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129 Lange Zeit erhielt ich blofs schwankende Nachrichten über diesen Gegenstand; end lich lernte ich einen Mulatten kennen, von dem es bekannt war, dafs er mehrere solcher Aale gefangen hatte. Anfänglich schien er aus dem ganzen Verfahren ein Geheimnifs machen zu wollen, allein da er dem Genufs starker Getränke nicht widerstehen konnte, so öffnete dieses seinen Mund und er erzählte folgendes: Zuweilen findet man die elektrischen Aale in denselben Fallen, welche man aufstell te, um die anderen Fische zu fangen; dann sind sie aber gewöhnlich tod. Auch mit Netzen werden sie manchmal gefangen; dann sind aber die anderen Fische, die sich mit ihnen zugleich in dem Netze befinden, meistentheils gestorben. Die Fischer sind jedoch mit dem Aale zufrieden, indem derselbe eine gute Speise ist. Das beste Verfahren die elektrischen Aale zu fangen, soll folgendes seyn: Man sucht in dem schlammigen Wasser, in welchem sich diese Fische aufzuhalten pflegen, sie auf, und hält in der Hand Blätter von der Moica Moca Pflanze. Durch diese wird man in Stand gesetzt diese Fische anzufassen, und sie in ein Boot zu werfen, ohne im min desten von ihrer elektrischen Wirkung zu leiden. Wünscht man jedoch diese Fische auf eine gröfsere Entfernung zu verführen, so fügt man zu den bereits genannten Blättern noch andere hinzu, welche man hier feine WHriwiry nennt, davon werden die Aale jedoch sehr schwach. Es giebt noch eine andereArt von Pflanzen, welche, wenn man mit ihnen die Hände bedeckt, gegen den elektrischen Schlag dieses Thieres so schützen, dafs man es eine beträchtlich lange Zeit damit halten kann. Den Nahmen dieser Pflanze wollte der Mulatte nicht sagen, als ich ihn jedoch fragte: ob dieselbe giftig sey, so bejahete er es. Wahrscheinlich wirkt sie eben sfo betäubend auf diese Aale, wie die Hiarra Pflanze auf andere Fische. Späterhin haben mir andere Leute, welche sich ebenfalls mit dem Fange dieses Fisches beschäftigten, und die von meiner Unterredung mit dem Mulatten nicht unterrichtet wa ren, es bestätigt, dafs man sich hiezu gewifser Kräuter bediene. Die Buschneser erzählten mir ferner, dafs in dem Innern der Colonie wo sie leben, es mehrere Seen giebt, in welchen der Zitteraal gewöhnlich eine Länge von fünf Fufs und darüber erreicht, und dafs es sich zuweilen erreigne, dafs junge Leute, welche über Oerter schwimmen, an welchen sich mehrere dieser Fische gesammelt haben, so starke elektrische Schläge erhalten, dafs sie untergehen und ertrinken. II. 17