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XXI Die Pflanze, "welche sich an das Corall lehnt, ist das Tunkin oder Arum venen atu na Surina mense, von dein der Verfasser eine Beschreibung durch Herrn Dr. Wo 1 fing erhielt, welche der Leser Seite 5 dieser Abtheilung landet. Von diesem geschickten Arzte, welcher seit so vielen Jahren seine Kunst in der Colonie ausgeübt hat, haben wir, bei seiner Rückkehr nach Europa, eine Beschreibung der auf Surinam herrschenden Krankheiten, so wie von den wirk samsten Curarten derselben zu erwarten. Zu der Beschreibung, welche von dieser Pflanze gegeben wird, will der Verfasser nur noch hinzusetzen, dafs ungeachtet ihrer giftigen Eigenschaften, man sie doch in gewifsen Fällen mit Nutzen beim Zuckersieden anwendet. Will der Saft nicht die erforderliche Consistenz annehmen, so wirft naan einige kleine Stücke von dem Stängel des Tunkin in den Kefsel, und bald tritt die verlangte Wirkung ein. Das Kochen zerstöhrt die giftigen Eigenschaften der Pflanze, da durch wird dieser Zusatz unschädlich. Rund um diese giftige Pflanze her, sind die verschiedenen am besten ge kannten Schlangen dieser Gegend abgebildet. Sie zeigen deutlich die Waffen, welche anderen lebenden Wesen so gefährlich sind. Ueberhaupt glauben noch viele Menschen, dafs die Schlangen mit ihren Zungen verletzen, und obgleich dieses Organ aus zwei langen, schwarzen sehr* spitzigen Körpern, welche eine pfeilförmige Gestalt haben, bestehet, die das Thier mit grofser Schnelligkeit her ausschnellt, so dient dasselbe jedoch nur, da es weich und biegsam ist, zum Fan gen von Insekten. Die Wurzel der Zunge, w'elche jenem Theile gleichsam als Scheide dient, ist flach, breit und von röthlicher Farbe; sie ist an dem unteren Theile des Rachens befestigt. Die Erfahrung lehrte bisher, dafs die nicht giftigen Schlangen vier Reihen eigentlicher Zähne, die giftigen Schlangen hingegen nur zwei Reihen haben, dafür haben sie aber die durchlöcherten Giftzähne. Diese sind zuweilen ungleich t 31 1 grofser als die anderen Zähne.