Projekt: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
LDP: Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
VI. Topographie von Surinam; nebst Bemerkungen, welche von erfahrnen Pflanzen über mehrere Erzeugnisse dieser Colonie gemacht worden sind. Aufzählung der vorzüglichsten Arten Bauholz und Fruchtbäume, von dem Anbau des Gewürznelkenbaumes, nebst zwei Briefen von Hrn. Caddel über Gegenstände der ländlichen Oekonomie
— 61 — Eben so reiche Zuckererndten geben mehrere Plantagen. Im Durchschnitt bestehet der Boden in Surinam aus Klayboden mit Sand unter mischt.; aus Sumpfland, Kalkboden und Steinen. Längs der Seeküste trifft man Klay- und Sumpf-Boden mit Bäumen und Sträuchern bewachsen an. Dieselbe Beschaffenheit des Bodens findet man in mehreren Distrikten zehn bis zwölf Meilen Land einwärts; wo dann der Boden anfängt mehr aufzusteigen und sandiger wird. Die höchsten Stel len bestehen aus Steinen, Sand, Lehm und Gartenerde. Das Land hat Ueberflufs an Flüfsen und Creeks. Der Mara weine, Surinam und Saramakka-Flufs welche tief im Innern des Landes entspringen, nehmen ihren Lauf südlich und ergiefsen sich in den Ocean. In diese gröfseren Flüfse fliefsen eine grofse Anzahl kleinerer. Die Ufer aller Flüfse und Creeks des niedrigen Landes sind, so weit als die Mee- resfluth reicht mit Mangrove-Bäumen überwachsen; so wie aber die Entfernung zunimmt, und das Flufswasser vorwaltet, so werden die Mangrove-Bäume seltener, und der Boden ist mit Paccos-Bäumen bewachsen; diese trifft man so lange an, bis dafs das Wasser keinen Salzgehalt mehr hat. Tiefer in das Land hinein , wo die Flüfse und Creeks sich nach Süden erstrecken, werden die Ufer steiler und dicht mit Bäumen bewachsen , welche man den Hochland wald nennt. Die Ufer des Cottica gegen Westen zu sind niedrig, und wo die Paccos aufliüren, sind sie mit Mauriko Bäumen *) oder der Zuckerpalme, die vorzüglich an den Bändern der Flüfse und Creeks, welche siifses Wasser führen, gedeihet, bewachsen; der Mangrove- Baum wird jedoch wieder häufig, wo das Wasser salzig wird. Wenn dieser Boden durch kleine Dämme gehörig vom Seewasser befreit wird, so eignet er sich ganz vorzüglich zur Anlage von Kaffee-Plantagen, auch würde die Baum wollenstaude hier gut fortkommen. Schade, dafs die fruchtbaren Strecken nicht häufiger sind; man trifft auf Ländereien von 4° bis 5o Acres Fläche welche ganz wüste sind. Der Boden auf diesen Strecken ist fahlgrau, leicht, locker und staubig, man findet hier keinen Klayboden. Es kommen weder Bäume noch Sträucher darauf fort, nur Far- renkräuter und solche Gewächse welche auf unfruchtbarem Boden wachsen. Das Wasser welches sich an niedrigen Stellen in Pfützen sammelt, hat einen biltersalzigen, scharfen *) Die brasilianische Palme.