Maltin den Namen Batlaw hörte, glitt ein Lächeln über sein Gesicht. „Dem Namen nach kennen wir uns ja schon." Batlaw schlug nur die Hacken zusammen. Er ärgerte sich immer mehr, daß er sich zur Vorstellung bei Hofe hatte^breitschla- gen lassen. Nun wurde er m den Trubel hineinge zogen und kam auS ihm nicht wieder heraus. Das stand fest, daß sich der Prinz noch in diesem Win ter bei ihm zur Jagd an sagte, er wurde dafür in den intimen Kreis Seiner Großherzoglichen Hoheit gezogen, mußte bann bei PonnuS und PilatuS Be suche machen. Das waren Aussichten, die Batlaw als ganzschauberhaft empfand. Großherzogliche Hoheit. Novelle von Horst Bodemer. «Fortsetzung.» -"Prinzeß Irmgard schlang den Arm um Dela v. Dörrenschlag. ^„Nur ein paar Gäste wirst du heute zum Frühstück sehen. Für dich ist Herr v. Maltin befohlen, für mich Batlaw, Papa muß ch mit meiner guten Kanzlow begnügen." Die Gräfin Dörrenschlag blieb stehen. „Herr v. Maltin?" Die Prinzeß lachte und küßte die Freundin ab. „Närrchen, wie ot du wirst. Also hab' ich'S getroffen. Mir kam das gleich sehr sonder ar vor, als ausgerechnet ein Ga'rdebragoner zur Vertretung des Divi- ivnSadjutanten hierher kommandiert wurde. Und als ich vor ein paar lagen auf einem Wohl- jnqkeitSfest mir Maltin erstellen ließ, fragte ich bn ein bißchen auS. Also -r war schon in Grünhag, md deines guten Mannes bester Freund war er auch, lind da Papa gern auf meine Wünsche emgeht, so ' frühstückt er eben heute mit uns. Gemütlich soll's werden, Dela, meine Brü der sind nicht zugegen, auch PapaS Adjutant nicht. Ja, freust du dich denn nicht? Darum machst du ein so nachdenkliches Gesicht?" Dela wollte sprechen und konnte erst nicht. Schließlich riß sie alle Kraft zusammen. „Ich freu' mich immer, wenn ich bei dir sein darf. Ich freu' mich auch, Herrn v. Maltin wieberzusehen. Aber deine Schlußfolge rungen —" Weiter ließ die Prinzeß Dela nicht reden. Sie gab ihr noch einen KuA „Sei nicht komisch. Hinter den Wolken scheint doch die Sonne noch, heute oder morgen braucht sie ja noch nicht hervorzubrechen. Jedenfalls hat mir Maltin sehr gut gefallen. Komm . jetzt! So ungefähr das einzige, was Papa nicht verträgt, ist die Unpünkt lichkeit/ Prinz Karl Ernst mochte auch bas Steife, Förmliche nicht. Empfing er nur einige Gäste, so wurden sie in «ine Halle geführt, die einem Wintergatten ähnel te. Immergrüne Manzen bildeten lauschige Nischen, U M I M M Beilage Zum Nr.? und fluzetger sür das Erzgebirge Berfayren England zu n in der »gebirge — Wasser, ii nächsten Segen der auf einen hrend der en gezogen r entdeckr itue dieses ren Lesart Geistlicher, in gezogen Geldleute Kenntnisse ndSmann, ste Vcrzin- NS bekam Erfindung, tent. So nindustrie SN