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<Z2 Zu dem Gesagten kann man noch hinzufügen, dafs Sr. Excellenz der General ßon- ham, welcher gegenwärtig Gouverneur der Colonie ist, mit seiner Familie während eines mehr als vierjährigen Aufenthaltes einer vollkommenen Gesundheit geniefst. Seit seiner Rückkunft nach England erhielt der Verfasser aus Paramaribo d.d. August iS 12 einen Brief von Hrn. Braam, in dem er unter anderem Folgendes schreibt: Abt Rayna 1 (in seinem Werke B. IV. S. 3G2.) äufsert, dafs das Klima das einzige Hindernils von Surinam’s Wohlfahrt sey. An einem anderen Orte sagt er: „man läuft Gefahr, durch langsame und bösartige Fieber, so wie durch Wassersucht getödtet zu werden. “ Diese Behauptung wird von der täglichen Erfahrung widerlegt. Mehrere langwie rige Krankheiten welche in Europa herrschen, kennt man hier nicht. Die Wassersucht kommt selten vor; auch sind die Fieber hier nicht häufiger als in Europa. Die grofse Anzahl weifser Leute, welche ein Alter von 60, 70, 80 Jahrön erreicht haben, und noch jetzt in der Colonie am Leben sind, ist ein deutlicher Beweis, dafs ihnen das Klima nicht ungünstig ist. Diese Bemerkung wird, wie ich hoffe, in dem Werke, welches Sie über Surinam bekannt zu machen im Begriff sind, nicht ohne Inte resse seyn. W. Braam, seit 4° Jahren in der Colonie ansässig. Das Klima von Surinam hat in verschiedenen'Perioden beträchtliche Veränderun gen erfahren. Bei ihrer ersten Ansiedelung, legten die Europäer ihre meisten Pflanzun gen an dem oberen Theile des Surinamflu&es an. Daselbst wurden von den dichten Wäldern, welche sie umgaben, die östlichen oder nordöstlichen Winde abgehalten. Als sie aber anfingen Baumwollen-Pflanzungen anzulegen, und sie sich überzeugten, dafs das Land längs der Küste, sich dazu am besten eigene, so fällten sie alle Bäume in diesem Landstriche. Dadurch wurde eine so grofse Menge animalischer und vegetabilischer Stoffe, die sich seit so langer Zeit in diesen sumpfigen Gegenden aufgehäuft hatten, den Strah len einer brennenden Sonne ausgesetzt; es entwickelten sich aus denselben schädliche Dünste in grofser Menge durch welche die Luft verpestet wurde. Dieser Umstand trug dazu bei dieses Land ungesunder zu machen, um so mehr, da von dieser Gegend her die Winde in der Regel wehen. So wie aber der sumpfige Boden gehörig ausgetrocknet worden, wurde die Luft rei ner als sie je vorher gewesen war, und dieses hat sich fortwährend so erhalten.