155 ging, und Gefahr lief, auf’s neue von den zahlreichen Kapern, welche in jenen Gegen den kreuzen, genommen zu werden, wenn ich in kleineren Fahrzeugen von einer Insel zu der anderen führe; so habe ich einen Platz auf dem Cartel - Schiff Pensylvania genommen, weichet Kapitän Roberson commandirt und das nach Liverpool bestimmt ist. Dieses Schiff sollte sogleich unter Segel gehen; allein von dem gten October an wurde die Abreise von einem Tage zum anderen verschoben, und erst am 6ten Novem ber verliessen wir den Delaware. Dieses Schiff war sehr wohl eingerichtet, mit allem Nöthigen versehen, und das artige Betragen des Hrn. Roberson trug auch viel zur Annehmlichkeit unserer Reise bei. Da wir wegen der so sehr vorgerückten Jahreszeit eine lange, unangenehme Seereise besorgen mufsten, so hatte sich die Reisegesellschaft mit einer ziemlichen Sammlung von Büchern versehen, welche wir unter einander umtauschten. Oft wurde jedoch das Lesen durch die heftigen Stürme unterbrochen , welche uns nüthigten die Fenster der Cajüte mit den Schutzladen zu verschliefsen. Auch des Nachts verstattete uns das Rollen des Schiffes wenig Ruhe. Wir ertrugen jedoch alles Ungemach ohne zu klagen, da der Wind uns günstig war. Den Soften sahen wir deutlich die Küste von Irland, und langten nach einer Farth von 25 Tagen glücklich zu Liverpool an. Den 25ften December kam ich in London an, und hatte das Vergnügen meine Freunde gesund und wohl wiederzusehen. Ich eilte zu meinen Banquiers den Herren Harm an, deren Güte ich es verdanke, dafs durch Unterbrechung des Briefwechsels mit Deutschland und das Aufsenbleiben der Bemessen aus meinem Vaterlande, ich dennoch während meiner Pieisen nicht in Verlegenheit gerieht. Mit Anfang des Sommers werde ich micli eifrig bemühen eine Reisegelegenheit nach Deutschland aufzufinden. Grofs wird meine Freude seyn den vaterländischen Boden be- grüfsen zu können. Dankbar will ich dann mein Auge zu Dem erheben, der mich durch so manche Gefahren sicher geleitete , und mir so vielfältige Beweise von Fürsorge in dieser verhängnifsvollen Zeit gegeben hat. Leben Sie wohl. .in-... ■ ! ’ II. 20