Volltext Seite (XML)
“ 55 — sten auf dem Markte mit solchen Manufakturwaaren des Continents zu seyn, welche von englischen Schiffen nur in geringer Menge und zu theuren Preisen eingeführt worden. Das hiesige Zollhaus erlaubte allen diesen Schiffen ihre Ladungen zu verkaufen; zum grofsen Nachtheil der englischen Kaufleute, welche gmfse Vorräthe von Kleidungsstücken für die Neger und anderen Bedürfnissen für jlie Plantagen auf dem Lager hatten, welche sie bei der Ankunft dieser neuen Zufuhr um keinem Preis losschlagen konnten. Im December wurde die Colonie, den eingegangenen Verbindlichkeiten gemäfs, an die Holländer übergeben. Die wenigen Monate hindurch , welche der Friede dauerte, kam eine grofse Anzahl Schiffe aus Holland mit Nahrungsmitteln, Plantagen-Bedürfnissen u. s. w. beladen *). Der Krieg gab dem Handel eine ganz andere Gestalt; indem seit dem Wiederaus bruche desselben, kein holländisches Kauffartheischiff mehr in der Colonie ankam. Wenige Schiffe unter preussischer Flagge kamen von Emden, allein unsere Hauptbedürfnisse zo gen wir aus Nordamerika, und das hiesige Gouvernement ertheilte die Erlaubnifs, jede Art von Colonial-Produkten auf neutralen Schiffen auszuführen. Dieser Zeitpunkt war für den amerikanischen Handel ungemein günstig, indem der selbe sehr ausgedehnt war, und die Amerikaner alle ihre Einkäufe zu sehr mäfsigen Prei sen machen konnten, und sie für den Zucker, Kaffee und die Baumwolle, welche sie aus der Colonie mitnahmen, in Amerika einen vortheilhaften Absatz fanden. Von den Wie derausbruche des Krieges, bis zur zweiten Besitznahme der Colonie, welche im Mai iflo4 erfolgte, war der Hafen stets mit amerikanischen Schiffen, welche reiche Ladungen hat- • » ten, angefüllt. Nach der Besitznahme flofs natürlich der Flandel in einen anderen Kanal. Im Decem ber igoj waren ungefähr sechszig englische Segel hier, welche Ladungen für brittische Häfen einnahmen. Die Jahre i8°4 un d «8o5 waren denen, welche Kaffee und Baumwolle ausführten, günstig. Vorzüglich war der erste Artikel angenehm. Auf dem Londoner Markte wurde unser Kaffee, erste Sorte, zu 7 bis 9 Pf. Sterling der Centner , die Baumwolle 2 Sch. 3 P. bis 2 Sch. 6 P. das Pf. verkauft. Diese hohen Preise setzten die Pflanzer in Stand den Anbau der Pflanzungen mit um so gröfserem Nachdruck zu betreiben. *} Die meisten dieser Schiffe, mit Ausnahme (wenn ich nicht irre) von drei bis vier wurden auf ih rer Rückkehr mit Colonial-Erz.eugnissen beladen, von den Engländern gekapert.